Ablauf Tischabendmahl Gründonnerstag 2016

Notes
Transcript
Ablauf Tischabendmahl
Gründonnerstag 2016
Musik zum Eingang
Begrüßung
Willkommen zur Mahlfeier am Gründonnerstag.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr. (Psalm 111,4)
Wir sind zusammen, um Brot und Wein zu teilen und um an das erste Abendmahl zu erinnern. Wir kommen aus der Unruhe dieser Tage und gehen auf den Tag der Kreuzigung zu. Wir kommen und wissen, dass wir viel zu oft auf dem beharren, was uns zusteht, und zu wenig auf das schauen, was Gott und andere Menschen uns schenken. Viel zu oft nehmen wir - ohne Rücksicht auf die anderen; und viel zu wenig schauen wir auf das, was wir geben können an Zeit, Aufmerksamkeit, an einer helfenden Hand oder einem liebevollen Wort.
So sehnen wir uns nach Zuspruch und Vergebung und vertrauen auf Gottes vorbehaltlose Liebe.
Wie damals am Abend vor seiner Kreuzigung, lädt Jesus Christus heute an seinen Tisch, schenkt uns im Schatten des Todes Anteil an seinem Leben.
In seiner Geistesgegenwart bekommen wir zu hören und zu schmecken, was trotz Schrecken, Schuld und Tod hoffen lässt.
Der Tod hat Macht über uns; wir spüren ihn täglich in seinen Verästelungen.
Lasst uns beten:
Vergib uns, Gott, wo wir uns von ihm umranken lassen.
Vergib uns, Gott, wenn wir nicht auf den Weg zu dir schauen.
Vergib uns, Gott, wenn wir Jesus nicht zutrauen, uns dir entgegenzuführen.
In der Stille bringen wir vor dich, was uns an Schuld belastet und zu schaffen macht...
Gebetstille
Gott, wir bitten dich, vergib uns.
Verändere uns durch deinen Geist und schenk uns neues Leben mit dir. Amen.
Friedensgruß
Wenn eine Hand sich der anderen entgegenstreckt,
wenn der eine sich in der anderen widerspiegelt,
wenn die eine den anderen an sich spürt,
dann ist das mehr als ein Zeichen,
dann ist das Zeichen des Friedens selbst ein Stück dieses Friedens geworden. Lasst uns nun einander solch ein Zeichen des Friedens sein
und ihn weitergeben — und leben.
Friede sei mit dir.
Lied: EG 221,1-3 Das sollt ihr Jesu Jünger nie vergessen
Psalm 111
1 Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde.
2 Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.
3 Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
4 Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR.
5 Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt ewig an seinen Bund.
6 Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, dass er ihnen gebe das Erbe der Heiden.
7 Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Ordnungen sind beständig.
8 Sie stehen fest für immer und ewig; sie sind recht und verlässlich.
9 Er sendet eine Erlösung seinem Volk; / er verheißt, dass sein Bund ewig bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name.
10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. / Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.
Kyrielesung mit EG 178.11
Kyrie
Liturg (L), Sprecher (S), Gemeinde (G).
LWir sind versammelt am Tisch Jesu als Schwestern und Brüder und brechen und teilen das Brot als Gemeinde Christi.
SWir sind der Leib Christi und wir sind doch nicht eins. An vielen verschiedenen Tischen lassen wir uns nieder. Unsere Konfessionen, Rechthaberei, Frust, regionale und nationale Unterschiede und Mentalitäten trennen uns voneinander.
L Wir bitten: Herr, erbarme dich.
G Herr, erbarme dich.
L Wir sind versammelt am Tisch Jesu als Schwestern und Brüder und brechen und teilen das Brot als Geschöpfe Gottes.
S Heutzutage gibt es weltweit genügend Nahrungsmittel, damit alle Menschen ein gesundes und produktives Leben führen können. Trotzdem bleiben viele Tische leer. Es hungert fast jeder siebte Mensch auf der Welt. 925 Millionen Menschen von der Sahelzone bis nach China und von Indien bis zu den Armen in New York und Berlin gehen mit leerem Magen zu Bett.
L Wir bitten: Herr, erbarme dich.
G Herr, erbarme dich
L Wir sind versammelt am Tisch Jesu als Schwestern und Brüder und brechen und teilen das Brot als Gemeinschaft im Heiligen Geist.
