Ablauf Tischabendmahl Gründonnerstag 2011
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Transcript
Ablauf Tischabendmahl
Ablauf Tischabendmahl
Gründonnerstag 2011
Gründonnerstag 2011
Musik zum Eingang
Begrüßung
Willkommen zur Mahlfeier am Gründonnerstag.
Wir sind zusammen, um Brot und Wein zu teilen und um an das erste Abendmahl zu erinnern. Wir kommen aus der Unruhe dieser Tage und gehen auf den Tag der Kreuzigung zu. Wir kommen und wissen, dass wir viel zu oft auf dem beharren, was uns zusteht, und zu wenig auf das schauen, was Gott und andere Menschen uns schenken. Viel zu oft nehmen wir - ohne Rücksicht auf die anderen; und viel zu wenig schauen wir auf das, was wir geben können an Zeit, Aufmerksamkeit, an einer helfenden Hand oder einem liebevollen Wort.
So sehnen wir uns nach Zuspruch und Vergebung und vertrauen auf Gottes vorbehaltlose Liebe.
Wie damals am Abend vor seiner Kreuzigung, lädt Jesus Christus heute an seinen Tisch, schenkt uns im Schatten des Todes Anteil an seinem Leben.
In seiner Geistesgegenwart bekommen wir zu hören und zu schmecken, was trotz Schrecken, Schuld und Tod hoffen lässt.
So lasst uns GOTT in einem Moment der Stille hinhalten, was wir mitbringen an Lebenslast und Lebenslust.
Stille
Gebet
Herr, unser GOTT, da sind wir.
Sieh uns an, begegne uns, heile uns,
gib unsrer Hoffnung Nahrung.
Das bitten wir Dich durch Jesus Christus. AMEN
Friedensgruß
GOTTES Friede sei mit Euch. Friede sei mit dir.
Psalm 111
1 Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde.
2 Groß sind die Werke des HERRN; wer sie erforscht, der hat Freude daran.
3 Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
4 Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR.
5 Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt ewig an seinen Bund.
6 Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, dass er ihnen gebe das Erbe der Heiden.
7 Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Ordnungen sind beständig.
8 Sie stehen fest für immer und ewig; sie sind recht und verlässlich.
9 Er sendet eine Erlösung seinem Volk; / er verheißt, dass sein Bund ewig bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name.
10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. / Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.
Lied 98,1
1. Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt -
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Evangelium Johannes 13,1-15
1 Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.
2 Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten,
3 Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging,
4 da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich.
5 Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.
6 Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße waschen?
7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.
8 Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.
9 Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!
10 Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle.
11 Denn er kannte seinen Verräter; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.
12 Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe?
13 Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch.
14 Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen.
15 Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Lied 98,2
2. Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Evangelium Johannes 13,34-35
34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.
35 Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Lied 98,3
3. Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn -
hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Bildbetrachtung
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MARKUS 14,17-26
17 Als es Abend geworden war, kam Jesus mit den Zwölf.
18 Während sie bei Tisch waren und aßen, erklärte er: »Ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten – einer, der hier mit mir isst.«
19 Die Jünger waren bestürzt, und einer nach dem anderen fragte ihn: »Doch nicht etwa ich?« –
20 »Es ist einer von euch zwölf«, erwiderte er, »einer, der mit mir ´das Brot` in die Schüssel taucht.
21 Der Menschensohn geht zwar den Weg, der ihm in der Schrift vorausgesagt ist; doch wehe dem Menschen, durch den er verraten wird! Für diesen Menschen wäre es besser, er wäre nie geboren worden.«
22 Im weiteren Verlauf des Essens nahm Jesus Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es den Jüngern mit den Worten: »Nehmt, das ist mein Leib.«
23 Dann nahm er einen Becher ´mit Wein`, sprach ein Dankgebet, gab ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus.
24 Er sagte zu ihnen: »Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
25 Ich sage euch: Ich werde nicht mehr vom Saft der Reben trinken bis zu dem Tag, an dem ich den neuen Wein trinken werde im Reich Gottes.«
26 Nachdem sie dann ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
"Eine Nummer zu groß" (c) Foto: Otto Weymann
EINE NUMMER ZU GROSS
Irgendwie ist der Tisch mindestens eine Nummer zu groß für mich. Wer kann da schon Platz nehmen?
Manchmal fühle ich mich so klein, so unzureichend. Ich passe nicht dahin und finde nicht meinen Platz. Alles ist mir eine Nummer zu groß.
