Die zehn Gebote
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Die zehn Gebote
Die zehn Gebote
Liebe Gemeinde,
in Deutschland stehen über 25 Millionen Verkehrszeichen auf unseren Straßen. Ein drittel der Verkehrsschilder ist überflüssig. Besonders für die Park und Halteverbotsschilder gilt das. Da gibt es eigentlich viel intelligentere Lösungen.
In Ländern wie Spanien zeigen farbige Linien am Straßenrand an, ob an der betreffenden Stelle geparkt werden darf oder nicht.
Aber dann gibt es ja auch noch Verkehrsschilder, die keiner kennt. Wissen Sie zum Beispiel wie das Verkehrszeichen oder besser, das Symbol für Zentrum aussieht? Ein Schwarzer Punkt mit einem schwarzen Kreis.
Also wir haben schon bei so einfachen Sachen wie den Verkehrsschildern unsere Probleme, wie sieht es denn nun bei unseren Gesetzen und Verordnungen aus. Da stehen einem die Haare zu Berge.
Ehrlich ich möchte da mit Gerichten und ähnlichen nichts zu tun haben. Da bin ich voriges Jahr noch mit einem blauen Auge davon gekommen, als mich einer wegen eines fehlenden Impressums auf meiner gewerblichen Facebook-Seite abgemahnt hatte.
Nun Gesetze und Verordnungen gab es schon zu allen Zeiten und sie sind erst einmal gut und wichtig, denn sie regeln das Zusammenleben der Menschen.
Auch im alten Israel gab es die – man nannte sie das Gesetz des Mose. Das waren 613 Gebote.
Vielleicht würden wir sagen, das ist das Grundgesetz oder die Verfassung des Landes – von Israel. Aber wer kann sich 613 Gebote merken. Daher gab es noch eine Zusammenfassung dessen, die wir als die 10 Gebote kennen.
Wir lesen 2. Mose 20,1-17:
1 Und Gott redete alle diese Worte:
2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.
3 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist:
5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen,
6 aber Barmherzigkeit erweist an vielen tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
8 Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest.
9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.
10 Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.
11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.
13 Du sollst nicht töten.
14 Du sollst nicht ehebrechen.
15 Du sollst nicht stehlen.
16 Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
17 Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.
Von den 613 Geboten sind noch diese 10 Gebote übrig, aber wenn wir ehrlich sind fordern sie uns ganz schön heraus, wenn wir nach ihnen leben wollen.
Und doch können sie uns Richtschnur und Wegweisung für ein erfülltes Leben geben.
Auch wenn es eigentlich ein unmögliches Unterfangen ist jetzt in der Kürze der Zeit über alle Gebot nachzudenken, möchte ich sie doch einmal anreisen und Sie ermutigen, einmal zu Hause weiter zudenken.
Da begegnet uns das erste Gebot: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Es ist nicht nur die Überschrift und das zentrales Thema der Zehn Gebote, sondern es schließt sie zugleich alle ein.
Die anderen Gebote sind damit eine Auslegung, ein Konkret werden des ersten Gebots.
So ich möchte die anderen Gebote in diesem Sinne kurz skizzieren: Das nach der biblischer Zählung zweite Gebot spricht davon, dass wir uns von Gott kein Bild machen sollen.
Er begegnet uns nicht als Gottesbild, sondern ganz klar in seinem Wort.
Er will uns ansprechen, mit klaren Worten, nicht mit Bildern, die man so oder auch anders verstehen kann.
Eine Beziehung braucht Klarheit, so ist es bei den Menschen und erst recht in der Beziehung zu Gott.
Denn wenn alles verschlüsselt ist, und vom einen so, vom anderen wieder anders verstanden wird, ist den Missverständnissen und der Uneinigkeit Tür und Tor geöffnet.
Das zweites Gebot nach Luthers Zählung: Du sollst den Namen Gottes nur ehrfürchtig und dankbar aussprechen.
„Gott sei dank!“ oder ,,Herrjemine" Mit solch leichtfertigen Ausdrücken reden viele Menschen Gott an, meinen ihn aber gar nicht wirklich. Man ruft nach ihm, will aber nichts von ihm, ignoriert ihn.
Unter Menschen würden wir das als ziemlich unverschämt empfinden, gegenüber Gott offenbar nicht.
Stellt euch vor ihr liegt nachts im Bett, und ständig ruft bei euch einer an und dann sagt er:,,Ach ich habe mich verwählt?" Ein, zwei Mal ist das ja noch ok, aber dann reicht es doch?
Hat Gott nicht das verdient, was sich unter Menschen ganz selbstverständlich gehört? Deshalb gibt er uns seinen Namen bekannt. Er will, dass wir mit ihm reden und zu ihm beten.
Das dritte Gebot: Du sollst den Sonntag Gottes Tag sein lassen.
Gott will, dass wir sechs Tage in der Woche unserer Arbeit nachgehen. Der siebente Tag aber gehört nicht uns, sondern ihm. Er möchte ihn füllen mit seiner Ruhe, seinem Reden und Feiern, einer Entspannung, die das dauernde Eingespanntsein loslassen kann.
Soll unsere Arbeit Wirkung zeigen und Früchte hervorbringen, ist das daran gelegen, dass er die Arbeit segnet.
