Loslassen und Gewinnen!

Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 8 views
Notes
Transcript

Loslassen und Gewinnen!

Liebe Gemeinde,
ich habe oft ein Problem, mit der Ordnung. Dass ich noch so viele Dinge aufhebe, mit der Meinung, dass ich diese noch irgendwann einmal benötige. So sammelt sich langsam immer mehr an und man verliert langsam die Übersicht.
Daher schaue ich schon ab und an mal ein paar Beratungstipps bezüglich des Ordnungshalten an. Ob es was nützt?
Wenn man sie befolgen würde, sind sie gnadenlos, mit Entrümpeln mit abgeben. Sie sagen man sollte lieber, mehr entsorgen als behalten. Das würde befreien, ja sogar reich machen.
Um ein Abgeben und Loslassen geht es auch heute in der biblischen Geschichte aus Markus 12 und wie ein Mensch dadurch reich wird:
Markus 12,41-44
41 Jesus setzte sich in die Nähe des Opferkastens und sah zu, wie die Leute Geld hineinwarfen. Viele Reiche gaben große Summen.
42 Doch dann kam eine arme Witwe und warf zwei kleine Kupfermünzen hinein (das entspricht ´etwa` einem Groschen).
43 Da rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: »Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten gelegt als alle anderen.
44 Sie alle haben von ihrem Überfluss gegeben; diese Frau aber, so arm sie ist, hat alles gegeben, was sie besaß – alles, was sie zum Leben nötig hatte.«
Liebe Gemeinde,
„Und immer wieder heißt es Abschied nehmen, und immer wieder heißt es loslassen",
ist das nicht ein geflügeltes Wort, was wir schon oft gehört haben? Aber was ist damit gemeint?
Klar müssen wir Menschen in unserem Leben immer wieder etwas los lassen. Und nicht nur Dinge , die wir gern los lassen, sondern vieles, was wir gar nicht lassen wollen.
Da bekomme weniger Gehalt für die gleiche Arbeit. Ich verliere meine Arbeitsstelle, wo doch mein Herzblut geflossen ist. Wer hat nicht so etwas erlebt?
Das Leben kann manchmal richtig hart sein. Das kann weh tun, ärgerlich oder wütend machen.
Da müssen wir einen geliebten Menschen loslassen, der doch zu unserem Leben gehört. Nicht nur durch den Tod, oft auch durch die räumlich Trennung. Dank moderner Kommunikationsmedien kann man letzteres etwas abmildern. Aber es tut dennoch weh.
Wir können das Leben nicht aufhalten - und den Tod auch nicht. Es dauert seine Zeit, bis wir damit umgehen können. Loslassen tut weh!
Anders loslassen
Und nun begegnet Jesus im Tempel einer Frau, die auf eine ganz andere Art und Weise losgelassen hat.
Eine Witwe, die mehr schlecht als recht durchs Leben kommt. Durch ihren Witwenstand ist sie nicht abgesichert. Es gab keine Rente, wie es diese heute gibt. Die Frau hat sich zum Tempel aufgemacht.
Sie legt in den Opferkasten, der in der Schatzkammer des Tempels steht, alles, was sie noch an Geld hat. Es war ein kleiner Betrag. Heute würde man vielleicht sagen 10 Cent. Damals hätte sie davon noch ein bis 2 Tage leben können. Aber sie hatte alles gegeben was sie hatte. Jetzt wusste sie nicht mehr, wie sie morgen würde leben können.
Andere vor hier hatten bedeutend mehr in den Opferkasten gelegt. Viel, viel mehr. Doch sie waren reich. Sie wussten auch, dass sie morgen und auch über morgen und selbst in einer Woche noch satt werden.
Doch die Witwe stand jetzt vor dem Nichts.
Was hat diese Frau bewegt, das zu tun? Warum hat sie alles hingegeben? Hätte sie nicht wenigstens eins der beiden Geldstücke behalten sollen?
Überhaupt warum ist diese Begebenheit so wichtig, dass Jesus damals seine Jünger auf sie hinweist: „Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten gelegt als alle anderen. Sie alle haben von ihrem Überfluss gegeben; diese Frau aber, so arm sie ist, hat alles gegeben, was sie besaß.“
Wir erfahren in der Bibel sonst nichts weiter von dieser Frau. Doch wir können uns sicher sein. Irgendwann und irgendwie hat sie bemerkt, dass sie einer Kraft vertrauen kann, die größer ist als sie selbst und alle Kräfte in dieser Welt.
Wie immer es gewesen sein mag, ob sie es plötzlich erfahren hat oder ganz allmählich im Laufe der Zeit. Ihr Glaube an die Kraft der göttlichen Liebe und Fürsorge ist gewachsen, dass sie sich ganz und gar in seine Hand gibt. Sie kann alles loslasse, was sie besitzt, und auf Gott vertrauen. Sie kann den nächsten Tag Gottes Sache sein lassen.
