Gott sendet seinen Sohn

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Gott sendet seinen Sohn

Andacht Seniorenheim
22.12.2017 10:00 Uhr
Musik zum Eingang
Gruß und Begrüßung
L Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
G Amen.
Willkommen zu unserer weihnachtlichen Feier um zu hören und zu sehen, dass Gott so unvorstellbar, geheimnisvoll und manchmal so unbegreiflich fern, ist als Mensch geboren wurde, als Kind in der Krippe, Mensch aus Fleisch und Blut wie wir! Er hat sich anschauen und anfassen lassen, bestaunt und bewundert wie ein geliebtes Kind.
Gott will sich hören und sehen lassen.
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.
Lied: Lobt Gott, ihr Christen alle gleich (Liedblatt/EG 27, 1-3)
Gebet des Tages
Lieber Vater im Himmel.
Wir kommen zu dir, weil du in deinem Sohn, in einem Kind, zu uns gekommen bist:
aus deinem Licht in unser Zwielicht, aus deinem Reichtum in unsere Armut, aus deiner Ruhe in unseren Lärm.
Wir danken dir dafür.
Du hast uns ins Licht gerückt und uns die Tür zu dir geöffnet. Gib, dass wir durch unser Sorgen und Hasten hindurch jetzt dich hören können, damit unser Herz Ruhe findet bei dir. Amen.
Prophezeiungen aus dem Alten Testament
L: So haben verheißen die Propheten des Alten Bundes Micha, Hesekiel und Jesaja:
Lesung 1:
Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. (Micha5,L)
Lied: EG 55,1-3 O Bethlehem, du kleine Stadt
Lesung2:
Mein Knecht David soll für immer ihr Fürst sein.
Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll ein ewiger Bund mit ihnen sein. Und ich will sie erhalten und mehren, und mein Heiligtum soll unter ihnen sein für immer. Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein, damit auch die Heiden erfahren, das ich der HERR bin, der Israel heilig macht, wenn mein Heiligtum für immer unter ihnen sein wird. (Hesekiel 37,25-28)
Lied: Lobt Gott, ihr Christen alle gleich (Liedblatt/EG 27, 4+5)
Lesung 3:
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth. (Jesaja 9, 1.5f)
Lied: Es ist ein Ros entsprungen (Liedblatt/EG 30, l-4)
Evangelium: Lukas 2, 1-20
1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.
2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.
3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war,
5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
9 Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
17 Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.
19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
Lied: Kommet ihr Hirten (Liedblatt/EG 48,1-3)
Predigt
Liebe Gemeinde hier im Seniorenheim,
da sitzen wir nun hier und freuen uns auf das Kommen das Kindes in der Krippe. Mancher vielleicht auch mit wehmütigen Erinnerungen an seine eigene Kindheit. Aber kann man denn so einfach Weihnachten Feiern, wo es doch in unserer Welt soviel Unfriede gibt, - weltweit und bei uns in unserer Umgegend
Ja wir können es und wir müssen es tun, denn wir feiern das Kommen Gottes in diese unsere geschundene Welt mit der Botschaft Weihnachtsfestes: "Gott liebt diese Welt".
Das ist ja die Botschaft der Engel, die sie den Hirten da auf dem Felde verkünden. So können wir von Weihnachten als dem Fest der Liebe Gottes zu uns Menschen sprechen.
An Weihnachten sandte Gott Jesus seinen Sohn.
An Weihnachten kommt Gott zu uns und verändert uns.
Damit das geschehen kann, muss der Sohn Gottes in die Ärmlichkeit eines Stalles kommen. Er muss in diese Welt kommen, an den Rand der Gesellschaft.
Er wird in einem Stall geboren und in eine Futterkrippe gelegt.
Nicht einmal das Mindestmaß von Geburtsutensilien sind vorhanden, nicht einmal eine Wiege ist da, wo man den Heiland der Welt hineinlegen kann. Die stand vielleicht liebevoll gebaut von Joseph, dem Zimmermann, im Haus in Nazareth.
Kein Platz, wo der Heiland der Welt geboren werden sollte. Wie heißt es bei Lukas: "denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge".
So blieb nur für den Heiland der Welt ein Stall übrig, ein Ort des Schmutzes, ein Ort des Dreckes, ein Ort der Ausdünstungen der Tiere.
Hier wird programmatisch gesagt, wohin dieser Heiland der Welt kommt. Damit wird ein Widerspruch durch die Weihnachtsgeschichte deutlich.
Auf der einen Seite steht Augustus - der Herrscher in der Metropole Rom, der anordnet und alles Volk muss gehorchen und auf der anderen Seite Jesus, das Kind im Nirgendwo, im kleinen Provinzdorf Bethlehem, dass der Heiland der Welt sein soll.
Dieser Heiland kam zu den Außenseitern, zu den Menschen am Rand der Gesellschaft. Sie waren die letzten in der sozialen Leiter zurzeit Jesu, obwohl sie einmal ein sehr geachteter Stand zur Zeit des Urvaters Jesu, des Königs Davids, waren. David war ja selber einmal Hirte. Doch damals waren sie eben die unterste Schicht.
Dazu kommen noch die Fremden, ein paar Astronomen, die irgendetwas in den Sternen gelesen haben wollen.
Wer würde denn heute dieses Jesuskind zuerst treffen?
