Ich will alles - und zwar sofort

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Notes
Transcript

Das Leben auf dem Schrott!

Ich will alles - und zwar sofort

1.Einstieg
Guten Abend,
die meisten von Euch kennen mich.
Für die, die mich noch nicht kennen ganz kurz:
Ich heiße Jörg Bachmann, bin Pfarrer in Fraureuth und Gottesgrün, verheiratet und so weiter.
Wer noch mehr wissen will, kann mich nachher noch Fragen
Am liebsten hätte ich gern heute Abend einen Berg Schrott mit gebracht. Aber da hätte ich es mit Matthias Fläming zu tun bekommen.
Deswegen erst einmal nur das Bild mit den Schrottautos. Vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Titel: Das Leben auf dem Schrott - Ich will alles - und zwar sofort
Zu diesem Thema wurde ich durch zwei Lieder aus den siebziger und achtziger Jahren inspiriert, eine christlichen und einem nichtchristlichen.
Das Leben auf dem Schrott - dass das nicht einfach und leicht ist, hätte euch, wenn er noch leben würde, unser Hund Conny erzählen können. Denn ehe er zu uns gekommen ist, lebte er auf einem Schrottplatz, der früher ein ehemaliger Kuhstall war. In den Nebengebäuden hatte das vorhergehende Herrchen von Conny noch Schweine gehalten. Conny musste diese, an einer langen Kette angebunden, bewachen.
Aber das ganze Hundeleben war alles andere als einfach. Da wurde er von den Kindern geärgert. Man schlug mit Knüppeln auf den Autoschrott und reizte den Hund, in dem man mit dem Fahrrad an ihn ganz dicht heran fuhr.
Leider behielt Conny davon eine psychischen Schaden zurück und konnte Kinder und Fahrradfahrer bis zu seinem Tode nicht leiden.
Warum erzähle ich das? Weil ich glaube, dass das ein Abbild des Lebens vieler Menschen ist.
Natürlich landet man als Mensch nicht von Geburt an auf dem Schrott des Lebens. Die meisten von uns wurden in ganz normalen Familien und in deren Geborgenheit groß. Aber das der Weg auf die Schrotthalden des Lebens nicht sehr weit ist, wissen wir auch.
Sehen sich nicht viele Menschen nach einem Sinnerfüllung im Leben. Für viele ist die Sinnerfüllung oft nur auf die Frage des Konsums begrenzt – „Ich will alles – aber sofort“
Mancher von euch kennt das Lied aus der Mitte der 80iger Jahre von Gitte Haenning.
Ich will es euch einmal vorspielen.
Vorspielen des Liedes
Lied Gitte Haenning
Jetzt leb ich jeden Tag aus,
jetzt trink ich jedes Glas leer
ich will nicht viel,
ich will mehr
jetzt bin ich frei und will alles
Ich lerne Spanisch und Bridge,
ich spiele Schach und Klavier
Ich kämpf gewinn und verlier und gebe nicht auf
ich will alles
Ich sage nie mehr vielleicht,
ich schrei hinaus, was ich fühl
Und setzte alles aufs Spiel
Ich will mehr
ich will mehr
ich will alles
Nie mehr bescheiden und stumm
Nie mehr betrogen und dumm
Nein - Ich will alles,
ich will alles - und zwar sofort
ehe der letzte Traum in mir zu Staub verdorrt
Ich will leben,
will mich geben
so wie ich bin
und was mich kaputt macht nehme ich nicht mehr hin
Niemand speit mich ab, niemand macht mich satt
Zu lang hab ich verzichtet und mich selber klein gemacht
Ich will alles
ich will alles
Sperr mich nicht ein, ich will nie mehr zu früh zufrieden sein
Ich baue Mauern aus Licht,
ich mache Wasser zu Wein
Ich fang den Augenblick ein,
denn ich bin frei und will alles
Ich will kein Zuschauer sein,
ich möchte selber was tun und immer wissen warum
Ich geb nicht nach - ich will alles
Ich will nie mehr was bereuen
Will nicht gescheit sein, nur klug
Will nicht perfekt sein, nur gut
Ich will mehr
ich will mehr
ich will alles
(Gitte Haenning)
1.2Besprechen des Liedes
Ich finde dieses Lied drückt genau die Seelenlage des heutigen modernen Menschen aus dem 21. Jahrhundert aus. Da bei sind mit "alles" nicht etwa die negativen Dinge des Lebens gemeint: wie Katastrophen, Krankheiten, Verluste, Enttäuschungen oder etwa der Tod. Sondern mit „Alles“ ist die Erfüllung aller Wünsche und Sehnsüchte gemeint, das Wohlbefinden, die Ekstase, die Leidenschaft und die Liebe, zusammengefasst die Selbstverwirklichung des Menschen. Man kann es auch ausdrücken als das ungebremste Lebensglück.
