Er kommt - was hat das mit uns zu tun?
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Er kommt - was hat das mit uns zu tun?
Die Gnade unsers Herr Jesus Christus
und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
sei mit euch allen!
Liebe Gemeinde,
sie kennen alle den Spruch: „Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“. Und manchmal ist das auch wirklich so.
An gewissen Zeichen oder besser Vorzeichen kann man manchmal bestimmte Geschehnisse im Voraus erkennen, aber nicht immer. Manchmal kann auch etwas geschehen wie, und auch dafür gib es ein geflügeltes Wort „wie der Blitz aus heiterem Himmel“.
Doch heute geht es uns darum die Zeichen der Zeit zu erkennen. In der evangelischen Kirche gab es bezeichnender Weise von 1947 bis 1998 sogar eine theologische Zeitschrift mit den Titel „Zeichen der Zeit“.
Es stellt sich uns die Frage kann man das überhaupt, die Zeichen der Zeit erkennen und sie dann auch richtig deuten? Auf jeden Fall würden wir das gern alle tun, vielleicht bei der weltpolitischen Lage heute, die ja alles andere als rosig ist, und ganz bestimmt in der familiären Situation. Wenn es sich mal wieder in der Familie Streit anbahnt, würde man ihn gern verhindern, besonders bei einen Fest wie Weihnachten.
Heute am 2. Advent werden wir als Christen besonders erinnert, dass wir nach den Zeichen Zeit sehen sollen, die uns daran erinnern, dass Jesus Christus wiederkommt. Als erstes haben wir es ja schon im Wochenspruch dieser kommenden Woche gehört, wenn da Jesus sagt: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Und dann auch im Evangelium aus Lukas 21 das ja auch der Predigttext dieses Sonntages ist.
Wir lesen ihn nach der Neue Genfer Übersetzung Es sind die Verse 25 – 33:
25 »An Sonne, Mond und Sternen werden Zeichen zu sehen sein, und die Völker auf der Erde werden in Angst und Schrecken geraten und weder aus noch ein wissen vor den tobenden Wellen des Meeres.
26 Die Menschen werden vergehen vor Angst und vor banger Erwartung dessen, was noch alles über die Erde kommen wird; denn sogar ›die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten‹.
27 Und dann werden sie den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.
28 Wenn diese Dinge zu geschehen beginnen, richtet euch auf und fasst Mut, denn dann ist eure Erlösung nahe.«
29 Jesus gebrauchte einen Vergleich; er sagte: »Seht euch den Feigenbaum an, oder nehmt irgendeinen anderen Baum.
30 Wenn sie ausschlagen, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.
31 Genauso ist es, wenn ihr seht, dass jene Dinge geschehen: Dann wisst ihr, dass das Reich Gottes nahe ist.
32 Ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles geschehen ist.
33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.«
Bilder der kosmischen Katastrophe
Liebe Gemeinde,
ich weiß nicht wie es ihnen ergeht, wenn sie diesen oder ähnliche Texte hören. Ich frage mich dann immer erst einmal: Muss denn Jesus wirklich solche Katastrophenszenarien aufzeichnen um die Menschen wachzurütteln, um uns vielleicht wachzurütteln?
Da spricht Jesus davon, dass ehe der Menschensohn,
dass an Sonne, Mond und Sternen Zeichen zu sehen sein werden, die Völker auf der Erde in Angst und Schrecken geraten werden und weder aus noch ein wissen vor den tobenden Wellen des Meeres.
Bildern von denen wir Menschen vielleicht immer gedacht haben, dass sie eigentlich nie so möglich sind. Vielleicht hier oder dort mal ein Erdbeben oder mal eine Naturkatastrophe.
Doch mittlerweile wissen wir, dass unsere Erde und unser Leben gefährdet sind. Und das diese Bilder, die hier Jesus aufzeichnet jederzeit Wirklichkeit werden kann, Und nicht erst seit dem Tsunami an Weihnachten 2004 in Thailand oder dem Erdbeben 2011 in Japan.
Nein umso mehr wir heute mit der Wissenschaft forschen und ums tiefer wir hinter die Geheimnisse der Natur kommen desto mehr wissen wir wie real das Bild ist, was Jesus uns hier aufzeigt.
Auch der zweite Teil:
Die Menschen werden vergehen vor Angst und vor banger Erwartung dessen, was noch alles über die Erde kommen wird; denn sogar ›die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten‹.
Diese Bilder von Jesus konnten nicht nur damals, sondern können auch heute ganz schnell Wirklichkeit werden.
Warum spricht Jesus mit solchen Bildern?
Die Menschen zurzeit Jesu verstanden die Bilder. Sie waren Menschen, die mit und in der Natur lebten. Sie haben alle schon mehr oder weniger Naturphänomene erlebt. Und sie ordnen sie ein als ein Wirken Gottes. Eigentlich sogar als ein Gerichthandeln Gottes.
