Mutterliebe | Zwischen Haben und Geben
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· 22 viewsWir sind aufgefordert, als Christ und Gemeinde „mütterlicher“ zu werden: Liebe geben, statt von dem Gedanken getrieben zu sein, haben zu wollen.
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Mutterliebe
Mutterliebe
Zwischen Haben und Geben (1. Könige 3,16-28)
Zwischen Haben und Geben (1. Könige 3,16-28)
Ziel / Botschaft: Wir sind aufgefordert, als Christ und Gemeinde „mütterlicher“ zu werden: Liebe geben, statt von dem Gedanken getrieben zu sein, haben zu wollen.
Einstieg
Einstieg
„Mutterliebe? Das ist vor allem bedingungslose Liebe!“ Das war eine der häufigsten Antworten auf meine Frage im sozialen Netzwerk „Facebook“, was denn Mutterliebe für einen persönlich bedeutet. Ich frage dich nun: Was macht Mutterliebe für dich aus? Nicht nur an diesem Muttertag heute?
Ich habe mir diese Frage gestellt, welche Erfahrungen ich mit Mutterliebe gemacht habe. Ich durfte meine Mutter Vera Wiebe 19 Jahre meines Lebens erleben und bin dankbar dafür. Doch muss ich sagen, dass Mutterliebe für mich nicht so sehr mit Liebe, Geborgenheit oder sogar Zärtlichkeit einhergegangen ist, wie bei manchen anderen. Zum einen waren wir 11 Geschwister und zum anderen hatte meine Mutter eine schwierige und undurchsichtige Kindheit, die nicht gerade auf Liebe und Geborgenheit schließen lässt. Und sie sprach nur gebrochen deutsch. Und alles in Russisch verstanden wir auch nicht. Und dennoch: was für mich Mutterliebe vor allem bedeutet, ist, dass sie immer da war. Es gab kaum einen Moment in meinem Leben als Kind, wo sie nicht anwesend oder zumindest in Rufweite gewesen wäre. Sie war da, präsent. Darauf konnte ich mich, konnten wir uns als Geschwister verlassen.
Heute ist Muttertag. Er jährt sich zum 90sten Mal und ist von Anfang an (1923) in Deutschland eine Geschäftsidee der Blumenhändler, um möglichst viele Rosen zu verkaufen. Auch hat der Muttertag eine schwierige Geschichte in der Nazizeit. Aber dennoch möchte ich diesen Tag heute aufgreifen und mit uns von der Bibel her über „Mutterliebe - Zwischen Haben und Geben“ sprechen. Ich will dich und uns als Gemeinde dazu motivieren „mütterlicher“ zu werden. Was das von Gottes Wort her heißt, oder eben auch nicht bedeutet. Das sehen wir besonders an einer spannenden Geschichte aus dem 1. Könige Buch.
König Salomo hatte gerade die Thronfolge seines Vaters David angetreten und sich von Gott ein weises Herz erbeten. Und schon muss er als oberster Richter im Volk Israel in einem Verfahren entscheiden, in denen zwei Mütter ihre Liebe zu ihren Söhnen auf sehr unterschiedliche Art und Weise zeigen. Lasst uns auf Gottes Wort hören:
Textlesung 1. Könige 3,16-28 (GNB):
Textlesung 1. Könige 3,16-28 (GNB):
16 Eines Tages kamen zwei Prostituierte zum König und trugen ihm einen Rechtsstreit vor. 17 »Mein Herr und König«, sagte die eine, »diese Frau und ich wohnen zusammen im selben Haus. Sie war dabei, als ich einen Sohn gebar.18 Zwei Tage danach gebar sie selbst einen Sohn. Nur wir beide waren zu dieser Zeit im Haus; sonst war niemand da.19 Eines Nachts wälzte sie sich im Schlaf auf ihr Kind und erdrückte es, so dass es starb. 20 Da stand sie mitten in der Nacht auf und nahm mir mein Kind weg, während ich schlief. Dafür legte sie ihr totes Kind neben mich.21 Als ich am Morgen erwachte und mein Kind stillen wollte, fand ich es tot. Doch als ich es genau ansah, merkte ich, dass es gar nicht das meine war.« 22 »Das ist nicht wahr!«, rief die andere. »Mein Kind ist das lebende und deins das tote!« »Nein«, rief die Erste, »das tote ist deins, das lebende meins!« So stritten sie sich vor dem König.
