Gott wurde arm für uns

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Gott wurde arm für uns

Christvesper 2015

Begrüßung
Ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserer Christvesper.
In der alten Geschichte von Jesu Geburt verkündet ein Engel den Hirten das großartige Weihnachtsgeschehen. Die Hirten tragen die Botschaft weiter. Von Maria wird uns berichtet, dass sie alle diese Worte behielt und in ihrem Herzen bewegte.
Weihnachten beginnt in unserem Herzen, wenn wir wie die Hirten und Weisen zur Krippe kommen und Jesus nahe sind. Unsere Offenheit ist gefragt, ein bereites Herz, das Glauben kann und will, dass Gott in seiner Liebe zu uns Menschen gekommen ist.
Das Krippenspiel und die Lieder wollen uns das heute nahebringen.
Heute Abend danken wir Gott dafür, dass er uns nahekommt und uns seinen einzigen Sohn schenkt. So möchte er Licht in unsere Dunkelheit bringen, in die Dunkelheit unseres Lebens in die Dunkelheit unserer Herzen. Darum feiern wir in seinem Namen, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes diesen Gottesdienst. Amen.
Bekanntmachungen
Wintersdorf
2. Wt 09.00 Uhr Familiengottesdienst „Bilder der Weihnacht“
Neujahr 15:30 Neujahrsgd mit Abendmahl
Kollekte am Ausgang für Brot für die Welt und eigene Gemeinde
Lucka
Heute Abend 21:00 Christvesper in Prößdorf
2. Wt 10.30 Uhr Familiengottesdienst „Bilder der Weihnacht“
Hinweis:
Silvester um 14.00 Uhr Jahresschlussandacht mit Abendmahl
10. Januar 16:00 Uhr Nachweihnachtliches Konzert in der Kirche Prößdorf mit dem Trio Varius
Kollekte am Ausgang Kirchgemeinde und Brot für die Welt – Aktion Brot für die Welt geht auch so weiter.
Dank
Predigt
Liebe Gemeinde,
die Engel sagen es den Hirten – die Engel sagen es uns: „Euch ist heute der Heiland geboren“ oder wie es ein modernes Weihnachtslied ausdrückt:
"Gott wurde arm für uns, Gott wurde arm für uns, damit wir durch seine Armut reich werden."
Das ist die Botschaft, die wir heute am Heiligen Abend hören und die uns gesagt wird.
Die Botschaft vom großem Geschenk, das uns Gott durch Jesus Christus gemacht hat.
Es ist das Geschenk der Liebe Gottes.
Jesus Christus ist als Mensch auf diese Erde gekommen. Er bringt uns heute den Himmel auf Erden.
Im Krippenspiel haben wir gesehen, wie Josef und Maria in Bethlehem ankamen - und der Weg war kein leichter - etwa 130 km über gebirgiges und oft schwer begehbares Gelände mussten sie zu Fuß gehen.
Dann mussten sie sich die Hacken ablaufen, um eine Unterkunft zu finden. Es gab keine Unterkunft - in einem Höhlenstall mussten sie campieren.
Der Weg des Sohnes Gottes ging bis ganz nach unten in eine Futterkrippe, hinein in den Alltag unseres Seins - hinein in unseren Schmerz, hinein in unser Leid und hinein in unser Geschrei.
Weihnachten, das Fest der weiten Wege Gottes zu den Menschen.
Gott geht den weitesten Weg nur für uns - für dich und für mich.
Dieser Weg hört auch nach übermorgen nicht auf.
Denn Gott bleibt den Menschen auf den Fersen auch heute.
Durch seinen Sohn bleibt und ist er unterwegs zu uns.
Doch wie wird es heißen: "Er war in der Welt, aber die Welt, die durch ihn geschaffen war, erkannte ihn nicht." (Joh 1,10)
Keinen Platz für das Kind in der Krippe - keinen Platz für den Heiland: damals -- heute -- und bei dir?
Oder doch: Einen Platz für das Kind in der Krippe - einen Platz für den Heiland: damals -- heute -- und bei dir?
Wir wurden in diesem Jahr in Deutschland gesellschaftlich sehr durcheinander gerissen. Es gab eine ungeheure Polarisierung. Gerade über Menschen, die auch weite Wege hinter sich hatten, über Menschen, die auf der Flucht waren, und die jetzt hier in Deutschland angekommen sind.
