Gott wird abwischen alle Tränen
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Gott wird abwischen alle Tränen
Gott wird abwischen alle Tränen
Liebe Gemeinde,
ihr kennt ja alle den alten Kinderreim, den manche Eltern sagen, wenn ihre Kinder sich verletzt haben:
Heile, heile Gänschen, es wird bald wieder gut,
es wird bald wieder gut,das Kätzchen hat ein Schwänzchen,
das Kätzchen hat ein Schwänzchen,es wir
es wird bald wieder gutHeile heile Mä
Heile heile Mäusespeckin hundert Jahren ist alles weg.
in hundert Jahren ist alles weg.
Mit ein paar tröstenden Worten und ein paar Streicheleinheiten können wir Erwachsene unsere kleinen Kinder trösten, wenn sie hingefallen sind, und vielleicht sich sogar ein wenig verletzt haben. Dann gibt es noch etwas Süßes und das Lieblingskuscheltier und schnell ist der Schmerz überwunden. Und manchmal kann man wirklich staunen, wie zäh Kinder sein können und Schmerzen überwinden.
Auch im Leben von uns Erwachsen ist es gut, wenn Menschen da sind, die trösten und die anderen in ihrem Leid und in ihrem Schmerz zur Seite stehen. Das ist ungeheuer wichtig. Da muss man nicht immer gleich los reden. Da ist es manchmal viel wichtiger, nur da zu sein, und zuzuhören.
Aber manchmal können Schmerz und Leid so groß sein, dass man fast nur noch ohnmächtig vor allem steht, dass keine Worte mehr helfen, dass einem die Worte im Halse stecken bleiben, dass man richtig ohnmächtig ist.
In so einer Situation kann dann nur noch einer helfen und das ist Gott, auf den man sein ganzes Leid, sein Schmerz und seine ganze Ohnmacht werfen kann. Dann kann man nur noch auf das blicken, was uns Gott verheißen hat. Auf das was noch kommen wird. Und von dem hören wir heute:
Wir lesen Worte aus dem Buch der Offenbarung 21,1-7:
1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;
4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!
6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.
7 Wer überwindet, der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein
Liebe Gemeinde,
mancher ist heute hier, der seiner verstorbenen Angehörigen gedenkt. Einige von ihnen haben liebe Menschen im vergangenen Jahr verloren. Und nach solchem Verlust sind wir auf der Suche nach Trost und Beistand, ja sogar nach Neuorientierung in unserem Leben. Da helfen uns solche Kinderreime vom „Heile, heile Gänschen“ recht wenig.
Anders ist es mit dem Wort aus dem Buch der Offenbarung. Einem Wort, welches wir auch immer wieder an den Gräbern unserer Verstorbenen hören. Einem Wort, welches uns Hoffnung gibt, einem Wort, welches uns eine Zukunft gibt, einem Wort welches uns ein Morgen gibt. Einem Wort, das uns eine neue Orientierung für unser Leben geben will.
Denn dieses Wort spricht von der neuen Schöpfung Gottes, die noch kommen wird. Es zeigt uns hier die Vollendung dieser Neuschöpfung auf.
Doch diese Neuschöpfung Gottes hat schon lange begonnen:
Sie begann an dem Tag als Jesus Christus gekreuzigt wurde. Denn da wurde die Macht des Todes besiegt.
An dem Kreuz Jesu Christi hat Gott damit begonnen, alles neu zu schaffen, alles neu zu machen. Aus Liebe zu uns und voller Mitleid mit uns fängt Gott an, am Kreuz die vergehenden und den Tod bringende Gesetze dieser Welt aus den Angeln zu heben und zu beseitigen. Am Kreuz lädt Gott alle meine Schuld, all mein Versagen, all mein Leid und meinen Tod auf seinen Sohn Jesus Christus. Wenn ich mir dieses Wunder im Glauben an Jesus schenken lasse, werde ich von Gott neu geschaffen, eben weil nicht mehr ich meine Schuld und mein Versagen tragen muss, eben weil nicht mehr ich mein Leid und meine Schmerzen überwinden muss, eben weil nicht mehr ich dem Tod unterliegen muss.
