Auferstehungsandacht 2011
Notes
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Auferstehungsandacht 2011
1.Beginn vor der Kirche
Flötenmusik – Frau Angermann
Die Stunde des Ostermorgens ist da,
Zeit um aufzustehen vom Schlaf
denn unser Heil ist jetzt näher ...
Die Nacht ist vorgerückt,
der Tag ist nahe.
Laßt uns die Finsternis ablegen
und das Licht annehmen.
Röm 13,11f.
Wir wollen auch an diesen Ostermorgen wieder einen kleinen Osterweg über den Friedhof gehen.
Ostern begann mit einem Weg.
Die Menschen waren in der Morgenstunde unterwegs. Sie waren unterwegs zum Grab.
So wollen auch wir uns auf den Weg machen, den Frauen und Männer auf der Spur folgen und das ganz Neue suchen, was da geschehen ist.
In diesem Jahr sollen uns vor allem Texte aus dem Johannesevangelium begleiten.
Eine wichtige Erfahrung von Ostern ist: Die Osterfreude kommt aus der Stille, aus dem stille Unterwegssein.
Deshalb wollen wir diesen Weg jetzt schweigend gehen. Vielleicht kann man in der Stille die Vögel singen hören und man kann auch einfach besser bei sich selber sein und auf dem Weg, den damals die Frauen gingen. So lasst uns nun zu unserer ersten Wegstation gehen.
2. Am Urnenhain
Psalmgesang – Kantor Otto
Johannes 19
Wir hören Worte aus dem Johannesevangelium Kapitel 19:
38 Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.
39 Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe.
40 Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist.
41 An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab in einen Felsen gehauen, in dem noch niemand bestattet worden war.
60 Da hinein legten sie ihn, wälzten einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und gingen weg.
Meditation
Ein letzter Dienst für seinen Herrn. Er, Joseph von Arimathäa, gehörte zwar nicht zu seinen offiziellen Jüngern, aber doch hatte ihn die Botschaft von Jesus angesprochen. Sie hatte auch sein Leben verändert.
Darum wollte er dem Jesus noch einen letzten Dienst erweisen.
Und eigentlich war es sogar jetzt ein Bekenntnisdienst. Während die zwölf und die anderen Jüngern sich verstecken, ist er bereit, sich zu Jesus zu stellen. Ihm sein Familiengrab zu überlassen. Ihm dem, der als Gesetzloser und Gächteter gestorben ist, soll jetzt würdig begraben werden.
Und noch steht zu dem Gekreuzigten und toten Jesus – Nikodemus.
Zwei Menschen sind es aus dem Rat der Siebzig, die das Todesurteil beschlossen hatten. Doch die beiden konnten es nicht verhindern.
So tun sie an Jesus jetzt den letzten Dienst, den man an einem Menschen tut.
Doch nun stellt sich die große Frage:
Ist nun alles vorbei?
War das mit Jesus alles umsonst?
Ist mit seinem Tod alle Hoffnung gestorben?
Was nun?
Ende und Aus? Alles vorbei! – Ein großer Stein verschließt alles.
Wir stehen heute auf dem Friedhof! Die Gräber zeugen von unserer Vergänglichkeit. Alles hat seine Zeit – geboren werden hat seine Zeit – leben hat seine Zeit – sterben hat seine Zeit – und was dann?
Begraben – unsere Hoffnungen
Begraben – unsere Sehnsucht!
Begraben – unsere Beziehungen!
Begraben unsere Erwartungen!
Begraben - unsere Liebe!
Begraben unser Glaube!
Die große Frage der Menschheit: Alles vorbei! - auch das Leben! Ein großer Stein verschließt alles!
Zug zum Kreuz
3. Am großen Kreuz
Flötenmusik – Frau Angermann
Johannes 20,1-18
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, daß der Stein vom Grab weggenommen war.