Wir Menschen sind geprägt von Sehnsüchten und wollen uns in unserem Menschsein selbst verwirklichen.
Auf einer Webseite habe ich dazu folgende Aussagen gefunden:
Ich will körperlich alles: einen schönen, jungen und fitten Leib bis über das 150.Lebensjahr hinaus. Und warum nicht?
einen gesunden Körper, mit dem ich keinen Ärger habe, wenn ich älter an Jahren werde,
einen Körper, den ich als Tempel der göttlichen Schwingungen gebrauchen und einsetzen kann.
Ich will psychisch alles: eine Seele, die frei ist von allen Dogmen und Gesetzen – woher sie auch immer kommen mögen
eine Seele, die fröhlich, freundlich und selbstbewusst mit mir selbst und anderen agieren kann und soll.
Ich will verstandesmäßig alles: einen klaren Kopf, sauber und ungehindert funktionierend wie ein mächtiger Computer, den ich in allen Details beherrsche
einen Verstand, der mir ein wirklich brauchbares Werkzeug ist bei den vielen interessanten Dingen, die ich im Leben unternehmen und erstellen möchte
Ich will spirituell alles: Ich will begreifen, wer ich bin, will es fühlen und im Verstand erfassen, und will die dazugehörigen Schwingungen und Wesenheiten kennen, sehen und als Gesprächspartner zur ständigen Verfügung haben
ich will göttlich glücklich, vollständig und dauerhaft im „7.Himmel“ sein, und nichts und niemand soll mich davon abhalten können
Im Prinzip ist diese Sehnsucht des Menschen nach Sinnerfüllung und Lebensglück doch recht verständlich. Und irgendwie packt man es sogar noch in das ganze System Gott mit einbauen.
Ein Jugendlicher äußerte dazu in einer Teenie-Zeitschrift: "Von Gott erwarte ich, dass er mein Leben geil macht."
2.die Sehnsüchte des Menschen
Von den Sehnsüchten des Menschen haben wir schon gesprochen. Doch ich möchte es noch etwas vertiefen. Nach was sehnen sich Menschen sonst noch. Dazu ein Ausschnitt aus einer Jugendzeitschrift, welche von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben wird.
In einem Kurzbericht über einen 16 jährigen Jungen mit Namen Benjamin unter dem Titel "Ich genieße meine Jugend jetzt", sagt er folgendes: „Ich will später etwas Vernünftiges machen, etwas mit Natur oder so, weiß aber zur Zeit noch nicht so recht, was vernünftig ist. Ich fange vieles an und höre damit auch wieder auf, wenn es mir keinen Spaß mehr macht. Ich besuche zur Zeit die 10. Klasse einer Gesamtschule. Das, was ich brauche, ist Freiheit.
Ich bin auf der Suche nach mir selbst. Ich genieße meine Jugend jetzt und lebe sie jetzt aus. Zur Zeit bin ich viel unterwegs: Hobbys wie Snowboard fahren und Tauchen haben bei mir Konjunktur, dazu kommen Diskos und Partys".
In der gleichen Zeitschrift berichten Udo und Marcel, dass sie nur wenig Hoffnung für ihr Leben und die Zukunft haben: „Wir sind bekennende Skinheads und sprechen meist mit den Fäusten", sagt Udo, 20 Jahre alt. „Älter als 30 werde ich bestimmt nicht", sagt Marcel, der jetzt 19 Jahre alt ist. Beide sind bereits vorbestraft und haben ihre Berufsausbildung abgebrochen. Ihr Alltag ist von Arbeitslosigkeit und Resignation geprägt.
Da Sehnen sich Menschen nach der großen Freiheit, wie sie auch immer aussehen mag. Autonom und selbständig, unabhängig sein ist der Wunsch vieler Menschen.
Die Sehnsucht nach einem sinnerfüllten Leben ist in vielerlei Form vorhanden. Und mancher spürt – dass die Spaßgesellschaft, die propagantiert wird, diese Sinnerfüllung nicht leisten kann.
3.die Selbstverwirklichung des Menschen
Das war das höchste Ziel des Kommunismus – die Selbstverwirklichung des Menschen - jeder nach seinen Gaben und Fähigkeiten
Leider ist das am real existierenden Sozialismus gescheitert.
Dass der Mensch sich selbst verwirklichen soll, wird aber auch in unserer modernen Gesellschaft regelrecht gepredigt und verkündigt. Ja damit der Mensch sich selbst verwirklicht davon lebt eine ganzer Wirtschaftszweig mit Büchern und Zeitschriften, Videos usw.