Bin ich erst einmal in diesen Gedanken, dann sehe ich oft alles aus dieser "Ach-was-bin-ich-doch-für-ein-kleines-Licht-Perspektive"; und zum Schluss traue ich mir kaum noch etwas zu.
Kleine Kinder stehen oft vor zu großen Dingen, haben oft diesen Blick vor sich: Die Stühle zu groß, der Tisch zu hoch, die Türklinke unerreichbar. Oft stehen sie staunend davor und sie strecken sich danach, versuchen auf den Stuhl zu klettern und die Türklinke zu erreichen.
Sie vergessen die Gefahren, glauben das Unmögliche zu schaffen, neugierig und mutig gehen sie ans Werk.
Ich möchte von diesen Kindern lernen. Dieser Tisch und diese Stühle auf dem Bild zwingen mich, eine Kinderperspektive einzunehmen. Sie wecken meine Neugier, meinen kindlichen Ehrgeiz. Und ich fange an zu klettern, mit mich selbst fast überschätzendem Mut.
"Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken" (Matthäus 11,28), sagt Jesus und lädt uns an seinen Tisch ein, der für mein Verstehen auch manchmal eine Nummer zu groß ist.
Passe ich denn in seine Gesellschaft?
Bin ich würdig genug, hier meinen Platz zu finden?
Was bringe ich mit?
Bin ich nicht viel zu klein und unbedeutend?
Ich passe da einfach nicht hin. Da ist sie dann wieder, die Sicht des Erwachsenen, der zunächst ängstlich darauf sieht, wie klein und unvermögend er ist.
Das ist nicht die Perspektive der Kinder Gottes, die angesichts des übergroßen Tisches des Herrn ins Staunen und Wundern geraten; die ehrgeizig und mutig Platz nehmen wollen, auch wenn sie nicht einmal über die Tischkante schauen können.
"Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken."
Das ist Gottes Einladung für jeden, der sich zu klein und zu wertlos fühlt und für diejenigen, die sich für groß und unangefochten halten.
Wenn Jesus uns zum Abendmahl einlädt, dann auch deshalb, weil er uns schon jetzt etwas von dem zeigen will, wie es sein wird im Reich Gottes.
Wer jetzt das Lebensbrot teilt und isst und aus dem Kelch des Heils trinkt, der hat Teil an der Kraft des zukünftigen Reiches Gottes.
Diese Nahrung lässt uns wachsen.
Über die Tischkante zu schauen, bleibt uns vielleicht noch vorenthalten.
Ein Stück Zukunft bleibt ungesehen, ist noch nicht voll offenbar. Alles ist noch eine Nummer zu groß, wir können es noch nicht fassen und begreifen.
Aber unser "gnädiger und barmherziger" Gastgeber hat für uns "ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder" (Psalm 111,4; Wort zum Gründonnerstag), um uns ahnen zu lassen, wie groß und herrlich der Tisch sein wird, an dem wir mit ihm in seinem Reich trinken und essen werden.
So lerne ich in der Kinder-Gottes-Perspektive gerne wieder mit Begeisterung und kindlichem Verlangen, auf die Größe und die Herrlichkeit Gottes zu schauen.
Lied: EG 220 Herr, du wollest uns bereiten
Herr, du wollest uns bereiten
zu deines Mahles Seligkeiten;
sei mitten unter uns, o Gott!
Laß uns, Leben zu empfahen,
mit glaubensvollem Herzen nahen
und sprich uns los von Sünd und Tod.
Wir sind, o Jesu, dein;
dein laß uns ewig sein!
Amen, Amen.
Anbetung dir! Einst feiern wir
das große Abendmahl mit dir.
Gabenbereitung
GOTT, wir singen Dein Lob...
Lass uns das Brot zum Brot des Lebens werden
GOTT, wir singen Dein Lob...
Lass uns den Kelch zum Kelch des Heils werden.
Wie die Körner und die Trauben...
So lass alle, die Dich suchen, versammelt werden
von den Enden der Erde in Deinem Reich.
Präfation
Gott lädt uns ein zu seinem Mahl: zum Brot des Lebens, zum Kelch des Heils. Wir danken dir, Gott, weil du alles liebst, was lebt. Wir danken dir, Gott, für Jesus Christus, deinen Sohn, der uns befreit hat von Angst und Schuld. Wir danken dir, Gott, für deinen Geist, der uns Mut macht zum Glauben, Hoffen und Lieben.
