Gott spricht
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Einleitung
Einleitung
Gott spricht, so habe ich dem Abend genannt. Denn wenn ich mein Glauben mit anderen teilen möchte, dann wird es genau darum gehen müssen. Gott spricht zu mir. Es ist ein Sprechen, dass man nicht bestellen kann und auch ich kenne die Situation, dass Gott nichts sagt obwohl ich es mir wünschen würde.
Wenn Gott zu mir spricht und zu anderen vielleicht nicht, dann geschieht es schnell, dass die anderen mich beneiden so wie ich sie beneide wenn sie gut singen können. Letzlich sind es Gaben Gottes und jeder hat eine andere Gabe. Ich persönlich frag emich immer wieder wie Menschen sich eigentlich wünschen können Gott zu hören, denn mitunter ist es gar nicht das was man selber gerne hören würde was Gott sagt. Und dann geht es mir wie Jona, dann möchte ich einfach nur weglaufen. Jona ist mein Lieblingsbuch in der Bibel weil ich Ihn so gut verstehe. Manchmal will Gott etwas von einem und man möchte es nicht geben. Und dann sitzt man in der Tinte, oder im Fisch, jedenfalls entkommt man Gott nicht.
Sein erstes Wort
Sein erstes Wort
Ich erinnere mich noch Gott als ich Gott zum ersten Mal gehört habe. Ich war im Studium im zweiten Semester und ich kann den Quadratmeter zeigen auf dem ich ihn gehört habe. Ich war damals durch- und durch gehetzt. Ich war mir nicht sicher, ob ich im richtigen Studienfach war und wollte es mir beweisen. Ich lebte von morgends bis abends nur noch für das Studium und zog bereits Prüfungen aus dem Dritten Semester vor. Ich wollte es mir beweisen, dass ich es kann, dass ich richtig bin.
Und dann sprach Gott. Er sagte: Gordon Du meldest Dich von den Prüfungen, die Du vorgezogen hast wieder ab. Du bist auf dem richtigen Weg.
Es war eine kräftige Stimme, gleichzeitig ging in mir die Sonne auf. Ich ging gerade über das Feld und hob im Gang den rechte Fuß gerade vom Boden ab. Der Schuh war noch keinen Fußbreit über dem Boden da sah ich gleichzeitig alles aus meinem Leben was mit Computerei zu tun hat. Vom neunten Lebensjahr an, meine Besteleien mit dem Lötkolben, meine ersten Programme, was ich als Kleingewerbe neben der Schule schon entwickelt hatte, meine Vorlesungen alles bis zum Augenblick jetzt auf dem Feld.
Zuerst war ich verwirrt. Aber ich hatte keine einzige Sekunde Zweifel, dass es Gott war der gesprochen hatte. Ich wusste es einfach. Es konnte nicht aus mir heraus kommen, denn es war ein ganz anderer Gedanke als die meinen. Ich spürte den Widerstand das zu tun was Gott von mir wollte, wusste aner zugleich dass es genau das Richtige war und dass ich es tun würde.
Wenn ich sonst Dinge für mich überlegte, dann hörte ich meine innere Stimme, die mit mir spricht. Aber das war ganz anders. Hier hatt ich eine kraftvolle Stimme gehört, die zugleich ganz sanft und verständnisvoll war. Eine Stimme, die versteht und die zugleich bestimmend ist.
Im Rückblick kann ich sagen, es kann keine Zweifel geben wenn Gott sich zu Wort meldet. Wenn er spricht, dann entsteht neues Leben. Er spricht ein Evangelium. So war es beim ersten Mal schon. Er hat mir mein Leben zurückgegeben, als ich mich selbst verloren hatte.
Glaube und Zweifel
Glaube und Zweifel
Wenn man einmal die Erfahrung gemacht hat, dass Gott auch von sich aus spricht, dann prägt das einen ganz ordentlich. Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, dass es Gott nicht geben könnte. Ich habe für mich die Evidenz er ist da. Es ist keine Theoretische Gewissheit, sonder persönliche Sicherheit. Das prägt natürlich. Mein Glaube ist ohne Zweifel. Ich traue Gott alles zu. Und es prägt auch das Gebet. Wenn Gott mir so mal eben in ein paar Millisekunden mein ganzes Leben erzählen kann, dann weiß er einfach wie es mir geht. Früher habe ich im Gebet immer geglaubt Gott alles erklären zu müssen, als wäre er ein kleines Kind. Ihm im Detail vorlegen was mich bewegt und was ich mir von ihm erhoffe.
