Predigt (unbenannt) (4)

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Liebe Geschwister, liebe Zuhörer,
vor 12 Wochen haben wir gemeinsam über das Thema Angst nachgedacht. Wie schon bei der Jungscharfreizeit haben wir in der Bibel nach Antworten gesucht. Warum gibt es menschliche Angst? Warum hat Gott uns Menschen so geschaffen, dass wir Angst empfinden? Was wollte Gott damit bezwecken?
Wir konnten auf den ersten Seiten der Bibel feststellen, dass Gott uns nach Seinem Bilde geschaffen hat. Der Mensch ist nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Und da Gott absolut souverän, allmächtig und ohne jegliche Angst ist, hat er die Menschen ursprünglich nicht dazu geschaffen Angst zu haben! Gott hat die Menschen eigentlich zur liebevollen Gemeinschaft in einer vertrauten Beziehung mit Gott geschaffen. Das war Sein Plan mit uns. Die Beziehung zwischen Gott und Mensch sollte nicht von Angst, sondern von einer herzlichen Liebegeprägt sein. Durch den Sündenfall, durch diesen willentlichen Ungehorsam des Menschen gegen Gottes Gebot nicht von der verbotenen Frucht zu essen, hat der Mensch diese herrliche Gemeinschaft mit Gott zerstört. Gott ist absolut heilig und rein. ER kann keine Gemeinschaft mit der Sünde haben. Adam und Eva haben direkt nach dem Sündenfall das schreckliche Gefühl der Angst vor der Heiligkeit Gottes in ihren Herzen gespürt und sich versteckt.
Damals schon, direkt nach dem Sündenfall, hatte Gott einen Plan, um die Menschen von dieser Angst zu befreien. Er kündet einen Retter an, der die Strafe der Sünde auf sich nehmen wird. Der Sünde Lohn ist der Tod. Jesus hat Gottes Willen treu und gehorsam bis ans Ende ausgeführt. Er ging freiwillig und aus Liebe zu uns in den Tod am Kreuz und nahm unsere Strafe auf sich. Es ist schrecklich in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Das drohende Strafgericht Gottes, das dem Menschen berechtigte Angst machte, traf seinen eigenen Sohn mit voller Wucht, mit dem ganzen Zorn, den wir mit unseren Sünden angehäuft haben! Durch Jesu Erlösungswerk ermöglichte Gott wieder den Zugang zur Gemeinschaft zwischen Ihm und dem Menschen.
Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Allein Jesus bietet die wirksame Lösung an: Aus der Angst heraus hin zu wahrer Ruhe! Wie wir in Matthäus 11, von Vers 28 bis 30 lesen können, lädt Jesus so freundlich ein: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Hier erklärt Jesus in drei Schritte den Weg heraus aus der Angst: Kommt, nehmt und lernt! Bei Jesus können wir mit unser Angst fertig werden und wahren Frieden mit Gott bekommen. Weiter sagt Jesus in Johannes 16, Vers 33 sagt Jesus: Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Friedenhabt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Soweit die Zusammenfassung meiner letzten Predigt. Heute soll es in der Fortsetzung um das Thema Gottesfurcht gehen. Im Gegensatz zur Angst vor Gott ist die Gottesfurcht eine rechte Furcht des Herrn, zu der uns die Heilige Schrift an vielen Stellen aufruft. Wir wollen zusammen darauf achten, was die Bibel darüber sagt, wie wir Gott fürchten sollen. Die Bibel unterscheidet sehr deutlich zwischen rechter und sündiger Gottesfurcht. Heute wird uns in der noch zur Verfügung stehenden Zeit nur ein erster Einstieg in das Thema gelingen. So Gott will werden wir es ein anderes Mal fortsetzen. Das Thema Gottesfurcht ist nämlich sehr weitreichend und umfangreich. Es ist grundlegend wichtig für unser Glaubensleben.
