Lichter als Zeichen der Hoffnung

Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 13 views
Notes
Transcript
Sermon Tone Analysis
A
D
F
J
S
Emotion
A
C
T
Language
O
C
E
A
E
Social
View more →
Andacht – Adventskonzert 2019 Göpfersdorf

Lichter als Zeichen der Hoffnung

Mitten in dieser dunkelsten Zeit feiern wir Advent. Wir feiern Advent, um uns vorzubereiten auf das Weihnachtsfest, auf Jesu Geburt im Stall von Bethlehem.
Advent und die dunkle Zeit gehören also offensichtlich zusammen.
Doch nicht nur das, sondern auch das Licht gehört dazu. Deswegen zünden wir die Kerzen an. Sie sollen uns Wegweiser sein hin zur Weihnacht, hin zur Geburt des Jesuskindes. Licht ist ja etwas sehr Wertvolles. Besonders gerade jetzt in der lichtarmen Zeit. Wir merken es nur zu sehr, wenn die Tage so kurz sind, wie sonst nicht im Jahr, und das Wetter recht trübe ist, wenn wir kaum Sonnenschein haben. Dann sehnen wir uns nach jedem Sonnenstrahl, nach jedem Lichtstrahl.
Dann sind wir froh, dass wir in dieser Advents- und Weihnachtszeit so viele Kerzen und Lichter anzünden können.
Manche unserer Mitmenschen sind daher der Meinung, dass genau diese Lichter das Zentrale der Advents- und Weihnachtszeit ist. So sprechen sie von Weihnachten als dem Lichterfest. Doch damit schießen sie am Ziel vorbei. Denn sie machen damit die Träger der Botschaft zur eigentlichen Botschaft. Die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit sind die Träger der Weihnachtsbotschaft und nicht die Botschaft selbst.
Die Lichter sind für uns Zeichen der Hoffnung, weil sie für uns Wegweiser auf das Kind in der Krippe sind, welches das Licht der Welt ist, welches uns allen Menschen immer wieder Hoffnung und Halt gibt.
Der alte Priester Simeon im Lukasevangelium fasst diese Botschaft der Weihnacht zusammen, als er das neugeborene Kind sah: „Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. (Lukas 2,30-32)
Die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit weisen uns auf das wahre Licht hin. Sie weisen uns auf Jesus Christus, auf das Kind in der Krippe, der in dieser Welt für alle Menschen gekommen ist, um ihnen Hoffnung zu geben. Das Kind, das für alle Menschen zum Licht werden will, auf dem Weg zu Gott hin, zu einem wahren und erfüllten Leben mit ihm.
Eines der wichtigsten alttestamentlichen Verheißungstexte über das Christkind steht beim Propheten Jesaja:
„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“
(Jesaja 9,1)
Aber Vorsicht liebe Leute!
Ihr wisst auch, dass das Licht etwas hat, was für manchen vielleicht negative Auswirkungen beinhaltet. Das Licht leuchtet und macht hell. - Das Licht deckt auf. Es deckt die dunkelsten Ecken auf.
In der Begegnung mit dem wahren Licht wird uns dann vielleicht manches aus unserem Leben gezeigt, was wir nicht sehen wollen, was wir vielleicht bisher versteckt haben. Vielleicht haben wir manches in unserem Leben verdrängt und gehören zu den Menschen, die wie es der Prophet Jesaja beschreibt, im Finsteren sitzen.
Wenn uns nun die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit zu dem wahren Licht führen wollen und wir uns zu Jesus Christus führen lassen, dann werden vielleicht manche dunkle Stelle in unserem Leben aufgedeckt, die wir bisher verdrängt haben.
Das Licht der Welt Jesus Christus lässt uns damit nicht allein im Regen stehen, sondern hilft uns damit umzugehen. Er hilft uns dadurch, dass er uns beisteht, dass er uns Kraft gibt, diese schwarzen und dunklen Stellen in unserem Leben zu überwinden.
