Jesus Christus der Messias - der Geist bezeugt es
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Jesus Christus der Messias - der Geist bezeugt es
Jesus Christus der Messias - der Geist bezeugt es
Liebe Gemeinde,
was ist denn nun richtig und was ist denn falsch? Haben sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht? Kann man denn das immer so einfach entscheiden? Am besten wir fragen einmal jemanden, der es wissen muss? Oder wir berufen am besten eine Expertenkommission ein? Oder wir machen eine Umfrage unter den Leuten? Lassen wir es doch demokratisch durch eine Wahl entscheiden. Ach jetzt tritt auch noch einer auf und sagt: Was ich sage das ist richtig, basta!
Also was ist denn nun richtig oder falsch? Ach sie wissen gar nicht worum es geht? Ich auch nicht.
Manchmal hat man wirklich das Gefühl, wenn wir Diskussionen zwischen Menschen, vielleicht im Fernsehen oder auf Podien oder sonst, wo verfolgen, die auf der suche nach der vermeintlichen Antwort sind, die richtig sein soll.
In so eine richtige oder falsche Diskussion werden wir heute Morgen mit hineingenommen. Wir werden mit hineingenommen in eine Diskussion zwischen einer samaritanischen Frau und Jesus, dem Juden.
Vielleicht noch etwas zum Vorfeld der Diskussion. Jesus war mit seinen Jüngern unterwegs von Judäa nach Galiläa. Da musste man durch Samaria. Aber die frommen Juden gingen nicht durch Samaria, sondern machten eigentlich einen Bogen um Samaria herum. Jesus war da anders. Er zog hindurch und macht Rast vor Sychar am Jakobsbrunnen. Seine Jünger waren unterwegs und besorgten etwas zu essen. Da kam eine Frau aus Sychar, die Wasser schöpfen wollte. Mit dieser kam Jesus ins Gespräch über ihr persönliches Leben. Da merkte sie, dieser Mann verändert mein Leben. Er tippt auf die wunden Stellen meines Lebens. Was macht sie? Sie weicht aus. Sie beginnt eine theologische Diskussion. Und diese hören wir heute Morgen aus Johannes 4, 19-26:
Joh 4,19-26
19 »Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist«, sagte die Frau.
20 »Unsere Vorfahren haben Gott auf diesem Berg hier angebetet. Ihr Juden dagegen sagt, der richtige Ort, um Gott anzubeten, sei Jerusalem.«
21 Jesus erwiderte: »Glaube mir, Frau, es kommt eine Zeit, wo ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet.
22 Ihr ´Samaritaner` betet an, ohne zu wissen, was ihr anbetet. Wir jedoch wissen, was wir anbeten, denn die Rettung ´der Welt` kommt von den Juden.
23 Aber die Zeit kommt, ja sie ist schon da, wo Menschen Gott als den Vater anbeten werden, Menschen, die vom Geist erfüllt sind und die Wahrheit erkannt haben. Das sind die wahren Anbeter; so möchte der Vater die haben, die ihn anbeten.
24 Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten wollen, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.«
25 »Ich weiß, dass der Messias kommen wird«, entgegnete die Frau. (»Messias« ist das ´hebräische` Wort für »Christus«.) »Wenn er kommt, wird er uns alle diese Dinge erklären.«
26 Da sagte Jesus zu ihr: »Du sprichst mit ihm; ich bin es.«
Liebe Gemeinde,
ich finde es erstaunlich, dass Jesus nicht weiter bei der Frau an ihrer wunden Stelle bohrt, sondern es akzeptiert, dass sie jetzt ausweicht, auf die ewige alte Diskussion zwischen den Samaritern und den Juden. Er lässt sich auf diese Fragen der Frau ein. Auch wenn es nicht unbedingt eine Lebensfrage für die Frau ist, sondern eher eine Scheinfrage um von ihrem persönlichen Problem abzulenken.
Und doch bleibt Jesus hier an dem dran, was seinen Sendung ist. Er führt sie heraus aus ihren alten religiösen Vorstellung. Er führt sie hin zu einem lebendigen Glauben an Gott durch ihn selbst – Jesus Christus den Messias.
In unserem Bibeltext begegnen sich mit der Samaritanerin und Jesus als Jude, erst einmal zwei verschiedene religiöse Gruppen, die Gott auf ihre Art und Weise anbeten? Nun sagt jeder so, wie wir Gott anbeten ist es richtig – unser Glaube ist der richtige Weg zu Gott!
Was denken wir über unseren Glauben an Gott, was meinen wir? Und was denken die anderen über uns?
Stellt euch einmal vor: wir würden heute eine Umfrage machen unter den Leuten: Was ist Kirche? Was ist christlicher Glaube? Wie betet man zu Gott? Gäbe es da noch wirklich so konkrete Vorstellungen unter den Leuten?
Wer denkt denn bei dem Wort Kirche an die mutigen Menschen in der Mission, wer denkt an die vielen Schwestern und Ärzte, die in der Diakonie arbeiten? Wer denkt an die Bibelübersetzung, durch die wir deutsche erst eine einheitliche Schriftsprache haben usw.