Vertrauen wagen um der Liebe willen
Wer so auf Gott vertraut, der handelt manchmal ungewöhnlich. Nicht immer wird er oder sie verstanden, manchmal wird man dabei sogar belächelt oder gar für verrückt erklärt. Ich kenne einige Christen, die auf Grund ihres Glaubens, Dinge getan haben oder auch gesagt haben, wofür sie belächelt und manchmal auch verspottet wurden. Aber ich habe es dann sooft erlebt, dass mir später gesagt wurde ins geheim hat man sie bewundert, weil sie für ihre Sache eingetreten sind und auf Gott vertraut haben. Und es ist wahr: Wer so vertraut, entwickelt ein anderes Verhältnis zu Geld und Gütern. Es ist durchaus gut, wenn die, die viel haben, den Armen etwas geben aus ihrem Überfluss.
Das ist noch nicht einmal mehr ein allein christlicher Grundsatz, sondern fast ein allgemein gültiger menschlicher Grundsatz: „Abgeben macht reich.“ Nur wer abgeben kann ist wirklich reich!
Es ist gut, wenn wir mit anderen teilen können, wenn wir geben können, ohne ängstlich darauf zu achten, dass wir abgesichert sind, - wenn wir ohne Schmerz, aus Liebe zum Leben und zu Gott loslassen. Menschen, die der göttlichen Liebe vertrauen, gelingt das besten.
Am deutlichsten wird uns das gegenüber den Menschen, die wir selber lieben. Da sind wir der göttlichen Liebe nahe.
Eltern würden ihr ganzes Habe verkaufen, ihr ganzes Geld weggeben, um ihr Kind zu retten.
Wenn man einen anderen Menschen sehr liebt, ist man bereit, alles Habe und Geld loszulassen, damit der andere gerettet werden kann. Da kann man ohne Schmerz loslassen.
... und der Himmel öffnet sich
So gehen Menschen Schritte über sich selbst hinaus. Sie gehen über das hinaus, was im Alltag Sicherheit gibt und Versorgung gewährt. Diese Schritte bleiben immer ein Wagnis. Doch es lohnt sich, so sehr auf Gott zu vertrauen. Dann können wir erleben, wie sich der Himmel öffnet und Gottes Segen fließt. Denn Menschen, die so vertrauen, die diesen Schritt wagen, sind dem Herzen Gottes sehr nahe. Für die schlug auch damals das Herz des Jesus von Nazareth.
Wie sagt er es selber in der Bergpredigt: „Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
Jesus sieht damals ins Herz der armen Witwe. Er sieht, wie sie den Schritt über sich selbst hinaus macht.
Und auch heute gibt es, Menschen, die im Vertrauen Schritte über sich selbst hinaus wagen, kleine Schritte oder große Schritte. Das ist nicht entscheidend. Sie alle erleben, wie sich der Himmel öffnet.
Ich kenne eine medizinische Assistentin, die hat ein Stück ihrer Lebenszeit geopfert, um den Ärmsten in Peru medizinische Versorgung teil werden zu lassen. Da ist ein deutsche Arzt, der viel Zeit in Pakistan verbracht hat, um dort zu unter den ärmsten der Armen zu praktizieren, die Oberärztin, die ihren Urlaub opfert, um auf einem Missionsschiff als Ärztin, eine junge Frau die eine vielversprechende Karriere im Arbeitsamt aufgab um Missionarin bei den Quetchua-Indianern in Ecuador zu werden.
Um Menschen zu helfen, ist mancher bereit Dienst in der Telefonseelsorge zu tun.
Alles Beispiele aus der Umgebung und da gibt noch viele.
Menschen die bereit sind abzugeben und Schritte über sich selbst zu wagen und auf Gott zu vertrauen.
Es muss im Leben mehr als das geben, was wir für vernünftig und kalkulierbar halten.
Dieses Mehr können wir nur erfahren, wenn wir diese kleinen und großen Schritte über uns selbst hinaus wagen.
Jesus selbst hat diese Schritte getan, viele kleine und große immer wieder über sich selbst hinaus, immer wieder im Vertrauen darauf, dass Gott, der Vater da ist. Dass Gott weiterführt, weiter über Angst und Leid, über Krankheit und Tod hinaus. Jesus ist seinen Weg konsequent gegangen.
Der größte Schritt, den Jesus über sich selbst hinaus tat, war, die Liebe durchzuhalten bis zum ungerechten Verbrechertod am Kreuz. Er tat es für uns – ganz allein für uns, weil er uns liebt.
Kleine und große Schritte über sich selbst hinaus ...
Es gibt im Leben mehr als das, was wir für vernünftig und kalkulierbar halten.
Darum lasst uns immer wieder erinnert werden, Schritte über uns hinaus zu tun, im Vertrauen auf Gott, auf seine Liebe und auf seine Führung. Lasst uns heute lernen, auch im Kleinen loszulassen. Dann können wir Glauben und Vertrauen gewinnen.
Amen.
Related Media
See more
Related Sermons
See more