Seht die gute Zeit ist nah
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Seht die gute Zeit ist nah
Seht die gute Zeit ist nah
Liebe Gemeinde,
in dem Adventslied von Friedrich Walz „Seht die gute Zeit ist nah---“ heißt es weiter:
(Seht die gute Zeit ist nah,)Gott kommt auf die Erde,
Gott kommt auf die Erde,kommt und ist für alle da,
kommt und ist für alle da,kommt, dass Friede werde!
kommt, dass Friede werde!
Wir feiern Weihnachten als das Fest des Kommen Gottes auf die Erde.
Gott sendet seinen Sohn um Frieden zu machen mit sich und den Menschen und zwischen den Menschen. Das ist die Botschaft, die wir heute hören. Aber wie gehen wir selber damit um, nehmen wir diese Botschaft wirklich an und leben wir danach.
Welche Erfahrungen der Gottes Sohn damit macht, das hören wir im Johannesevangelium Kapitel 3 die Verse 3,31-36:
Johannes 3,31-36
31 Der, der von oben kommt, steht über allen. Wer von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sicht. Der, der vom Himmel kommt, steht über allen.
32 Er verkündet das, was er gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt seine Botschaft an.
33 Doch wer seine Botschaft angenommen hat, hat damit bestätigt, dass das, was Gott sagt, wahr ist.
34 Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet Gottes eigene Worte; Gott gibt ihm den Geist in unbegrenzter Fülle.
35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt.
36 Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.«
Es hat sich von Österreich aus in den letzten 26 Jahren eine gute Tradition entwickelt, dass in der Vorweihnachtszeit in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem ein Licht angezündet und in die Welt getragen wird, als Zeichen dafür, dass Gott auf die Erde kam, um uns Menschen seinen Frieden zu bringen.
In Bethlehem wurde das Friedenskind geboren, das der Welt, den Menschen und dir Frieden bringen kann.
Was das bedeutet und wie das geht, dass ein Kind Frieden bringt, zeigt folgende wahre Geschichte aus der Mission:
Don Richardson ist Anthropologe und Missionar und war 15 Jahre bei dem Stamm der Sawi in in Papua -Neuguinea. Sein Ziel war es, die christliche Botschaft unter diesem Stamm zu verkündigen, der noch fast im Steinzeitalter lebte.
Aber die christliche Botschaft widersprach den ungewöhnlichen Moralvorstellungen der Stammesleute. So vergingen einige Jahre der Enttäuschung und Erfolglosigkeit. Die christlichen Werte von Liebe und Vergebung entsprachen fanden bei den Sawis keinen fruchtbaren Boden, denn für sie war der Verrat die höchste Tugend.
So sahen die Sawis keinen Grund, warum sie ihre grausamen Gewohnheiten und auch den Kannibalismus aufgeben sollten. Für die Sawis war Judas ein echter Held; listig war er in den inneren Kreis der Vertrauten Jesu gekommen und hatte ihn dann verraten.
Jeder Versuch Richardsons, den Sawis von Jesus Christus und seiner Botschaft zu erzählen, schlug fehl.
Hier trifft das Wort aus unserem Predigttext zu:
„Er verkündet das, was er gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt seine Botschaft an.“
Nachdem Richardson vor seinem Haus die vierzehnte blutige Schlacht, die die Sawis mit einem der Nachbarstämme austrugen, mitangesehen hatte, war er am Ende mit seiner Geduld und seiner Kraft. Er hatte keine Hoffnung mehr: „Wie sollte er jemals bei einem so gewalttätigen Stamm einen Durchbruch zum Glauben schaffen?“
Darum beschloss, Papua-Neuguinea zu verlassen. Doch die Sawis baten ihn, zu bleiben. Aber er wollte nicht.
Es ist schon einmal erstaunlich, dass man zwar noch die Botschaft ablehnte, aber schon zu den Boten Vertrauen hatte.
Kurz bevor dann Richardson aufbrechen wollte, führten die Sawis und ihre Todfeinde, der Haenamstamm, vor seinem Haus eine feierliche Friedens-Zeremonie durch. Es war sozusagen ihr letzter Versuch, den Missionar zum Bleiben zu bewegen.
Das ganze Dorf versammelte sich, um sich das Ereignis anzusehen.
Alle waren still, außer der Frau des Sawi-Häuptlings. Sie schrie laut, als der Häuptling ihr sechs Monate altes Baby aus ihren Armen nahm und es hoch in die Luft hielt.
Dann trug er seinen Sohn zum Häuptling des feindlichen Stammes und gab ihn seinem Feind.
Ein Stammesmitglied erklärte Richardson, dass der Haenamstamm dem Baby einen neuen Namen geben und ihn als einen der ihren aufziehen würde.
Richardson wusste, dass man einem Sawi niemals völlig vertrauen konnte, denn jede Tat konnte Teil eines raffinierten Verrats sein.
Aber an diesem denkwürdigen Tag erfuhr er, dass es eine einzige große Ausnahme gab: das Friedenskind.
Ein Häuptling, der seinen eigenen Sohn seinen Feinden überreicht - diese bedeutungsvolle, schwierige Tat würde alle Verdächtigungen zum Schweigen bringen.
Nach beidseitiger Übereinkunft konnten zwischen den beiden Stämmen keine Kriege mehr geführt werden, solange das Friedenskind am Leben war.
