Danksagung - Tischabendmahl Gründonnerstag 2018
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Danksagung - Tischabendmahl Gründonnerstag 2018
Danksagung - Tischabendmahl Gründonnerstag 2018
Ablauf Tischabendmahl
Gründonnerstag 2018
Musik zum Eingang
Begrüßung
Willkommen zur Mahlfeier am Gründonnerstag.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr. (Psalm 111,4)
Wir sind zusammen, um Brot und Wein zu teilen und um an das erste Abendmahl zu erinnern. Wir kommen aus der Unruhe dieser Tage und gehen auf den Tag der Kreuzigung zu. Wir kommen und wissen, dass wir viel zu oft auf dem beharren, was uns zusteht, und zu wenig auf das schauen, was Gott und andere Menschen uns schenken. Viel zu oft nehmen wir - ohne Rücksicht auf die anderen; und viel zu wenig schauen wir auf das, was wir geben können an Zeit, Aufmerksamkeit, an einer helfenden Hand oder einem liebevollen Wort.
So sehnen wir uns nach Zuspruch und Vergebung und vertrauen auf Gottes vorbehaltlose Liebe.
Wie damals am Abend vor seiner Kreuzigung, lädt Jesus Christus heute an seinen Tisch, schenkt uns im Schatten des Todes Anteil an seinem Leben.
In seiner Geistesgegenwart bekommen wir zu hören und zu schmecken, was trotz Schrecken, Schuld und Tod hoffen lässt.
So lasst uns GOTT in einem Moment der Stille hinhalten, was wir mitbringen an Lebenslast und Lebenslust.
Stille
Gebet
Du großer Gott des Himmels, du bist in unser Elend und in unsere Gebrochenheit gekommen. In dieser Nacht hast du in deinem Sohn unsere Todesangst ausgehalten. So gedenken wir heute deiner Treue zu uns. Wir trösten uns, dass Jesus Christus in Brot und Wein unter uns ist und bleibt. Lass heute auch uns bei ihm bleiben und aushalten. Erhöre uns durch ihn, der unser Leben vom Tode befreit und mit dir und dem Heiligen Geist lebt in Ewigkeit. AMEN
Friedensgruß
GOTTES Friede sei mit Euch. Friede sei mit dir.
Psalm 111
Halleluja! Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde.
Groß sind die Werke des Herrn; wer sie erforscht, der hat Freude daran.
Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr.
Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt ewig an seinen Bund.
Er läßt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, daß er ihnen gebe das Erbe der Heiden.
Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Ordnungen sind beständig.
Sie stehen fest für immer und ewig; sie sind recht und verläßlich.
Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißt, daß sein Bund ewig bleiben soll.
Heilig und erhaben ist sein Name. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.
Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
Amen.
Lied 98,1-3
Evangelium Johannes 13,1-15
1 Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.
2 Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten,
3 Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging,
4 da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich.
5 Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.
6 Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße waschen?
7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.
8 Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.
9 Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!
10 Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle.
11 Denn er kannte seinen Verräter; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.
12 Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe?
13 Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch.
14 Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen.
15 Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Lied EG 405,1 – 3 Halt im Gedächtnis Jesu Christ
Lesung 1. Korinther 11,23-26
23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot,
24 dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis.
25 Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.
26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Bildmeditation zu den Einsetzungsworten und zum Bild Abendmahl von Sieger Köder
Liebe Gemeinde!
Wir haben diese Worte von der Einsetzung des Abendmahls schon oft gehört. Wir kennen sie recht gut - und trotzdem ist es hilfreich, ihnen einmal besonders nachzugehen.
Das ist am Festtag der Einsetzung des Abendmahls besonders sinnvoll.
Ich habe Ihnen dazu heute ein Bild mitgebracht: Es ist von dem Maler Sieger Köder. Er ist einer meiner Lieblingskünstler, über dessen ausdrucksvolle Bilder ich gern Bildmeditationen besonders in der Passionszeit mache.
Es ist 'die Nacht, in der Jesus um seinen Weg, um sein Leiden, um seinen Tod mit Gott ringen wird; es ist die Nacht der Gefangennahme und der Verleugnung:
"In der Nacht, da er ausgeliefert wurde" - so beginnen auch die Einsetzungsworte.