S Unsere Gemeinde steht immer wieder vor großen und kleinen Herausforderungen, Aufgaben und Projekten. Wie leicht fällt da mal etwas oder jemand unter den Tisch und wird unbemerkt unter der Tischdecke des Alltags vergessen.
L Wir bitten: Herr, erbarme dich.
G Herr, erbarme dich
L Herr, du sagst zu uns, ,,wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen". Auf dein Wort hoffen wir und auf deine Gegenwart vertrauen wir.
G Amen.
Lied 98,1-3
1. Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt -
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Evangelium Johannes 13,1-15
1 Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.
2 Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten,
3 Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging,
4 da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich.
5 Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.
6 Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße waschen?
7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.
8 Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.
9 Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!
10 Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle.
11 Denn er kannte seinen Verräter; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.
12 Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe?
13 Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch.
14 Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen.
15 Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Lied 98,2-3
2. Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
3. Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn -
hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Meditation
,,Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit."
Die Gedanken sind frei Liebe Gemeinde,
,,die Gedanken sind frei ... " Das zeichnet den Menschen aus, dass er sich vorstellen kann, woanders zu sein - egal wo er sich gerade befindet. Jede und jeder kann hier sitzen und gleichzeitig vor dem inneren Auge die Landschaft des letzten Urlaubs vor sich sehen oder die Tapete im Wohnzimmer des Elternhauses. Allein die Vorstellungskraft lässt uns hierhin und dorthin wandern.
Beim Abendmahl geschieht genau das: Wir sitzen hier als feiernde Gemeinde und sind innerlich vorbereitet am Altar Brot und Wein zu empfangen.
In Gedanken haben wir dabei das letzte Mahl Jesu vor Augen. Gleichzeitig hören wir, dass Jesus im Abendmahl auch auf die Zukunft weist, wenn er sagt:
,,Ich sage euch: Ich werde nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken, bis an dem Tag, an dem ich von neuem davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich".
(Mt 26,29)
Dabei hören wir die Worte „mit euch" nicht allein auf die Jünger bezogen, sondern auch an uns gerichtet.
Auch wir werden Jesus begegnen am Ende unseres Lebens, am Ende der Zeit, in seines Vaters Reich. So ist das beim Abendmahl:
Ein Blick geht in die Vergangenheit. Ein Blick wandert voraus in die Zukunft.
Dazwischen stehen wir als die das Abendmahl feiernde Gemeinde. ,,Die Gedanken sind frei ... "
Jesus: die zentrale Figur des Abendmahls Bei der Erinnerung, dem Blick zurück, hilft uns das Bild des Abendmahls von Leonardo da Vinci, das Sie als Karte vor sich haben. Es ist eines der berühmtesten Bilder der Malerei überhaupt. Es steht bis heute vielen vor Augen, wenn sie die biblische Geschichte des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern hören: Ja, genau so könnte man sich diese Szene vorstellen.
Leonardo da Vinci hält den Moment fest, in dem Jesus gesagt hat:
,, Einer von euch wird mich verraten ". (Mt26,2lb)
In diesem Moment geraten die Jünger in Aufruhr. Leonardo stellt dabei - das war neu für seine Zeit - jeden Jünger ganz individuell dar. Welche Figur des Bildes man sich auch immer anschaut, man kann sich leicht vorstellen, was ihn ihm vorgeht, wie er Jesu Worte auffasst. Gesten und Gesichtsausdruck sind jeweils ganz speziell wiedergegeben.
Dabei hat Leonardo die Jünger noch einmal in kleine Grüppchen von je drei Personen aufgeteilt, die wiederum jede für sich als Gruppe ausdrucksstark sind.
Judas, den Jesus eigentlich mit seinen Worten meint, - man sieht ihn auf der linken Seite in einem blauen Gewand - ist dabei der einzige Jünger, der nicht vom Licht beschienen ist. Manche Ausleger des Bildes meinen auch, dass der weite Halsausschnitt, der den Hals deutlich erkennen lässt, bereits hier Hinweis darauf ist, dass er sich später den Strick um den Hals legt und erhängt.
