Kind Gottes sein!
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Kind Gottes sein!
Kind Gottes sein!
Predigt – Sonntag – Jubilate 2016 – 1. Joh. 5,1-4
Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen
Liebe Gemeinde,
würde ich Euch jetzt fragen, ob ihr sicher seid, dass ihr geboren seid, dass ihr auf der Welt seid?
Würdet ihr nicht jetzt denken, was für eine dumme Frage stellt denn da der Pfarrerheut?
Natürlich sind wir das, sonst könnte er ja gar nicht zu uns reden. Wir stehen oder besser wir sitzen ja physisch vor ihm.
Aber auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die sind sich nicht sicher, dass sie geistig geboren sind. Dass sie so geboren sind, wie der Predigttext des heutigen Sonntags aus 1. Johannesbrief 5,1-4 beschreibt:
1. Joh 5,1-4
1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der ´von Gott gesandte Retter,` der Christus, ist, ist aus Gott geboren. Und ein Kind, das Gott, seinen Vater, liebt, liebt auch seine Geschwister, die anderen Kinder dieses Vaters.
2 ´Es gilt aber auch das Umgekehrte:` Die Echtheit unserer Liebe zu den Kindern Gottes erkennen wir daran, dass wir Gott lieben, und ´das wiederum bedeutet:` dass wir nach seinen Geboten leben.
3 Unsere Liebe zu Gott zeigt sich nämlich im Befolgen seiner Gebote. Und seine Gebote zu befolgen ist nicht schwer.
4 Denn jeder, der aus Gott geboren ist, siegt über die Welt. Diesen Sieg macht uns unser Glaube möglich: Er ist es, der über die Welt triumphiert hat.
Liebe Gemeinde.
woran erkennen wir zu welcher Familie ein Mensch gehört? Da gibt es bestimmte Eigenschaften, die einen kennzeichnen, dass er oder sie zu einer bestimmten Familie gehört. Das sind zum Beispiel körperliche Ähnlichkeiten, vielleicht Augenfarbe, Haare, Körpergröße, Hände oder Füße, oder ein bestimmtes Muttermal. Manchmal sind auch die Merkmale nicht körperlich und nicht so leicht zu erkennen.
Genauso haben auch diejenigen, die die geistige Geburt erfahren haben gemeinsame Eigenschaften, die sie von der Welt unterscheiden. So eine Art Muttermal, wenn man will.
Die Bibel macht deutlich, dass man so auch sich dem gewiss werden kann, dass man ein Kind Gottes ist.
Wir wollen heute einmal drei Muttermale eines wiedergeborenen Kindes Gottes bedenken.
Ja sagen zu der Gotteskindschaft und zur Familie Gottes
Kinder Gottes lieben Gott. Aber sie lieben Gott nicht aus der eigenen Kraft heraus, sondern wenige Verse vorher macht Johannes deutlich: „Der tiefste Grund für unsere Zuversicht liegt in Gottes Liebe zu uns: `Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“
Wir können als Gott nur deswegen lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat. Und wir wissen es ja, was er aus Liebe zu uns getan hat. Er opferte seinen Sohn Jesus, der am Kreuz für uns starb. Und so ist es natürlich, dass ein Kind Gottes seinen himmlischen Vater liebt und in dieser Liebe wachsen will. Vielleicht zum Beispiel dadurch, dass es Gottes Wort - die Bibel liest.
Und die Liebesbeziehung zu Gott führt dann auch zu einer Liebesbeziehung zu den Geschwistern in der Gemeinde. Das sollte eigentlich eine ganz natürliches Geschehen sein, wie man sich auch in einer normalen Familie liebt. Sicher wissen wir, dass aus eigener Erfahrung, dass das nicht so einfach ist. Aber dennoch sollte das gelten, was der Apostel Paulus schreibt: „Wenn ein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit, und wenn ein Teil geehrt wird, ist das auch für alle anderen ein Anlass zur Freude.“ (1. Kor. 12,26)
Darum ist die Liebe zur Familie Gottes auch ein Kennzeichen für die Liebe zu Gott.