23 Da sagte König Salomo: »Die eine behauptet: ‘Mein Kind ist das lebende, deins das tote!’, die andere: ‘Nein, das tote ist deins, das lebende meins!’«24 Und er befahl seinen Leuten: »Bringt mir ein Schwert!« Sie brachten es ihm.25 Er befahl weiter: »Zerschneidet das lebende Kind in zwei Teile und gebt die eine Hälfte der einen, die andere Hälfte der andern!«
26 Da rief die Frau, der das lebende Kind gehörte – denn die Mutterliebe regte sich mächtig in ihr: »Ach, mein Herr und König! Gebt es der andern, aber lasst es leben!« Die andere aber sagte: »Weder dir noch mir soll es gehören! Zerschneidet es nur!«27 Darauf entschied der König: »Gebt das Kind der ersten, tötet es nicht! Sie ist die Mutter.«
28 Überall in Israel erfuhr man von diesem Urteil des Königs und alle schauten in Ehrfurcht zu ihm auf. Sie sahen, dass Gott ihm Weisheit geschenkt hatte, so dass er gerechte Entscheidungen fällen konnte.
Eine recht ungewöhnliche Geschichte, oder? Viele von uns kennen sie und dennoch ist sie immer wieder neu spannend! Stell dir mal vor, du wärst der König Salomo als Schlichter & Richter in diesem Fall. Und diese beiden Frauen kämen zu dir. Wie würdest du handeln? Wie würdest du entscheiden, wer die richtige Mutter des lebenden Kindes ist? Wie würdest du wahre Mutterliebe erkennen? Dazu habe ich dir folgende Merkmale für echte Mutterliebe bzw. bedingungslose Liebe überhaupt mitgebracht:
1. Liebe macht befangen
1. Liebe macht befangen
2. Liebe gibt frei
2. Liebe gibt frei
Doch bevor wir einsteigen, möchte ich noch mit uns beten. Und Gott bitten, dass er sich uns heute in seiner mütterlichen und väterlichen Liebe zeigt. [GEBET]
1. Liebe macht befangen
1. Liebe macht befangen
Stellt euch diese Szene mal bildhaft vor, so wie auf diesem Bild von Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770): Das Urteil Salomos (Im Bischofspalast Udine, Norditalien). [PPT]: Da kommen zwei Prostituierte zum König Salomo. Und die haben einen echt schwierigen Fall, den der König nun lösen soll. Beide wohnen in einem Haus und haben einen Sohn kurz nacheinander geboren. Ich kann mir vorstellen, dass bei beiden Freude und Mutterglück da ist. Sie haben als Prostituierte sonst keine familiären Beziehungen, sondern leben eher am Rand der Gesellschaft. Vielleicht zwangen die Lebensumstände sie in diese Situation: Vielleicht haben sie keinen Ehemann abbekommen.
Doch jetzt taucht Mutterliebe auf. So schwierig ihre Situation, so viel Hoffnung keimt jetzt auf, dass es mit einem Sohn nun langfristig besser werden könnte. Doch dann die Katastrophe! Der eine Sohn stirbt im Schlaf. Er wird versehentlich von seiner Mutter erdrückt. Sie hat ihren neu geborenen Sohn verloren. Und hat eine perfide Idee: Sie tauscht heimlich das tote Kind mit dem lebenden der Kollegin. Und behauptet, es sei ihres. Doch die andere riecht den Braten. Sie kennt ihr neu geborenes Kind doch. Streit entsteht und ein Schlichter & Richter muss her. Sie kommen vor den König Salomo, der in solchen Fällen zu entscheiden hat. Und es ist ein wahrhaft verzwickter Fall! Wie würdest du entscheiden in diesem Fall? Was würdest du tun, um herauszufinden, wer von den beiden Frauen nun die Wahrheit sagt. Wer die richtige Mutter ist? Wer zeigt wirklich Mutterliebe?
Bezug: Weißt du, ich denke, dass keine von beiden Mutterliebe nur vortäuscht. Das typische für Mutterliebe ist, dass sie „befangen“ macht. Wer als Mutter oder auch als Mensch liebt, der ist befangen – ganz unabhängig davon, ob es der Wahrheit entspricht oder nicht. Wer so liebt, wie eine Mutter liebt, ist automatisch involviert. Und kann nicht auf Abstand bleiben und sich die Sache aus der Entfernung anschauen. Lieben bedeutet, eine Verbindung haben, Beziehung haben, sich einlassen, eingenommen sein und als ganzer Mensch daran beteiligt sein. Ganz besonders merkt man das, wenn man frisch verliebt ist und alles durch die rosarote Brille sieht. Wer liebt, ist ganz mit dabei. Das hat Gott in uns Menschen so eingerichtet und geschaffen. Wer liebt, ist befangen. Das gilt ganz besonders für die Mutterliebe.