Die Hauptfigur auf dem Bild aber ist Jesus. Leonardo da Vinci hat ihn zentral, genau in der Mitte des Bildes platziert. Und die Fluchtlinien des Raumes, der sich nach hinten verjüngt, sind auf Jesus bezogen, die gesamte Perspektive des Bildes läuft auf Jesus zu. Formal ist Jesus von den Jüngern abgesetzt: Rechts und links neben ihm ist ein Abstand gelassen. Damit hebt er sich von allen anderen Gestalten ab. Von der Unruhe der anderen Figuren bleibt er unberührt. Leonardo weist mit dieser Darstellung und mit den ausgebreiteten Händen Jesu auf die Einsetzungsworte hin:
„Nimm hin und iss, das ist mein Leib." Und: „Nimm hin und trink, das ist mein Blut. Für dich vergossen zur Vergebung der Sünden.“
Die Geste, mit der Leonardo Jesus hier darstellt, ist übrigens dieselbe, mit der häufig bis heute die Gemeinde eingeladen wird, zum Empfang des Abendmahls nach vorne zu kommen, wenn es heißt:
,,Kommt herzu, es ist alles bereit, schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist."
Deutung des Abendmahls
Was Jesus mit der Einsetzung des Abendmahls eigentlich sagen wollte, dürfte im Durcheinander der Jünger wohl untergegangen sein. Erst später haben sich die Jünger und danach auch die Gemeinden wieder daran erinnert. Jesus sagt damit:
Oft mag es aussehen, als ob ich nicht da bin. Viele werden mich vermissen und fragen: Wo bist du? Andere möchten etwas spüren, aber sie spüren nichts. Dabei bin ich da.
Genauso wie Brot und Wein vor Augen sind, - sie sind ein Symbol für Gottes Vergebungstat, sie weisen aber zugleich auch auf Grundnahrungsmittel hin, die der Mensch zum Leben braucht - genauso wie Brot und Wein vor Augen sind, genauso bin ich, Jesus, da, real und wirklich bis zum Ende der Zeit.
,,Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende", (Mt 28,20)
so die letzten Worte Jesu im Matthäusevangelium. All das ist wahr, so Jesus.
,,Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist." (Ps 34,9)
Abendmahlsfrömmigkeit
Von diesem Ausgangspunkt hat sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise entwickelt, was Menschen beim Abendmahl empfinden. Ich meine jetzt gar nicht einmal das unterschiedliche Verständnis des Abendmahls innerhalb der christlichen Konfessionen.
Vielmehr das:
Mit welchen Gefühlen gehen Sie zum Abendmahl?
Was ist Ihnen wichtig?
Ist es die Gemeinschaft? Die Gemeinschaft in dieser Gemeinde?
Oder das Wissen, dass am Tisch des Herrn auf jedes Miteinander der Schimmer der Unendlichkeit fällt?
Oder ist ihnen beim Abendmahl die Vergebung der Sünden wichtig? Dass wir da zurücklassen dürfen, was uns schwer auf der Seele liegt?
Dass wir glauben dürfen, dass Neuanfang möglich ist und Gott das für uns will?
Oder ist Ihnen die Begegnung mit Jesus wichtig, eine Vergewisserung, dass er unser Leben hält und uns so nahe kommt, wie Brot und Wein?
Oder werfen Sie den Blick voraus in die Zukunft, wo Jesus am Ende der Zeit auf uns wartet und unser Leben und das der Menschen, die vor uns gegangen sind, aufnimmt in sein ewiges Reich? Ist es das?
Mit welchen Gedanken, mit welchem Gefühl werden Sie nachher nach dem Empfang des Abendmahls wieder da Platz nehmen, wo Sie jetzt sitzen?
Im Abendmahl: Der Blick voraus
Der Blick zurück zum letzten Mahl Jesu und der Blick voraus auf den wiederkommenden Herrn konzentriert sich beim Abendmahl an einer Stelle.
Und zwar in den Worten:
„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir. Und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“
Dieser Gedanke ist ausgedrückt auf der Innenseite der Karte. Der Bezug zum Bild des letzten Abendmahls Jesu ist unverkennbar. Die Umrisse der Figuren sind dieselben. Auch Jesus in der Mitte ist gut zu erkennen. Und doch ist alles wie verwandelt. So als ob sich die Erinnerung bemüht, noch einmal alles hervorzuholen, um zu sehen, wie es gewesen ist. Aber es zeigt sich jetzt anders, es zeigt sich neu. Hier sieht man nicht mehr das vergangene Ereignis, es ist ähnlich, aber doch anders. Als hätte sich alles aufgelöst, aber doch nicht ganz, vielmehr hat es sich neu wieder zusammengesetzt. Was geschehen ist - damals-, erscheint in hellem Licht, in goldenem Glanz.