Vielleicht ein Beispiel dazu wie Menschen durch das Christwerden verändert werden:
Als Paulus und Silas im Gefängnis von Philippi saßen, wurden sie vom Kerkermeister geschlagen. Aber als der gleiche Gefängnisaufseher wiedergeboren wurde, wie es die Bibel sagt, da wusch er ihnen die Striemen, bereitete ihnen eine Mahlzeit und hatte Gemeinschaft mit ihnen! So verändert sich das Leben im Licht der Liebe Gottes, die ein Kennzeichen der Kindschaft Gottes ist.
Leben nach den Geboten Gottes
Zweimal werden wir in diesem Abschnitt als Kinder Gottes ermutigt nach den Geboten Gottes zu leben. Im Alten Testament galt es als Gesetz und als eine moralische Verpflichtung der Menschen gegenüber Gott nach den Geboten Gottes zu leben. Die Pharisäer sagten zwar, dass sie das Gesetz liebten, und sie hielten es auch nach außen hin. Doch sie hatten keine Freude daran und sie konnten nicht im Frieden leben. Es war eine Pflicht. Sie erfuhren nicht den Shalom in ihm, den Frieden und das Wohlergehen, sondern waren geplagt alle Gebote und Untergebot einzuhalten.
Doch jemand, der zur Familie Gottes gehört, der lebt mit Freude nach dem Geboten Gottes. Er lebt so, dass er den Shalom erfährt, Frieden und göttliches Wohlergehen.
Paulus sagt dazu: „Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen.“ Das leben nach den Geboten Gottes geschieht aus Liebe zu Gott.
Ungefähr so wie folgendes:
Eine junge Frau bekommt eine Stelle als Schreibkraft bei einem Schriftsteller um dessen Manuskripte zu erfassen. Dann verliebten sie sich beide und heirateten. Was vorher Pflicht war, geschieht jetzt aus der Liebe heraus, denn sie möchte damit ihrem Liebsten gefallen.
So verändert sich unsere Stellung zu Gottes Geboten, wenn wir wiedergeboren sind und so eine Liebesbeziehung zu Gott haben. Dann rauben uns die Gebote auch nicht Freude und Glück, sondern verhelfen uns zu einem neuen und erfüllten Leben mit Gott.
Aneignen des Sieges Jesu
Aber wir wissen auch, dass Christsein dennoch kein leichter Weg ist, sondern auch manchmal recht schwer ist. Es kann auch nach unten gehen. Und der Weg kann leidvoll sein. Und doch sprechen wir vom Sieg.
In unserem Predigttext kommt das Wort Sieg zweimal vor. Doch um zu siegen, bedarf es eines Kampfes. Ein Kampf bedeutet Opfer, Verzicht, Anstrengung und noch vieles mehr.
Und Christsein bedeutet, wir leben in einem echten Konflikt zwischen den Kräften des Lichtes und den Mächten der Finsternis. Als Christen haben wir drei Feinde, die Welt, das Fleisch und der Teufel.
Das bedeutet, wir sind täglich Versuchungen und Ängste ausgesetzt, aber wir stehen als Christen dennoch auf der Seite des Siegers. Da gilt eben auch das, was Paulus an die Korinther schreibt: „Gott aber sei Dank! Durch Jesus Christus, unseren Herrn, schenkt er uns den Sieg!“
Diesen Sieg Jesu gilt es jeden Tag neu als Kinder Gottes anzueignen und es ist das Privileg eines Christen jeden Tag in diesem Sieg zu leben.
Darum noch einmal die drei Merkmale der Kinder Gottes:
Ja sagen zu der Gotteskindschaft und zur Familie Gottes
Leben aus den Geboten Gottes
Aneignen des Sieges Jesu und leben in ihm.
Das wünsche ich ihnen als Kinder Gottes, dass sie in und aus dieser Liebe leben.
Amen
Und der Friede Gottes welche höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus unseren Herrn.
Amen.