Der Tod wird so für mich nur noch eine Durchgangsstation in Gottes große Ewigkeit.
Für mich und für jeden, der glaubt, gilt darum die Zusage Gottes »Siehe, ich mache alles neu!«
Am Kreuz hat Gott mit seiner Neuschöpfung begonnen. Sein neuer Himmel und seine neue Erde werden nun diese Neuschöpfung einmal vollenden.
Und in dieser Neuschöpfung gibt es einiges Neues für uns:
Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;
Es ist ein wunderbares Bild, welches hier der Seher Johannes uns von dieser neuen Welt Gottes zeichnet.
Und das Besondere in dieser neuen Welt: Gott ist den Menschen ganz nah. Er wird seine Hütte unter den Menschen aufschlagen. Er wird bei den Menschen wohnen.
Richtig steht sogar dort: Gott wird bei den Menschen zelten. Damit soll zum Ausdruck kommen: Gott wird immer bei uns Menschen sein.
Kein Zelt, das schnell abgebrochen werden kann, sondern es wird eine ewige Gemeinschaft geben.
Normalerweise kennen wir ja ein Zelt nur als einen flüchtigen Wohnort, doch das Flüchtige ist verloren gegangen. Es wird fest.
Es wird von ewiger Dauer sein. In unserer zeitlichen Welt ist Gottes Gegenwart nur temporär, nur zeitlich, aber dann wird sie ewig sein.
Gottes Gegenwart wird dann in seiner ganzen Herrlichkeit geschehen und wird dann von Dauer sein Uns ist verheißen: Gott ist euch nah!
Genau das kann uns in unserem Heute, mit all unserer Trauer, mit all unserem Leid, mit allen Schmerzen, mit all unserer Krankheit und mit allem, was uns bedrückt, aufrichten und nach vorn blicken lassen. Genau das kann uns eine Zukunft ein Morgen geben.
Und ihr Lieben, eins ist auch wichtig. Das ist kein Vertrösten auf ein Jenseits. Denn ich sage ja nicht, dass wir nicht da, wo wir es können, nichts gegen Trauer, Schmerz und Leid, Krankheit, Angst und Not tun sollen. Doch das sollen wir, soweit wir können, und zwar mit ganzer Kraft und mit ganzem Vermögen. Die Kraft dazu will uns Gott auch schenken, aus dieser Glaubenshoffnung heraus.
Aber wir müssen wissen: Es bleibt ein Rest an Leid, Schmerz und Trauer, und manchmal kann es auch ein sehr großer Rest sein.
Denn wir leben in einer gefallenen Welt, in einer Welt, wo Krieg und Terror auf der Tagesordnung steht, aber auch das persönliche Leid präsent ist. Und dann ist es richtig gut zu wissen:
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
In der Gemeinschaft mit Gott werden Tränen, Leid Geschrei und Schmerz nicht mehr sein. Schon beim Propheten Jesaja heißt es:
„Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.!“ (Jes 35,10)
Und uns, die wir auf Gott vertrauen, bei denen Gottes Neuschöpfung begonnen hat, uns gilt diese Verheißung:
Noch leben wir nicht in dieser zukünftigen Welt und in der kommenden Epoche, wo es kein Leid, keine Tränen und kein Tod mehr gibt. Aber auch für uns heute gilt die Zusage unseres Herrn Jesus Christus, dass selig sind, die Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.
Sie sollen getröstet werden - nicht durch heile, heile Gänschen, sondern durch das hoffnungsvolle Wort Gottes.
Das Wort gilt allen, die Jesus Christus kennen und an ihn glauben. Sie sollen die Kraft erfahren, mit der Gott Jesus Christus von den Toten auferweckt hat und so in ihrem Leiden gestärkt werden.
Das wünsche ich euch!
Amen.