In österlichem Glanz, im Glanz dessen, was kommt. Im Glanz der Ewigkeit. Das ist unser Glaube. Paulus hat das einmal so ausgedrückt.
„Wir werden aber alle verwandelt werden“. (1 Korl5,51)
Er schreibt nicht, wie. Spekulationen, wie wir uns das Leben danach vorstellen können, die liegen ihm fern. Aber davon zu reden, dass das Leben Jesu und mit ihm auch unser Leben weitergeht, davon wird er nicht müde zu erzählen. Jesus ging voraus. Sein Weg durch das Leben in Höhen und Tiefen, durch Schmerzen und Leid, sein Weg ist unser Weg. Und so wird auch sein Weg durch den Tod und sein Weg durch die Auferstehung unser Weg sein. Darauf können wir uns verlassen.
Und so wird sich unser Leben nicht auflösen; und Gemeinschaft wird bleiben; und auch, was unser Leben lebenswert und wertvoll machte. All das wird sich nicht auflösen, vielmehr wird es verwandelt. Und wir werden Jesus wiedererkennen. Wie er seine Hände ausbreitet und auf uns wartet - auch auf Sie; auch auf mich. Das ist die Botschaft des Abendmahls. Und deshalb feiern wir Abendmahl. - Auch heute. Hier.
Die Gedanken sind frei. Sie wandern heute zurück an jenen Abend, an dem Jesus das Abendmahl eingesetzt hat. Und sie wandern in die Zukunft des Reiches Gottes. Bis wir dahin kommen, feiert christliche Gemeinde hier und überall in der Welt Abendmahl. Auch in diese weltweite Gemeinschaft sind wir mit einbezogen, wenn wir uns jetzt dann einmal mehr vergewissern und gegenseitig bestätigen:
„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir. Und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“
Amen.
Lied: EG 219,1-3 - eventuell Melodie EG 299
1. Herr Jesu Christ, du höchstes Gut,
du Brunnquell aller Gnaden,
wir kommen, deinen Leib und Blut,
wie du uns hast geladen,
zu deiner Liebe Herrlichkeit
und unsrer Seelen Seligkeit
zu essen und zu trinken.
2. O Jesu, mach uns selbst bereit
zu diesem hohen Werke,
schenk uns dein schönes Ehrenkleid
durch deines Geistes Stärke.
Hilf, dass wir würd'ge Gäste sein
und werden dir gepflanzet ein
zum ewgen Himmelswesen.
3. Bleib du in uns, dass wir in dir
auch bis ans Ende bleiben;
lass Sünd und Not uns für und für
nicht wieder von dir treiben,
bis wir durch deines Nachtmahls Kraft
eingehn zur Himmelsbürgerschaft
und ewig selig werden.
Abendmahl
Gebet
Gott, den wir Vater nennen, der sich uns zugetan hat, danken wollen wir dir für Brot und Wein,
die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Danken wollen wir für einen von uns,
der das Konzept des Todes umkehrte zum Leben,
und es kostete ihn selbst das Leben: Jesus von Nazareth. Für diesen Jesus wollen wir dir danken, Gott. Amen.
Einleitung
So nehmen wir auch heute Brot und Wein und bitten dich: Lass uns in diesem Zeichen den Himmel auf Erden erfahren, Jesus, den Christus, mitten unter uns,
in deinem Heiligen Geist,
der das Leben liebt.
So gedenken wir seiner als des geerdeten Himmels.
Wir freuen uns seiner Treue zu allen Gebeugten auf Erden, und danken dir für die Zuversicht, die du uns gegeben hast: dass du uns trägst wie du ihn trugst, im Leben, im Tod
und durch den Tod hindurch.
Wir wissen getrost, so tief wir auch fallen,
deine Hand hält uns in allen Zeiten.
Wir danken dir, Gott, in Jesu Namen. Amen.
Dankgebet
Wir danken dir, Gott, für das Brot, das wir teilen, und sehen das Wunder: Es vermehrt sich in uns. Wir danken dir, Gott, für deine Gegenwart, deine lebendige Kraft, die wir erleben,
und wir sehen das Wunder.
