Waffenrüstung Gottes
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Waffenrüstung Gottes
Waffenrüstung Gottes
Liebe Gemeinde,
nach dem wir schon ein wenig eingestimmt wurden in militärische Kriegsführung bzw. im Umgang mit Waffen und Gewalt, habe ich eine Frage:
Wer von euch hat denn schon in Südtirol oder Italien Urlaub gemacht und ist mit dem Auto über den Brennerpass gefahren?
Nun denn, wenn man vom Brenner so etwa 20 km die Autobahn herunter nach Südtirol fährt, sieht man auf der linken Seite eine Festung, wo bei rechts auch noch etwas davon zu finden ist. Doch das sieht man nicht so offensichtlich. Es ist die Franzensfeste.
Die Franzensfeste wurde 1833 bis 1838 von den Österreichern zum Schutz gegen die Franzosen gebaut.
Was meint ihr, wie oft wurde diese Festung in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt?
Nicht ein einziges Mal. Sie war also völlig überflüssig. Aber bis 2003 war sie dennoch militärisches Sperrgebiet.
Da wurde eine Verteidigungswaffe geschaffen, die völlig nutzlos war und ungeheuer viel Geld verschlungen hatte.
An eine so ähnliche Sache aus meiner Kindheit werde ich da auch erinnert.
Wie ihr ja wisst, komme ich aus einem kleinen Dorf. Da lebten damals 90 Einwohner und 150 Kühe.
un als Kinder hat man ja auch gern solche Kriegsspiele gemacht. Wir hatten da an unserem Dorf ein kleines Wäldchen und hatten die Kinder aus dem Nachbardorf eingeladen gegen uns zu kämpfen.
Wir hatten natürlich das Wäldchen mit allen möglichen Fallen und Schutzmaßnahmen präpariert. Ja es war schon eine richtige kleine Festung. Doch wer nicht kam, das war der „Feind“, die Kinder aus dem Nachbardorf. Also war alles umsonst.
Nun heute geht es auch um Rüstungen, um sich rüsten, und ich kann euch schon jetzt sagen: Es wird nicht umsonst sein. Die Rüstung und die Ausrüstung, welche euch hier angeboten wird, die braucht ihr, die brauche auch ich, die brauchen wir für unser Leben als Christen, für unseren Glauben, die brauchen wir als Gemeinde.
Hören wir noch einmal, was uns der Apostel Paulus über die Waffenrüstung Gottes sagt. Wir lesen Epheser 6,10 -17 nach der Neuen Genfer Übersetzung:
10 Nun noch ein Letztes: Lasst euch vom Herrn Kraft geben, lasst euch stärken durch seine gewaltige Macht!
11 Legt die Rüstung an, die Gott für euch bereithält; ergreift alle seine Waffen! Damit werdet ihr in der Lage sein, den heimtückischen Angriffen des Teufels standzuhalten.
12 Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen ´Wesen von` Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis, die über die Erde herrschen, gegen das Heer der Geister in der unsichtbaren Welt, die hinter allem Bösen stehen.
13 Deshalb greift zu allen Waffen, die Gott für euch bereithält! Wenn dann der Tag kommt, an dem die Mächte des Bösen angreifen, ´seid ihr gerüstet und` könnt euch ihnen entgegenstellen. Ihr werdet erfolgreich kämpfen und am Ende als Sieger dastehen.
14 Stellt euch also entschlossen ´zum Kampf` auf! Bindet den Gürtel der Wahrheit um eure Hüften, legt den Brustpanzer der Gerechtigkeit an
15 und tragt an den Füßen das Schuhwerk der Bereitschaft, das Evangelium des Friedens zu verbreiten.
16 Zusätzlich zu all dem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr jeden Brandpfeil unschädlich machen könnt, den der Böse gegen euch abschießt.
17 Setzt den Helm der Rettung auf und greift zu dem Schwert, das der Heilige Geist euch gibt; dieses Schwert ist das Wort Gottes.
Liebe Gemeinde,
die militärischen Bilder sind wir lange Zeit gar nicht mehr gewöhnt gewesen, stand doch eigentlich bei uns im Land normalerweise alles auf Abrüstung. Sogar die Wehrpflicht soll abgeschafft werden.
Doch seit dem Ukrainekrieg, die Auseinandersetzung mit dem Islamismus und dem Syrienkrieg sind dies Bilder des Krieges wieder ganz aktuell.
Und die Terrorismusgefahr in unserem Land lässt auch Polizei und Armee wieder aufrüsten.
Dennoch geht es uns Menschen in unserem Land relativ gut, auch uns Christen, Aber wir wissen, dass es den Christen in der Welt nicht überall so gut geht, wie bei uns.
Ja, wir leben in dem Jahrhundert der größten Christenverfolgung in der Welt. Darum ist es gut, wenn sich auch unsere Politiker für die Christen in anderen besonders islamistischen Länder einsetzen, auch wir sollten es tun.
Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel gelesen, der uns darauf hinwies, dass wir in Zukunft mit einem aggressiveren Atheismus zu tun bekommen. Nun davor habe ich eigentlich wenig Angst, da ich ja schon als Jugendlicher viel mit „Atheisten“ zu tun hatte.
