Genügend Öl gebunkert

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Genügend Öl gebunkert

Liebe Gemeinde,
haben Sie schon genügend Öl eingebunkert für ihre Heizung, damit sie gut über den Winter kommen?
Nun gut, dass braucht nicht jeder von Ihnen. Bei manchen ist die die Fernwärme, die seine Wohnung warm macht. Bei einem anderen ist es das Gas aus der Leitung oder der Strom. Aber doch der eine oder andere muss doch irgendwelche fossilen Brennstoffe bunkern.
Mein Bruder muss zwar auch Öl bunkern, aber er meinte: Er braucht es noch nicht, er wird damit wahrscheinlich über den Winter kommen. Ich würde mit der Menge, die er im Tank hat nicht mehr über den Winter kommen, obwohl mein Haus viel kleiner ist als seins. Und er lebt nicht unbedingt in kalten Räumen.
Das liegt einfach daran, dass bei ihm das Öl nur ein Teil seiner Heizung ist, denn er hat drei Heizquellen: Öl, Holz und Solar. Da ist eben das Öl wirklich nur notwendig, wenn die anderen beiden ausfallen. Solar fällt aus, wenn es arg trübe und Nacht ist. Holz fällt eben nur aus, wenn man wirklich mal keine Zeit hat. Denn bei 4 ha Jungwald ist genügend Holz da.
Nun heute geht es uns auch um ein paar junge Frauen, die eigentlich Öl bunkern sollten, sicher kein Heizöl. Aber Öl zum Leuchten – vielleicht so etwas wie Petroleum. Und sie haben zu Warten. Einerseits auf alles vorbereitet sein und anderseits Warten zu müssen, das kann ganz schön nervig sein. Vielleicht haben sie auch solche Situationen in ihrem Leben schon erlebt. Und irgendwann macht Warten dann auch müde und schläfrig, wenn es irgendwann zu lang ist. So ist es in der Beispielgeschichte, die Jesus erzählt. Da warten zehn junge Frauen auf den Bräutigam. Sie sollen ihn noch das letzte Stück des Weges begleiten
Ich lese noch einmal aus Matthäus 25 nach der Neuen Genfer Übersetzung die Verse 1-13.
1 »Wenn der Menschensohn kommt, wird es mit dem Himmelreich wie mit zehn Brautjungfern sein, die ihre Fackeln nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
2 Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug.
3 Die Törichten nahmen zwar ihre Fackeln mit, aber keinen Ölvorrat.
4 Die Klugen dagegen hatten außer ihren Fackeln auch Gefäße mit Öl dabei.
5 Als sich nun die Ankunft des Bräutigams verzögerte, wurden sie alle müde und schliefen ein.
6 Mitten in der Nacht ertönte plötzlich der Ruf: ›Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!‹
7 Die Brautjungfern wachten alle auf und machten sich daran, ihre Fackeln in Ordnung zu bringen.
8 Die Törichten sagten zu den Klugen: ›Gebt uns etwas von eurem Öl; unsere Fackeln gehen aus.‹
9 Aber die Klugen erwiderten: ›Das können wir nicht, es reicht sonst weder für uns noch für euch. Geht doch zu einem Kaufmann und holt euch selbst, was ihr braucht!‹
10 Während die Törichten weg waren, um Öl zu kaufen, kam der Bräutigam. Die fünf, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal. Dann wurde die Tür geschlossen.
11 Später kamen auch die anderen Brautjungfern und riefen: ›Herr, Herr, mach uns auf!‹
12 Doch der Bräutigam antwortete: ›Ich kann euch nur das eine sagen: Ich kenne euch nicht!‹«
13 »Seid also wachsam!«, ´schloss Jesus.` »Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde im Voraus.«
Also das ist ja richtig peinlich, wenigstens für 5 der jungen Frauen. Sie hatten zwar die Fackeln mit aber kein Öl zum Abbrennen. Logisch wäre doch das Öl zu teilen. Doch das klappt nicht, denn dann würde die Sache schiefgehen. Das Öl ist genau ausgerechnet. Es wäre so ungefähr, als wenn mein Bruder im Dezember bei mir vorbeikommt, und mich fragt, ob er von mir einen halben Tank Öl bekommen kann. Das geht nicht. Dann komme ich nicht über den Winter. Nun gut der Vergleich hinkt etwas, da ich jederzeit nachtanken kann.
