Gott schreibt an die Gemeinden

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Einführung der Kirchenältesten

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Gott schreibt an die Gemeinden

Revelation 2:7–13 BB
7 Wer ein Ohr dafür hat, soll gut zuhören, was der Geist Gottes den Gemeinden sagt: ›Wer siegreich ist und standhaft im Glauben, dem gebe ich vom Baum des Lebens zu essen. Das ist der Baum, der in Gottes Paradies steht.‹« 8 »Schreib an den Engel der Gemeinde in Smyrna: ›So spricht der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde: 9 Ich weiß, dass du bedrängt wirst und in Armut lebst. – Aber in Wirklichkeit bist du reich! – Ich weiß von den Lästerungen aus dem Kreis derer, die sich als Juden bezeichnen. Das sind sie aber nicht, sondern sie sind die Versammlung des Satans. 10 Fürchte dich nicht vor dem Leiden, das dir noch bevorsteht. Der Teufel wird einige aus deinen Reihen ins Gefängnis werfen. Denn er will sie auf die Probe stellen. Zehn Tage lang werden sie leiden müssen. Bleib mir treu, auch wenn es dich das Leben kostet. Dann werde ich dir als Siegeskranz das ewige Leben geben.‹ 11 Wer ein Ohr dafür hat, soll gut zuhören, was der Geist Gottes den Gemeinden sagt: ›Wer siegreich ist und standhaft im Glauben, dem kann der zweite Tod nichts anhaben.‹« 12 »Schreib an den Engel der Gemeinde in Pergamon: ›So spricht der, der das scharfe, doppelschneidige Schwert hat: 13 Ich weiß, dass du dort wohnst, wo der Thron des Satans steht. Trotzdem bekennst du dich zu mir und hast deinen Glauben an mich nicht geleugnet. Das geschah nicht einmal zu der Zeit, als mein treuer Zeuge Antipas getötet wurde – bei euch, dort, wo der Satan wohnt.
Liebe Gemeinde,
stellt euch vor Gott würde euch heute ein Brief schreiben. Was würde da wohl in diesem Brief stehen?
Vielleicht Antworten, auf die ihr schon lange warten. Endlich werden die Fragen beantwortet, die euch auf den Nägel brennen. Endlich wird euch einmal schwarz auf weiß mitgeteilt, was im Leben gut läuft und was irgen wie in die falsche Richtung steuert.
Oder Gott schreibt uns Dinge und Sachen, die wir so gar nicht hören wollen, weil sie uns aufregen und fertig machen, weil wir nicht wollen, dass diese Worte von Gott vielleicht unser Leben verändern.
Denn eigentlich wissen wir ja schon, was Gott will und was er nicht will.
Wir wissen es schon, denn im Buch der Bücher, in der Bibel steht schon alles Und Gottes heiliger Geist wirkt in uns, daher wissen wissen meistens, was wir in unserem Leben Gott gegenüber verkehrt machen.
Dennoch gibt es viele Rätsel und Fragen in unserem Leben, auf die wir so gern von Gott eine Antwort hätten. Dann wäre doch so ein persönlicher Brief von Gott an mich recht hilfreich. Hätten sie nicht gern auch so einen ganz persönlichen Brief von Gott?
Doch nicht nur ich persönlich hätte gern einen Brief. Manchmal wäre es gut, wenn Gott uns auch als Kirchengemeinde in Reinsdorf einmal einen Brief schreiben würde. Einem Brief, wo er einmal schreibt, was er von unserer Kirchengemeinde so hält, wie wir als Gemeinde leben, wie wir als Christen miteinander umgehen, was er davon hält, wie wir unsere Gemeinde bauen, wie wir Gottesdienste feiern, wie wir sein Wort hören und es annehmen und danach leben.
Was wäre wohl der Inhalt eines solchen Briefes von Gott an uns? Wie würden wir wohl vor Gott dastehen?
Gäbe es da Tadel über unser Tun oder würde uns Gott loben? Würde er uns hier sagen: Liebe Leute macht weiter so? Oder würde er uns sagen: Wenn ihr weiter so macht, steuert ihr mit eurem Gemeindeleben vor den Baum?
Vor 1900 Jahren haben einige Gemeinden so einen Brief von Gott bekommen, einen Brief von dem auferstandenen Herrn Jesus Christus. Darunter auch die Gemeinde in Philadelphia, die Stadt der Bruderliebe und er ist uns in der Offenbarung Kapitel 3 überliefert. Ich lese ihn:
Textlesung:
7 Und dem Engel der Gemeinde in "Philadelphia" schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf:
8 Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
9 Siehe, ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.
10 Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen.