Wir loben deine Herrlichkeit mit allem, was lebt und stimmen ein in den Lobpreis der Engel (Sanctus):
Lied: Heilig Heilig Heilig
Heilig, heilig, heilig
ist der Herr Zebaoth;
alle Lande sind seiner Ehre voll.
Hosianna in der Höhe.
Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Hosianna in der Höhe.
Epiklese
Komm, Geistkraft GOTTES, schenk uns Anteil an dem Leben, das in Christus Jesus erschienen ist, wenn wir in seinem Namen das Brot des Lebens teilen und aus dem Kelch des Heils trinken.
Einsetzungsworte: 1. Kor 11, 23b-24:
Alle: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten
ward, nahm er das Brot, dankte und brach´s
und sprach: Nehmt und esst! Das ist mein Leib,
der für euch gegeben wird; das tut zu meinem
Gedächtnis!
Christuslob: Geheimnis des Glaubens
alle Dein Leben und Deinen Tod, Jesus Christus,
verkünden wir und deine Auferstehung
preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit.
Vaterunser
Austeilung/Brot
Schmeckt und sehet, wie freundlich GOTT ist.
Lasst uns das Brot des Lebens teilen!
Wir reichen es weiter mit den Worten:
Christi Leib für dich gegeben.
Der andere kann es mit Amen bestätigen.
Gedanken zum Mahl
Er,
der Gekreuzigte und Auferstandene,
gibt sich für uns hin,
in Brot und Wein
verbindet sich mit uns
und gibt uns Anteil
an seiner Lebenskraft.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus -
ist etwas ganz tief in uns.
In unserem Denken und Fühlen.
in unserem Tun.
Mit Jesus.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus -
ist aber auch etwas in uns,
das nach außen drängt.
Mit Jesus.
Zu den Mitmenschen an unserer Seite.
Abendmahl
ist Verbundenheit mit Jesus,
so wie Er sie will -
ist Geschenk und Auftrag.
Ist Empfangen und Hingeben.
Ist Kraft für andere.
Einsetzungsworte/Kelchwort :
Alle: Desgleichen nahm er auch den Kelch nach
dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der
neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr
daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Austeilung/Wein
Im Horizont des Reiches Gottes
lasst uns aus dem Kelch des Heils trinken.
Wir reichen es weiter mit den Worten:
Christi Blut für dich vergossen.
Der andere kann es mit Amen bestätigen.
Fürbitte/Dankgebet:
Gott, du Quelle des Lebens, wir sind gestärkt durch Brot und Wein, durch deine Gaben, die wir in Gemeinschaft geteilt haben. In Brot und Wein hast du dich uns mitgeteilt und uns reich beschenkt. Dafür danken wir dir. Mach uns fähig, auch in unserem Leben zu teilen und zu geben von dem, was wir haben. Lass uns dabei erfahren, dass du dich mitteilst, wo immer wir in deinem Namen teilen, handeln und leben.
Herr, unser Gott, hab Dank, dass du uns in deinem Sohn immer wieder
nahe kommst und uns einlädst.
Hab Dank für die Menschen, die damals in dem Mann von Nazareth deine Liebe erfuhren, die die Geschichten bewahrten, die von Heilung,
von Freiheit, von Gerechtigkeit erzählen und uns Bilder schenkt gehaben, an denen wir uns aufrichten können.
Wir danken dir für die Menschen, von denen wir das Glauben gelernt haben, die von dir getragen wurden und uns dieses Vertrauen weiter gegeben haben.
Wir bitten dich, lass uns selbst weitergeben, dass wir uns auf dich verlassen können.
Wir bitten dich für alle, die in diesen Tagen besonderen Halt brauchen:
Gebetsstille, wo wir Anliegen und Menschen nennen können.
Stärke sie und lass sie – wo möglich, an deinem Heiligen Mahl teilhaben, auf dass sie Kraft bekommen.
Uns alle aber bewahre und behüte.
Amen.
Lied: 171, 1+2 Bewahre uns Gott
1. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns auf unsern Wegen.
Sei Quelle und Brot in Wüstennot,
sei um uns mit deinem Segen,
sei Quelle und Brot in Wüstennot,
sei um uns mit deinem Segen.
2. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns in allem Leiden.
Voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten,
voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten.
Abendessen
Lied: 171, 3+4
3. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns vor allem Bösen.
Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen,
sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen.
4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns durch deinen Segen.
Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen,
dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen.
Segen