Aber für die fünf (klugen) jungen Frauen ist es ausgeschlossen, dass sie den anderen fünf Öl abgeben können. Diese müssen sich es selber besorgen.
Jesus fragt uns in dieser Geschichte ganz klar nach unserem Christsein. Hier wird deutlich, entweder bist du ganzer Christ oder gar kein Christ. Halbe Christen oder „Schein“- Christen gibt es nicht. Ich kann auch nicht sagen, weil meine Eltern, oder mein Mann oder meine Frau Christen war bin ich auch Christ. Nein, das wäre nämlich der Versuch der törichten jungen Frauen, sich bei den Klugen Öl zu ergattern.
In 2 Jahren feiern wir 500 Jahre Reformation. Die Reformation begann eigentlich dadurch, weil Martin Luther genau über so einen Versuch sich Öl zu ergattern ungeheuer aufgeregt hat. Das war der Ablasshandel. Wie hieß der Spruch „Wenn der Taler in dem Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“. Genau das ist dieses törichte Handeln, was aber gar nicht nötig ist.
Sondern, da ist einer, der da gesagt hat: „Ich bin der Weg und Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich. Dieser, der das gesagt hat, ist Jesus Christus und er ist am Kreuz für uns gestorben, hat durch die Auferstehung die Macht des Todes besiegt und ist uns den Weg zum Vater vorangegangen. An diesen Jesus Christus brauchen wir nur zu glauben und ihm zu vertrauen. Dann haben wir das Öl, das reicht um eben bei der großen Hochzeit dabei zu sein wie die fünf klugen jungen Frauen.
Dazu möchte ich gerade auch heute am letzten Sonntag im Kirchenjahr Mut machen, besonders da wo wir auch unserer Verstorbenen gedenken und uns damit auch die Endlichkeit unseres eigenen Lebens auch ein Stück bewusstmachen. In dem siebsiger Jahren sangen wir gern einen Gospel, der stellte die Frage:
Wo werd ich sein, wenn die Posaune erschallt.
Wo werd ich sein, wenn sie laut erschallt.
Wenn sie so laut tönt, dass die Toten aufstehn.
Wo werd ich sein, wenn sie erschallt, o Bruder.
Wann wird es sein......
Wie wird es sein...........
Eine Frage, die wir uns sicher auch heute stellen, und nicht aus Angst oder aus irgendwelchen anderen Gründen, sondern wie sagt es Jesus, seid wachsam.
Fahren Sie auch so gern wie ich Auto? Da achten Sie doch sicher auch immer darauf, dass auf ihrem Armaturenbrett alle Anzeigen funktionieren, besonders das Zeichen mit der Ölkanne darauf. Aber das darf nur leuchten, wenn sie ihr Auto anschalten. Sonst müssen sie schleunigst in die Werkstatt. Denn dann kann es passieren, dass ihr Motor sonst ganz schnell einen Kolbenfresser bekommt. Und wenn er den hat, ist er kaputt. Da ist es zu spät zum Öl-Auffüllen. Darum auch hier immer darauf achten, dass das Öl stimmt.
Auch mit unserem Glauben ist das so. Nicht immer ist er stabil und stark. Manchmal kommen auch Zweifel und Fragen und man grübelt. Das gehört erst einmal dazu. Aber wichtig ist, dass man da nicht allein bleibt, sondern das Gespräch sucht mit Gott und anderen Christen. Damit das Öl des Glaubens nicht ausgeht.
Für die fünf törichten jungen Frauen gab es in der Geschichte von Jesus ein Zuspät. Sie blieben draußen vor der Tür stehen. Auch als sie noch Öl hatten und später klopften.
Nun will ich das nicht für uns benennen und darüber spekulieren, denn für uns gilt es noch nicht für uns gilt das heute von Jesus: »Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.« Hebr 4,7
Amen
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