Die Dunkelheit, das Drohende - der Maler hat es wiedergegeben im Hintergrund des Bildes. Was hier an diesem Abend geschieht - der Schatten des Kreuzes liegt darüber, auf den Jüngern, auf dem Tisch. Dennoch soll es auch ein Festmahl sein, ein fröhliches Mahl, der Tisch ist weiß gedeckt.
Das kennen wir ja auch, das Feiern, die Freude an einem Festtag, obwohl auf manchem Leben ein Schatten liegt.
Wir sehen Jesus nicht auf dem Bild. Wir sehen nur seine Hände und sein Angesicht, gespiegelt im Wein.
Ist das nicht so wie bei unseren Abendmahlsfeiern auch: Wir sehen Christus nicht - erkennen ihn nur in Brot und Wein, und glauben, erwarten, erbitten doch seine Gegenwart!
"Da nahm er das Brot, dankte, und gabs seinen Jüngern".
Wir sehen nur die Geste des Weitergebens, aber wir können uns gut vorstellen, wie Jesus das Brot in die Hände nahm, über ihm das Dankgebet für die Passahfeier sprach, so wie es jeder jüdische Hausvater beim Festmahl und beim Passah zu tun pflegte.
Dieses Dankgebet ist so wichtig gewesen im Judentum und auch für die ersten Christen, dass es dem Abendmahl einen Namen gegeben hat:
"Eucharistie", das griechische Wort für "Danksagung".
Unsere katholische Schwesterkirche benutzt es als Bezeichnung für das Abendmahl, ein Wort, das auch Martin Luther kannte, wenn er zum Beispiel sagt: "Ich will zur Eucharistia gehen, ... zu dem Amt, da man Gott dankt und lobt in seinem Sakrament".
Danksagung im Angesicht des drohenden Kreuzesschattens? Im Wissen um die Nacht, die auf Jesus zukommen wird?
Es ist der Dank für die Welt, die Gott erschaffen hat, dafür, dass er für die Menschen sorgt und die Welt erhält. Es ist der Dank für alle Bewahrung und Rettung, die das Volk Israel erfahren hatte, seit Gott es zu seinem Volk gemacht hatte.
"Wer ist wie der Herr, unser Gott, im Himmel und auf der Erde? ... Der niederschaut in die Tiefe, der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöht den Armen aus dem Schmutz." "Ich liebe den Herrn, denn er hört die Stimme meines Flehens." "Sei nun wieder zufrieden, meine Seele, denn der Herr tut dir Gutes. Denn er hat meine Seele vom Tode errettet.... Ich werde wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebendigen."
Das sind Verse aus dem jüdischen Seder-Gebet, aus den Psalmen 113 und 115.
Im Spiegel dieser Worte sehen wir vor uns, was Jesus nach dem Mahl erwartet und in welcher Hoffnung er seinen Weg antreten kann. "Eucharistie" - "und er sagte Dank", auch für das, was wir nur erahnen können, für das, was zwischen ihm und dem Vater an Vertrautheit, an untrüglicher Gemeinschaft gewachsen war und das sich jetzt bewähren sollte.
Vielleicht ist das für uns ein Hinweis, den Dank beim Abendmahl auch · persönlich zu entdecken: Nicht nur für alles, was uns an Gutem umgibt, nicht nur für die Schönheiten der Natur, die Pflanzen, die jetzt zu blühen beginnen, nicht nur für unser Leben und das von lieben Menschen und Freunden; nicht nur für die Liebe, die auch in unserem Leben Gott abbildet. Manchen unter uns geht es nicht gut, da steigt kein Dank ins Herz.
"Und er sagte Dank" - Jesus übt Danken im Angesicht des Leidens und seines Todes. Danken kann man üben und feiern. Und wir können lernen, in diesem Dank gegen Gott geborgen zu sein, ganz gleich, wie es uns geht: "Denn der Herr tut dir Gutes .... Er hat meine Seele vom Tode errettet."
Das Abendmahl könnte immer wieder eine Möglichkeit sein, den persönlichen Dank vor Gott zu bringen. Wenn wir dann singen, vor dem Abendmahl:
"Deine Barmherzigkeit preise ich", oder wenn wir zur Austeilung kommen, dann können wir Gott einfach sagen, wofür wir. heute danken können. Mit allem, was schmerzt. Zum Abendmahl gehen: den Dank feiern, auch unter dem Schatten des Kreuzes.