Präfation
Würdig und recht ist es, dir, du großer, guter Gott des Himmels und der Erde, allerorten und allezeit Dank zu sagen für Jesus Christus, dein menschgewordenes Wort, den Boten deiner Liebe. In Glauben und Gehorsam nahm er den Tod am Kreuz auf sich, um uns zu erlösen von den Mächten der Sünde und des Todes.
Dafür danken wir dir, dafür preisen wir dich mit allen himmlischen Mächten und singen dein Lob (Sanctus):
Lied: Heilig Heilig Heilig
Heilig, heilig, heilig
ist der Herr Zebaoth;
alle Lande sind seiner Ehre voll.
Hosianna in der Höhe.
Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Hosianna in der Höhe.
Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, in der er verraten wurde,
nahm er das Brot, dankte und brach's und gab's seinen Jüngern und sagte: „Nehmt hin und esst. Das ist + mein Leib, der für euch gegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis."
Ebenso nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl,
dankte und gab ihnen den und sagte:
„Nehmt hin und trinkt alle daraus. Dieser Kelch ist der neue Bund in + meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies, so oft ihr's trinkt, zu meinem Gedächtnis."
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Christe du Lamm Gottes
Und so esst das Brot des Lebens und so trinkt das Wein des Heils, alles ist bereit!
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.
Wir reichen das Brot weiter mit den Worten:
Christi Leib für dich gegeben.
Der andere kann es mit Amen bestätigen.
Wir reichen den Wein weiter mit den Worten:
Christi Blut für dich vergossen.
Der andere kann es mit Amen bestätigen.
Gedanken zum Mahl
Er,
der Gekreuzigte und Auferstandene,
gibt sich für uns hin,
in Brot und Wein
verbindet sich mit uns
und gibt uns Anteil
an seiner Lebenskraft.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus -
ist etwas ganz tief in uns.
In unserem Denken und Fühlen.
in unserem Tun.
Mit Jesus.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus -
ist aber auch etwas in uns,
das nach außen drängt.
Mit Jesus.
Zu den Mitmenschen an unserer Seite.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus,
so wie Er sie will -
ist Geschenk und Auftrag.
Ist Empfangen und Hingeben.
Ist Kraft für andere.
GEBET NACH DEM MAHL
Guter Gott, wir durften deine Gäste sein beim Mahl deiner Liebe. Was wir empfangen haben, möge uns stärken in unserem Glauben und verbinden in Hoffnung und Liebe zu dir und allen Menschen.
Amen,
Fürbitte
Fürbitten Himmlischer Vater,
Du hast die Israeliten herausgeführt aus der Knechtschaft in Ägypten und Dich ihrer in der Wüste angenommen.
Wir bitten Dich befreie auch uns: Löse die Fessel versklavender Gedanken und sprenge die Mauern, die uns trennen.
Herr Jesus Christus,
in Deiner letzten Nacht, gedachtest Du Deiner Freunde und Jünger und schenktest ihnen mit dem Heiligen Abendmahl Hoffnung und Zuversicht auf Deine heilsame Gegenwart. Wir bitten Dich beschenke auch uns: Komm in unsere Mitte und mach uns heil.
Heiliger Geist,
Du stärkst uns den Rücken und bist das Band der Einheit. Durch Dich sind Christen untereinander verbunden durch die Jahrhunderte hindurch und über alle Kontinente hinweg.
Wir bitten dich stärke auch uns: Wirke in uns Glauben, Liebe und Hoffnung und schenke uns Frieden.
Dreieiniger Gott,
Du bewahrst uns Deine Schöpfung. Du hast Dich uns in Jesus Christus hingegeben und schenkst uns den Geist der Liebe. So loben und preisen wir Dich, der Du Gemeinschaft stiftest durch Deinen Geist in Jesus Christus.
Amen.
Lied EG 79
Abendessen
Sendung und Segen
L Jesus macht sich auf in den Garten. Das Festmahl ist beendet. Der Tisch wird geräumt, die Kerzen verlöschen, die Glocken schweigen.
Zieht auch in diese Nacht der Angst und in die finsteren Stunden der Todesschatten, behütet und beschirmt vom Segen des dreieinigen Gottes:
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Amen.
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