Dieser Segen steckt nicht schon in der Arbeit selbst, sie kann auch vergeblich sein. Am Sonntag machen wir uns bewusst, dass das Entscheidende allein von Gott kommt.
Das vierte Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren; dann wird dir Gott das Leben, das du von Gott durch deine Eltern empfangen hast, segnen.
Dieses unser Leben ist von Gott gegeben. Weil Gott auf menschlichem Wege handelt, hat er dazu unsere Eltern eingesetzt. Sie sind gewissermaßen die Kooperationspartner Gottes, handeln als Mitschöpfer an seiner Seite.
Dadurch haben sie eine besondere Stellung, wie sie sonst kein Mensch für uns hat.
Unabhängig davon, wie sich unsere Eltern verhalten oder verhalten haben, sollen wir diese von Gott gegebene Stellung anerkennen und sie in Dankbarkeit ehren.
Derjenige lebt im Segen Gottes, der seine Eltern ehrt, ohne dass er Bedingungen daran knüpft.
Das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten.
Das Leben liegt in der Hand seines Gebers. Er verdient Anerkennung für diese wundervolle Gabe. Auch wenn sie vom Menschen in vielfacher Weise beschädigt wurde.
Gott will, dass wir aus Respekt vor dieser Gabe alles tun, um menschliches Leben zu erhalten, Leiden zu lindern und Leidenden zu dienen.
Erbarmen mit dem Leben zu haben, auch und gerade mit dem schwachen, dem unbedeutenden, dem unbeachteten, dem unerwünschten, dem lästigen, entspricht der Betrachtungsweise Gottes.
Für ihn ist Liebe die wichtigste Perspektive des Lebens.
Das sechstes Gebot:»Ich habe schon versucht, die Bibel zu lesen, aber ich verstehe darin nichts«, sagte einer seinem gläubigen Nachbarn, der mit ihm über den Glauben sprach.
--»Und was verstehen Sie darin nicht?«--»Einfach alles: es ist ein unverständliches Buch!«--»Wirklich? Wirklich? Sollen wir eine Stelle suchen, die leicht verständlich ist?« Er blätterte in seiner Bibel und, ohne ein Wort zu sagen, zeigte er mit dem Finger auf die Stelle: »Du sollst nicht ehebrechen.«
Der andere schwieg. Er war bekannt für seine»Seitensprünge«, aus denen er übrigens auch kein Hehl machte.
Viele Menschen, die sagen, Schwierigkeiten mit der Bibel zu haben, und deshalb nicht darin lesen, fürchten in Wirklichkeit das sittliche Licht, das auf ihr Leben fällt.
Das siebtes Gebot: Du sollst nicht stehlen.
Aller irdischer Besitz ist uns für eine bestimmte Zeit gegeben.
Gott ist der Eigentümer unseres Besitzes.Wer sich am Besitz anderer vergreift, greift nach Gottes Eigentum.
Er will daher, dass wir Hab und Gut unserer Mitmenschen auf keine Weise mindern, sondern vielmehr durch unser Geben, Helfen und Beistehen mehren.
Aus»langen«Fingern, und seien es nur neidische Gedanken, können helfende Hände werden.
Unser Denken – und wer ist nicht neidisch? – stellt sich um, wenn wir dem anderen sein »Gut helfen bessern und bewahren«.
Das achte Gebot: Du sollst über deinen Mitmenschen nicht böse reden oder unwahr urteilen.
Gott nimmt es mit der Wahrheit sehr genau. Der gute Ruf eines Menschen ist ein Teil seiner Persönlichkeit, sein geschützter Lebensraum. Wir sollen nicht über, sondern mit ihm reden, insbesondere bei Problemen. Gott will, dass wir mit unseren Mitmenschen offen und mit guten Worten umgehen und sie anderen gegenüber verteidigen.
Er verbietet alles Herabsetzen, alle Verleumdung und alles Gerede hinter dem Rücken der Betroffenen. Gott wehrt dem Rufmord nicht weniger als dem Mord.
Das neunte und zehnte Gebot: Du sollst nicht auf deines Mitmenschen Frau oder Mann, Mitarbeiter oder Mitarbeiterin, auf seinen Besitz wie sein Haus, Auto oder Bankkonto aus sein.
Gott schützt die menschliche Gemeinschaft. Er will, dass wir alles meiden, was ein gutes Miteinander trüben könnte. ott will den Stachel des Neides, der uns immer wieder sticht und drängt, aus uns herausziehen. Es ist für unsere Seele wichtig, schon beim ersten Gedanken des Neides das Gebet zu suchen und Gott zu bitten, unser Denken zum Guten zu lenken.
Ich habe diese zehn Gebote nur kurz angerissen, doch wir merken schon mit den wenigen Gedanken, dass sie auch heute noch viel mit unserem Leben zu tun haben und, dass sie bis heute in unser Leben hinein wirken und uns helfen können unser Leben in einer sinnvollen und gottgefälligen Weise zu gestalten.
Auch diese zehn Gebote haben noch eine Zusammenfassung.
Jesus sagt folgendes:
Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften«.
Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als dieses.
Mk 12,29-31
Amen.