Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes
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Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes
Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes
3 Denn auch wir waren früher unverständig, ungehorsam und gingen in die Irre. Wir wurden von allen möglichen Begierden und dem Streben nach Genuss beherrscht. Wir führten ein Leben voller Bosheit und Neid, waren verhasst und hassten einander.
4 Doch dann erschien die Güte und die Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Retters.
5 Wir selbst hatten ja keine Taten vollbracht, mit denen wir uns rechtfertigen konnten. Aber er hat uns seine Barmherzigkeit geschenkt und uns gerettet. Aus dem Bad der Taufe werden wir neu geboren und erhalten durch den Heiligen Geist das neue Leben.
6 Den hat Gott in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter.
7 Durch diese Gnade werden wir von Gott als gerecht angenommen. Und damit werden wir zu Erben des ewigen Lebens, so wie es unserer Hoffnung entspricht.
Liebe Gemeinde,
was bleibt nach diesem Weihnachtsfest? Ist es so, dass wir sagen – vor dem Fest ist nach dem Fest. Da hat sich doch gar nichts geändert, alles bleibt wie es war?
Solche Redewendungen hören wir ja immer wieder einmal, wenn irgend welche große Veranstaltungen vorzubereiten sind, oder auch bei Fussballspielen?
Ist das mit Weihnachten wirklich auch so? Hat sich da nichts geändert, bleibt da auch wirklich alles so, wie es war oder hat sich seit dem ersten Weihnachten doch etwas verändert?
Ist die Welt seit der Geburt Jesu freundlicher geworden? Hat sich seit dem etwas verändert? Wohl kaum?
Man könnte also ganz schnell in ein Resignieren und Jammern geraden. Und nach solchen Tagen wie Weihnachten spürt man das umso mehr.
Ist die Hoffnung, die wir zu Weihnachten verkünden, doch keine Hoffnung, sondern nur Schein?
Liebe Gemeinde,
diese Gedanken sind gar nicht so neu, sondern vor uns hatten das schon andere. So zum Beispiel der Apostel Paulus. Er beschreibt sie an seinen Freund und Mitstreiter Titus.
Wir lesen noch einmal den Brief des Paulus an Titus Kapitel 3, 3-7:
3 Denn auch wir waren früher unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, waren mancherlei Begierden und Gelüsten dienstbar und lebten in Bosheit und Neid, waren verhasst und hassten uns untereinander.
4 Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands,
5 machte er uns selig - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit - durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist,
6 den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland,
7 damit wir, durch dessen Gnade gerecht geworden, Erben des ewigen Lebens würden nach unsrer Hoffnung.
8 Das ist gewisslich wahr.
Situationsbeschreibung des Paulus
Ohne Einsicht und Verständnis, Gott den Gehorsam verweigern, in die Irre gehend, von allen möglichen Leidenschaften und Begierden beherrscht. Bosheit und Neid bestimmten das Leben.
So krass würde ich wahrscheinlich nicht über mich reden. Ich würde mit mir da ein wenig zärtlicher umgehen. Ich weiß nicht, was ihr tun würdet?
Aber das ist das Gute daran, an dieser Situationsbeschreibung braucht der Apostel Paulus nicht stehen zu bleiben.
Er kann weiter schreiben: Dann, ja dann, erschien uns die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes. Von all dem, was bisher beim Alten geblieben ist, hat er uns errettet.
Spürt ihr es auch? Nichts ist mehr zu erkennen von den destruktiven und resignativen Gedanken. Da steht nicht mehr das Alte im Vordergrund, welches unser Leben bedroht. Im Vordergrund steht das Wort Gottes, steht seine Zusage: „Siehe ich mache alles neu!“
Erschienen ist die Güte und Menschenfreudlichkeit Gottes. Wie ein Licht aus dem Dunkel der Nacht erscheint die Menschenfreundlichkeit und Güte Gottes. Die Kerzen und Lichter, welche wir zu Weihnachten anzünden, sind Zeichen dafür.
Ihr Lieben,
dass Gottes Menschenliebe und Freundlichkeit erscheint, ist keine theoretische Glaubensformel oder abstrakte religiöse Lehre, sondern wird Person, wird real, wird Fleisch und Blut. Ein kleines Kind, das in einem Futtertrog liegt. In Windeln gewickelt liegt es in einer Krippe. Hier wird Gottes Güte und Menschenfreudlichkeit anschaulich, ja greifbar.
Der große Gott des Himmels und der Erden wird in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt.
Da kann man nur fassungslos die Worte von Paul Gerhard nachsprechen:
„Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen;
Und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen.
Weihnachten – dass wir uns doch gerade in diesen Tagen die Zeit nehmen, anbetend und staunend vor dem Kind in der Krippe, vor Gottes Güte und Menschenfreundlichkeit stehen zu bleiben.