Ein neuer Geist
Notes
Transcript
Einleitung
Einleitung
Liebe Gemeinde
Wir sind noch in der Themenreihe zum Heiligen Geist. Ich will die kleine “Tradition” fortsetzen und mit einer kurzen Umfrage starten.
Die Bibel beschreibt ja Gottes Weg mit uns Menschen, der rote Faden ist die Heilsgeschichte, also wie der Mensch heil werden kann. Die Frage an Euch ist nun: Wo berühren sich die Themen Heilsgeschichte und Heiliger Geist ganz offensichtlich/konkret? Wo/Wann geschieht das ganz deutlich? Was kommt Euch da in den Sinn?
(Das ist eine seltsame Frage, denn es gibt keine Heilsgeschichte ohne den HG, wie wir noch sehen werden)
Ganz konkret wird dies wie gehört in Joh 3, Nikodemus bei Jesus: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. (V5)
Aber worauf begründet sich diese Aussage Jesu?
Die Verbindung von Wasser und Geist im Bezug auf das Heil finden wir in Hes 36, 26-27.
Und das wollen wir jetzt gemeinsam lesen: Hes 36, 22-36
Hauptteil
Hauptteil
Kontext
Kontext
Zuerst wollen wir uns ein paar Fragen zu diesem Text stellen.
Wer spricht da? Das ist vom Text her eigentlich klar: Es ist Gott, der spricht. 18mal sagt Gott “Ich will” oder “Ich werde”. Hier hören wir also den Schöpfer, den lebendigen Gott, den Urheber aller Dinge. Er spricht aber nicht direkt, sondern durch Hesekiel, seinen Propheten.
Wann war denn das? Hesekiel war ein exilischer Prophet, er wirkte also im Exil in Babylon. Durch ihn teilt Gott seinem Volk mit, warum sie nun diese Strafe tragen müssen und was danach passieren wird.
Da haben wir die nächste Frage: Zu wem spricht Gott? Natürlich zu seinem Volk, nicht zu den Babyloniern, Königen oder Beamten. Sein Volk ist der Adressat. Die einen Ausleger sagen deshalb, diese Dinge seien schon erfüllt worden an Israel (Exilsende), andere sagen, diese Segenssprüche seien nun an die Gemeinde gegangen, da Israel das Recht, Volk Gottes zu sein, verwirkt habe. Ich glaube, keine dieser beiden Positionen kann ernsthaft als richtig bezeichnet werden. Ich sage nur, dass wir, wenn wir diese Weissagungen anschauen und interpretieren wollen, den Umstand nicht vergessen dürfen, dass Gott hier sich direkt an Israel gewandt hatte.
So, nun haben wir das Wer, Wann Wie, Wo und Zu wem beantwortet. Unser Text ist eingebettet in viele Zusagen Gottes an sein Volk, wie er sich um seine Nöte kümmern will. Aber nicht nur weltliche Nöte, sondern auch um die geistliche Not. Wie wird Gott sein Volk retten?
In unserem Text in Hes 36,22ff finden wir die Antwort zu dieser Frage. Wir erkennen drei Notwendigkeiten zur Errettung und quasi Wiedergeburt des Volkes.
Habt Ihr vorhin gut zugehört oder aufmerksam mitgelesen? Dann könnt Ihr mir sicher die Anwort zu folgender Frage geben: Wer handelt hier eigentlich? Wer will etwas tun?
Erste Notwendigkeit: Gottes Zuwendung/Gunst/Gnade
Erste Notwendigkeit: Gottes Zuwendung/Gunst/Gnade
Genau. Gott tut etwas. Er wird handeln. Nicht das Volk, nicht die Priester, der Prophet, die Babylon. Könige. Nein Gott tut.
Alles, was notwendig ist, wird Er tun. Warum? Weil offensichtlich sein Volk das nicht kann, im Gegenteil.
Er wird also seinen Namen wieder heiligen (V22-23), er wird das Volk wieder nach Hause bringen (V24), er wird es reinigen (V25) und erneuern (V26-27).
Die ist ein sehr klarer Hinweis darauf, dass das Volk NICHTS zu seiner Rettung beitragen kann und wird. Ihm bleibt nur, im Lande zu wohnen, zu leben und den Bund mit Gott zu halten.
Was bedeutet das für uns, als die Erben des neuen Bundes? Eigentlich das Gleiche: Wir können nichts tun, um uns zu retten. Nur Gottes Zuwendung und unsere Zuwendung zu ihm, kann uns retten. Gott ist der, der handelt, Er sendete seinen Sohn, er liess ihn am Kreuz sterben und er weckte ihn auch wieder auf. Es geht nichts ohne Gottes Handeln. Das lesen wir auch aus der Rede Jesu an Nikodemus: Der Geist weht wo er will. Gott ist souverän, in allem, auch im Belang unserer Erlösung.
Zweite Notwendigkeit: Wiedergeburt in Wasser und Geist
Zweite Notwendigkeit: Wiedergeburt in Wasser und Geist
Als Nikodemus Jesus besuchte, hatte unser Herr in seiner Rede wie gesagt genau diese Schrifstelle im Auge. Hier kommen zusammen Wasser und Geist.
In V25 “und ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.” erkennen wir, um was es beim Wasser geht: Um Reinigung - von Schuld, Übertretung, Sünde. Natürlich musste Israel die Strafe, das Exil als Konsequenz ihre Handelns, noch annehmen, denn sie ist ein Vorgang für die Vergangenheit. Reinigung ist ein Vorgang für die Zukunft. Sie bereitet hier den Boden für Gottes Handeln an seinem Volk - an uns. Wir nennen das auch Busse tun. Erst ein reines Herz ist bereit für das neue Leben, und wie wir sehen werden, für einen neuen Geist.