2 Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
3 Da gingen Petrus und Johannes hinaus und kamen zum Grab;
4 sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.
5 Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.
6 Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen
7 und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte.
Petrus trat als erster von den beiden Jüngern ins Grab hinein. Die Angst vor den Soldaten war verschwunden. Doch trotzdem hing sein Versagen
Petrus trat als erster von den beiden Jüngern ins Grab hinein. Die Angst vor den Soldaten war verschwunden. Doch trotzdem hing sein Versagen der letzten Tagen noch als schwere Last auf ihm. Er wusste, wenn er wie auch immer Jesus begegnete, würde er mit seiner Sünde und mit seiner Schuld konfrontiert. Ob er damit richtig umgehen konnte, war er sich nicht sicher. So war vielleicht auch für den Glauben an die Auferstehung durch seine schmerzvolle Vergangenheit der Blick getrübt. Er wünschte und hoffte sicherlich, dass Jesus wieder lebendig ist, doch er wusste nicht, ob er in der Lage ist Jesus je wieder ins Gesicht zu blicken.
Vielleicht geht es uns auch so, wenn durch unser eigenes Versagen oder auch durch das Versagen anderer Menschen unser Blick für den Glauben an Gott getrübt ist. Vielleicht haben wir zu viele Schmerz und zu viel Leid persönlich erlebt oder es bei anderen gesehen – und jetzt sagen wir: An so einen Gott kann man nicht glauben, der das zu lässt, wie heute hier. Man will glauben, aber es gibt einfach zu viel Widersprüche.
Manchmal ist einfach zu schwer zu glauben, dass durch die Auferstehung Gott alle Tränen abwischen wird. Doch Jesus kann und will verzeihen und heilen.
Petrus ging ins Grab hinein und prüfte für sich alles. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, welches den Kopf Jesu verbunden hatte. Es zeigt, dass hier etwas geschehen ist. Doch es genügte noch nicht, um zu beweisen, dass Jesus lebte. Darum ging Petrus vom leeren Grab noch mit einem leeren Herzen weg. Aber eben doch nicht ganz ohne Hoffnung, mit einem kleinen Samenkorn des Glaubens im Herzen ...
Flötenmusik – Frau Angermann (mit Liedbegleitung)
•Lied: Korn, das in die Erde
8 Da ging auch Johannes, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.
9 Denn sie wußten noch nicht aus der Schrift, daß er von den Toten auferstehen mußte.
10 Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.
Deutungsworte:
Nun Johannes war zuerst am Grab angekommen. Er war jung und dynamisch. So rannte er mit aller Kraft zum Grab. Und er wollte es glauben. Denn er liebte Jesus sehr. Von allen Schülern, war er der treueste gewesen. Er war auf dem Hof gewesen, als Jesus verhört und zum Tode verurteilt wurde. Er hatte am Fuße des Kreuzes gestanden, als Jesus dort zum Sterben hing. Er nahm sich der Mutter Jesu an, um für sie zu sorgen. So trieb die Möglichkeit, das Jesus tatsächlich auferstanden sein könnte, an, dass er schneller lief, als er jemals zuvor gelaufen ist. Doch als er ans Grab kam, ging er nicht hinein. Er schaute nur hinein. Da sah er das, was Maria gesagt hatte. Aber er blieb draußen.
Vielleicht blieb er draußen, weil er noch ganz außer Atem war. Vielleicht blieb er draußen, weil er Angst hatte.
Was wäre, wenn die Botschaft von Maria falsch war, und der Körper Jesus 'Körper nur in einen anderen Teil des Grabes geschoben wurden? Er wollte ihn nicht sehen, den Leichnam Jesus der verstümmelt war von den Schlägen und Qualen am Kreuz.
Was wäre, wenn er und Petrus im Grab waren, und die Wachen kämen, die sich versteckt hatten? Es könnte ja durchaus ein gut durchdachte Falle der römischen Beamten sein.