Bevor wir gleich zum Einstieg 8 Verse aus dem Buch 1. Samuel lasst und kurz innehalten und jeder für sich folgende Frage beantworten: Was denkst du über Gottesfurcht? Was antwortest du, wenn du gefragt wirst was Gottesfurcht für dich bedeutet?Vielleicht antwortest du mit dem bekannten Vers aus Sprüche 1, Vers 7: Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. Oder Sprüche 9, Vers 10: Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit. Aber was bedeutet das für dich persönlich? Wie lebst du diese Wahrheit in deinem Leben aus?Vielleicht definierst du Gottesfurcht auch im Hinblick auf Gottes Handeln (besonders im Alten Testament) mit einer Notwendigkeit den gewaltigen Gott zu fürchten, weil er ein gerechter und heiliger Gott ist, wie ein verzehrendes Feuer, der Sünde zornig bestraft und dem man deswegen entsprechend viel Ehrerbietung mit Furcht und Zittern entgegenbringen muss.
Lasst uns gemeinsam 1. Samuel, Kapitel 12 aufschlagen. Wir lesen die Verse 17 bis 25. 1. Samuel, Kapitel 12, ab Vers 17: Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich aber will den HERR anrufen, dass er es donnern und regnen lässt, damit ihr erkennt und einseht, dass eure Bosheit groß ist, die ihr vor den Augen des HERRN begangen habt, indem ihr für euch einen König begehrt habt! Da rief Samuel den HERRN an, und der HERR ließ es donnern und regnen an jenem Tag. Da fürchtete das ganze Volk den HERRN und Samuel sehr. Und das ganze Volk sprach zu Samuel: „Bitte den HERRN, deinen Gott, für deine Knechte, damit wir nicht sterben; denn zu allen unseren Sünden haben wir noch die Bosheit hinzugefügt, dass wir für uns einen König begehrten!“ Samuel aber sprach zum Volk: „Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dieses Böse getan; doch weicht nicht von der Nachfolge des HERRN ab, sondern dient dem HERRN von ganzem Herzen! Und weicht nicht ab zu den nichtigen Götzen; sie nützen euch nichts und können euch nicht erretten, denn sie sind nichtig. Der HERR aber wird um seinesgroßen Namens willen sein Volk nicht verstoßen, denn es hat dem HERRN gefallen, euch zu seinem Volk zu machen. Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem HERRN zu versündigen, dass ich aufhören sollte, für euch zu beten und euch den guten und richtigen Weg zu lehren! So fürchtet nun den HERRN und dient ihm in Wahrheit, mit eurem ganzen Herzen; denn seht, wie mächtig er sich an euch erwiesen hat! Wenn ihr aber dennoch Böses tut, so werdet ihr samt eurem König weggerafft werden!“
Zunächst einmal zum Kontext dieser Verse:
Wir befinden uns in der Zeit des Richters Samuel. Das Volk Israel lebt bereits im gelobten Land und Gott leitet sein Volk durch seinen Diener Samuel. In seiner Zeit kamen die Philister nicht mehr in das Gebiet Israels. Samuel war der Beschützer und Befreier Israels, nicht durch das Schwert wie Gideon, oder durch körperliche Kraft wie Simson, sondern durch die Macht des Gebets zu Gott. Samuel trieb auch das Werk der Erneuerung unter dem Volk Israel voran. In wunderbarer Weise sorgte Gott dafür, dass die von den Philistern entführte Bundeslade wieder zum Volk Israel zurückgebracht wurde. Und nun da Samuel alt geworden war und seine Kräfte und Fähigkeiten nachließen, begann er die Leitung des Volkes an seine Söhne zu übergeben. Die Söhne Samuels wandelten nicht in den Wegen ihres Vaters, sondern nahmen Bestechungsgeschenke an und richteten dann ungerecht. Das unzufriedene Volk rief Samuel dann auf, einen König über sie zu setzen.
Sie wollen eine Veränderung der Regierungsform:
- Weg von einer Theokratie (also einer Regierung durch Gott),
- hin zu einer Monarchie (sprich der Regierung durch einen irdischen König) mit allem was dazu gehörte.