Wer mütterlich liebt, ist auch ganz Ebenbild Gottes. Der lässt sich auf Menschen ein, kann nicht anders als Zuneigung und Fürsorge zeigen. Wisst ihr warum? Weil Gott auch so ist! Er hat den Menschen nach seinem Vorbild geschaffen und diese Liebe in uns hinein gelegt. Eine Liebe, die es nicht lassen kann. Unzählige Male wird in der Bibel beschrieben, dass Gott seine Menschen nicht ins Verderben schicken kann, weil er Zuneigung und Mitleid mit uns empfindet.
Jona 4,2 (GNB): Er sagte: »Ach Herr, genau das habe ich vermutet, als ich noch zu Hause war! Darum wollte ich ja auch nach Spanien fliehen. Ich wusste es doch: Du bist voll Liebe und Erbarmen, du hast Geduld, deine Güte kennt keine Grenzen. Das Unheil, das du androhst, tut dir hinterher Leid.
Jona 4:11 (GNB): 11Und mir sollte nicht diese große Stadt Ninive Leid tun, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben, die rechts und links nicht unterscheiden können, und dazu noch das viele Vieh?«
Weil Gott uns nicht uns selbst überlassen will. Er will nicht zusehen, wie wir uns selber zugrunde richten:
Johannes 3:16–17 (GNB): 16 Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben. 17 Gott sandte den Sohn nicht in die Welt, um die Menschen zu verurteilen, sondern um sie zu retten.
Gott ist Liebe und er ist uns Menschen gegenüber befangen. Er liebt dich und mich so, wie eine Mutter ihr Kind fast automatisch liebt. Und alles für dieses Kind tun würde. Der englische Schriftsteller C.S. Lewis nennt diese Liebe „Vor-Liebe“. Sie kommt vor allen anderen Arten von Liebe. Sie ist grundsätzlich und automatisch da. Und Menschen, die nah an Gott dran sind, empfinden ebenso leidenschaftlich für Gottes Volk und seine Menschen. Und für die Menschen, die Gott im Blick hat und retten möchte. Sie haben eine Vorliebe für geistlich verlorene Menschen.
Text: Etwas von dieser leidenschaftlichen Liebe spürt Salomo in seinem Gerichtsfall mit den beiden Frauen und ihren Söhnen. Er hätte sie ja auch einfach abweisen können. Was soll er sich mit Prostituierten abgeben? Doch Weisheit und Liebe von Gott treffen sich hier. Und Salomo nimmt die Liebesherausforderung an. Salomo spürt diese befangene Liebe.
Bezug: Und etwas von dieser mütterlichen Liebe spürst du auch in deinem Leben. Denn wer zu Gott gehört durch den Glauben an Jesus Christus bekommt eine gehörige Portion von dieser mütterlichen Liebe eingepflanzt. Mutterliebe, die Leidenschaft und Zuneigung zeigt für Gott, für Menschen und für Beziehungen. Einfach so. So wie Jesus Menschen angeblickt hat und sie einfach im Namen Gottes liebgehabt hat.
Ich möchte dich heute an diesem Muttertag einladen, befangen zu sein. Dir Gottes Liebesbefangenheit schenken zu lassen und sie anderen zu zeigen. Egal unter welchen Umständen. Vielleicht hast du nicht gerade das XXL-Liebespaket aus deinem Elternhaus oder deiner Mutter mitbekommen. Aber dennoch ist da ein Gott, der dich leidenschaftlich und mütterlich liebt, wie es kein anderer kann. Mutterliebe ist letztendlich ein Abglanz und Hinweis der Liebe Gottes zu dir. Entdecke dies Liebe Gottes zu dir neu. Und gib sie weiter. Werde befangen und fang an, Menschen zu lieben.