Das habe ich nach und nach aufgehört, denn ich weiß dass er es weiß. Beten ist nicht dieses sich etwas wünschen, sondern eigentlich geht es um die Beziehung mit Gott. Es ist ein sich neu auf Ihn ausrichten. So habe ich mir mehr und mehr angewöhnt einfach inne zu halten, in dem was ich tue den Kopf zu heben und nach oben zu schauen und HERR zu sagen. Es ist ein HERR Du siehst mich hier in dieser Situation. Was hälst Du eigentlich davon. Es ist ein Gott anreden und offen zu sein, für das was er sagen möchte.
Ganz oft sagt er nichts. Aber durch das kurze Gebet fühle ich mich nicht mehr alleine und fühle mich ausgerichtet neu auf Gott. Also so gut ausgerichtet, wie das in einem vollen Arbeitstag eben sein kann, wo man seine Euros dafür bekommt, dass man Probleme löst.
Aber manchmal, da sagt er dann schon etwas. Dinge, die man nicht hören möchte aber er halt recht. Ich sage HERR und er antwortet: “Du verzettelst Dich”. Ja und er hatte recht also lehnte ich mich zurück und überlegte neu wo meine Prioritäten sein müssen. Ich sage HERR und er antwortet “Jochen”. Und er hatte recht. Ich habe dem Kollegen etwas versprochen zu liefern, es mir aber nicht aufgeschrieben und längst vergessen. Und eigentlich hatte ich heute anderes zu tun, aber ich erfüllte mein Versprechen und es hat die Beziehung verbessert. Er sagte späzter, ich dachte schon Du hast mich vergessen, aber ich weiß ich kann auf Dich zählen.
Gott und Glaubensstile
Gott und Glaubensstile
Wenn Gott spricht, dann führt das zu neuem Leben. Dann werden die Dinge einfach gut, dort wo sie im argen gelegen haben. Eines Tages ging ich mit einem Freund in eine christliche Gemeinde auf eine Veranstaltung. Es war eine dieser pfingstlerischen Gemeinden, die immer die Hände oben haben. Wenn man wissen möchte wer zum Kirchenkaffee kommen möchte, dann fragt man. Wer einen Kaffee haben möchte bitte mal die Hände runter nehmen.
Als wir zur Türe herein kamen standen alle bereits und mein erster Gedanke war, dass es eigentlich reine Platz und Geldverschwendung ist in solch einer Gemeinde Stühle zu haben. Die Gemeinde steht eh die ganze Zeit. Und ich frag emich, ob ich das die nächsten 90 Minuten wohl aushalten werde. Und wende meinen Blick nach oben und sage HERR. Und eigentlich habe ich keine Antwort erwartet. Er aber antwortet “Lass nur”. Und heute hatte er ein Schmunzeln in der Stimme und einen satten zufriedenen Brummelbass.
Und diese beiden Wörter haben mein geistliches Leben komplett verändert. “Lass nur”. Es war deutlich zu hören, dass es ihm gefällt. Dass er seine Freude daran hat. Je richtig es gefällt ihm. Aber er verlangt nicht von mir, dass ich so sein muss. Es ist Okay seinen Glauben so zu leben und es gefällt Gott. Aber und das ist das Evangelium für mich, es ist okay ganz anders zu sein. Ich war überwältigt. Als Aufmunterung für seinen müden und erschöpften Gordon gedacht hat es meine Einstellung zu anderen Gemeinden völlig verändert.
Gott hat Freude an der Vielfalt und wir Christen versuchen unter dem Gedanken der Einheit alles eins zu machen und kämpfen um richtig und falsch. Wir erheben Anspruch auf die Wahrheit, auf die richtige Kirchenmusik oh wie viel kann man in unseren Augen doch falsch machen. Wie unbarmerzig können wir sein und wie gnadenlos anderen sagen, dass das was sie machen aber falsch ist.
Aber Gott denkt ganz anders darüber. Er möchte nur, dass wir ihm unser Herz geben. So wie wir sind sollen wir zu ihm in Kontakt treten und das gefällt ihm dann. Wir müssen nicht irgendwie anders , nicht fromm sein, wir müssen uns nur ihm zuwenden. Das reicht bereits.
Mit zwei Worten hat Gott mir die Liebe ins Herz gelegt. Die Liebe zum Bruder und der Schwester die so anders sind, dass es einen selbst in Frage stellt.