Manchmal müssen wir nur auf einen anderen Menschen zu gehen und ihn um Vergebung bitten, vielleicht das erste Wort für ein heilsames Gespräch finden. Es kann sein, dass es uns nicht leichtfällt, aber hinterher sind wir meistens glücklicher.
Vielleicht kann es einmal etwas Materielles sein, das mir diese Versöhnung kostet. Aber ist Geld und Gut wichtiger als der Friede mit einem Menschen?
Manchmal bleibt aber der dunkle Schatten des Nicht versöhnen oder des nicht mehr versöhnen können. Da kann man nichts gut machen – da kann man nur um Vergebung bitten und das Gott den Menschen segnen möge. Auch das kann passieren.
Vielleicht ist in dieser Advents- und Weihnachtzeit gerade in der Begegnung mit der Botschaft von Weihnachten, das in Jesus Christus das Licht in die Welt gekommen ist, und dass er auch in unsere Herzen kommt, ein Neuanfang möglich, ein ganz persönlicher, einer vielleicht mit der Familie, einer mit Menschen, die man abgeschrieben hat oder von denen man auch selber abgeschrieben war.
Sicher sollte man solche Neuanfänge nicht gleich mit zu großen Erwartungen überfrachten, aber kleine Schritte durch Glauben, Hoffnung und Vergebung sind möglich.
Der Weg ist nicht einfach, aber möglich. Und als Licht in dieser Welt, will Jesus Christus uns begleiten.
Die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit wollen uns sagen, was schon der Prophet Jesaja angekündigt hat:
„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“
Amen
Gebet
Wir warten und hoffen
im Namen des Christus,
der in diese Welt kam, Friede zu bringen,
den Frieden, der aus Gott ist.
Der Prophet Jesaja schreibt:
Mache dich auf! Freue dich! Denn dein Licht kommt.
Schau hin: Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker.
Aber über dir geht Gottes Licht auf und sein Glanz erscheint über dir.
Die Menschen, die im Finstern leben, sehen ein großes Licht.
Über dem dunklen Land der Angst scheint es hell.
Denn uns ist ein Kind geboren,
ein Sohn ist uns gegeben.
Er wird sein Reich aufrichten
und des Friedens wird kein Ende sein.
Lass uns den Weg gehen- vom einem zum andern.
Lass uns entdecken, wie wir anderen eine Freude machen können.
Lass uns den Weg gehen, der Fragen und Zweifeln nicht ausweicht. Lass uns das Dunkel sehen und das Licht dennoch nicht aus den Augen verlieren.
Lass uns den Weg gehen, der auch die Menschen in so fernen Ländern wie Afghanistan und Somalia zu unseren Schwestern und Brüdern macht.
Hilf uns Gott, dass wir uns in diesen Tagen des Advents auf den Weg machen. Lass uns darauf vertrauen, dass der Weg, den wir gehen, in dir Sinn und Ziel findet.
VU
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Möge die Zeit des Advents unter Gottes Segen stehen.
Mögen diese Wochen in Gelassenheit und Ruhe vergehen
als eine Zeit der Vorbereitung auf Jesu Geburt
und die frohe Botschaft von Weihnachten.
Möge Gott jeden Morgen aufs Neue
Hoffnung und Vertrauen schenken
und alle Sorgen und Ängste mildern.
Möge jeder Tag durch besondere Begegnungen
aufgehellt und bereichert werden.
Möge das Staunen über die alltäglichen Wunder
die langen Nachmittage verkürzen.
Mögen bis zum Abend alle Verletzungen geheilt
und alles Zerbrochene gekittet sein.
Möge das Licht Gottes in der Dunkelheit
der rauen Winternächte aufstrahlen.
Mögen Entschlossenheit, Fantasie und Mut wachsen
und zu einem Fest der Freude und des Friedens beitragen.
Möge die Zeit des Advents von Gott begleitet sein
und in das weihnachtliche Ziel führen.
Amen
Related Media
See more
Related Sermons
See more