C.S. Lewis drückt das negativ es in seinem Buch „Was man Liebe nennt“ so aus: „Liebe etwas und dein Herz wird ausgewrungen und möglicherweise zerbrochen. Doch, wenn du dir sicher sein willst, dass es intakt bleiben soll, dann schenke es niemanden. Nicht mal einem Tier. Pack es sorgfältig rundherum ein in Hobbys und ein bisschen Luxus; vermeide Verwicklungen. Schließe es sicher ein in die Schatulle oder den Sarg deiner Selbstsucht. Doch in diesem Kästchen – gesichert, dunkel, bewegungslos und ohne Luft – wird es sich ändern. Es wird nicht mehr gebrochen; aber es wird unzerbrechlich, undurchdringlich, irreparabel sein.“
Verkapsel und versteck dein Herz nicht. Fang an, Menschen im Namen Gottes zu lieben. Riskiere dein Herz. Werde befangen. Werde mütterlich.
Zurück zu Salomo: Er spürt diese Befangenheit bei beiden Müttern. Sie ist bei beiden da. Beide treten für „ihr“ Kind ein! Wie soll er entscheiden?
2. Liebe gibt frei
2. Liebe gibt frei
Text: Der Fall ist verzwickt. Hoch emotional. Ich stelle mir vor, dass beide Frauen vor dem König wild diskutierten, sich vielleicht sogar angeschrien haben. Salomo macht mit seiner von Gott geschenkten Weisheit erst mal eine klare Analyse: 23 Da sagte König Salomo: »Die eine behauptet: ‘Mein Kind ist das lebende, deins das tote!’, die andere: ‘Nein, das tote ist deins, das lebende meins!’«
Beide behaupten, das lebende Kind sei ihres und bestehen darauf. Doch bei Salomo, der eng mit Gott in Verbindung steht, paaren sich Weisheit und Liebe. Liebe und Weisheit kommen zusammen und er hat einen Einfall: 24 Und er befahl seinen Leuten: »Bringt mir ein Schwert!« Sie brachten es ihm.25 Er befahl weiter: »Zerschneidet das lebende Kind in zwei Teile und gebt die eine Hälfte der einen, die andere Hälfte der andern!«
Das klingt brutal und gar nicht weise. Das klingt, als würde Salomo ein Prinzip verfolgen: „Wenn sich zwei um eine Sache streiten, wird sie geteilt!“ Er hätte doch immer noch die Möglichkeit gehabt nach dem Motto zu verfahren „Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte“. Und das Kind an sich zu nehmen oder jemand anderem zu geben (ins Heim, in die Pflege, …)! Aber nein, Salomo macht es auf die harte Tour? Hättest du das auch so gemacht?
Ich bestimmt nicht. Doch spannend finde ich dabei, dass die wahren Motive der beiden Mütter dabei zutage treten: worum es ihnen eigentlich geht! Lasst uns beide mal anschauen:
Die „falsche“ Mutter: Sie stimmt dem schrecklichen Vorschlag zu. Für sie klingt es gerecht, dass das Kind auf die Art und Weise geteilt wird. Sie gönnt der anderen das Kind nicht. Denn, sie will es haben, und wenn sie es nicht haben kann, dann auch kein anderer. Das sind geradezu teuflisch Züge, die das, was man nicht haben kann, dem anderen auch nicht gönnen will. Es wird zerstört, damit es keiner hat. Sie ist zutiefst davon getrieben, etwas wie das Kind für sich besitzen zu wollen. Etwas, worüber sie sich definieren kann, was ihr den Wert gibt, den sie nicht hat, womit sie angeben kann. Vielleicht sogar Aufmerksamkeit, Ruhm, Ehre und Bedeutung dadurch bekommt. Das Kind will sie dafür haben. Und wenn es nicht geht, dann soll es keiner haben. Diese Motive treten durch Salomos Befehl zutage.
Wie reagiert die richtige Mutter? Diese Stelle finde ich die beeindruckendste und berührendste in diesem Text: 26 Da rief die Frau, der das lebende Kind gehörte – denn die Mutterliebe regte sich mächtig in ihr: »Ach, mein Herr und König! Gebt es der andern, aber lasst es leben!« Hier zeigt sich die wahre Mutterliebe, die gibt und nicht besitzen will. Die das Kind als Geschenk Gottes und Aufgabe Gottes annimmt und es notfalls freigibt. Und nicht zerstört. Sie geht den Weg, das Kind von ihrem Herz loszureißen, damit es leben kann. Es geht ihr nicht um sich selbst, sondern um das Leben, das Gott möglich gemacht hat.