Als Don Richardson diesem Schauspiel zusah, kam ihm ein Gedanke.
Endlich hatte er in der Kultur der Sawis einen Vergleich - ein Beispiel - gefunden, das die Botschaft eines vergebenden Gottes zum Ausdruck bringen konnte.
Dieses Ereignis war der Schlüssel um den Sawis das Evangelium von Jesus Christus verkünden zu können, so dass sie es verstanden und annehmen konnten.
Er versammelte die Mitglieder des Stammes um sich und erzählte ihnen mit klopfendem Herzen und trockenem Mund vom Friedenskind Gottes.
Gott hatte seinen eigenen Sohn Jesus gesandt, um unter seinen Feinden zu leben und mit den Menschen Frieden zu schließen.
Durch ihn können wir mit Gott Frieden schließen.
In dieser Geschichte wird deutlich, wie Jesus als Friedenskind als Friedenslicht aus Bethlehem in diese Welt leuchtet, wie er in unsere Welt leuchtet, wie er zu uns kommt um Frieden zu machen.
Das Friedenskind hat diesen Stämmen Frieden gebracht, das Friedenskind von Weihnachten kann auch uns Frieden bringen.
Der Frieden des Friedenskindes Jesus beginnt in unseren Herzen.
In der Geschichte wird das deutlich, denn erst als die Stämme sie sich ändern müssen, passiert etwas.
Auch in unserem Text wird uns das gesagt: "Doch wer seine Botschaft angenommen hat, hat damit bestätigt, dass das, was Gott sagt, wahr ist."
Erst dann erkenne ich die ganze Wahrheit, wenn ich merke, dass mein friedloses Herz den Glauben an das Friedenskind Jesus Christus braucht.
Viele sehen sich nach dem Frieden und besonders zu Weihnachten. Nicht nur den Weltfrieden, sondern Frieden in ihren Beziehungen. Doch nur in der Beziehung Jesus finde ich auch den Frieden. Es ist der Friede, der alle anderen Beziehungen befriedet. Es ist ein ansteckender Friede.
Durch Jesus Christus bekomme ich die Zufriedenheit und die Ruhe, die ich für mein Leben brauche. Dann leuchtet das Friedenslicht aus Bethlehem in meinem Herzen auf.
Dieser Frieden geht dann weiter in unseren Familien und in unserem Freundeskreis.
Als das Kind des Häuptlings als Friedenskind dem anderen Stamm übergeben wurde, hatte das für beide Stämme Auswirkungen. Weil ein Mann den Frieden wählte, konnte der Frieden wachsen.
So ist es auch mit Jesus Christus, Er wurde von Gott gesandt. Schon als Kind und erst recht als Erwachsener wurde er zum Friedensstifter. Er redet Gottes Worte, weil Gottes Geist ihn ganz und gar erfüllte."
Durch ihn hat Gott den Frieden gewählt und uns geschenkt. Wie das Friedenslicht von Bethlehem davon lebt, das es weitergereicht wird. Dürfen wir den Frieden von Jesus Christus an unsere Umgebung weiterreichen. Mit ihm bekomme ich die Treue und das Durchhaltevermögen, das ich für meine Familie und Freunde und auch für meine „Feinde“ brauche.
Damit es heißt:
Gott kommt auf die Erde, kommt, dass Friede werde!
Denen, die ihm vertrauen gilt die große Verheißung auf das Leben:
„Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“
Jesus ist das ewige Friedenskind und kann so ewigen Frieden schenken. Dort wo sich Menschen einer Gesellschaft auf dieses Friedenskind gründen, hat dies Segen und Gedeihen zur Folge.
Doch dort wo das Friedenskind mit Füßen getreten und abgelehnt wird, steht die Gesellschaft unter dem Zorn Gottes. Das macht uns der letzte Vers unseres Predigttextes auch deutlich. Vielleicht sagt mancher: Er klingt am Schluss eines weihnachtlichen Textes sehr hart.
Doch das Friedenskind kam ja nicht in eine heile Welt und es wurde ja nicht mit beiden Händen auf genommen.
Wie heißt es weiter vorn im Johannesevangelium: „ „Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Joh 1,11)
Die Ablehnung des Friedenskindes steht ja klar auf der Hand. Viele Probleme in unserer Gesellschaft und in unserem Land kommen durch die zunehmende Gottlosigkeit. Darum werden Abtreibung, Korruption, Zerstörungswut und moralischer Verfall zur Normalität. Und das ganze nimmt noch zu.
Darum ist es umso mehr unsere Aufgabe von diesem Friedenskind in unserer Welt Zeugnis zu geben.
Aber dazu ist als erster Schritt wichtig, dass wir uns unseren Unfrieden im Herzen eingestehen und von Gott Frieden schenken lassen.
Denn selber können wir den Frieden in unserer Umgebung nicht schaffen, sondern ihn uns von Gott nur schenken lassen.
Das hat dann das Auswirkungen auf unsere Umgebung, auf unseren Ort und auf unser Land, dass die Menschen wieder beginnen nach der Wahrheit Gottes zu fragen.
Euch ist ein Kindlein heut´ geborn
von einer Jungfrau, auserkorn;
das Kindelein so zart und fein,
das soll eu´r Freund´ und Wonne sein.
Des laßt uns alle fröhlich sein
und mit den Hirten gehn hinein,
zu sehen, was Gott uns beschert,
mit seinem lieben Sohn verehrt.