Einmal geopfert - uns zum Heil!
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Transcript
Einmal geopfert - uns zum Heil!
Einmal geopfert - uns zum Heil!
Einleitung
Liebe Gemeinde,
vor etwa 25 Jahren hatten die Volks- und Raiffeisenbanken verschiedene Werbefilme mit dem Slogan „Wir machen den Weg frei“. Einer war dabei, der war für mich besonders eindrücklich. Dort ritt eine Reiterin auf einem Felsgrat entlang, der war durch einen großen Spalt durchbrochen. Doch der Spalt schob sich langsam zusammen. Man kann diesen Film sich bei YouTube ansehen.
Wenn das im Leben doch immer so einfach wäre, dass sich die Hindernisse beseitigten, vielleicht, dass man bei der Bank einen Kredit bekommt, oder die Schicksalsschläge des Lebens sich auflösten. Eben dass der Weg für Leben frei wird – ebenen Wege keine Hindernisse.
Das nicht alles glatt läuft im Leben diese Garantie haben wir nicht, aber dass das wichtigste Hindernis weggeräumt wurde, um eine Beziehung zu Gott zu haben und damit auch eine Zukunft in unserem Leben, das wird uns heute am Karfreitag in ganz besonderer Weise vor Augen gestellt.
Wir lesen dazu aus Hebräer 9:
15 Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, auf dass durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.
26b Am Ende der Zeiten, ist er ein für alle Mal erschienen, um durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben.
27 Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht:
28 so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal erscheint er nicht der Sünde wegen, sondern zur Rettung derer, die ihn erwarten.
Hebräer 9, 15.26-28
26 Sonst hätte Christus seit der Erschaffung der Welt immer wieder leiden müssen. Nein, jetzt, am Ende der Zeiten, ist er ein einziges Mal erschienen. Und durch sein Opfer hat er die Sünde aufgehoben.
27 Bei den Menschen ist es ja ähnlich: Sie müssen nur einmal sterben und kommen dann vor das Gericht.
28 Genauso wurde auch Christus nur einmal als Opfer dargebracht, um die Sünden der vielen wegzunehmen. Wenn er das zweite Mal erscheint, geht es nicht noch einmal um die Sünde. Das geschieht vielmehr, um alle zu retten, die auf ihn warten.
Aber mal ehrlich, haben Sie sich nicht schon einmal die Frage gestellt: „Was hat der Mann am Kreuz, was hat dieser Jesus mit mir zu tun? Was betrifft es mich? Wozu musste er denn überhaupt am Kreuz sterben?“ Ganz komprimiert gibt uns der Vers 15 die Antwort: Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, auf dass durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.
Ich lese diesen Satz noch einmal in einer anderen Bibelübersetzung – der Neuen Genfer Übersetzung, damit er uns etwas verständlicher wird:
Christus ist also der Vermittler eines neuen Bundes. Mit seinem Tod hat er für die unter dem ersten Bund begangenen Übertretungen bezahlt, sodass jetzt alle, die Gott berufen hat, losgekauft sind und das ihnen zugesagte unvergängliche Erbe in Besitz nehmen können.
Weil dieser Graben da ist, so ähnlich wie der Spalt auf dem Weg der Reiterin, zwischen Gott und uns Menschen musste etwas geschehen, damit er beseitigt wird. Dieser Spalt hat auch einen Namen. Er heißt Sünde und ist die Trennung zwischen Mensch und Gott. Der Mensch auch jeder von uns hat letztlich sein Ziel verfehlt. Das Ziel ist Gemeinschaft mit Gott zu haben. Somit ist Sünde auch Zielverfehlung.
All das ist das große Dilemma unseres Menschseins.
Wir haben natürlich zwei Möglichkeiten damit umzugehen. Die erste Möglichkeit: Wir können das Dilemma verdrängen und fröhlich weiterleben und den lieben Gott einen frommen Mann sein lassen.
Die zweite Möglichkeit wir setzten uns damit auseinander, und fragen wie der Spalt, die Trennung beseitigt werden kann und wir eine neue Beziehung zu Gott haben können. Die schlechte Nachricht dabei ist, von uns aus: Wir können es nicht. Die gute Nachricht ein anderer hat es getan: Jesus Christus.
Darum gibt uns Gott in Jesus Christus ein neues Testament – einen neuen Bund. Durch seinen Tod hat uns Jesus zu Gottes Erben gemacht. Er wird so zum Vermittler zwischen Gott und Mensch, zwischen dem ersten und dem zweiten Bund und zwischen Tod und Leben. Er macht den Weg frei – den Weg frei zu Gott.
Das war nötig, weil eben in Gottes Heilsgeschichte einiges schief ging. Nicht von Gott her, aber von Seiten der Menschen.
Gott hatte den Menschen ein paar Regeln aufgestellt. Nicht weil er sie gängeln wollte, sondern damit es alle funktioniert – die Beziehung zwischen Gott und Mensch und die Beziehung zwischen den Menschen untereinander. Doch die Menschen hielten sich nicht daran, sondern lebten eben nach dem eigenen Gutdünken und das ging mächtig schief.
Es passierte das, was passieren musste und was wir Sünde nennen. Die Bibel nennt es auch Zielverfehlung. Das Ziel des Lebens wurde verfehlt – die Beziehung zu Gott. Nicht mehr durch aus Gottes Wirken heraus lebte der Mensch mit Gott, sondern der Mensch bemühte sich nun mit Gott ins Reine zu kommen. Das ging schief.