Aber auch gerade Arbeit verstehen man als Teil der Selbstverwirklichung des Menschen. In einem Grundsatzpapier über die Zukunft der Arbeit schreibt der Deutsche Gewerkschaftsbund:
„Arbeit bedeutet mehr als bloße Existenzsicherung. Sie ist die wesentliche Voraussetzung für die Selbstverwirklichung der Menschen und für ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Arbeit schafft gesellschaftlichen Wohlstand und Lebensqualität.“
Und damit kommen wir zu der Frage des Lebensglückes
Für viele Menschen - und ich befürchte auch für manchen Christen - stellt sich die Perspektive des Lebens so dar: Dieses Leben, zwischen Geburt und Tod, ist das Eigentliche. Und das muss bunt, vielfältig, problemlos und sorgenfrei sein, damit es sich lohnt. Und wenn es das nicht von sich aus ist, dann sorge ich eben dafür - mit Auszug in die bunte Welt der Prospekte, die mir die tollsten Angebote machen, oder mit Rückzug in mich selbst mittels Esoterik und Drogen.
Denn: Lebensglück duldet kein Leid.
4.die Macht des Geldes
Auch im Finanzbereich wollen viele Menschen nach dem Motto handeln "Ich will alles und zwar sofort". Sie merken gar nicht wie schnell sie über den Tisch gezogen werden. Sie lassen sich von hohen Renditen locken, die angeblich jemand mit ihnen teilen möchte. Und mancher fällt sogar darauf rein, dass er erst einmal einige Tausend Euro zahlen muss, ehe er 100 Tausend Euro bekommt. Das Gehirn wird um so weniger eingesetzt, je unglaublicher die Gewinnversprechen sind. Hinterher redet niemand mehr darüber.
Wie viele Menschen träume vom Fünfer im Lotto und starren darauf wie voll der Jackpot ist?
Wie viele Menschen wurden schon um des Geldes willen getötet? Wie viele Kriege wurden schon geführt.
Und wenn’s ums Geld geht, dann kennt mancher auch keine Freunde mehr.
So warf man im vorigen Jahr dem Deutschen Bank-Chef Josef Ackermann die "Ich will Alles-Mentalität" vor, die Mitarbeiter entlässt und den Gewinn steigert.
Und nicht um sonst wurde das Wort "Entlassungsproduktivität" zum Unwort des Jahres 2005 gewählt - Trotz Entlassungen die Produktivität steigern.
Geld haben um sich selbst zu verwirklichen und seine Sehnsüchte zu erfüllen.
5.die Macht des Konsum
Das "ich will alles" wird sogar fremd bestimmt. Nicht ich bestimme, was ich haben will, sondern der andere, zu mindestens teilweise.
Die Werbung bestimmt unser Leben und nutz unsere „Ich will alles“-Mentalität aus. Da wird heute von einem neuem Produkt in der Werbung erzählt und morgen möchte ich es möglichst haben.
6.das Ende vom Lied
Nun stellt sich für uns die Frage: „ Was ist das Ende dieses Liedes – etwa glückliche Menschen – ein heile Welt – Arbeit und Wohlstand für alle
Oder Chaos und Angst – ist unsere Welt heute sicherer geworden – wohl kaum sogar, noch unsicherer.
Da fragt man sich wirklich, wo führt das ganze hin?
Alkohol und Drogen – Terror, Krieg und Gewalt bis hin zum Selbstmord sind für viele unserer Mitmenschen nur noch der letzte Ausweg.
Und dazu fällt mir dann das zweite Lied aus den siebziger Jahren von Arno und Andreas ein. Leider hatte keiner mehr dieses Lied auf einem Band oder die Noten nicht mal mehr Arno und Andreas. Deshalb lese ich den Text einmal vor:
7.ohne Sinn und Ziel und Maßstab
Ich lief weg von meinem Vater,
probierte alles aus um high zu sein
Es folgte jedem Rausch zwar nur der Kater,
doch immer wieder fiel ich darauf rein.
Ohne Sinn und Ziel und Maßstab
steuerte mein Leben auf den Schrott.
Niemand, der mir einen Rat gab
doch grade da begegnete mir Gott.
Er hat jetzt in mir die Führung,
darüber bin ich wirklich froh.
Kommst du erst mit Jesus in Berührung,
dann wirst du sehn, es geht dir ebenso.
Glich mein Leben früher einem Wagen,
der ohne Fahrer in ein Chaos fährt,
so kann ich aus Erfahrung heut schon sagen:
Die Führung Gottes hat sich gut bewährt.
Das Lied von Arno und Andreas zeigt uns schon deutlich, wo das Dilemma unseres Lebens gelöst werden kann. Und es weist uns auf einen Bibelabschnitt aus dem Lukasevangelium von dem man sagt es ist die bedeutendste Kurzgeschichte in unserer Welt: Das Gleichnis vom verlorenen Sohn oder besser vom liebenden Vater.