Nun als dann Petrus kam und in das Grab ging, ging auch Johannes hinein.
Beide sahen nun alle Beweise der Auferstehung, doch sie gaben unterschiedliche Antworten auf diese Beweise. Johannes sah und glaubte. Das leere Grab war für ihn genügend Beweis für das, was die Frauen gesagt hatten. Es war für ihn wahr: „Jesus war wirklich von den Toten auferstanden! Johannes brauchte Jesus nicht zu sehen um zu wissen, dass Jesus lebte. Er hatte die Prophezeiungen Jesu über sein Kommen, seinen Tod und seine Auferstehung gehört, und jetzt, war hier das leere Grab.
Heute gibt es viele Leute hier, die wie Johannes glauben. Wir glauben denn das Grab ist leer, und das ist das Zeugnis der Christen durch die Jahrhunderte, das auf der Tatsache beruht, dass Jesus lebt. Wir brauchen nicht zu sehen, um zu glauben. Darum lasst uns die Worte Jesu aufnehmen: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“(Joh 20:29) Johannes tat es er reagierte auf das leere Grab mit Glauben.
Wir wollen jetzt in die Kirche gehen und im Vorraum der Kirche eine Kerze an der brennenden Osterkerze entzünden.
Dann gehen wir mit unserer brennenden Osterkerze in den Altarraum und stellen uns um die Christuskrone.
In der Kirche
Orgelmusik
Lesung Johannes 20,11-18
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
12 Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
13 Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.
14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wußte aber nicht, daß es Jesus war.
15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
16 Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
18 Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Deutungsworte:
Maria von Magdala, als Petrus und Johannes wieder gingen, blieb zurück.
Da erschien ihr ein Engel. Er stellte die Frage: "Warum weinst du?"
Nun am Anfang des Auferstehungsberichtes heißt es, als die Frauen zum Grabe gingen, „dass es noch dunkel war.“ Das ist nicht nur die Beschreibung der dunklen Morgenstunde, sondern auch der Zustand des Herzens der Frauen. Darunter auch von Maria Magdalena. Es war die tiefste dunkelste Zeit ihres Lebens. Maria war deprimiert. Psychologen sagen, dass Depression kommen, wenn man etwas wertvolles im Leben verloren hat. Je wertvoller die Person oder Sache, die man verliert, desto tiefer kann die Depression sein. Maria hatte etwas verloren, was ihr mehr wert war, als sie je hatte - sie hatte Jesus verloren. Er bedeutete ihr alles. Für sie bedeutete Jesus ...
Befreiung - Als sie Jesus das erste Mal begegnete, war sie von 7 Dämonen versklavt. Jesus hatte die Dämonen ausgetrieben. Er hatte sie befreit.
Frieden - Als Jesus sie von den Dämonen befreit hatte, hatte sie einen Frieden gefunden, den sie vorher nie gekannt hatte.
Vergebung – Auch von ihrer Sünde hat Jesus sie befreit.
an Jemand zu glauben - Als Jesus lebte, hatte Maria mit einer Gruppe von Frauen sein Wirken unterstützt. Sie glaubten dem, was er sagte und was er tat.
Führung - Ohne Jesus war sie verloren. Sie hatte ihr Leben Jesus gegeben. Sein Leben gab ihr Sinn in ihrem Leben.
So dachte sie, dass alles, verloren war , so rief sie ... sie weinte.
Doch dann geschah ein Wunder.
Sie begegnete dem auferstandenen Herrn Jesus Christus. Man kann sich die Freude vorstellen, die jetzt durch sie ging. Ihr Herz begann zu Jubeln: „Jesus der Meister ist wieder da!“
Doch sie spürte, er ist da und doch ist alles anders. Er wirkt und handelt anders, viel größer und viel stärker. Er ist da – auch heute. Und sie kann und sie soll es weiter tragen: Jesus ist nicht tot – er lebt damals und durch die 2000 Jahre Kirchengeschichte bis heute und auch hier in Fraureuth.