Bezug: Hier an dieser Frau können wir eine Menge lernen, was Liebe und was Mutterliebe bedeuten: Kinder als Geschenke und Aufgabe Gottes zu sehen, der sie uns für eine Zeit anvertraut hat. Sie gehören ihm und sind uns nur auf Zeit geliehen. Sie gehören nicht uns, nicht unseren Wünschen, Bedürfnissen, Süchten und Sehnsüchten. Sie dienen nicht unserem Ruhm, Ansehen und Ehre, sondern sind zur Ehre Gottes geschaffen. Wo das aber verkehrt wird, da werden Kinder, Menschen und Beziehungen zerstört: werden Kinder missbraucht, in eine Laufbahn geschoben und gedrängt. Sie sollen all das sein und werden, was man nicht war. Sollen nicht die Fehler machen, die man gemacht hat. Sie sollen das erreichen, was man nicht erreicht hat.
Manchmal beschleicht mich in unserer Gesellschaft das Gefühl: Je weniger Kinder wir insgesamt haben, umso wichtiger werden den Eltern die wenigen, die da sind. Alles wird in sie investiert, ob zum Heil oder Unheil. Letztendlich mit der Gefahr, dass sie zu kleinen Götzen und Göttern werden. Doch sie können daran nur scheitern, weil sie keine Götter sind und nie welche sein werden. Wir leben in einer gefallenen Welt und zerstören häufig genau das, was wir lieben, weil wir Menschen nur mit unseren menschlichen Möglichkeiten und Ressourcen lieben.
Göttliche Liebe gibt frei, weil Gott der Ursprung und Besitzer allen Lebens ist. Weil er das geschenkte Leben in seiner Hand hält und wir ihm vertrauen, dass er es auch gut führen wird. Das sehen wir an der wahren Mutter in der Geschichte Salomos. Und durch die Weisheit Gottes bei Salomo durch das harte Wort kommt sie zum Vorschein. Ihre Liebe gibt frei und ist nicht selbstsüchtig und zerstörerisch. Sie verzichtet notfalls auf das Kind, will aber das es dem Willen Gottes entsprechend am Leben bleibt.
Bezug: Ich möchte dich einladen und motivieren „mütterlich“ zu lieben, indem du Menschen im Namen Gottes freigibst. Sie freigibst aus deiner vermeintlichen Liebesumklammerung und aus deiner Kontrolle. Und sie der Liebe und dem Erbarmen Gottes anvertraust.
Lieben, begleiten, erziehen – ja, das ist deine Aufgabe von Gott an euch Eltern. Das ist euer Mandat Gottes (Dietrich Bonhoeffer).
Lieben, begleiten, beraten und einander zur Heiligung anspornen (Jesus Christus ähnlicher werden), das ist unser Auftrag als Christen untereinander. Aber niemals so, dass wir den anderen besitzen.
Mütterliche Liebe Gottes heißt, den anderen freigeben, der Führung und Gnade Gottes anvertrauen. Egal ob Kind, Bruder, Schwester, Ehepartner. Ja, irgendwann müssen wir Menschen an der Grenze des Todes freigeben. Aber wir dürfen das und sollen das heute schon, weil Menschen immer nur Gott gehören und nicht uns. Von daher sei mütterlich und gib Menschen frei. Überlass sie neu der Gnade und Liebe Gottes.
Kontrolle Gott überlassen
Vergebung, Versöhnung, Demut
Genau dadurch kann es sein, dass Menschen einem noch mal neu von Gott geschenkt werden. In Freiheit. Denn es kommt darauf an, dass unser Kinder und Menschen das werden, was Gott sich für sie wünscht und nicht, dass sie dass werden, was wir uns für sie vorstellen.
Text: Salomo erkannte genau darin die mütterliche Liebe der wahren Mutter. Und gab ihr das Kind wieder zurück, weil sie bereit war, das Leben des Kindes zu erhalten und zu fördern. So sind wir auch dafür da, Leben im Sinne Gottes zu fördern, zu erhalten. Und Menschen mit dem neuen Leben in Jesus Christus bekanntzumachen.
Schluss
Schluss
Ich habe am Anfang erzählt, dass Mutterliebe für mich vor allem darin bestand, dass meine Mutter da war. Ich möchte dich und uns ermutigen mütterlich zu werden, da zu sein, Menschen von Herzen zu lieben. Und sie aber auch freizusetzen. Und immer wieder Gott anzuvertrauen. Das wünsche ich dir persönlich am Muttertag: deiner Ehe, Familie, deinen Kindern. Deinen Beziehungen und uns als Gemeinde.
Amen