Viele Leute denken bei Kirche zuerst immer an die negativen Seiten an Macht und Machtmissbrauch, an die Kreuzzüge, an die Inquisition an Bereicherung und Luxus usw.
Ja leider hat es das gegeben und gibt es auch noch.
Aber das ist nicht die Mission die Jesus will. Für ihn gilt, wie es der Prophet Sacharja sagt: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. (Sach 4,6)
Gottes Geist ist die Kraft, die das Evangelium ausbreitet.
Die Begegnung zwischen der Samaritanerin und Jesus zeigt uns eigentlich, wie wichtig für uns Menschen auf der einen Seite Traditionen sind.
Irgendwie sind sie uns Hilfen im Leben um uns selbst zu bestimmen. Sie sind wichtig für unser Leben. Es ist wirklich wichtig zu wissen, wo komme ich her, was bestimmt mein Leben. Was bestimmt mein Glauben? Auch als Christ habe ich gewisse Traditionen, die Einfluss auf meinen Glauben haben. Irgendwie bin ich hinein geboren. Und entweder ich mach sie mir zu eigen oder ich widersetze mich ihnen.
In der Begegnung zwischen der Samariterin und Jesus wird deutlich, dass Jesus nicht gekommen ist zu erst die Menschen aus ihren Traditionen und aus ihrer Kultur heraus zu reisen, was mit der Missionierung durch das Christentum oft getan wurde. Die Traditionen sind als Lebenshaltung den Menschen sehr wichtig. Darum hat Jesus aus diesem Grund die Tradition hier nicht aufgelöst, sondern zum Leben aufgebrochen hin zu einem Leben mit Gott. Denn für Jesus steht der Mensch im Mittelpunkt. Das können wir ganz und gar in der Begegnung von Jesus mit dieser Frau sehen. Deshalb öffnet er, um uns Menschen einen neuen Zugang zu Gott zu eröffnen unsere verengten Traditionen.
Aber auch anderen Begegnungen zwischen Jesus und den Menschen können wir das sehen. Er heilte deswegen damals am Sabbat einen Kranken, um so deutlich zu machen dass die Liebe Gottes zu den Menschen über allen steht. (Markus 2).
Weil der Mensch für Jesus wichtig ist, deshalb kann er von Gott ganz anders sprechen, als Gott oft in unserer engen Vorstellungen existiert. Gott ist größer als alle menschliche Vorstellung, als alle Vernunft. Gott ist nicht durch sie zu erfassen.
Sicher können wir das Handeln Gottes in der Schöpfung und Geschichte erkennen. Trotzdem bleibt Gott für uns unfassbar, weil er souverän wirkt und handelt. Aber er kann von uns Menschen immer wieder neu erfahren werden.
Und dieser so souverän handelnde Gott ist in seinem heiligen Geist gegenwärtig spürbar und erlebbar. Das kann und will uns in Lobpreis und Anbetung führen. Und dann spüren wir als gottesdienstliche Gemeinde es geht gerade hier bei der Anbetung und bei Lobpreis nicht um Traditionen und Formen wie oder wann oder wo man Gott anbetet. Das sind sekundäre Elemente, die man um unserer Menschlichkeit nicht außer Acht lassen soll. Sondern es geht um das wen und wodurch ich und die Gemeinde anbete.
Das Entscheidende ist das Gott selbst als, der der uns das Heil in Jesus Christus gibt, angebetet wird. Wie sagt es das Schma Israel:
Höre Israel, der Ewige ist unser G-tt, der Ewige ist einzig.
Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Reiches für immer und ewig.
Und das zweite wichtige ist, dass es aus dem Herzen heraus geschieht, welches mit dem Geist Gottes erfüllt ist. Dass dieser Geist in uns Anbetung und Lobpreis bewirkt.
Jesus sagt: „Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten wollen, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“
Jesus macht uns deutlich, die wahre Anbetung Gottes geschieht aus dem Geist Gottes heraus. Dieser Geist wirkt in uns und führt uns dazu.
Nicht das Wie, der Wortlaut, die Gewänder und sonstige äußere Merkmale der Anbetung sind entscheidend, sondern das Herz derer, die Gottesdienst feiern. Wenn dieses Herz vom Geist Gottes berührt und von dem bewegt wird, der die Wahrheit in Person ist, nämlich Jesus selbst, dann ist diese Andacht, dieser Gottesdienst etwas, was Gott erfreut.
Wenn oft Diskussionen und Gesprächsrunden kein zufriedenstellendes Ende haben. Hier wurde das Leben einer Frau radikal verändert. Sie hat ein neues Fundament für ihr Leben gefunden und auch eine neue Weise Gott anzubeten und ihn zu loben.
Auch wir sind eingeladen uns von Gott und seinem Geist mit unseren Traditionen und Gewohnheiten erneuern und verändern zu lassen, dass unser Leben ein Lobpreis für Gott wird.
Amen.