11 Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!
12 Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen.
13 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Die Gemeinde von Philadelphia hat einen persönlichen Brief von Jesus Christus erhalten! Er ist zwar recht kurz. Doch der Brief beinhaltet viele Bilder über das Leben der Gemeinde.
Und schon beim ersten Bild bleiben wir hängen. Das Bild von der Tür, die geschlossen war und nun offen steht. Es ist die Tür zu Gott, die Tür, die in die Nähe Gottes führt, steht nun sperrangelweit offen für die Gemeindeglieder in Philadelphia.
Manchmal vergesse ich meinen Haustürschlüssel mitzunehmen. Und dann komme ich wieder zurück und stehe vor verschlossener Tür und komme nicht hinein. Den meisten von euch ist es sicher auch schon so gegangen.
Ja was tut man da? Entweder es ist noch jemand drin, dann braucht man nur zu klingeln. Oder man hat irgendwo einen Schlüssel versteckt, vielleicht in den Lieblingsverstecken der meisten Leute im Blumentopf oder unter dem Fußabtreter. Oder man hat ihn beim Nachbarn deponiert. Im schlimmsten Fall muss man den Schlüsseldienst bestellen.
Bei letzterem kann das teuer werden.
Die Gemeinde in Philadelphia steht auch vor einer verschlossenen Tür und hat keinen Schlüssel diese aufzuschließen. Sie steht vor der Tür, die zu Gott führt und kann nicht hinein.
Die Tür ist verschlossen. Und da kommt dann einer der, die Tür aufschließt, die so lange verschlossen ist. Jesus kommt und schließt sie auf, durch seinen Tod am Kreuz. Die Tür zu Gott und sein Reich ist jetzt offen.
In diesem Brief kommt die Gemeinde in Philadelphia recht gut weg. Fast nur Lob. Was hat sie anders gemacht als die anderen Gemeinden, die auch noch einen Brief bekommen haben, welche aber nicht so positiv beurteilt werden?
Also was hat sie anders gemacht? Sie war eine Gemeinde, die hört. Sie hörte auf Jesus und seine Weisungen.
Die Gemeinde in Philadelphia war nicht sehr groß. Sie hatte wohl kaum Einfluss in der Stadt. Und doch gab es Menschen, die ihren Glauben nach außen hin madig gemacht haben. Es waren die Mitglieder der jüdischen Gemeinde.
Aber die Christen ließen sich nicht von ihrem Glauben abbringen, sondern sie hatten die Worte Jesu vom Durchhalten gehört und hielten sich daran.
Später war Philadelphia dann die Stadt, die sich am längsten gegen die Osmanen gewehrt hat. Sie ist erst 1390 gefallen. Dann wurde sie umbenannt in Alaşehir – die Stadt Allahs.
Die Christen in Philadelphia haben genau auf die Worte von Jesu gehört und sie in ihr Herz aufgenommen. So konnten sie den Anfeindungen der jüdischen Gemeinde widerstehen und später auch noch langen den Osmanen.
Der Brief Jesu an die Gemeinde in Philadelphia beinhaltet viel Trost und Bestätigung für sie.
Jesus bezeichnet sich hier als der Heilige und Wahrhaftige und macht deutlich, dass er und der Gott des Alten Testamentes ein und der selbe ist.
Und Jesus spricht davon, dass er die Schlüssel Davids hat und macht damit deutlich, dass er der Zugang zum „Haus Davids“ und damit zum Reich Gottes und seine Nähe ist. Jesus ist sozusagen der Haushofmeister Gottes.
Die Gemeinde wird gelobt, dass sie das Wort Gottes bewahrt, das Wort vom Sohn Gottes, der den Weg ans Kreuz gegangen ist.
So wird ihr Glaube gestärkt, denn sie wissen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Weil sie auf die Worte Jesu hören.
Wir leben in unserer modernen Welt, wo wir viel hören. Wir leben heute in einer Welt der Wortüberflutung. Zeitungen, Fernsehen, Radio, Internet, Socialmedia, Mulitmedia und viele andere moderne Medien bringen uns in einer bisher nie gekannten Fülle Worte nahe. Wir werden von Informationen überschüttet. Können wir denn da noch richtig hinhören?
Haben wir nicht das Hinhören längst verlernt? Vielleicht brauchen wir sie wirklich – Tage der Stille – nicht reden aber auch das Ausblenden aller Medien – damit wir wieder hören lernen.