Heute wären es vielleicht die Obdachlose, die auf der Straße leben und keine Stimme haben, dann die sozial Schwachen, Menschen, die Sozialladen einkaufen.
Vielleicht gerade ihr hier, -zu euch würde Jesus kommen.
Und auch die Flüchtlinge - Sicher auch wenn man immer wieder nach manchen Vorfällen, die schlimm sind, und die man nicht beschönigen darf, gegen sie Stimmung macht. Aber eigentlich sind es auch nicht mehr als in unserer normalen Gesellschaft.
Der Flüchtling gehört zu denen, die zuerst das Jesuskind treffen. Denn der Heiland war kurz nach seiner Geburt selber Flüchtling. Er war Flüchtling vor den Soldaten des Herodes.
So kommt der Heiland der Welt, unbeachtet vom großen Weltenherrscher irgendwo in dessen Reich in einem Provinznest zur Welt.
Es ist fast die Irrationalität des Glaubens, zu glauben, dass hier an diesem Zeitpunkt, an diesem Ort der Wendepunkt der Weltgeschichte ist. Aber es ist so. Dieser Moment hat Einfluss auf das Leben aller, auch auf unser eigenes Leben.
Das gerade uns allen diese Botschaft von Weihnachten gilt: "Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr." Es ist die Botschaft der Engel, die wir auch heute Abend hören. Wir hören sie hinein in alle Not, die uns bewegt, hinein in allen Krieg und Terror, den Menschen verursachen, hinein in alle Not und Angst, wir hören sie hinein in allen Krieg und Elend. Wir hören sie hinein in unsere Ohnmacht und in unser Unvermögen.
Es ist die Zusage Gottes, die uns gilt, weswegen wir auch Weihnachten feiern: "Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Auch wenn es für uns gerade im Angesicht mancher Not manchmal nicht verständlich ist, von der Liebe Gottes zu sprechen. Oder wir eben gerade meinen Gott ist mit seiner Liebe weit weg!
Seit dem Kommen des Jesus-Kindes ist die Liebe Gottes für uns Menschen erfahrbar, auch in schweren und in schwersten Situationen unseres Lebens.
Sie ist eine Liebe, die uns eine Zukunft geben will. Und Gottes Liebe gilt der ganzen Welt, sie gilt jeden Menschen. Sie gilt dem Fremden und dem Nahen. Aber wer sich dieser Liebe aussetzt wird verändert. Er oder sie bleiben nicht mehr, wie sie sind. Gottes Liebe ist eine Liebe, die uns herausfordert.
Darum möchte ich ihnen Mut machen auch im Alter sich auf Gottes Liebe einzulassen.
Sie ist auf jeden Fall unbequem, aber sie ist eine Liebe mit Zukunft.
Was ist Weihnachten für uns? Ist es für uns ein Fest, das das Leben verändert, weil der Heiland geboren ist?
Und wenn wir dann das Lied "Stille Nacht" anstimmen und in letzten Strophe singen "Christ der Retter ist da", dass wir das dann auch wirklich so meinen. Dann wird sich unser Leben verändern Tag für Tag..
Wollen wir uns von dieser Liebe ergreifen und erneuern lassen?
Amen
Lied: Ich steh an deiner Krippen hier (Liedblatt/EG 37,1-3.9)
Fürbitten
Gott, in dieser Nacht bist du in einem Kind zur Welt gekommen - und in eine Krippe mit Heu und Stroh bist du gelegt worden.
Wir bitten dich:
Sei bei den Kindern, die heute unterähnlichen Verhältnissen auf die Welt kommen, weil ihre Eltern arm sind, weil sie durch Bürgerkrieg oder Hunger ihre Heimat verloren haben.
Gott, in dieser Nacht bist du in einem Kind zur Welt gekommen - und ein Stall war dein Geburtsort, weil kein Platz war in der Herberge.
Wir bitten dich:
Sei bei allen, die keinen Platz haben in unserer Weihnachtsstimmung, in unseren Wohnungen und unseren Kirchen.
Sei bei denen, die draußen stehen, weil sie ohne Obdach, ohne Arbeit und ohne weihnachtliche Freude sind.
Gott, in dieser Nacht bist du in einem Kind zur Welt gekommen - und dein Stern hat den Weisen den Weg nach Bethlehem gezeigt.
Wir bitten dich:
Zeig allen, die Verantwortung haben in der Kirche, in der Gesellschaft und in den Regierungen, den Weg, den sie gehen müssen, um an Frieden, an der Gerechtigkeit und an der Bewahrung der Schöpfung mitzuarbeiten.
Gott, du bist in einem Kind zur Welt gekommen - und deine Engel haben die Hirten dazu gebracht, zu singen und dich zu loben.
Wir bitten dich:
Schenke uns allen Anteil an dieser Freude, denen, die sich gerade noch gestritten haben, denen, die über sich und über ihnen nahe Menschen enttäuscht sind, denen, deren Herz über allem, was sie erlebt haben, schwer geworden ist, und denen, die an den Lasten anderer mittragen.
Schenke denen, die Einsam sind Menschen, die mit ihnen das Fest deines Kommens feiern.
Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Sendung und Segen
Lied: O du fröhliche (Liedblatt/EG 44) und
Stille Nacht, heilige Nacht! (Liedblatt/EG 46)
Musik zum Ausgang
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