Grund zum Danken, dass wir glauben können

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Grund zum Danken, dass wir glauben können

Predigt 1. Thess 1, 2-10
2 Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unsern Gebeten
3 und denken ohne Unterlass vor Gott, unserm Vater, an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus.
4 Brüder und Schwestern, von Gott geliebt, wir wissen, dass ihr erwählt seid;
5 denn unser Evangelium kam zu euch nicht allein im Wort, sondern auch in der Kraft und in dem Heiligen Geist und in großer Fülle. Ihr wisst ja, wie wir uns unter euch verhalten haben um euretwillen.
6 Und ihr seid unsere Nachfolger geworden und die des Herrn und habt das Wort aufgenommen in großer Bedrängnis mit Freuden im Heiligen Geist,
7 sodass ihr ein Vorbild geworden seid für alle Gläubigen in Makedonien und Achaia.
8 Denn von euch aus ist erschollen das Wort des Herrn nicht allein in Makedonien und Achaia, sondern an allen Orten hat sich euer Glaube an Gott ausgebreitet, sodass es nicht nötig ist, dass wir darüber etwas sagen.
9 Denn sie selbst verkünden über uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch bekehrt habt zu Gott, weg von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott
10 und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns errettet von dem zukünftigen Zorn.
2 Es vergeht kein Tag, an dem wir Gott nicht für euch alle danken. Jedes Mal, wenn wir im Gebet vor ihm, unserem Vater, für euch einstehen,
3 erinnern wir uns daran, wie entschieden ihr euren Glauben in die Tat umsetzt, zu welch unermüdlichem Einsatz ihr aus Liebe bereit seid und wie standhaft euch die Hoffnung macht, dass Jesus Christus, unser Herr, wiederkommt.
4 Ja, Geschwister, ihr seid von Gott geliebt; wir wissen, dass er euch erwählt hat.
5 Das wurde schon damals deutlich, als wir euch das Evangelium verkündeten: Gott redete nicht nur durch unsere Worte zu euch, sondern auch durch das machtvolle Wirken des Heiligen Geistes und durch die große Zuversicht, die uns erfüllte, sowie überhaupt durch unser ganzes Verhalten euch gegenüber, das euch zeigte, dass es uns um euch ging und nicht um uns selbst.
6 Und ihr habt das Evangelium auch wirklich angenommen, obwohl ihr schweren Anfeindungen ausgesetzt wart, und habt diese mit einer Freude ertragen, wie nur der Heilige Geist sie schenken kann. Damit seid ihr unserem Beispiel und dem Beispiel des Herrn gefolgt
7 und seid selbst zu einem Vorbild für alle Gläubigen in ´den Provinzen` Mazedonien und Achaia geworden.
8 Ja, von eurer Gemeinde aus hat sich die Botschaft des Herrn in ganz Mazedonien und Achaia verbreitet, und nicht nur dort: Es gibt inzwischen kaum noch einen Ort, wo man nicht von eurem Glauben an Gott gehört hätte. Wir brauchen gar nichts mehr darüber zu sagen;
9 überall redet man davon, was für eine Wirkung unser Besuch bei euch gehabt hat. Die Leute erzählen, wie ihr euch von den Götzen abgewandt und dem lebendigen und wahren Gott zugewandt habt, um ihm zu dienen
10 und auf seinen Sohn zu warten, der vom Himmel zurückkommen wird – auf Jesus, den er von den Toten auferweckt hat und der uns vor dem kommenden Gericht rettet.
Liebe Gemeinde, bevor ich mit meiner Predigt beginne, habe ich Ihnen noch einen Brief vorzulesen:
Liebe Christen aus Osterfeld, Goldschau, Zschorgula. Wir müssen Gott erst einmal voll danke sagen. Wir müssen immer daran denken, was der Glaube an Jesus Christus bei euch alles bewirkt hat. Ihr setzt alles daran, die Menschen zu lieben. Mit soviel Geduld hofft ihr, dass Jesus Christus bald wieder kommt. Wir sind uns sicher, dass ihr Christen aus Osterfeld, Goldschau, Zschorgula etwas ganz besonderes für Gott seid.“
Das kann man schon daran erkennen, was Gott alles zu euch gebracht hat, als wir euch damals von Jesus erzählt haben.