"Und Jesus nahm das Brot, dankte und brach es." Das Brechen ist zunächst ein notwendiger Brauch, denn Fladenbrot, noch dazu das ungesäuerte, kann man nicht schneiden. Es wurde gebrochen und herumgegeben, damit es jeder benutzen konnte, auch als Esswerkzeug. Aber es ist mehr:
"Das Brotbrechen" ist eine andere Bezeichnung für das Abendmahl selbst. Mit dem Brotbrechen zeigt uns Jesus etwas von sich selbst: Er selber ist es, der sich zerbrechen und austeilen lässt: Das gebrochene Brot - er selbst für uns. .
In der orthodoxen Liturgie und auch in manchen katholischen Gottesdiensten heißt es "Das ist mein Leib, für euch gebrochen", eine andere Lesart der alten Handschriften. Auch in alten Lutherbibeln (1912) steht es so, und es erklärt, was es heißt: "für euch gegeben".
Für·euch gebrochen: Das hat wohl auch der Maler unseres Bildes sagen wollen. Denn in der Mitte des Tisches liegt ein Brot oder eine große Hostie: zerbrochen, wie zersprungen - aber sie bildet etwas ab, nämlich die griechischen Buchstaben Chi und Ro. Es ist das Symbol für Christus. Christus selbst, zerbrochen, zersprungen. Er hat sich geteilt, und wendet sich so den Menschen zu. Weil bei ihm sich hier am Kreuz das Leben zerbrochen hat wird er zum Trost für die Menschen. Das Abendmahl wird darum zum Trost immer wieder für Menschen, bei denen auch etwas im Leben zerbrochen und zersprungen ist: eine Beziehung, die Gesundheit, ein Lebensinhalt.
Das gilt auch für die, die selbst Scherben angerichtet haben. Es galt hier auch dem Judas: Er geht hinaus, hat das Brot an sich geklammert. Seine letzte Hoffnung?
Christus, gebrochen auch für ihn, für jeden, der enttäuscht ist in seiner Hoffnung, für jeden, der zum Verräter wird, den das Böse überwältigt? "Er wird das geknickte Rohr nicht zerbrechen". Das ist auch unsere Hoffnung! Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, hier an seinem Tisch - und einmal endgültig. Der Blick seines Erbarmens - hat er auch Judas getroffen? Vielleicht, wahrscheinlich, sicher.
Nun macht uns der Künstler darin, wie er den Kelch darstellt, das oft so schwere zweite Abendmahlswort deutlich: "Dieser Kelch ist der neue Bund" - das "Neue Testament", wie es Luther übersetzt hat - "in meinem Blut, das für euch vergossen, wird zur Vergebung der Sünden."
Mit dem Wort vom Blut tun wir modernen Menschen uns schwer. Blut, das war damals der Inbegriff für das Leben: Mein Blut - das bin ich selbst, mein Leben, vergossen, hingeschüttet, aus Liebe, für euch. Jeder und jede einzelne hier sind gemeint: mein Leben für dich, damit du wieder mit Gott verbunden bist. Ich für dich, damit wieder alles gut ist zwischen dir und Gott, was auch immer war - das verspricht er uns bei jeder Mahlfeier, und heute auch in der Beichte.
"Und er gab's seinen Jüngern und sprach: Das tut zu meinem Gedächtnis." Sie geben das Brot weiter, so wie es nachher an uns ausgeteilt wird; sie reichen nach dem Mahl den Kelch des Segens weiter, so wie wir den Kelch weitergeben. Er gibt sich selbst weiter, so gebrochen, hingegeben. Auf dem Bild sind die Jünger erschrocken, erstaunt. Man meint, sie verstehen es nicht so recht. Einer schaut voller Furcht hinter dem Judas her. Links hinten wirken zwei nur müde. Aber sie bekommen alle ihren Anteil, auch wenn sie es nicht begriffen haben.
Jesus verschenkt sich an uns - unabhängig von unserem Wissen, unserem Verstehen. Man versteht vielleicht ein Leben lang nicht ganz, was hier geschieht: dass Christus und mit ihm der große Gott selber zu uns kommt in so einem Stückchen Brot, einem Schlückchen Wein, und wir Frieden haben mit ihm. Wir erfassen es nicht - aber wir können darauf vertrauen!