David betete ja in Ps 51,12 “Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.” Ein REINES Herz. Und Gott will aus diesem versteinerten Herz nun ein weiches Herz machen. Ein Herz, das bereit ist, seine Gesinnung zu ändern, sein Leben auf Gott auszurichten, zu vergeben, zu glauben und zu lieben. Wie Jesus erwähnte (Mt 15,19), ist das Herz der Sitz der Gesinnung. Das vserstockte, steinerne Herz sucht nur seine Eigenes, es hört nicht auf Gott, es rebelliert, es tut nur, was ihm dient. Dieses Herz muss weg. Ein neues wird gebraucht. Und das kann nur Gott geben. Ein HErz, das Ihm zugewandt ist, das auf Ihn hört. Das ist Wiedergeburt.
Das ist die eine Hälfte.
Die andere Hälfte ist die Wiedergeburt im Geist. Verse 26 und 27 berichten davon. Gott will in den Menschen Seinen Geist geben. Er, der uns ermahnt, uns leitet, uns Kraft gibt und Christus bezeugt, zusammen mit dem neuen Herzen werden wir von Gott zu solchen Menschen gemacht, die ihm wohlgefallen.
Was ist die Folge davon?
Dritte Notwendigkeit: Neues Leben im Geist Gottes
Dritte Notwendigkeit: Neues Leben im Geist Gottes
Dass wir dann fähig sind, unser Leben in Gottes Willen zu gestalten, Hes 36,27b. Das ist vorher nicht möglich, aus uns heraus nicht möglich. Der Geist, der gemäss Paulus in uns gepflanzt wird, wenn wir anfangen, an Jesus zu glauben, wird uns helfen, diesen Weg zu gehen. Das meinte Jesus mit “Tröster, Lehrer und Führer”. Den Geist Gottes zu haben, heisst, seine Gebot zu halten und sein Leben an Gottes Gerechtigkeit auszurichten. Durch Jeremia sagte Gott das Gleiche (Jer 31,33 ). Und Paulus bestätigt dies: 2Kor 5,17 “Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.”
Das neue Leben, von Gott ausgegangen, unterscheidet sich grundsätzlich und in den Handlungen vom alten Leben. Paulus ist da ganz hart und sagt, wenn bei einer Person der Geist nicht sichtbar wird, er auch keinen Glauben an Christus hat (Rom 8,9). In das selbe Horn bläst auch Jakobus in seinem Brief: Der Glaube ohne Taten ist tot (Jak 2,26).
Abschluss
Abschluss
Liebe Freunde, wir haben nun gesehen, wo sich diese Themen “Heiliger Geist” und “Heilsgeschichte” berühren. Nein, nicht nur Hes 36 und Joh 3, sondern im ganzen Christenleben.
Diese Verse 24-27 in diesem 36sten Kapitel, beschreiben den Heilsweg in aller Kürze, prägnant und klar. Was danach kommt, ist das Ziel dieses Weges. Wir lesen davon in den Versen 29-37. Für Israel ist das ganz konkret die Wiederherstellung als souveränes Volk im eigenen Land mit Gott als Regent. Uns erinnert es an das zukünftige Reich, das Millenium, und auch an das neue Jerusalem.
Aber alleine bewältigen wir diesen Weg nicht. Gott bewältigt ihn durch seinen Geist.
Überall wo Veränderung, (neues) Leben, (Neu-)Schöpfung (Gen 1,1), wo Gott wirkt, wo etwas geschieht, wo ein Wunder geschieht, wo Gott verherrlicht (Joh 16,14) und Christus bezeugt (Joh 15,26) wird, wo der Sünde überführt (Joh 16,7.8), in Wahrheit geleitet (Joh 16,13), an Christi Worte erinnert (Joh 14,26) und mit Kraft ausgestattet wird zum Zeugnis (Apg 1,8), da ist und wirkt Gott durch seinen Geist.Da, wo Gottes Handeln sicht- und spürbar wird, ist der Heilige Geist am Werk.
Im Vertrauen darauf können wir weiter gehen auf diesem Pilgerweg in die Ewigkeit. Im Vetrauen auf Gottes Handeln - Er wird’s richten. Amen
Gottes Geist - Amt und Werk
Gottes Geist - Amt und Werk
Der beständige Gast, Joh 14,16.
Der Lehrer, Joh14,26
Der Zeuge, Joh 15,26
Der Tadelnde, Joh 16.7.8
Der Führer, die Stimme Gottes, der Prophet, Joh 16,13
Der Verherrlicher Jesu, Joh 16,14
Der Verkündiger Jesu, Joh 16,15
Die geistliche Kraft, Apg 1,8
Der Zeuge der Sohnschaft, Rom 8,16
Der Helfer im Gebet, Rom 8,26
Parallel- und Bezugsstellen
Parallel- und Bezugsstellen
4. Mose 11,25; 4. Mose 24,2; Ri 3,10; Ri 6,34; Ri 14,6; 1. Sam 10,10; 1. Sam 16,13; 1.Sam 19,20; Jes 44,3; Jer 31,33–34; Ez 11,19–20; Ez 37,14; Ez 39,29; Sach 4,6; Joh 3,5–8; Rom 8,11.26; 1.Kor 3,16; 1.Joh 2,27; 1.Pe 3,18; 2.Pe 1,21; Offb 22,17; u.v.m.