Sie wollten einen König haben, der sie mit einer Zurschaustellung äußerlicher Macht führte „nach der Weise aller Heidenvölker“, wie wir in 1. Samuel Kapitel 8, Vers 5 lesen können. Ein armer Prophet in einem Mantel wie Samuel, selbst wenn er von dem Allmächtigen wunderbar angeleitet wurde, war minderwertig in den Augen des Volkes. Sie urteilten nach dem äußerlichen Erscheinungsbild. Sie wollten einen prunkvollen König in einem Purpurmantel mit Wachen und Staatsbeamten, so wie bei den anderen Heidenvölker um sie herum. Das war die Art von Führer, den sie haben wollten.
Samuel traf diese Forderung des Volkes nach einem König mitten ins Herz. Wahrscheinlich kam sie für ihn überraschend. Samuel, dem Diener Gottes missfiel dieser frevelhafte Vorschlag. Warum? Bisher war Gott derjenige, der das Volk durch seine Diener regierte. Das Begehren des Volkes Israel nach einer Führung durch einen irdischen König anstelle von Gottes Führung warf ein schlechtes Licht auf Gott und seine Ehre. Samuel erkannte das und es tat ihm weh. Er, der Mann Gottes, gibt auf die Forderung des Volkes aber nicht sofort Antwort. Er nimmt sich die Zeit darüber nachzudenken und bittet beim Herrn um Führung, was er tun sollte. Und Gott gab Samuel Antwort. Er sollte sich nicht beklagen, wenn das Volk der Führung durch Samuel überdrüssig war, denn in Wirklichkeit waren sie überdrüssig, von Gott geführt zu werden. Samuel sollte diese Missachtung, die sie ihm erwiesen hatten, nicht persönlich nehmen und für schwer erträglich halten, denn eigentlich zeigten sie damit Gott gegenüber ihrer Missachtung.
Und nun da Gott zu Samuel geredet hatte, konnte er dem Volk voller Überzeugung die Antwort weitergeben. Er sollte ihnen sagen, dass Gott ihrer Forderung nachgibt und sie einen König bekommen werden. Gott wusste von der Starrsinnigkeit und Hartnäckigkeit des Volkes Israel. Wenn Gott ihrer Forderung nach einem König nicht nachgegeben hätte, hätte sich das Volk wahrscheinlich gegen Samuel aufgelehnt. Oder sie hätten rebelliert und angefangen die Götter anderer Völker anzubeten, damit sie einen König haben konnten wie sie. Eine Regierung durch einen König zog aber auch unmittelbare Konsequenzen mit sich. Das Volk würde sehr deutlich den Unterschied zwischen der fürsorglichen Herrschaft Gottes und der Herrschaft eines irdischen Königs spüren, der nach Macht und Ehrerbietung strebt. Und bevor Samuel als Leiter der Regierung zurücktritt und diesen Teil seiner Autorität in die Hände des erwählten Sauls übergibt und ihn krönt, hält er eine große Rede an das Volk. Er erinnert sie an die Wohltaten, welche Gott für sie und ihre Vorfahren getan hat. Er legt ihnen das Gute und das Böse, Segen und Fluch vor. Und er bringt sie dazu, nochmal über ihre Forderung nachzudenken, indem er ihnen die harten Konsequenzen ihres Handelns verkündet. Ein irdischer König mit seinem Gefolge braucht viele Diener. Und wo würden die Diener herkommen? Natürlich aus dem eigenen Volk. Samuel sagt mit meinen Worten: „Der König wird eure Söhne nehmen und wird sie für sich einsetzen. Ihr werdet für ihn arbeiten müssen, sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen. Und zwar nicht nur den König, sondern auch für sein gesamtes Gefolge, seine große Tafelrunde, für seine Wachen und sein Heer. Um seine Größe und Macht zu erhalten wird der König große Einkünfte haben wollen viele Abgaben verlangen. Und dann würden sie unter dieser Last leiden und sich beschweren und bei Gott beklagen, aber Gott wird sie zu jener Zeit nicht erhören.“
Und dann folgen die Verse, die wir gemeinsam gelesen haben: Samuel bittet bei Gott, dass ER es donnern und regnen lässt, damit das Volk erkennt und einsieht, welche Bosheit sie begangen haben, indem sie einen irdischen König begehrten. Gott erhört dieses Gebet von Samuel. Es ist Erntezeit. In dieser Jahreszeit, in der man etwas Derartiges in diesem Land noch nie gesehen oder gekannt hatte, schickt Gott einen gewaltigen Donner und Regen über sie. Donner und Regen haben natürliche Ursachen und manchmal schreckliche Auswirkungen. Doch Samuel stellte klar, dass dies bewusst durch Gottes Allmacht beabsichtigt war, eben um dem Volk zu demonstrieren, dass sie weiterhin von Gott abhängig sind und ihn in rechter Weise fürchten sollen. Das Volk Israel reagiert auf die Sprache Gottes mit sehr großer Furcht. Sie bitten bei Samuel, dass er bei Gott bitten möge, damit sie nicht umkommen. Und darauf antwortet Samuel: Fürchtet euch nicht! Ich werde weiter für euch beten und euch lehren, wie ihr vor Gott wandeln sollt.