Lassen wir uns von diese Osterbotschaft der Maria anstecken „Ich habe den Herrn gesehen!
Als ein Zeichen dafür, daß wir uns von der Osterbotschaft anstecken lassen, haben wir diese Kerzen am Osterlicht entzündet.
Jeder hat eine brennende Kerze in der Hand. Sein Osterlicht, daß Christus für jeden von uns entzündet hat und das uns auf unserem Weg leuchten soll.
Der Lichterkreis macht deutlich, so wie wir um diesen Altar stehen, daß wir eine Gemeinschaft, ein Leib in Christus sind.
In der Gemeinschaft als Gemeinde wird das Licht Jesus zum Lauffeuer, daß auch andere in Bewegung bringt. und die Gemeinschaft im Gottesdienst ist der Ort, von wo wir wieder in den Alltag und in die Welt gesandt werden, um das Licht des Auferstandenen weiterzugeben.
In dem Osterlicht sehen wir uns selbst, unser Leben, unseren Nächsten und die Welt mit neuen Augen.
Jesus gibt uns den Auftrag, dieses in alle Welt zu tragen.
Unsere Lichterkrone ist ein Symbol dafür, wie das Osterlicht um die ganze Welt geht. Daß sich die Freude und die Hoffnung verbreitet.
Deshalb wollen wir nun unsere Lichter auf diese Lichterkrone aufsetzen, in dem Wissen, daß durch uns das Osterlicht weiter getragen wird.
So wie wir immer etwas zurückbekommen, wenn wir das Licht Jesu weitergeben, so soll es auch jetzt sein. An dem Platz, wo jeder sein Licht aufsetzt, ist für jeden ein Osterei zum mit nach Hause nehmen.
So wollen wir uns als Gemeinde des Auferstandenen den Frieden des Auferstandenen zusprechen oder ein frohes Osterfest wünschen.
Der Friede des Auferstandenen sei mit dir. Ein frohes und gesegnetes Osterfest.
•Lied 116,1-4: Er ist erstanden, Halleluja
6. Segen
Gott segne uns an diesem Ostermorgen und lasse sein Licht hell in unseren Herzen brennen .
Der auferstandene Christus segne uns mit seiner Liebe, die alles überwindet, was uns das Leben schwer und trostlos macht.
Der lebendige Geist Gottes segne uns mit seiner Kraft, die alles verwandelt, Tote lebendig macht und erstarrte Menschen in Bewegung bringt.
Der Friede des Auferstandenen sei mit uns.
Auferstehungsandacht 2011
1.Beginn vor der Kirche
Flötenmusik – Frau Angermann
Biblisches Votum
Einführung
Wir gehen schweigend(!) zum Urnenhain
2. Auf dem Urnenhain
•Psalm – Kantor Otto
Lesung: Johannes 19
Meditation
Zug zum Kreuz (schweigend !)
3. Am großen Kreuz (oberer Brunnen)
•Flötenmusik – Frau Angermann
Lesung: Johannes 20,11-18
Meditation
•Flötenmusik
Lied 98: Korn, das in die Erde
Lesung: Johannes 20
Deutungsworte:
Zug in die Kirche
Jeder nimmt sich im Gehen eine Kerze.
Am Eingang der Kirche entzündet jeder seine Kerze im Vorbeigehen am Osterlicht.
Alle versammeln sich im Kreis im Altarraum.
4. Sammlung im Altarraum, stehend um die Lichterkrone.
•Orgelmusik
Lesung: Johannes 20 + Deutungsworte:
Lichter auf die Lichterkrone aufsetzen
Wir wünschen uns gegenseitig ein frohes Osterfest und/oder: Der Friede des Auferstandenen sei mit dir.
•Lied 116,1-4: Er ist erstanden, Halleluja
Segen