Advent - Erwartungen

Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 56 views
Notes
Transcript

Advent - Erwartungen

Liebe, Gäste und liebe Zuhörer des Adventskonzertes,
wir hören heute Nachmittag wieder die schönen adventlichen und weihnachtlichen Lieder vom Volkskunstensemble. Dazwischen einige Texte über die Weihnachtszeit.
Das gibt sicher unserem Herzen ein schönes Gefühl und gibt uns eine adventlich weihnachtliche Stimmung.
Eine Hochstimmung am Ende des Jahres bis zum zweiten Weihnachtstag. Denn für viele ist mit dem 2. Weihnachtstag Weihnachten vorbei, spätestens aber am 1. Neujahrstag, wenn dann der Alltag einen wieder einholt. Die wenigsten wissen, dass die Weihnachtszeit eigentlich bis zum 2. Februar geht, bis zu Marie Lichtmess, und das es mancherorts auch Gemeinden gibt, die Gottesdienste zum Ende der Weihnachtszeit feiern und noch einmal Weihnachtslieder singen.
Mit dem heutigen dritten Advent stehen wir mitten in der Adventszeit.
Advent heißt ja Ankunft und Ankunft hat immer etwas mit Erwartung zu tun. Bevor jemand ankommt, erwartet man ihn oder sie. Man bereitet sich auf die Ankunft des anderen vor.
Wenn man zu Haus Besuch bekommt, hat man ja gewisse Erwartungen von dem Besuch. Vielleicht, dass er pünktlich ist, dass er ordentlich gekleidet ist, dass er überhaupt kommt, und manchmal, dass er Geschenke mitbringt.
Jetzt leben und erleben wir die Adventszeit als Erwartungszeit? Was erwarten wir von ihr? Was erwarten wir in ihr? Erwarten wir überhaupt etwas? Oder leben wir im täglichen Einerlei so hin?
Die Adventszeit war ursprünglich einmal Bußzeit. Nun stellen sich viele unter dem Wort Bußzeit vielleicht etwas falsches vor. Bußzeit heißt einfach Vorbereitungszeit. Vorbereitung auf das Weihnachtsfest auf das Kommen Christi.
Und da genau stellt sie uns heute die Fragen:
Welche Erwartungen haben wir?
Welche Hoffnungen haben wir?
Was ist für unser Leben wichtig?
Die Adventszeit als Vorbereitungszeit ist damit eine Zeit des Unterwegsseins. Sie ist sozusagen ein Weg. Ein Weg, der auch ein Ziel hat. Und dieses Ziel ist nicht bloß das Weihnachtsfest als das selige Fest mit irgendwelchen manchmal recht aufgebauschten Vorstellungen oder als das Fest der Liebe, wo man sich gegenseitig mit Geschenken überhäuft, die aber nicht Ausdruck von Liebe sind, oder als Fest der Familie, wo man sich spätesten am 1. Weihnachtstag auf die Nerven geht, weil man nichts weiß miteinander anzufangen.
Es ist auch kein Fest der Idylle, die nicht stimmt, und trügerisch und brüchig ist. Es ist kein Fest der überzogenen Erwartungen, die nur enttäuscht werden und Ärger und Frust erzeugen.
Nein Ziel der Adventszeit ist das Weihnachten als Fest der Geburt Christ. Gott kommt in seinem Sohn Jesus Christus. - Gott wird Mensch in der Ärmlichkeit eines Stalles. So kommt es in einem Lied zum Ausdruck:
Seht die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde, kommt und ist für alle da, kommt, dass Friede werde!
Hirt und König, Groß und Klein, Kranke und Gesunde, Arme, Reiche lädt er ein, freut euch auf die Stunde!
„Gott kommt zu uns!“ - auf dieses Ziel hin will uns die Adventszeit vorbereiten. Und dieses „Gott kommt zu uns!“ wird noch weiter gefasst, nämlich auf den zweiten Advent hin. Auf die Wiederkunft von Jesus Christus, die noch aussteht und auf die wir Christen hoffen. Dann wird Gott sein ewiges Reich aufrichten und einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen. Auch das ist das Ziel des Adventes.
Nun werden wir besonders heute ermutigt uns auf das Ziel des Adventes vorzubereiten, auf das Kommen von Jesus Christus – einmal als das Kind in der Krippe und als der wiederkommende Herr.
Der Spruch dieses Sonntages und der kommenden Woche aus dem Propheten Jesaja ermutigt uns dazu:
Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig! (Jes 40, 3.10)
Wir werden ermutigt Wegbereiter zu sein. Wegbereiter im Advent!
Wie können wir das sein? Erst einmal sollen wir selber offen sein für die Advents- und Weihnachtsbotschaft, für die Liebesbotschaft Gottes. Gott wurde Mensch.
„Gott wurde arm für uns, damit wir durch seine Armut reich werden, wurde Gott arm für uns.“
Dass wir erstes die Botschaft hören und in unser Herz aufnehmen und zweites, dann diese Botschaft an andere weitergeben. An unsere Familie, an unsere Freunde, an unsere Nachbarn, an die Arbeitskollegen, an die uns eigentlich Fremden, an die Traurigen und Kranken, an die Menschen, die uns täglich begegnen.
Und das Nächste ist, dass wir für unsere Mitmenschen da sind. Jesus sagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“
Dass wir in der Tat und im Handeln an den Nächsten die göttliche Liebe weitergeben.
Dieses für die Familie zu tun, fällt uns vielleicht noch recht leicht. Es in der Kirchengemeinde oder in der Nachbarschaft zu tun vielleicht schon weniger, aber auch dazu lassen wir uns vielleicht noch bewegen.
Doch wie ist es bei dem Fremden und bei dem Unbekannten, sind wir da noch bereit zu Helfen und Liebe zu üben? Uns dem anderen zuzuwenden?
Oder trifft bei uns die Redewendung zu: "Was geht mich fremdes Elend an?"
Darauf meine Antwort: "Viel, morgen könnte es dein Elend sein!"
Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig!
Werden auch Sie in dieser Adventszeit Wegbereiter für das Kommen Gottes in unsere Welt, dass für viele Weihnachten zum wirklichen Fest der Menschwerdung Gottes in dieser Welt wird.
Gott kommt – er kommt auch zu ihnen!
Amen
Related Media
See more
Related Sermons
See more