Lichter im Advent

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Lichter im Advent

Liebe, Gäste und liebe Zuhörer des Adventskonzertes,
auch heute hören wir wieder die schönen adventlichen und weihnachtlichen Lieder vom Volkskunstensemble. Dazwischen einige Texte über die Weihnachtszeit. Dabei finden wir auch Texte und Lieder vom Licht.
Das Licht ist ja etwas sehr wertvolles. Besonders in der lichtarmen Zeit. in der wir uns jetzt befinden, merken wir es, wenn die Tage so kurz sind, wie sonst nicht im Jahr, und das Wetter recht trübe ist, wenn wir kaum Sonnenschein haben. Dann sehnen wir uns nach jedem Sonnenstrahl, nach jedem Lichtstrahl.
Dann sind wir doch froh, dass wir in dieser Advents- und Weihnachtszeit so viele Kerzen und Lichter anzünden können. Ja ich bin dann sogar froh in einer Region zu leben, wo es Brauch ist Lichter in die Fenster zu stellen und vieles mit Lichter zu schmücken.
Nun sind manche unserer Mitmenschen jetzt der Meinung, dass genau diese Lichter das Zentrale der Advents- und Weihnachtsfestes ist. Darum sprechen sie auch von Weihnachten als dem Lichterfest. Doch damit schießen sie genau am Ziel vorbei. Denn sie machen damit die Träger des Botschaft zur eigentlichen Botschaft. Die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit sind die Träger der Weihnachtsbotschaft und nicht die Botschaft selbst.
Die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit sind wichtig. Sie sind für uns sehr wichtig. Sie helfen uns über diese dunkle Jahreszeit. Sie sind für uns Zeichen der Hoffnung, dass es wieder heller wird. Sie sind aber auch für uns Wegweiser auf das Kind in der Krippe, welches das Licht der Welt ist, welches uns allen Menschen immer wieder Hoffnung und Halt gibt.
Der alte Priester Simeon im Lukasevangelium fasst diese Botschaft der Weihnacht zusammen, als er das neugeborene Kind sah: Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. (Lukas 2,30-32)
Die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit weisen uns auf das wahre Licht hin. Sie weisen uns auf Jesus Christus, auf das Kind in der Krippe, der in dieser Welt für alle Menschen gekommen ist um ihnen Hoffnung zu geben. Das Kind, das für alle Menschen zum Licht werden will, auf dem Weg zu Gott hin, zu einem wahren und erfüllten Leben mit ihm.
Eines der wichtigsten alttestamentlichen Verheißungstexte über das Christkind steht beim Propheten Jesaja und manchen von Ihnen klingen diese Worte sicher von den Christvespern des Heiligen Abend her im Ohr:
„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“
(Jesaja 9,1)
Aber Vorsicht liebe Leute!
Sie wissen auch, dass das Licht etwas hat, das für manchen vielleicht negative Auswirkungen beinhaltet. Das Licht leuchtet und macht hell. - Das Licht deckt auf. Es deckt die dunkelsten ecken auf.
In der Begegnung mit dem wahren Licht wird uns dann vielleicht auch manches aus unserem Leben gezeigt, was wir nicht sehen wollen, was wir vielleicht bisher versteckt haben. Vielleicht haben wir manches in unserem Leben verdrängt und gehören darum zu den Menschen, die wie es der Prophet Jesaja beschreibt, im Finsteren sitzen.
Und wenn uns nun die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit zu dem wahren Licht führen wollen und wir uns zu Jesus Christus führen lassen, dann werden vielleicht auch erst einmal manche dunkle Stelle in unserem Leben aufgedeckt, die wir bisher verdrängt haben.
Aber das Licht der Welt Jesus Christus lässt uns damit nicht allein im Regen stehen, sondern hilft uns damit umzugehen. Er hilft uns dadurch, dass er uns beisteht, dass er uns Kraft gibt, diese schwarzen und dunklen Stellen in unserem Leben zu überwinden.
Manchmal müssen wir nur auf einen anderen Menschen zu gehen und ihn um Vergebung bitten, vielleicht das erste Wort für eine heilsames Gespräch finden. Es kann sein, dass es uns nicht leicht fällt, aber hinterher sind wir meistens glücklicher.
Vielleicht kann es auch einmal etwas Materielles sein, wo mir diese Versöhnung etwas kostet. Aber ist Geld und Gut wichtiger als der Friede mit einem Menschen?
Manchmal bleibt aber auch der dunkle Schatten des Nicht versöhnen oder des nicht mehr versöhnen können. Da kann man nichts gut machen – da kann man nur um Vergebung bitten und das Gott den Menschen segnen möge. Auch das kann passieren.
Vielleicht ist in dieser Advents- und Weihnachtzeit gerade in der Begegnung mit der Botschaft von Weihnachten, das in Jesus Christus das Licht in die Welt gekommen ist, und das er auch in unsere Herzen kommt, ein Neuanfang möglich, ein ganz persönlicher, einer vielleicht mit der Familie, einer mit Menschen, die man abgeschrieben hat oder von denen man auch selber abgeschrieben war.
Sicher sollte man solche Neuanfänge nicht gleich mit zu großen Erwartungen überfrachten, aber kleine Schritte durch Glauben, Hoffnung und Vergebung sind möglich.
Der Weg ist nicht einfach, aber möglich. Und als Licht in dieser Welt, will Jesus Christus uns begleiten.
Die Lichter der Advents- und Weihnachtszeit wollen uns sagen, was schon der Prophet Jesaja angekündigt hat:
„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“
Amen.
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