8.Die Umkehr des Sohnes
Luke 15:11–24 LU
11 Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. 12 Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie. 13 Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. 14 Als er aber alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben 15 und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. 16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm. 17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! 18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. 19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich! 20 Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. 21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. 22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße 23 und bringt das gemästete Kalb und schlachtet’s; lasst uns essen und fröhlich sein! 24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.
9.Gottes Antwort auf die Sehnsucht des Menschen
Das Dilemma des Sohnes brauche ich jetzt nicht noch einmal zu erläutern. Ich denke, dass haben wir schon im Bild des modernen Menschen umfangreich gemacht.
Der Sohn tut etwas, wozu wir Menschen, die wir Sehnsucht nach einem Sinn im Leben haben, auch eingeladen sind.
Jesus sagt: „Da schlug er in sich“. Der Sohn denkt nach, aber nicht nur oberflächlich. Sondern es ging in die Tiefe. Er kam nach seinem ausschweifendem Leben und seinem Desaster wieder zu sich selbst. Er gesteht sich ein: „Ich bin gescheitert.“ Jesus macht uns in dem Gleichnis deutlich: ‚Der Mensch ist, solange er von Gott fern ist und ohne Gott lebt, nicht er selbst. Erst wenn er sich wieder auf den Heimweg zu Gott begibt wird er wieder er selbst.
Jesus macht uns deutlich, dass selbst der Mensch, der ganz unten ist, immer noch nicht ganz verdorben ist und noch um das Gottsein Gottes weiß. Und das jeder Mensch mag er noch so tief in seinem Leben gesunken sein, die Chance zur Umkehr und zur Heimkehr hat.
Darum beschloss der Sohn auch im Gleichnis wieder heimzukehren. Er will den Vater bitten, ihn statt als Sohn als Knecht wieder aufzunehmen.
Bei einem jüdischen Großgrundbesitzer gehörten die Knecht mit zur Familie. Sie hatten ihr Ein- und Auskommen.
Doch als der Sohn nach Hause kam, war von solch einem Ansinnen gar nicht die Rede.
Der Vater hält längst schon Ausschau, ob sein Sohn kommt. Und als er diesen sieht läuft er dem Sohn entgegen und umarmt ihn.
Der Sohn war gar nicht in der Lage seine Rede zu reden. Sofort erhält der Sohn neue Kleider, Schuhe und einen Ring.
Die Kleider sind das Symbol dafür, dass der Vater dem Sohn Ehre widerfahren lässt. Der Ring ist das Symbol dafür, dass er wieder alle Vollmachten als Sohn hat und die Schuhe sind ein Symbol dafür, dass er als Sohn angenommen ist, denn damals trugen nur die eigenen Kinder Schuhe und nicht die Knechte.
Damit wurden die Schuhe zum Zeichen der Freiheit. Der Mensch der autonom und selbstbestimmend sein will und sich selbst verwirklichen will stellt sich unter dem Machtanspruch Gottes und erfährt so eine Freiheit, von der er nur geträumt hat.
So wird ein Fest gefeiert, damit alle teilhaben an der Freude über die Heimkehr des Sohnes.
Manche Leute nennen diese Gleichnis, das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Das ist eigentlich in zweifacher Weise falsch: erstens dann müsste es heißen, das Gleichnis von den verlorenen Söhnen, denn auch der zweite Sohn, obwohl er zu Hause geblieben ist, ist in gewisser Hinsicht verloren. Doch das ist jetzt nicht unser Thema.
Viel besser und viel treffender ist das Gleichnis als das vom liebenden Vater nennen. Denn es sagt uns vielmehr über die Liebe des Vaters als über die Sünde des Sohnes aus.
Wir erfahren hier sehr viel von der Vergebung Gottes. Von dem wie uns Gott entgegenkommt. Wie schon gesagt, der Vater muss auf den Sohn gewartet und nach ihm Ausschau gehalten haben. Er sah ihn schon von weitem kommen. Und daheim angekommen vergab der Vater dem Sohn sofort, ohne ihn Vorwürfe zu machen. Das Wunder der Liebe Gottes zu uns Menschen besteht darin, dass Gott uns so begegnet, als hätten wir uns nie von Gott losgesagt.
Dabei und das übersteigt jetzt die Aussage dieses Gleichnisses und steht dennoch in dessen Intension, lässt Gott der Vater sich das Wertvollste kosten, seinen eigenen Sohn Jesus Christus. Er starb für uns am Kreuz, damit wir leben können.
Wir brauchen darum heute kein Leben mehr auf dem Schrott des Lebens zu leben, sondern können mit Gott neu anfangen. Dazu sind wir eingeladen.
Amen.
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