Weicht nur nicht davon ab, Gott zu dienen und ihm nachzufolgen. Gott wird um seines Namens willen, sein Volk nicht verstoßen.
Dient ihm in Wahrheit, von ganzem Herzen. Wendet euch nicht nutzlosen Götzen zu, die euch nicht helfen können. Sondern fürchtet den Herrn, indem ihr darauf seht, wie mächtig er sich an euch erwiesen hat.
Bemerkenswert ist, wie Samuels Antwort beginnt mit den Worten „Fürchtet euch nicht“ und später endet mit „So fürchtet nun den Herrn“. Aus diesen Versen können wir lernen, wie Gott in rechter Weise zu fürchten ist. Ich möchte unser Augenmerk auf Vers 24 legen: So fürchtet nun den HERRN und dient ihm in Wahrheit, mit eurem ganzen Herzen; denn seht, wie mächtig er sich an euch erwiesen hat!
Wir haben es gemerkt:Gott kann auf verschiedene Art und Weise gefürchtet werden. Das Volk Israel fürchtete Gott aufgrund des gewaltigen Donners und des starken Regens als zornige Antwort auf ihre Sünden und ihrem falschen Begehren nach einem König so sehr, dass sie sogar Angst hatten zu sterben. Sie hatten in diesem Moment eine wahrlich große Gottesfurcht. Und Gott befiehlt ihnen durch Samuel: „Fürchtet euch nicht!“. Zumindest nicht auf diese Weise, dass ihr Angst vor Gott habt und von ihm fliehen wollt. Sondern fürchtet den Herrn in der Weise, dass ihr darauf seht, wie mächtig er sich an euch erwiesen hat.
Mit anderen Worten:Fürchtet den allmächtigen Gott, weil er so gnädig und gütig zu euch gewesen ist. Seht auf die Güte des Herrn, die euch in der Vergangenheit zuteilgeworden ist. Denkt darüber nach! Bewegt es in euren Herzen! Staunt darüber! Lasst die Allmacht und Größe Gottes auf eure Herzen wie eine heilsame Medizin einwirken. Daraus soll eine rechte Gottesfurcht, ein bebendes Erschaudern, ein Staunen über euren großen Gott entstehen, so dass ihr ihm vom ganzen Herzen und in Wahrheit und in Ergebenheit eurem mächtigen Gott dient.