Gott spricht auch in Filmen
Gott spricht auch in Filmen
Ich habe jetzt ersteinmal davon erzählt, dass Gott hörbar zu mir spricht und sind ganz kurze Kommentare, die er gibt. Immer mit Hand und Fuß. Aber Gott spricht auch durch Bilder. Bewegte Bilder. So war ich zum Beispiel auf einer christlichen Großveranstaltung und währen d vorne auf der Bühne ein Mann auftritt bekomme ich ein Bild:
Da fliegt eine Taube im strahlend blauen, wolkenlosen Himmel. Unter Ihr die Erde in einem saftigen grün. Es ist eine weiße Taube und ich weiß es einfach, es ist eine Friedenstaube. Da kommt von rechte eine große Glocke ins Bild aus glänzender Bronce. Und die Glocke klingt laut und es schallt weit über das Land. Es ist ein Leuten der Warnung. Und die Glocke zieht nach oben, so dass sie die obere Hälfte des Bildes ausfüllt. Ich erkenne Muster und Zierwerk an der Glocke, sehe wie sie ganz langsam schwingt und Ihren lauten Klang abgibt. Man kann die Vibration der Glocke förmlich spüren. Da sehe ich die Taube wieder wie sie versucht unter der Glocke durchzufliegen. Unnd wie sie unter der Glocke ist kommt von recht der Stößel mit Kraft und hoher Geschwindigkeit und erwischt die Taube. Sie verliert Federn, schöne weiße Federn und fällt benommen in die Tiefe. Vorbei ist Ihr sanfter Flug, sie stürzt wie ein Stein, sie trudelt durch den Schlag der Glocke in Rotation versetzt der Erde zu. Und die Erde nähert sich. Satt grün, aber erbarmungslos schnell. Da schüttelt die Taube sich und flattert. Das brermst Ihren Flug. Da die ersten zaghaften Flügelschläge und der unkontrollierte Sturz wird zu einer Abwärtsspirale. Da drückt die Taube Ihre Flügel einfach in den Wind und beendet den Sturz. Ihr Flug geht über in eine weite Schleife. Sie schüttelt sich noch einmal und dann fliegt sie weiter in die Richtung in die sie vorher unterwegs war.
Da sitze ich in der Veranstaltung und habe den Eindruck, ich soll das dem Menschen da vorne sagen. Ich überlege hin- und her und frage mich ob das bei einer Veranstaltung von dem Format nicht komisch kommt. Schließlich gehe ich in der Pause nach vorne und sage dem Mann, dass ich während seiner Ansprache ein Bild hatte und den Eindruck hatte, dass ich es ihm sagen solle. Dann fragte ich ob er es hören wollte. Er antwortete, ja das würde ihn freuen. Und so erzählte ich ihm das Bild. Und je länger ich es ausführte umso heller und freunlicher wurde sein Gesicht.
Als ich fertig war bedankte er sich und sagte, dass er auf eine Konferenz müsse und weiß, dass er dort mit seinen Ansichten sehr anecken wird und dass er dort einiges einstecken werden muss. Dieses Bild, dass ich ihm gerade erzählt habe, dass haben ihm bereits zwei andere erzählt, die es ebenfalls geträumt hatten. Nun wo er es dreimal gehört hat weiß er, dass er nicht kneifen darf, sondern dass er dorthin fahren wird und seine Abreibung kassieren. Er fände es sehr tröstlich zu wissen, dass es nur ein ordentlichen Rums macht und er danach weiter seine Richtung beibehalten kann. Er ist sich jetzt sicher, dass er nicht nur seinem eigenen Ego einen Gefallen tut, wenn er für diese Sache eintritt.
Alles scheint, dass dieses Bild für den Mann war. Aber es war auch für mich. Denn wenn bereits zwei andere denselben Traum, das selbe Bild gesehen haben, dann kann es nicht aus mir selbst heraus gekommen sein. Auf der einen Seite war ich mir schon vorher sicher, dass es Gott ist der da mit mir spricht. Aber jetzt hatte ich gewissermaßen eine Bestätigung von außen bekommen.
Gott spricht auf in die Zukunft
Gott spricht auf in die Zukunft
Bei den Bildern ist es so, dass ich fühle ob diese für mich oder für eine bestimmte andere Person sind. Wenn es ein Bild für jemand anderen ist, dann ist es mein Auftrag zu dem anderen Menschen zu gehen und ihm das Bild zu erzählen. So wie bei der Taube. Manche Bilder sind aber auch für mich und helfen mir, dann einfach die Dinge zu verstehen und ggf. mit anderen Menschen Gespräche zu führen, die man sonst nicht führen würde.
