Jesus - Anfänger und Vollender des Glaubens
Notes
Transcript
Jesus - Anfänger und Vollender des Glaubens
Jesus - Anfänger und Vollender des Glaubens
Liebe Gemeinde,
mit diesem Sonntag schließen wir in unseren Gemeinden wieder einmal einen Glaubenskurs ab, der unter dem Thema „Lust auf Glauben“ stand. Wir haben uns unter verschiedenen Themen an acht Abende versammelt. Dabei hatten wir sehr intensive Gespräche. Das Spannende an den Abenden waren die Berichte und Erlebnisse, die wir uns gegenseitig über unsere Erfahrungen und Erlebnisse erzählten, die wir mit unserem Glauben hatten. Ich selber bin an jeden Abend bereichert nach Hause gegangen. Also so ein Glaubenskurs ist nicht nur etwas für die Teilnehmer, sondern auch für mich als Leiter. Darum mache ich sie auch sehr gern.
Und wenn dieser Glaubenskurs das Thema „Lust auf Glauben“ hat, dann können wir wirklich am Ende sagen, mit dem, was wir in diesen Abenden miteinander besprochen haben und von den Glaubenserfahrungen, die wir voneinander berichtet haben, haben wir wirklich „Lust am Glauben“ gefunden.
Wir haben noch mehr Lust bekommen, den Weg des Glaubens miteinander zu gehen.
Für viele Menschen ist Sport Teil ihres Lebens, für manche in passiver Form, in dem es sie daran interessiert wie gerade Bayern München in der letzten Woche in der Bundesliga gespielt hat oder wer gerade der schnellste Sprinter in der Welt ist oder wer die Formel 1 führt. Für andere ist Sport Teil ihres Lebens in aktiver Form, in dem sie selbst Sport treiben. Entweder in einer gewissen moderaten Form, um sich fit zu halten. Sie gehen ab und zu ins Fitnessstudio oder laufen durch den Wald. Andere betreiben es sogar richtig aktiv im Verein oder in einer Mannschaft. Sie haben also ein Ziel, das sie erreichen wollen, Vielleicht einen Pokal oder eine Meisterschaft. Das fordert dann hartes Training und natürlich Kampf und Kampfgeist, manchmal auch gegen sich selbst und besonders gegen die eigene Trägheit. Es erfordert, dass man ein Ziel vor den Augen hat, es fordert Ausdauer.
Gerade mit dem letzten Typen des Sportlers, der ein Ziel vor den Augen hat, der kämpft und sich müht und zwar mit Ausdauer, mit dem werden wir als Christen immer wieder in der Bibel verglichen. Der kämpfende Sportler ist in den Briefen des Apostel Paulus ein sehr beliebtes Bild.
Aber auch im Hebräerbrief finden wir diese Bild wieder.
Lesen wir einmal Hebräer 12,1-3:
1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist,
2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.
3 Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.
Hebräer 12,1-3
Der letzte Abend unseres Glaubenskurses endete mit den Fragen: „Wie wird man Christ?“ und „Wie lebt man als Christ?“
Wenn ich da heute mit diesen Fragen unter den Leuten eine Umfrage machen würde, würde ich recht diffuse Antworten erhalten.
Manche meinen, dass man die christlichen Lehrsätze und Gebote wahr halten muss, dass man Mitglied der Kirche werden muss und seinen Gemeindebeitrag bezahlen sollte, dass irgendetwas Gutes dafür tun muss.
Es gibt also ein recht diffuses Verständnis davon Christ zu werden und als Christ zu leben.
Die meisten Menschen haben sicher irgendwelche Erwartungen davon, wie man als Christ zu leben hat, aber eine Vorstellung, wie man Christ wird, haben sie nicht.
Hier im Hebräerbrief wird deutlich, dass das Christsein nicht von irgendwoher kommt. Sondern es ist schon gewachsen, vor uns gab es schon Menschen, die auf Gott vertrauten, und letztlich nach uns, wird es wieder welche geben. Es gibt die Väter des Alten Testamentes, von denen spricht ja der Schreiber im Hebräerbrief in besonderer Weise. Er hat ja gerade von ihnen im vorhergehenden Kapitel gesprochen. Dann gibt es auch die Väter unserer Kirche und unserer Gemeinde, die uns Zeugnis geben von Ihrem Glauben. Sie sind so zu sagen, Wegbereiter für uns und unseren Glauben. Und sie sind für uns wichtig. Wir sollten als Gemeinde nicht vergessen, woher wir kommen.
Und doch sind wir nun ganz persönlich gefragt. Hier beginnt für uns das Bild des Sportes. Und das macht das Wort aus dem Hebräerbrief uns deutlich, beim Glauben geht es auch um unsere eigene ganz persönliche Herausforderung. Als Christen sind wir gefordert, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. Uns auf die Laufbahn des Glaubenskampfes zu begeben und das Ziel immer im Auge zu haben.