Passend zu der Furcht vor Donner und Gewitter habe ich ein schönes Zitat von Charles Spurgeon gefunden. Er sagte einmal Folgendes:
„Ich liebe Blitze! Gottes Donner ist meine Freude. Die Menschen ängstigen sich von Natur aus vor der himmlischen Welt, die Abergläubischen fürchten die Zeichen am Himmel, und selbst der mutigste Geist erzittert zuweilen, wenn das Firmament mit Blitzen erleuchtet wird und Donnerschläge die weite Wölbung des Himmels zum Beben und Widerhall zu bringen scheinen. Ich hingegen schäme mich immer, drinnen zu bleiben, wenn der Donner die feste Erde erschüttert und Blitze wie Pfeile vom Himmel zucken. Dann ist Gott draußen, und ich liebe es, ins Freie zu gehen, nach oben zu schauen und die offenen Himmelstore zu erkennen, wenn der Blitz diese in der Ferne enthüllt und mich ins Unsichtbare blicken lässt. Ich liebes es, die Stimme meines himmlischen Vaters im Donner zu hören.“
Wir halten fest: Es gibt eine sündige Gottesfurcht!
Das ist eine Art und Weise Gott zu fürchten, wie es Gott nicht gefällt. In Jakobus 2, Vers 19 lesen wir davon, dass sogar die Dämonen sich vor Gott fürchten und zittern. Auch Adam und Eva fürchteten sich nach dem Sündenfall vor Gott und versteckten sich. Ein weiteres Beispiel für sündige Gottesfurcht ist das Volk Israel in der Wüste. In 2. Mose 20 lesen wir davon, wie das Volk sich fürchtete und zitterte, als sie das Donnern und die Flammen von dem rauchenden Berg wahrnahmen und zu Mose sprechen: „Rede du mit uns, aber Gott soll nicht mit uns reden, sonst müssen wir sterben“. Und Mose antwortet, ähnlich wie Samuel in unserem heutigen Predigttext: „Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, damit die Furcht vor ihm euch vor Augen sei, damit ihr nicht sündigt!“
Ihr Lieben, sündige Gottesfurcht treibt von Gott weg! Sie ist die Furcht des Ungläubigen vor Gott, der im Herzen ein Rebell bleibt und sich davor fürchtet als Sünder entlarvt und bestraft zu werden. Und deshalb bewirkt sündige Gottesfurcht ein Weglaufen von Gott.
Genau das Gegenteil bewirkt rechte Gottesfurcht: Sie treibt zu Gott hin! Rechte Gottesfurcht ist ein Segen des Neuen Bundes, wie wir in Jeremia 32, in den Versen 38 bis 41 lesen können. Dort heißt es: Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; und ich will ihnen ein Herz und einen Wandel geben, dass sie mich allezeit fürchten, ihnen selbst zum Besten und ihren Kindern nach ihnen. Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nicht von ihnen ablassen will, ihnen wohlzutun. Und ich werde die Furcht vor mir in ihr Herz geben, damit sie nicht mehr von mir abweichen, und damit ich mich über sie freuen kann, ihnen wohlzutun; und ich werde sie einpflanzen in dieses Land in Wahrheit, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele.
Weiter lesen wir in Jeremia 33 in den Versen 8 und 9: Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, mit der sie gegen mich gesündigt haben, und ich werde ihnen alle ihre Missetaten vergeben, mit denen sie gegen mich gesündigt und an mir gefrevelt haben. Und Jerusalem soll mir zum Freudennamen, zum Lob und zum Schmuck dienen bei allen Völkern der Erde, die von all dem Guten hören werden, das ich ihnen tue; und sie werden erschrecken und erzittern über all das Gute und über all den Frieden, den ich ihr verschaffen will.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal rechter Gottesfurcht finden wir in 1. Mose 28. Dort wird berichtet, wie der Erzvater Jakob bei seiner Flucht vor Esau nach Haran an einem Ort kommt, den er später Bet-El nennt.
Dort übernachtet er auf einem Stein, auf den er seinen Kopf zur Nacht legt und dann im Traum die Himmelsleiter sieht, auf der Engel Gottes auf- und niedersteigen. Im Traum empfängt er auch Gottes Verheißungen über seine Nachkommenschaft und die Zusage von Gottes Segen. Und in Vers 16 und 17 heißt es dann: Als nun Jakob von seinem Schlaf erwachte, sprach er: Wahrlich, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht! Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtgebietendist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes, und dies ist die Pforte des Himmels!
