Die Nacht ist vorgedrungen
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Die Nacht ist vorgedrungen
Die Nacht ist vorgedrungen
Dreifaltigkeitskirche Reinsdorf 1. Advent, 1. 12. 2013 - 14.00 Uhr
Musikalischer Gottesdienst zum 2. Advent
Orgel
Chr. Willibald Gluck„Hoch tut euch auf"
Begrüßung
Eingangsvotum:
Heute feiern wir den „ersten“ Advent und werden erinnert an das "erste" Kommen Jesu Christi , der das Licht der Welt ist. Er wurde geboren in Bethlehem, der Stadt Davids.
Als ein Nachfahre Davids war er wie dieser berufen, ein gerechter König zu sein.
Er möge auch in unseren Herzen geboren werden, nicht in festlicher Feier nur, sondern so, dass er König und Herr unseres ganzen Lebens wird.
Darum entzünden wir die erste Kerze am Adventskranz mit der Bitte, dass sich die Verheißung über dieser ersten Woche im Advent erfülle:
Wochenspruch: Siehe dein König kommt zu dir ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9 9b)
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes.
Gott hat Himmel und Erde ausgebreitet.
Jesus Christus erinnert uns an Gottes Barmherzigkeit.
Gottes Geist gibt uns Kraft für die Zukunft.
Amen
Abkündigung
Gemeinde: EG 1, 1-5
Lesung Evangelium Mt 21,1-9
1 Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus
2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt, und gleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir!
3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen.
4 Das geschah aber, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht Sacharja 9,9):
5 »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.«
6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte,
7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf.
8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.
9 Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
Orgel
Satz: W. Otto„Wie soll ich dich empfangen" 112
aus Hartenstein„Hosianna" H4
Johann Eccard„Übers Gebirg Maria geht" 119
Vincent Lübeck „Willkommen, süßer Bräutigam" K15
Gemeinde: EG 18
Improvisation zu EG 16?
Gedanken zum Advent
Die Nacht ist vorgedrungen
Die Nacht ist vorgedrungen
Adventsandacht zu EG 16 mit Bildern von Jörg Prahler
Adventsandacht zu EG 16 mit Bildern von Jörg Prahler
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»Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.«
Wer Kummer hat, für den sind die Nächte am schlimmsten. Die Ruhe, die Dunkelheit – du wälzt dich im Bett umher. Kannst nicht schlafen. Kannst nicht wach sein.
Quälende Zeit. Du wartest bis zum Morgen. Die Nacht ist dunkel wie deine Seele.
Die Nacht scheint tief, aber irgendwo im Verborgenen hat ein neuer Tag schon angefangen. Lange vor dem ersten Morgengrauen ist das meiste der Nacht vorbei. Wenn die Nacht am tiefsten erscheint, ist der Tag bereits am nächsten!
Wenn mein Kummer am tiefsten ist, ist Gott bereits dabei, mich wieder auf die Füße zu stellen.
Der Morgenstern verheißt den kommenden Tag. Ein Zeichen der Hoffnung, ein Zeichen des Glaubens. Gott ist längst schon unterwegs zu mir. Das wissend, fange ich zu singen an. Das Herz darf schon lachen, auch wenn die letzte Träne noch nicht getrocknet ist.
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»Dem alle Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selber ist erschienen zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden, verhüll nicht mehr sein Haupt.
Er soll errettet werden, wenn er dem Kinde glaubt.«
Manchmal drückt mich das Gefühl nieder, nichts mehr wert zu sein.
Zu lange bin ich einen falschen Weg gegangen, zu lange schon habe ich in der falschen Ecke gestanden.
Man kennt mich so, wie ich mir selber nicht gefalle.
Ich habe mich verkrochen, um allein zu sein.
Um die anderen nicht mehr zu hören. Nicht angreifbar zu sein.
Habe gelebt wie tief am Grund eines Loches.
Mich erreicht niemand mehr, ich erreiche keinen. Nicht ein Arm streckt sich aus nach mir.
Und dann höre ich, dass Jesus genau zu mir kommen will. Mein Freund sein will.
Er bringt Licht mit aus dem Himmel.
Er fürchtet das Dunkle nicht.
Ich traue mich aufzusehen, die Augen aufzumachen.
Mehr als ein Hoffnungsschimmer. Er ist mein Geschenk des Himmels.
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»Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.«
Weihnachten kommt bald. Ich weiß gar nicht, wie ich das feiern soll.
Ich feiere es so wie die Hirten. Mit leeren Händen und mit offenem Herzen.