Aber gerade darum wird eins deutlich, wir brauchen sie, diese geistlichen Waffen, die Gott für uns bereit hält. Auch wir Christen hier in Lucka und Falkenhain.
Ich gehöre zwar nicht zu den Leuten, die immer gleich alles dem Teufel in die Schuhe schieben, aber ich glaube dennoch, dass er hinter dem Bösen dieser Welt steht.
Darum brauchen wir ihn, den besonderen Schutz durch Gott und Gott hat ihn uns verheißen.
Wenn wir uns diese Waffen anschauen, die uns hier zugesagt sind, dann müssen wir feststellen, dass nur eine einzige Angriffswaffe dabei ist. Der Rest der Waffen sind mehr oder weniger Verteidigungs- oder Schutzwaffen. Und was ist die Angriffswaffe – es ist das Wort Gottes.
Schauen wir uns die Waffen einmal im Einzelnen an:
Gürtel der Wahrheit
Brustpanzer der Gerechtigkeit
Schuhwerk der Bereitschaft
Schild des Glaubens
Helm der Rettung
Schwert des Wortes Gottes
Gürtel, Brustpanzer, Schuhwerk, Schild, Helm und Schwert ist die Standardausrüstung des römischen Soldaten.
Was heißt das nun für uns?
Gürtel der Wahrheit
Gott schenkt die Wahrheit und in dieser Wahrheit sollen wir leben. Jesus sagt von sich: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wer ihm nachfolgt kann das nur eben 100% und wenn er sich mit anderen auseinandersetzt braucht er Wahrheit und Klarheit.
Brustpanzer der Gerechtigkeit
Es gehört im Leben der Christen und im Gemeindeleben beides zusammen, die Verkündigung des Evangeliums und die soziale Gerechtigkeit. Es gehört Mission und Diakonie zusammen. Mission ist das verkündende Leben der Gemeinde. Diakonie – damit ist nicht das Diakonische Werk gemeint, sondern das dienende Leben der Gemeinde. Und dann gehört zum Glauben auch dazu die Gewissheit vor Gott gerechtfertigt zu sein aus seiner Gnade heraus.
Schuhwerk der Bereitschaft - das Evangelium des Friedens ist die Gewissheit, dass wir als Christen nicht auf verlorenen Posten stehen, sondern gestiefelt sind und unterwegs hin zu Gottes großes Friedensreich. Wir haben eine Zukunft bei Gott.
Schild des Glaubens
Der Glaube an den lebendigen Gott ist der wichtigste Schutz gegen den Teufel und seine Helfershelfer. Das zu gehört ein vertrauensvoller Umgang mit dem Wort Gottes, das tägliche Gebet, die Gemeinschaft mit anderen Christen, die Geborgenheit in der Gemeinde. Alles das schütz gegen die Brandfeile von außen.
Ich kann es nur selbst bezeugen, wie eine Gemeinschaft mit anderen Christen in Zeiten der Anfechtung stärken kann.
Helm der Rettung oder Helm des Heils
Gerade auch ein klares Denken gehört zum Christsein dazu. Sich nicht umnebeln lassen von irgendwelchen Irrlehren. Wir wissen nur zu gut, wie schnell das passieren kann, wissen wir nur zu gut.
Wir wissen wie wichtig es ist, dass unser Kopf geschützt wird. Wie viel Ungutes, wie viel Angst, Hass, Misstrauen und vieles andere kommt gerade über den Kopf in uns hinein. Darum ist es wichtig das wir am Kopf geschützt sind mit der Gewissheit des Heils, mit der Gewissheit der Rettung.
Und nun die letzte Waffe
das Schwert des Wortes Gottes oder das Schwert des Geistes
Gottes Geist bindet sich an Gottes Wort. Wo Gottes Wort verkündet wird, will Gottes Geist wirken in den Herzen der Menschen.
Gottes Wort wirkt schnell, kraftvoll und ist scharf.
Ja dieses Wort kann das Richtige zur richtigen Zeit sagen und bei den Menschen Veränderung bewirken. Manchmal auch dann, wenn wir es gar nicht denken und uns vorstellen können.
Liebe Gemeinde,
wir leben in einer sich radikal und rasant verändernden Welt, und an manchen Stellen auch nicht gerade zum Wohl der Gemeinde Jesu Christi. Nun könnte ich sagen. Es ist Endzeit usw. Ich weiß es aber nicht.
Aber ich kann etwas Anderes sagen. Gott hat uns auch heute diese Waffen des Glaubens gegeben, damit wir sie gebrauchen heute in unserer Welt heute hier in Lucka und Falkenhain. Zum Bau seines Reiches, zum Bau seiner Gemeinde, zur Verkündigung seines Evangeliums.
Und eines weiß ich, wenn wir sie gebrauchen, werden sie nicht umsonst sein, wie die Franzensfeste oder unsere Festung als Kinder in dem Wäldchen.
Nein wir dürfen sie zur Ehre Gottes gebrauchen.
Amen.