Nun haben wir euch nicht nur mit Worten überzeugt, sondern ihr konntet Gottes Kraft live erleben. Einen besseren Beweis als den Heiligen Geist gibt es nicht. Nun ihr wisst ja wie es uns ging als wir bei euch waren und wie wir gelebt haben, um euch ein Vorbild zu sein. Und ihr habt das umgesetzt, was wir euch beispielhaft vorgelebt haben. Ihr habt Jesus Christus als Vorbild genommen und das Wort, was wir euch gesagt haben. Das hatte für euer Leben manche unangenehme Folgen. Doch die habt ihr mit Freude auf euch genommen. Das hat der Heilige Geist gewirkt. Darum reden die Christen aus dem Burglandkreis und dem Saale-Holzland-Kreis voll gut von euch und nicht nur da, sondern auch von Naumburg, Zeitz, Eisenberg, Jena, Gera, Merseburg und an allen Orten der weiteren Umgebung, wie sehr ihr Jesus vertraut und an Gott festhaltet. Wir mussten niemanden von euch erzählen.
Und nicht nur da, sondern überall in den Zeitungen, im Radio und Fernsehen und im Internet erzählen die Leute von euch und eurem Gottvertrauen. Sie erzählen sich wie das früher bei euch war, wie ihr umgekehrt seid und wie ihr eure toten Götzenbilder in die Tonne gedrückt habt und wie ihr angefangen habt an den lebendigen, echten Gott zu glauben. Jeder weiß jetzt wie ihr jetzt darauf wartet, dass Jesus der Sohn Gottes, den Gott aus dem Tod herausgeholt hat, wiederkommt. Denn nur durch Jesus können wir bei der kommenden letzten Gerichtsverhandlung vor Gott und seinem Zorn bestehen.
Liebe Gemeinde,
so würde der Apostel Paulus vielleicht seinen Brief beginnen, wenn er uns einen schreiben würde, zu mindestens im Jargon der Volxbibel. Ich möchte an dieser Stelle keine Diskussion vom Zaun brechen, ob wir so einen Bibeltext umschreiben können. Und erst recht nicht, ob die Volxbibel legitim ist oder nicht.
Besser ist wir fragen einmal, ob denn da in diesem Brief nicht etwas zu dick aufgetragen wird, als wären wir alle Glaubenshelden oder Vorzeigechristen. Ich denke, dass es besser ist, dass wir uns alle von diesem Wort ansprechen lassen und zwar ganz persönlich, so als würde der Apostel Paulus diesen Brief jedem von uns direkt und persönlich schreiben, als spräche er zu dir und zu mir.
Liebe Gemeinde,
als ich diesen Text gelesen habe, wurde mir ganz persönlich deutlich, dass es Gnade ist, dass wir glauben können. Wir haben wirklich viel Grund zum Danken. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass dieses Vertrauen auf Gott in unser Herz gepflanzt worden ist. Es ist nicht selbstverständlich, dass dieser lebendige Glaube schon von frühster Kindheit da ist. Es ist nicht selbstverständlich, wenn Mutter und Vater uns zu diesem Glauben angeleitet haben.
Oder vielleicht durch Religionsunterricht, durch Kindergottesdienst oder Christenlehre in uns eingepflanzt wurde.
Und wer erst später den Weg zum Glauben gefunden hat, auch da ist es nicht selbstverständlich, dass dieser Glaube unangefochten ist.
Und es ist nicht selbstverständlich, dass wir in dieser unserer Gemeinde in der Gemeinschaft mit anderen Christen leben.
Es ist einfach nicht immer leicht, in diesem Gottvertrauen zu leben und am Gebet festzuhalten. Wir erfahren in unserem Leben Prüfungen und auch manche Glaubensprüfung. Und wir können dann nur dankbar sein, dass Gott uns in diesen Tiefen des Lebens unseren Glauben bewahrt hat.
Nehmen wir uns doch einmal die Worte des Apostel Paulus ganz persönlich: Immer, wenn wir für euch alle beten, danken wir Gott von ganzem Herzen. Wir werden dann immer daran erinnert, mit welcher Selbstverständlichkeit ihr euren Glauben in die Tat umsetzt, mit welcher Liebe ihr für andere sorgt und mit welcher Hoffnung.
Liebe Gemeinde,
hier wird uns richtig deutlich, wie viel Grund wir wirklich zum Danken haben, wie wir doch für alles und besonders für den Glauben, den uns Gott geschenkt hat dankbar sein können.
Natürlich ist unser Glaube auch immer wieder angefochten, ob innerlich durch Zweifel und Fragen, wie äußerlich durch Versuchungen, Spott und Benachteiligungen. Sicher nicht mehr zu mindestens hier in Deutschland durch Verfolgung, Gefängnis, Folter und Tod. Aber auch das gibt es noch in vielen Teilen unserer Welt heute.
Und unser Glaube wird angefochten von den Dingen an die wir manchmal heute „unser Herz hängen“, von den Götzen, die eigentlich in die Tonne gedrückt werden sollten.
Also von den Dingen, die sich nicht mit den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus in Einklang bringen lassen.