Ich bin nicht allein. Ich soll und brauche nicht allein zu sein.
Es sind noch andere da wie ich.
Menschen, die merken, dass sie auf dem Grund ihres Herzens bedürftig sind.
Die dürsten und lechzen nach einem guten Wort, nach einem hellen Glanz für ihr Leben.
Wenn es für dich Hoffnung gibt, dann auch für mich.
Wenn es für mich Hoffnung gibt, dann auch für dich.
So gehen wir, so glauben wir gemeinsam.
Wir haben einen Gott, der sich mit uns verbündet. Der dich und mich verbündet.
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»Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr,
von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.«
Es werden wieder Tage und Nächte kommen.
Es wird mir wieder schlecht gehen, und ich werde auch wieder andere Menschen enttäuschen. Aber das wird mir die Hoffnung nicht nehmen, dass es besser wird.
Du hältst zu mir, und ich halte mich fest an dir.
Ich glaube fest und ich gehe mit dir an meiner Seite.
Weil du da bist, gibt es für mich kein Dunkel ohne Licht.
Keinen Tag ohne Hoffnung. Unter deinem Glanz wird mein Weg leicht zu gehen. Alle Schatten fallen nach hinten, vor mir wird es hell!
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»Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt.
Als wollte er belohnen, so richtet er die Welt.
Der sich den Erdkreis baute, der lässt den Sünder nicht.
Wer hier dem Sohn vertraute, kommt dort aus dem Gericht.«
Nie bin ich allein, immer weiß ich, du bist auf den Weg zu mir.
Nichts, was ich bin oder tue, kann deine Liebe kaputt machen.
Und irgendwann werde ich zurückschauen und glücklich und zufrieden sein, sogar mit diesen Tagen.
Alle Tränen von damals bleiben dann zurück.
Nichts Schlechtes hat mehr Gewicht.
Die letzte Nacht ist fort und dein großer Tag fängt an.
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Gemeinde und Chor: EG 16 Strophen 1+3+5 Gemeinde,
Strophen 2+4 Chor
G. F. Händel„Tochter Zion" 113
G. F. Händel„Freue dich Welt" 117
F. M.-Bartholdy "Weihnachtshymne" K4
Gebet, Segen
Herr unser Gott, wir danken dir für diese Zeit des Advent.
In Worten und Zeichen sollen wir erfahren:
Du bist zu den Menschen gekommen in deinem Sohn. Jesus, der Retter, ist erschienen als Licht für diese Welt, wie sie noch in Finsternis und im Schatten des Todes liegt. Er will Frieden bringen für die ganze Erde.
Wieviel Dunkel umgibt die Menschen unserer Tage. Wievielt Kälte spüren besonders die Armen und Erniedrigten. Komm und bringe dein Licht in unsere Mitte, Herr, unser Gott. Lass es hell werden und warm durch deine Gegenwart unter den Menschen. Und mach uns alle zu Überbringern deines freundlichen Lichts.
Wievielt Unruhe erfüllt gerade diese Wochen vor dem Fest. Wievielt Streit und Krieg müssen wir auch dieses Jahr mit ansehen. Komm mit deinem Frieden, Gott, in unsere Herzen und Häuser, überall in der Welt. Nimm alle Hetze der Menschen fort. Überwinde das Gegeneinander aus deiner Versöhnung. Und mach alle von uns zu Boten deines gewährten Friedens-
Wievielt Angst, plagt die Menschen und lässt sie eng werden. Wievielt Zweifel ist da und wie wenig Vertrauen. Komm, Gott, und rufe deine Hoffnung in uns wach. Gib Mut, es mit der Liebe zu wagen. Stärke unseren schwachen Glauben mit deiner Verheißung. Und mach uns alle zu Trägern deiner großen Hoffnung.
Wievielt Einsamkeit finden wir bei Alten und bei Jungen. Wievielt Leere und Sehnsucht versteckt sich hinter Geschäftigkeit. Gott, komm und schaff Freude, die zur Gemeinschaft verbindet. Gib uns mit deiner Erfüllung einen offenen Blick für die Not und ein fröhliches Herz, das weiter schenken kann. Und mach alle von uns zu Zeugen deiner tiefe Freude.
Her unser Gott, lass dein Licht und deinen Frieden, deine Hoffnung und deine Freude wirksam werden, in uns und durch uns, jetzt und zu jeder Zeit.
Wir strecken uns aus nach deinem Reich und als deine geliebten Kinder rufen zu dir mit Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Spiritual„Geh, ruf es auf dem Berge" K13
Orgelnachspiel