Ich habe den Konfirmanden in der vergangenen Konfirmandenstunde einmal Mut gemacht, mal ein Wochenende ohne alle moderne Medien auszukommen und dafür einmal zu versuchen mit Gott zu reden.
Hören wir sie noch, die Worte Jesu die unser Herz erreichen wollen und unser Leben verändern?
Worte Jesu, die uns Mut machen wollen, und uns in den schweren Zeiten unseres Lebens trösten wollen? Worte Jesu, die uns Halt geben, wenn unser Glaube ins Wanken kommt.
So kann das Hören auf Gottes Wort Auswirkung auf unser Leben haben und die Tür zu Gott hin öffnen.
Das haben die Christen in Philadelphia erlebt. Und sie haben gespürt, dass sie mit der kleinen Kraft, die sie hatten, nicht bestehen konnten, sondern sich abhängig machen mussten von der großen Kraft Gottes.
Sie begegnet uns als eine Gemeinde mit kleiner Kraft, die großes von Gott her bewirkt.
Es ist interessant, dass in diesem Brief nicht steht, was in der Gemeinde so alles schief gelaufen ist. Sondern es wird ganz positiv geschrieben:
Ich kenne deine Werke …
Du hast eine kleine Kraft
Du hast mein Wort bewahrt
Du hast meinen Namen nicht verleugnet.
Nichts von den Dingen zu hören, die nicht so gut gelaufen sind. Gott sitzt nicht da und rechnet die schlechten Dinge auf, sondern er sieht das Gute und das, was im Glauben getan wurde.
Ausnahmslos werden die guten Eigenschaften der Gemeinde aufgezählt.
Und es beginnt mit der Aussage: Du hast eine kleine Kraft. Haben wir uns hier etwa verhört? Wie kann eine kleine Kraft etwas positives sein?
Aber ist es nicht so, wie schnell vergleichen wir unsere Gemeinde mit anderen Gemeinden und beneiden sie mit, welcher Kraft sie an manche Aufgaben herangehen.
Wie sehr gerne hätten wir es, dass da mehr läuft, dass mehr Menschen erreicht werden, dass es mehr Menschen in unserer Gemeinde aktiv sind. Und dann spüren wir wie uns die Kräfte fehlen.
Wenn wir auch solche äußere Dinge tun wollen, wie unsere Kirche hier zu renovieren, wollen wir sogleich auch damit wieder Menschen in unseren Orten zum Glauben ansprechen.
Wie viel Kraft wird da gebraucht, dass wir immer wieder an den Rand unserer Kräfte kommen.
Und dann sagt Jesus hier positiv: „Ich kenne deine Werke. Ich weiß, dass du ein kleine Kraft hast Und das ist in Ordnung. Damit bin ich völlig einverstanden.“
Ist das nicht gut, wenn da endlich mal einer ist, der nicht immer nur auf die Defizite sieht, sondern akzeptiert, wie es ist. Der nicht aus mir das letzte herauspresst, sondern sagt lebe mit deiner kleinen Kraft.
Ist eine kleine Gemeinde, mit kleiner Kraft nicht besser, als Großgemeinden, die aber innerlich tot sind. Die anderen Sendschreiben geben Zeugnis davon.
Darum ist es wichtig: Wer möchte, dass die Tür zu Gott offen steht, der muss sich seiner kleinen Kraft bewusst sein und auf die große Kraft Gottes vertrauen. Dann kann Gott wirken und seinen Namen groß machen.
Wir haben ja von Philadelphia gehört, wie sie auch später den Namen Gottes bewahrt hat und selbst nach dem die Osmanen die Stadt erobert hatten, soll noch lange eine christliche Gemeinde in Philadelphia zu finden gewesen sein.
Eine Gemeinde, die den Namen Gottes bewahrt hat. Und da sehen wir an der Gemeinde, dass Gott sich auch zu solchen Menschen, die das tun, stellt in allen Anfechtungen und Stürmen des Lebens.
Wir sehen das Gott dann Bewahrung in der Versuchung gibt und eine offene Tür schenkt.
Wenn wir heute unsere Kirchenälteste in diesem Gottesdienst in ihr Amt einführen, sollten uns gerade dieser Brief an die Gemeinde in Philadelphia leiten, damit auch wir als Gemeinde eine offene Tür bei Gott haben als eine Gemeinde, die
eine kleine Kraft hat
das Wort Gottes bewahrt
den Namen Gottes nicht verleugnet.
Wenn wir den Namen Gottes in unserer Gemeinde hochhalten und den Menschen in Reinsdorf kund machen, dann werden auch wir eine offene Tür zu Gott erleben.
Amen.
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