Jesus hat uns beauftragt, diese Geschichte immer wieder zu erzählen und immer wieder das Mahl so zu feiern: Damit viele Menschen Anteil haben an seiner Liebe, an seiner Nähe. Und es genügt, die Sehnsucht im Herzen zu haben, die Sehnsucht, dass er zu mir kommt und mein Leben heilt und mich neu mit Gott verbindet. Es genügt, mit diesem Wunsch zu kommen. Die offene Hand links ist ja wie eine Einladung an uns alle.
Das Abendmahl ist ein Fest für sich, und wann immer uns danach ist, sollen wir ohne Bedenken und mit Freude daran teilnehmen können. Wenn wir jetzt vorher die Beichte feiern, dann ist das auch ein Fest mit eigenem Charakter, die Chance, persönlich zugesprochen zu bekommen, dass alles, was uns von Gott trennt, aufgehoben ist und nicht wieder gegen uns aufsteht.
Die Beichte ist eine Möglichkeit, uns auf die Begegnung mit Christus vorzubereiten, so wie man sich auf eine große Einladung, auf ein Fest eben, vorbereitet.
Gründonnerstag – ein Festtag wenige Tage vor Ostern, ein Festtag aber nur, weil wir Ostern schon gefeiert haben. Wir können uns darauf verlassen:
Jesus Christus, der Auferstandene, kommt zu uns. Er, der in Gottes Licht lebt, uns voraus, hält mit uns das Mahl, das Fest, das vorweg feiert, was uns einst in der Vollendung erwartet.
Wir bitten ihn und grüßen ihn jetzt mit dem Lobpreis, mit dem er in Jerusalem einzog und empfangen wurde: "Benedictus, qui venit in nomine Domini": "Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn."
Gelobt sei, der zu uns kommt, in der Beichte, und uns freispricht.
Gelobt sei, der zu uns kommt in Brot und Wein und sein gebrochenes Leben für uns gibt.
Ja, gelobt sei, der es von neuem gut macht zwischen Gott und uns! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Amen.
EG 405, 4-6
Fürbitte
Barmherziger Vater, in deine Hände hat Jesus seinen Geist gelegt. So können wir voll Vertrauen auch uns und unsere Bitten in deine Hände geben.
Wir bitten dich für alle, die in ihrem Leben keinen Weg mehr erkennen können, für die, die immer nur die breiten Wege gehen wollen und für die, die ihren Weg alleine gehen müssen. Wir bitten dich für alle, die von Ängsten beherrscht werden, für die, welche die Angst anderer Menschen nicht erkennen und für die, die in ihrer Angst alleine sind.
Wir bitten dich für alle, die vergeblich auf die Hilfe anderer Menschen warten, für die, die sich und anderen nicht eingestehen können, dass sie Hilfe brauchen und für die, die nicht sehen, wenn Menschen Beistand benötigen.
Wir bitten dich für alle, die keinen Ausweg mehr sehen und vor dem Nichts stehen, für die, die den Mut zu einem Neuanfang verloren haben und für die, die die leeren Hände eines Hoffnungslosen übersehen.
Wir bitten dich für alle, die nur ihren eigenen Willen gelten lassen, für die, die in ihrem Leben deinen Willen nicht entdecken können und für die, die jede Orientierung in ihrem Leben verloren haben.
Wir bitten dich für alle, deren Einsamkeit niemand bemerkt, für die, die einander missverstehen und für die, die nur sich selbst sehen können.
Wir bitten dich für alle, die nicht mehr die Kraft haben, den Versuchungen zu widerstehen, für die, die Versuchungen nicht mehr erkennen können und für die, die andere Menschen in Versuchung führen.
Wir bitten dich für alle, die sich nicht mehr trauen, eigene Schwächen zu zeigen, für die, die die eigenen Schwächen nicht mehr erkennen können und für die, die die Schwächen anderer Menschen auszunutzen versuchen.
Darum bitten wir dich durch deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn, der bis in den Tod hinein dir alle seine Bitten anvertraut hat.
Amen.
Lied: EG 220 Herr, du wollest uns bereiten
Herr, du wollest uns bereiten
zu deines Mahles Seligkeiten;
sei mitten unter uns, o Gott!
Laß uns, Leben zu empfahen,
mit glaubensvollem Herzen nahen
und sprich uns los von Sünd und Tod.
Wir sind, o Jesu, dein;
dein laß uns ewig sein!
Amen, Amen.
Anbetung dir! Einst feiern wir
das große Abendmahl mit dir.
Gabenbereitung
GOTT, wir singen Dein Lob...
Lass uns das Brot zum Brot des Lebens werden
GOTT, wir singen Dein Lob...