In dieser Versuchung stehen wir jeden Tag neu. Wir haben jeden Tag neue den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. Und wenn wir den Versuchungen erliegen, so dürfen wir wissen, wir können immer wieder neu umkehren, wie es der Sohn dann letztendlich tat, als er alles durchgebracht hatte und nichts mehr hatte. Der Vater nahm ihn mit offenen Armen auf.
Wir dürfen wissen und Glauben, in allen Schicksalsschlägen, die uns auch versuchen vom Glauben weg zu bringen, steht uns Gott bei und hält uns in seiner Hand.
Der Apostel Paulus macht uns hier deutlich, wie wichtig doch Vorbilder des Glaubens sind. Er und sein Team waren es der Gemeinde in Thessalonich und die Gemeinde in Thessalonich war dann den anderen Gemeinden in Kleinasien ein Vorbild.
Auch heute brauchen wir Vorbilder des Glaubens. In der Gemeinde selber aber auch als Gemeinde braucht unsere Umwelt uns als Vorbild.
Im Römerbrief schreibt der Apostel Paulus: „Der Glaube kommt aus der Predigt.“, aus dem Wort Gottes, welches durch uns Menschen gepredigt wird und welches von anderen Menschen gehört wird. Aber auch aus dem sehen kann der Glaube kommen, aus den großen Wundern, die Gott auch heute tut.
Noch besser ist es, wenn beim Glauben beides zusammenwirkt. Das Hören und das Sehen, dann wirkt er am besten!
Ganz konkret können wir sagen: Wenn Menschen um uns herum von uns hören, dass wir an Jesus Christus glauben, und wenn sie dann sehen, wie dieser Glaube sich ganz praktisch in unserem Leben auswirkt. Dass wir uns eben nicht nur mit den Lippen und nur am Sonntag im Gottesdienst zu Jesus Christus bekennen, sondern diesen Glauben im Alltag leben, dann wird unser Zeugnis und unsere Verkündigung am besten wirken. Die Menschen und besonders die Kinder brauchen Vorbilder, die einen lebendigen Glauben leben, die anderen Zeugnis geben, was dieser Glaube wirkt im Leben.
Liebe Gemeinde,
manchmal hört man auch diese Aussage, an irgendetwas glaubt jeder Mensch. Vielleicht ist es so, damit man als Mensch im Leben Halt findet, ein Sinn und Ziel hat.
Aber muss es denn irgendetwas sein, wo wir doch Zeugen sein können, für den Glauben an den lebendigen Gott, der Schöpfer und Erhalter, dieser Welt ist und der Sinngeber ist für alles Leben.
Wie sind wir denn zum Glauben gekommen? Denken wir doch einmal zurück. Sicher erst einmal durch das Wort Gottes, welches uns getroffen hat oder das uns in unserem Leben so wichtig geworden ist. Aber da gibt es noch gelebte Glaubensbeispiele anderer Christen, vielleicht waren es die Großeltern oder die Eltern, ein Christ oder Christin aus unserer Umgebung, oder ein Mensch, der uns irgendwann begegnet ist.
Und genau das macht uns der Apostel Paulus mit seinen Worten deutlich, wenn er uns schreibt:
Ihr Gottes Wort mit einer solchen Freude aufgenommen, wie sie nur der Heilige Geist schenken kann. So seid ihr für die Christen in eurem Landkreis und weit darüber hinaus zum Vorbild geworden.
Liebe Gemeinde,
wenn wir diesen Text des Apostel Paulus bewusst gelesen haben, würde sich für uns die folgende Frage nicht mehr stellen, aber doch begegnen wir immer wieder Christen für die das so ist:
„Ist der Glaube meine Privatsache und nur für meine Kämmerlein bestimmt?“
Mir jedenfalls begegnen immer wieder Menschen, die mir sagen: „Herr Pfarrer, was ich glaube geht niemand etwas an, das ist meine Privatsache.“
Schon die Aussage über die Vorbilder macht deutlich, Glaube ist nicht etwas, was wir unter den Scheffel zu stellen haben. Sicher geht es auch nicht darum, dass wir uns wegen unseres Glaubens rühmen und diesen wie eine Standarte vor uns hertragen. Dazu gibt es auch von uns her keinen Anlass, schließlich ist er ein Geschenk Gottes. Aber davon reden ist wichtig, denn der Glauben hat in uns Veränderung bewirkt, Wir reden nicht von unserem Glauben um uns selbst zu rühmen, sondern um Gott zu rühmen, denn schließlich hat er unserem Leben Sinn und Fülle und eine Zukunft gegeben. Darum kann Glaube nicht öffentlich genug sein.
Vorbilder das Glaubens zu sein, dazu ermutigt uns heute der Apostel Paulus in seinem Wort. Andere Menschen Wegbereiter zum Glauben zu sein – das wünsche ich Ihnen, dass sie das sind.
Amen
Lied: 396,1.2+6
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