Darum ist nun Jesus gekommen, dieses zu ändern. Um uns zu befreien von unserer Plackerei. Damit wir neu in einer Beziehung mit Gott leben können. Es ist das „neue Testament“ – „der neue Bund“ – der Vertrag geschlossen durch Jesus Christus, der zur Gemeinschaft des Lebens führt. Er hat diesen Bund mit seinem Blut besiegelt und mit seinem Tod tritt er in Kraft.
Dieser neue Bund ist nicht mehr exklusiv, wie der alte Bund nur exklusiv mit dem Volk Israel galt, sondern er ist universal und gilt für alle Menschen- Er gilt für alle, die sich auf das Wort Gottes einlassen, für alle, die sich in ihrem Leben und Sterben an Jesus hängen und sich auf seine Verheißungen verlassen.
Nun stellt sich dennoch die Frage: Musste das sein? Gab es keine andere Lösung als, dass Jesus am Kreuz sterben muss? Das passt doch gar nicht in das Bild vom „lieben“ Gott, das wir haben? Muss Gott so brutal sein.
Ja einen anderen Weg gibt es nicht. Gott muss sich treu bleiben. Darum musste auch die Sünde beseitigt werden; darum musste die Sünde gesühnt werden. Das ist eben nur durch Strafe und Opfer möglich. Darum musst sein Sohn Jesus sich am Kreuz opfern und sterben. Man kann sagen Gott hat sich selber zur Widergutmachung hingegeben. Wir schaffen von uns aus diese Wiedergutmachung nicht.
Denn wir alle kennen doch dieses Problem. Da haben wir einmal ein Fehler gemacht, haben in einer Situation versagt. Jetzt tun wir alles um unser Versagen wieder gut zu machen. Doch d passiert es schon wieder. Wir versagen immer wieder. Wir kommen aus der Spirale nicht heraus. Immer wieder kommt unser Versagen an die Oberfläche.
Der Pfarrer Axel Kühner erzählte einmal von einem Ehemann, der mit seinem Freund redet:
»Wenn wir uns streiten«, erzählt der Mann seinem Freund, »wird meine Frau immer gleich historisch!« »Du meinst hysterisch«, wirft der Freund ein. »Nein, historisch!«, sagt der Ehemann, »Sie hält mir jeden Fehler, jede Lieblosigkeit, jedes falsche Wort der letzten zehn Ehejahre vor!« (aus: Axel Kühner, Eine gute Minute, Neukirchen 2009).
Unser Versagen und unsere Schuld drängt immer wieder nach oben Unser Gewissen erpresst uns und stellt uns immer wieder in Frage. Wir brauchen die Erlösung, die uns durch Jesus Christus versprochen wurde.-Denn er ist der einzige Weg um mit unserer Schuld fertig zu werden. Dass das Opfer Jesu macht uns frei. Darum musste Jesus durch Leid und Tod gehen. Das ist der Plan des Vaters im Himmel. Nor so kann er die Menschen retten und wurde zum Mittler, der uns erlöst. Damit ist die Brücke über den Graben der Sünde hergestellt. Und nur Jesus kann diesen Graben überwinden, weil er von Gott kommt und zu ihm gehört. Er allein wird mit der Schuld der Menschheit, auch mit deiner und meiner fertig und kann sie beseitigen.
Der Tod Jesu am Kreuz sieht erst einmal aus wie eine Niederlage Gottes. Doch diese vermeintliche Niederlage Jesu ist der größte Sieg in der Menschheitsgeschichte. Denn wir müssen natürlich auch an Karfreitag weitersehen – schon hin auf Ostern. Und sogar noch weiter auf sein Wiederkommen bei der Vollendung dieser Welt.
Denn er wird wiederkommen als Sieger, als Sieger für dich, für mich und für alle, die auf ihn warten.
Er macht uns wirklich heil, denn er setzt uns in Beziehung mit sich und mit Gott.
Dabei hat er an Karfreitag mit seinem Opfer das ein für alle Mal Entscheidende getan. Dieses Opfer muss auch nicht wiederholt werden, wie es der Hohepriester beim Volk Israel Jahr für Jahr tat. Nin es ist ein für alle Mal gültig. Und das Opfer gilt uns.
Darum gilt eigentlich nur noch eine Frage zu stellen:
Wie stehst Du persönlich zu dem Mann am Kreuz auf Golgatha?
An der Antwort auf die Frage entscheidet sich deine Ewigkeit. Denn Wer an Jesus den Heiland glaubt, der weiß, wo er heil wird, der darf Gott alle Schuld und alles Versagen bekennen und erfährt Vergebung. Aber das ist nötig: Die eigene Schuld vor Gott einzugestehen. Dann erfahren wir das Ja Gottes zu uns und können über das Kreuz auf die Auferstehung blicken.
Das Gericht Gottes wird kommen, aber wir haben in Jesus Christus einen Anwalt und Fürsprecher. Er sagt da über uns: "Ich habe für ihn bezahlt"
„Ich mache den Weg frei - zum Heil.“
Der Tod und Auferstehung Jesu sind einmalig und führen die, die da Glauben zum Leben mit Gott.
Liebe Gemeinde,
wer das glaubt der braucht das Wiederkommen Jesu nicht zu fürchten, der braucht das Gericht Gottes nicht zu fürchten.
Der darf wissen, dass Jesus ihn den Weg frei macht zu Gott zur eigen Gemeinschaft mit Gott.
Als der, der unsere Schuld auf sich nimmt, als der der für uns vor Gott eintritt und uns wirklich eine Zukunft gibt.
Amen