Lass uns den Kelch zum Kelch des Heils werden.
Wie die Körner und die Trauben...
So lass alle, die Dich suchen, versammelt werden
von den Enden der Erde in Deinem Reich.
Präfation
Es ist gut, himmlischer Vater, dir zu danken. Du hast uns deinen Sohn gesandt. Im Wissen um seinen letzten, einsamen Lebensweg macht er uns Menschen das Geschenk der Gemeinschaft. „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ – das ist keine Aufforderung, sondern eine Einladung: Als Mensch unter Menschen anzunehmen und aufgenommen zu sein. „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ – das ist auch sein Versprechen immer die Mitte unserer Gemeinschaft zu sein. In Brot und Wein kommt er uns nahe. Sie werden uns zu Zeichen der lebendigen Gegenwart. Darum loben wir dich mit allen, die dir vertrauen und auf dich hoffen:
Lied: Heilig Heilig Heilig
Heilig, heilig, heilig
ist der Herr Zebaoth;
alle Lande sind seiner Ehre voll.
Hosianna in der Höhe.
Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Hosianna in der Höhe.
Epiklese
Komm, Geistkraft GOTTES, schenk uns Anteil an dem Leben, das in Christus Jesus erschienen ist, wenn wir in seinem Namen das Brot des Lebens teilen und aus dem Kelch des Heils trinken.
Einsetzungsworte: 1. Kor 11, 23b-24:
Alle: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten
ward, nahm er das Brot, dankte und brach´s
und sprach: Nehmt und esst! Das ist mein Leib,
der für euch gegeben wird; das tut zu meinem
Gedächtnis!
Christuslob: Geheimnis des Glaubens
alle Dein Leben und Deinen Tod, Jesus Christus,
verkünden wir und deine Auferstehung
preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit.
Vaterunser
Austeilung/Brot
Schmeckt und sehet, wie freundlich GOTT ist.
Lasst uns das Brot des Lebens teilen!
Wir reichen es weiter mit den Worten:
Christi Leib für dich gegeben.
Der andere kann es mit Amen bestätigen.
Gedanken zum Mahl
Er,
der Gekreuzigte und Auferstandene,
gibt sich für uns hin,
in Brot und Wein
verbindet sich mit uns
und gibt uns Anteil
an seiner Lebenskraft.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus -
ist etwas ganz tief in uns.
In unserem Denken und Fühlen.
in unserem Tun.
Mit Jesus.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus -
ist aber auch etwas in uns,
das nach außen drängt.
Mit Jesus.
Zu den Mitmenschen an unserer Seite.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus,
so wie Er sie will -
ist Geschenk und Auftrag.
Ist Empfangen und Hingeben.
Ist Kraft für andere.
Einsetzungsworte/Kelchwort :
Alle: Desgleichen nahm er auch den Kelch nach
dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der
neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr
daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Austeilung/Wein
Im Horizont des Reiches Gottes
lasst uns aus dem Kelch des Heils trinken.
Wir reichen es weiter mit den Worten:
Christi Blut für dich vergossen.
Der andere kann es mit Amen bestätigen.
GEBET NACH DEM MAHL
Barmherziger Vater, auf seinem Weg zum Kreuz hat dein Sohn Brot und Wein geteilt als Zeichen deiner bleibenden Liebe und Nähe, als Zeichen der Hoffnung und Freude. In einem kleinen Stück Brot hast du dich uns geschenkt, und in dir und mit dir das ganze Leben. Wir danken dir für diese Zeichen deiner Liebe, für die Freude und die Gemeinschaft, die du uns schenkst. Stärke unser Vertrauen zu dir und lass uns immer wieder deine Barmherzigkeit spüren, wenn Angst und Not größer sind als die Hoffnung. Gib, dass die Gemeinschaft, die wir mit dir und miteinander an deinem Tisch erfahren durften uns auch in unserem Alltag trägt.
Lied: 171, 1+4 Bewahre uns Gott
1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns auf unsern Wegen.
Sei Quelle und Brot in Wüstennot,
sei um uns mit deinem Segen,
sei Quelle und Brot in Wüstennot,
sei um uns mit deinem Segen.
2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns in allem Leiden.
Voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten,
voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten.
3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns vor allem Bösen.
Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen,
sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen.
4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns durch deinen Segen.
Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen,
dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen.
Segen