Es gab und gibt jetzt eine extreme Polarisierung in unserer Gesellschaft, zwischen denen, die die Flüchtlinge ohne Wenn und aber willkommen heißen, und denen die sie radikal ablehnen.
Dazwischen sind aber die vielen, die gewisse Vorbehalte und Ängste haben und dennoch bereit sind zu helfen, die aber doch auch schon einmal negative Erfahrungen gemacht haben.
Aber sind diese nicht das Groß, die Menge oder wie sieht es aus.
Auf jeden Fall feiern wir heute die Geburt eines armen Flüchtlingskind. Eines Kindes, dass nach seiner Geburt mit seinen Eltern fliehen musste vor den Soldaten des Herodes.
Und wir feiern die Geburt des Jesuskindes in einem reichen Land, wo solche Aussagen, wie „Das Boot ist voll“ gegenüber von Menschen in Not nicht gelten können und dürfen.
Jesus jedenfalls kam arm und in Windeln gewickelt in unsere Welt – und man hatte keinen Platz für ihn. Geschweige denn Reichtum und Wohlstand. Man wollte ihn nicht. Auch später heißt es immer wieder über Jesus, dass der Menschensohn keinen Ort habe, wo er sein Haupt hinlegen könnte.
Wer Weihnachten richtig feiern will, der muss sich entscheiden!
Du musst dich entscheiden für diesen armen flüchtigen Menschensohn oder für den Wohlstand, Reichtum und Hass unserer Welt!
Endlich ihn um Lebensorientierung durch sein Wort zu bitten. Endlich vor diesem Kind niederzuknien und ihm alle Schuld und alle Gleichgültigkeit zu bekennen.
Endlich diesen Jesus und seinen Vater im Himmel über alles lieben zu lernen.
Mit Jesus sollen wir offen sein für die Menschen, die unsere Hilfe brauchen, seine Botschaft leben und diese weitersagen wie die Hirten.
Wenn Jesus Platz findet auch in anderen Menschen, dann wird es Weihnachten in ihnen.
Dann ist Weihnachten ist kein Traum für Stunden, sondern gibt Kraft zum Leben auch über Weihnachten hinaus – hinein in den Alltag unseres Daseins.
Dazu sind wir eingeladen – sie und ich - gerade heute!
Dann wird es von uns heißen:
„All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ (Joh 1,12)
Ich wünsche ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest – wo ihnen das Kind in der Krippe zur Kraft zum Leben wird.
Amen.
Gebet
Lasst uns beten.
Wir denken dann an die Armen, Kranken und Einsamen, an die Flüchtlinge, an die haltlosen Jugendlichen
und ungeliebten Kinder, die Lebensmüden und Verzagten.
Vergessen wir auch die nicht, die in dieser Heiligen Nacht und an diesen Festtagen
arbeiten müssen: die Krankenschwestern und Ärzte, Feuerwehr und Polizei, Bahnangestellte,
Bus- und Taxifahrer usw.
Danken wir für allen unverdienten Wohlstand, glückliche Ehen und harmonische
Familien, für Arbeitsplätze, aber auch für alle sozialen Hilfen, die in unserem Staat
für Bedürftige und Arbeitslose noch möglich sind.
Bitten wir um Frieden in unserem Land und zwischen den Völkern auf Erden, um
Frieden am Arbeitsplatz und in Ehen und Familien, um Frieden mit Gott und den
Mitmenschen.
Bitten wir um ein friedvolles und von Gott gesegnetes Fest.
Vaterunser
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen:
Und nun geht. Geht mit Gottes Segen.
Geht hinein ins Dunkel dieser Nacht.
Spürt in allem, was euch dort begegnet,
die Freude, die euch Gott hat zugedacht.
Also geht. Gehet eure Wege.
Füllt die Erde an mit Zuversicht.
Singet laut an gegen alle Zweifel
von dem, der durch dies Kindlein zu uns spricht.
Doch nun geht. Die Nacht ist voller Wunder.
Das Leben ist erschienen uns im Kind.
Es lässt uns ahnen Licht und Fried und Freude
für alle die, die guten Willens sind. Amen.
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