Das Joch Jesu tragen!
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Das Joch Jesu tragen!
Das Joch Jesu tragen!
Das geistliche Wort zum 2. Sonntag nach Trinitatis …. auch wenn wir keinen Gottesdienst feiern:
Matthäus 11,28–30 – Andacht 2.Sonntag nach Trinitatis | Das Joch Jesu tragen!
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
ich weiß nicht, ob es im Quellenhof in Garbisdorf zu finden ist, aber mancher von Ihnen kennt es noch aus seiner Kindheit. Das hölzerne Joch, das früher den Tieren, besonders Ochsen, auf den Rücken und um den Hals gelegt wurde. Sehr oft wurden dabei gleich zwei Tiere für eine gemeinsame Aufgabe wie das Pflügen oder das Ziehen einer Last miteinander verbunden. Dieses Bild nimmt Jesus im Bibeltext auf, wenn er sagt:
28Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Matthäus 11,28–30 (LU)
Wenn ich dieses Bild aus der Niederhainer Kirche anschaue, bin ich davon immer wieder fasziniert, wie hier der einladende Christus gemalt wurde. Vielleicht haben Sie es selbst noch nie in der Kirche gesehen. Man muss es etwas suchen. Doch es ist ein Bild, welches uns einlädt. Es lädt uns ein an den Tisch des Herrn: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Es lädt ein zu Gemeinschaft mit ihm und zum Miteinander. In den vergangenen Wochen haben wir gemerkt, wie uns diese Gemeinschaft des Miteinanders gefehlt hat. Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Doch langsam wollen wir wieder die Gemeinschaft suchen. Sicher gelten dabei ein paar Regeln. Abendmahl ist im Moment noch nicht möglich. Aber die Einladung von Jesus Christus gilt uns allen, besonders in dieser Zeit. Und diese Einladung Jesu ist so konkret an jene, die wirklich ganz mühevolle, schwere Lebensarbeit haben. Die eben belastet sind mit einem Lebensjoch. Denen verheißt Jesus, dass er Ruhe schaffen will. Eine innere Ruhe, die auf Gott vertraut.
Eine innere Ruhe, die auf Gott vertraut, und sich mit Jesus Christus verbindet, die bereit ist mit Jesus Christus gemeinsam sein Joch zu tragen.
Dieses Joch tragen ist eine alte jüdische Redewendung. Wessen Joch man trägt, dem dient man. Hier ist es die Einladung Jesu in seine Nachfolge. Er ermutigt uns in der Nachfolge von ihm zu lernen. Um sanftmütig zu werden, müssen wir uns an Jesus binden, denn er ist im Wesen nach sanftmütig und der Inbegriff von Sanftmut. Er verspricht uns, dass wir, wenn wir sein Joch aufnehmen, ein sanftes demütiges Herz bekommen werden. Die Nachfolge Jesu Christi verändert uns.
Dieses Bild ist den Zuhörern Jesu sehr vertraut gewesen, denn in biblischen Zeiten wurde ein junger Ochse gewöhnlich an einen älteren, erfahreneren Ochsen gebunden, damit der ältere Ochse den jüngeren trainieren konnte, sich richtig zu bewegen.
Es geht heute um die Einladung Jesu an uns, an dich und mich in seine Nachfolge. Es ist ein Lockruf. Ein Lockruf der Liebe Jesu an uns. Und wenn Jesus hier von einem sanften und milden Joch spricht, macht er deutlich, dass es bei ihm nicht darum geht, dass man irgendwelche Gesetze und religiösen Vorschriften halten muss, wie vielleicht bei anderen Religionsstiftern und Religionen. Es geht nicht einmal darum, dass jemand besonders klug und weise sein muss. Auch die Moral spielt bei Jesus keine Rolle.
Bei der leichten Last Jesu geht es um Liebe, Vertrauen und Nachfolge und das geschieht 1) freiwillig, 2) bereitwillig, 3) in dem Wissen, dass uns Jesus niemals über unsere Kraft hinaus belastet. Und man weiß, dass sie den Weg zum ewigen Leben markiert. Wir haben eine Zukunft mit Jesus.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Jörg Bachmann