Im Predigttext heißt es: „Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Also immer beim Unterwegssein als Christen ihn und seine Heilstat am Kreuz im Blick haben. Er hat meine Schuld und Sünde getragen. Er ist für mich am Kreuz gestorben. Darum sollten wir jetzt auch bei unserem Unterwegssein immer seine Zusage vor Augen zu haben: „ Das habe ich für dich getan!“
Unser Predigttext heute macht uns deutlich, selbst, wenn der Glaubenskurs heißt „Lust am Glauben“ und es sicher auch viel frohe Momente im Leben als Christen gibt, ist Christsein nicht immer Zuckerschlecken, sondern kann manchmal ein harter Kampf sein, auch mit sich selbst. Da ist es kein Wunder, dass wir manchmal keine Kraft haben und den Mut verlieren.
Da gibt es sicher Moment in unserem Christsein, da fühlen wir uns gar nicht so fromm und gläubig? Da haben wir das Gefühl eigentlich weit weg von Gott zu sein. Manchmal möchten wir doch so gern unser Christsein an unserer religiösen Stimmung und den frommen Gefühlen festmachen!
Es tut ja auch gut so richtige fromme Gefühle zu haben. Schlimm wäre es, wenn wir die z.B. am Heiligen Abend nicht hätten, wenn wir die Lieder „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“ singen.
Aber nun ist nicht jeder Tag in unserem Leben Heiliger Abend.
Nein da gibt es Tage der Depression, der Trauer, der Schicksalsschläge oder einfach nur des Unwohlseins. Wo wir gar keine Glaubensgefühle haben.
Was dann? Ist da Gott nicht da? Ist er weit weg?
Wir merken da können unsere Gefühle ganz schön instabil sein. Wenn nun mein Christsein davon abhinge, ob ich irgendetwas spüre und fühle vom dem Geheimnis Gottes, dann wäre ich heute Christ und morgen schon wieder nicht mehr.
Und der Predigttext sagt: „Lasst uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Das ist wie ein Poller an der Mole im Hafen. An dem Poller wird mit einem Seil das Schiff angebracht.
Ja und der Glaube ist das Seil, an dem der Christ an den Poller gebunden wird. Bei Jesus selber findet er den Halt und zwar unabhängig von seinen Gefühlen.
Nun genau von diesem festen Halt bei Jesus hängt viel ab. Wenn mir einer die Frage stellt: Woran hängt dein Glaube?, dass ich aus freiem Herzen antworten kann: an Jesus Christus.
Wenn uns das bewusst ist und wir das mit festen Herzen sagen können, dann hat unser Glaube ein festes Fundament. Sonst bleibt Christsein nur eine ungewisse Angelegenheit – Es könnte ja sein.
Aber so, sind die Zusagen Gottes für uns und unser Leben ein sicherer Halt.
Beim Propheten Jesaja sagt Gott: "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen.
Dann sagt er auch noch "Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet."
Das bedeutet: Gott hat sich unsere Namen nicht auf den Handrücken geschrieben wie ein Schüler, der die Matheformel für die Klausur mit Filzstift in die Hand geschrieben hat, damit er sie notfalls schnell auslöschen kann. Nein, schau mal, sagt Gott, ich habe deinen Namen in meine Haut eingegraben. Das heißt so viel wie: Ich habe ihn für immer und ewig in meine Hand eintätowiert. Du bist bei mir bekannt. Du gehörst zu mir.
Wir gehen mit diesem Sonntag in das Ende des Kirchenjahres hinein.
Mit Gottesdiensten, Andachten und Abendmahlsfeiern denken wir das Kommen des Reiches Gottes. Und das wir als Christen daran teil haben werden.
Das ist aber nur möglich, weil eben Jesus am Kreuz gestorben ist und auferstanden ist. Das waren ja auch zwei Themen mit denen wir uns im Glaubenskurs beschäftigt haben.
Mit dem Geschehen am Kreuz hat Gott die Wahl getroffen. Die Wahl der Veränderung. Gott hat ein Kreuz gemacht. Ein Kreuz neben unserem Namen. Und das Kreuz bedeutet. Er oder Sie gehört ab jetzt zu mir. Und der zuerst gewählt hat bin nicht ich, sondern ist Gott: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt."
Ich darf jetzt seine Wahl annehmen oder ablehnen. Diese Freiheit gibt mir Gott. Doch er zeigt mir auch welcher Wert mir bei Ablehnung verloren geht, der Wert der Gottesliebe, der Wert der Gemeinschaft, der Wert der Vergebung, der Wert einer Zukunft mit Gott.
Am Ende muss ich kalkulieren muss ich mein Leben überdenken. Da nützt mir kein Taschenrechner etwas. Da nützt mir auch nicht, dass ich 64 mal 64 im Kopf ausrechnen kann, (Für die Schnellrechner - das ist 4096)
sondern hier geht es um eine andere Kalkulation:
Auf welchem Fundament baue ich mein Leben?
Bist du bereit das Liebesangebot Gottes, das sich mit Tod Jesus am Kreuz uns zeigt, für dich anzunehmen?
Bist Du bereit auf das Ja Gottes zu Dir, dein Ja folgen zu lassen?
Bist du bereit den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen und auf das Ziel hin zu steuern.
Für uns all gilt:
Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.
Amen