Rechte Gottesfurcht bewirkt also ein Staunen über Gott, ein Bewundern von Gottes Heiligkeit, ein Ergriffensein von seiner Liebe und Güte, seiner Allmacht, seiner majestätischen Gewalt und seinen weiteren Wesensmerkmalen. Wenn wir Gott in rechter Weise fürchten, wird unser Herz dazu unweigerlich dazu bewegt Gott zu ehren und ihn mit Lob und Anbetung von Herzen zu preisen. Es gibt noch zahlreiche weitere Bibelstellen, die dies bestätigen.
Im Neuen Testament, lesen wir beispielsweise von der Auferweckung des Jünglings von Nain, dem einzigen Sohn seiner Mutter. Als Jesus sich über sie erbarmt und den Jüngling auferweckt lesen wir in Lukas 7, Vers 16: Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist uns unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht.
Ich komme zurück auf meine anfängliche Frage:
Was bedeutet Gottesfurcht für dich persönlich?
Treibt dich Gottesfurcht von Gott weg, weil du Angst vor der Strafe für deine Sündenschuld hast? Fürchtest du dich vor Gottes Zorn, der wie eine gewaltige Bedrohung als Strafe für deine Schuld über dir schwebt? Dann achte darauf, was in 1. Johannes 4, Vers 18 steht: Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun, wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen in der Liebe.
Gott, die vollkommende Liebe, lädt dich heute ein sein Gnadenangebot in Jesu Opfertod am Kreuz zu erkennen und anzunehmen. Du darfst deine Schuld bekennen, dich als Sünder sehen und Jesus dein Herz übergeben. Dann kannst du von deiner sündigen Furcht vor Gott befreit werden. Gott ruft dich heute auf, ihn in rechter Weise zu fürchten!
Die rechte Gottesfurcht ist eine gottergebene Grundhaltung, die Gott durch Christus auch als einen liebenden Vater erkannt hat und IHN aus Liebe und einer tiefen Dankbarkeit für Seine Segnungen fürchtet, mit freudigem Gehorsam folgt und mit einer staunenden Scheu vertraut, verehrt und anbetet.
Liebes Gotteskind, wie ist es mit deiner Gottesfurcht bestellt?
Darf ich dich fragen, ob du dich traust zu beten, dass Gott deine Gottesfurcht größer werden lässt? Betest du: „Herr, ich möchte dich noch mehr fürchten? Lass mich dich fürchten, wie es dir wohlgefällt, dass ich dich fürchte?“
Wir wissen aus der Heiligen Schrift: Gott erhört gerne solche Gebete, weil sie Seinem Willen entsprechen. Wir kennen das aus der Praxis. Wenn wir Gott darum bitten, mehr Geduld zu bekommen, dann erhört das Gebet und schickt uns Situationen, wo wir warten müssen um Geduld zu lernen.
Ich möchte dir heute Mut machen!
Liebes Gotteskind,
- wenn du gemerkt hast, dass dir es dir schwer fällt die Stille Zeit regelmäßig zu machen,
- wenn dein Glaubensleben so farblos geworden ist,
- wenn du gleichgültig darüber bist, dass die Menschen in deiner Umgebung verloren gehen
- wenn du wenig Zeit zum Gebet findest,
- wenn deine Gebete so „steril“ und emotionslos geworden sind und zu einer Pflichtaufgabe verkommen sind, die du zu erfüllen hast
Ø dann ist das ein Anzeichen dafür, dass es Dir an rechter Gottesfurcht mangelt.
Gott lädt dich heute durch Sein Wort ein, dich der rechten Furcht des Herrn neu zu widmen. Besprich das Thema mit deinem Gott. Bitte IHN darum, dass er dir eine rechte Gottesfurcht schenkt.
Die Gottesfurcht ist eine wunderbare Gabe Gottes, um eine tiefere Freude an Gott zu entwickeln, in der Christusähnlichkeit weiterzukommen und eine Leidenschaft dafür zu bekommen, Gott näher kennen und lieben zu lernen.
Lasst uns gemeinsam darum beten. Wir stehen auf dazu. Amen.
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