Eine Sonntags im Gottesdienst in der Gemeinde Neuenhain geht Bodo Schwabe ans Mikrophon um sich für ein paar Wochen in den Urlaub zu verabschieden. Mit dem Wohnmobil in den Süden. Und wie er von seinen Plänen erzählt sehe ich in Gedanken, wie er langsam nach hinten wegkippt und sich auflöst. Und ich bin mir sicher er wird sterben. Und ich weiß es ist ein Bild für mich. Natürlich erzähle ich es auch Ina und wir sind uns beide sicher, dass er gesund und munter ist und dass es nicht sein kann.
Aber nur wenige Zeit später kommt er aus dem Süden wegen Kopfschmerzen zurück und sieht sich nicht mehr in der Lage den Camper bis nach Deutschland zu fahren. So wird er abgeholt. Und es geht ihm täglich schlechter. Gehirntumor viel zu spät entdeckt. Schnell wachsend und nicht operabel. Schon bald kommt er auf die Palliativstation. Seine Frau Cathrine erzählt der Gemeinde immer wieder wie es ihm geht. Bald schon kann er keinen Besuch mehr empfangen weil es ihn zu sehr anstrengt. Nur noch die engste Familie geht und meistens schläft er. Cathrine erzählt am Sonntag in der Gemeinde verzweifelt, dass er sie nicht mehr erkannt hat, aber sie waren wenigstens ein paar Worte im Gespräch.
Am Freitag als ich morgends in meiner Andacht war höre ich Gott: “Du gehst zu Bodo”. Aber ich hatte zu arbeiten. Eigentlich war viel los. Mir ging aber Gottes Wort nicht mehr aus dem Kopf und so nahm ich mir Arbeit mit nach Hause und ging statt nach Hause in die Klinik. Vor seiner Türe sagte mir die Schwester. Er schläft, aber wenn ich leise bin kann ich kurz rein. So öffne ich vorsichtig die Tür und trete ein. Die Rolladen sind ganz herunter gelassen und über seinem Bett brennt eine kleine Leselampe der seinen Rücken ausleuchtet, der frei ist weil er diese typischen Flügelhemdchen trägt.
Er liegt mit dem Gesicht abgewendet und sagt: “Gordon ich wusste, dass Du kommst. Komm rüber, damit ich Dich sehen kann ich möchte Dir etwas sagen.”
Ich war einerseits verblüfft, denn ich hatte noch nichts gesagt und er konnte mich nicht sehen, da ich hinter ihm war. Andererseits hat vielleicht Gott mich deshalb zu ihm geschicket, weil er mich sehen wollte. Oder Gott hatte ihm einfach gesagt Gordon kommt. Ich wusste es nicht und weil ich sah, dass er bei vollem Bewusstsein war ging ich einfach um das Bett herum. Er bot mir einen Stuhl an.
Und dann sprach er davon wie wichtig es war ein Mann Gottes zu sein. Und dass es manchmal nicht leicht ist, dass es nicht darauf ankommt zu sagen was die Menschen hören wollen, sondern dass man genau hinhören muss was Gott von einem will. Und dass dies manchmal merkwürdige Dinge sind, die Gott von einem möchte, aber im Rückblick habe ich immer gezeigt, dass Gott sehr wohl wusste was er wollte. Und wenn Gott zu einem spricht, dann soll man seinem ersten Eindruck glauben schenken. Manchmal überlege man was Gott denn da gesagt habe und dann ändert man das ab was er von einem will. Aber das sei immer falsch. Ich soll einfach darauf vertrauen, dass es Gott schon weiß.
Es war eine ganze Predigt nur für mich. Und ich hatte überhaupt nicht den Eindruck, dass er nicht klar war. Im Gegenteil. Ich hatte den Eindruck ich war gerufen worden um sein Vermächtnis zu empfangen. Er sagte noch. Gordon ich habe eine Bitte: Sag Cathrine, dass ich sie liebe und dass es ein schönes Leben mit Ihr war. Dann schickte er mich weg und sagte, dass er müde sein und jetzt schlafen wolle.
Später stellte sich heraus, dass es das letzte Mal gewesen sein sollte, dass er bei Bewußtsein war bevor er starb.
Schluß
Schluß
Ich bin mir sicher jeder hier hat Gott schon gehört. Vielleicht nicht laut und deutlich, aber vielleicht beim Hören eines Musikstückes. Im Gespräch mit einem Freund. Vielleicht als plötzliche innere Gewissheit nach langem Zweifel. Davon würde ich gerne jeztt hören. Wir treffen uns gleich in Kleingruppen und wollen uns austauschen. Wollen dem nachgehen was in uns zum Schwingen gekommen ist und dem was wir vielleicht gefühlt aber noch nie gesagt haben Raum geben.