So sind diese Bilder, die Jesus hier aufzeichnet letztlich Bilder ihrer Angst. Angstbilder der Menschen damals. Sie hatten besonders Angst, vor den Naturmächten, Vor Erdbeben und Unwetter, vor Sonnen- und Mondfinsternissen. Auch vor der Gewalt des unberechenbaren Meeres.
Später im Mittelalter waren es sicher auch immer noch Naturgewalten, da lag aber der Schwerpunkt mehr auf der Pest und dem Tod, und der von der Kirche geschürten Angst vor dem Fegefeuer und damit letztlich vor Schuld und Sünde. Von letzteres konnte man sich ja mit einem Ablassbrief freikaufen.
Auch wir heute haben Bilder der Angst. Manche von denen oben gehören dazu. Aber es sind noch manche andere, die es damals gar nicht gab. Manche habe ich auch aufgezeichnet, wie eben die globale Katastrophe mit Unwetter und Erdbeben.
Und die Kriege gehören dazu, aktuell in der Ukraine und den der IS – letzter Krieg ist zwar weit weg aber er ist uns doch nah.
Oder vielleicht die globalen Krankheiten, wie Krankheiten (AIDS, Ebola, Beulenpest, Hantavirus, Lyme-Borreliose, Tuberkulose, usw.)
Die Gefahr der globalen Atomkatastrophe – in der vorigen Woche gab es in der Ukraine einen Störfall.
Und auch der Raubbau mit der Natur und die drohende Rohstoffknappheit.
„Die Menschen werden vergehen vor Angst und vor banger Erwartung dessen, was noch alles über die Erde kommen wird; denn sogar ›die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten‹.“
So kommt gerade heute diese Welt aus dem Gleichgewicht – auf der einen Seite sind die Völker, die verhungern und an Ebola sterben und auf der anderen Seite die Menschen, die Menschen, die an Müll und Wohlstand ersticken. Vielleicht gehören wir dazu!
Und Jesus zeigt uns nun dieses Szenarium auf. Was will er damit bewirken? Will er uns in Angst und Schrecken versetzen?
Nein, denn letztlich will er uns Mut machen Angst und Schrecken zu überwinden. Die Menschen damals von Jerusalem will er zur Hoffnung führen. Sie sollen trotz allem katastrophalen Geschehen aufblicken auf dem kommenden Menschensohn auf den Messias, auf Jesus Christus, den Erlöser.
Und was den Menschen damals galt, das gilt auch uns heute. Egal wie unsere Zukunft sein wird, egal wie das Morgen aussehen wird, ob im allgemeinen oder bei jedem Einzelnen von uns, Wir sollen aufblicken auf den kommenden Menschensohn. Nur so können wir unsere Angst überwinden unsere Lebensangst vor dem Heute und unsere Angst vor dem Morgen, weil wir nicht wissen, was es uns bringen wird.
Der kommende Menschensohn
Wir gehen jetzt gemeinsam auf Weihnachten zu und feiern das erste kommen unseres Herren Jesus Christus.
Doch dieser 2. Advent hat ganz das zweite Kommen von Jesus Christus im Blick:
„Und dann werden sie den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.“
In unserem Kirchspiel hat mich dazu in einer unserer Kirchen ein Deckenbild dazu fasziniert, welches vielleicht die wenigsten von Ihnen kennen, weil es in der am wenigsten besuchte Kirche im Kirchspiel ist. Es ist ein Deckenbild aus der Kirche in Wernsdorf.
Hier sehen wir ihn den wiederkommenden Christus auf einer Wolke auf dem Richterstuhl sitzend mit der rechten Hand das Siegeszeichen machend und in der linken Hand hält er die Kugel mit dem Kreuz als Zeichen der Herrschaft. Christus der strahlende Herrscher, über alle Mächte und Gewalten.
Aber eins ist auch klar, liebe Gemeinde, dieser wiederkommende Christus, will uns einerseits als bereite Menschen vorfinden, als Menschen, die an den Zeichen der Zeit sein Kommen erkennen.
Aber er will uns auch als Menschen vorfinden, die als Christen aktiv hier Glauben leben.
Doch zu einem Christen, der bereit ist, für das Kommen seines Herrn, für das Kommen des Messias gehört es eben auch dazu, dass er in guter Weise Frucht bringt. Das heißt also ein Leben entsprechend des Evangelium von Jesus Christus lebt. Das heißt sich von der Liebe Gottes anstecken lässt und diese Liebe Gottes an andere weitergibt.
Auf jeden Fall gilt für uns: Als Christen ein Leben in der Bereitschaft auf das Kommen unseres Herrn Jesus Christus leben und die Zeichen der Zeit erkennen.
Leben Sie in der Bereitschaft dieses wunderbare Geschenk der Erlösung durch Jesus Christus wie ein echtes Kind Gottes zu empfangen. Dann erfahren sie die wahre Bedeutung von Weihnachten.
Gott erinnere uns in dieser Adventszeit daran, wenn wir uns auf den Weg machen zum Kind an der Krippe.
Der Friede Gottes,
welcher höher ist als alle Vernunft,
bewahre eure Herzen und Sinne
in Christus Jesus.
Amen