Jeder Mensch braucht einen Engel

Hallo liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Gemeinde,

schön dass ihr heute zu unserem Gottesdienst da seid.

„das Vorbereitungsteam und auch das Lied von Siegfried Fietz „Jeder Mensch braucht einen Engel“ haben uns ja schon in das Thema eingestimmt.

Hallo Willibald,

schön dass du auch da bist.

Hallo, ja ich dachte, ich begleite dich mal mit nach Reinsdorf, sage mal Bananen gibt wohl hier keine?

Nein, Willibald – du mit deiner Bananenfresssucht, - aber sage du einmal, was hast Du denn da um den Hals hängen.

Na das ist doch ein Engel?

Wozu brauchst Du denn so einen Engel?

Das Thema des Gottesdienstes heute heißt doch „Jeder Mensch braucht einen Engel“.

Da ich aber kein Mensch bin, sondern ein Affe, aber auch einen Engel haben will. Da habe ich mir eben einen Engel umgehängt.

Ob der Engel dir wirklich hilft, das möchte ich bezweifeln. Aber wir wollen jetzt einmal nachdenken, was ein Engel ist, wozu ein Engel da ist und wie er uns helfen kann.

Da bin ich mal gespannt!

So setze dich jetzt einmal hin. Damit du mir aber nicht Fleisch fällst, habe ich dir doch eine Banane mitgebracht, eine extra große. Abe du weißt – gegessen wird erst hinterher. Jetzt musst du aufpassen.

Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Gemeinde,

jeder Mensch braucht einen Engel - so haben wir heute unseren Familiengottesdienst genannt.

Aber was ist denn ein Engel?

Wenn wir eine Umfrage in Reinsdorf machen würden, würden wir eine ganze Menge Antworten bekommen?

Geflügelte Wesen,

liebe Menschen,

meine Nachbarin,

die Oma,

die Freundin,

das kleine Baby,

und und und.

Zu DDR-Zeiten gab es ja einmal eine ganz besondere Definition – da nannte man Engel „Jahresendflügelfiguren“.

Und wenn wir vor das Wort Engel ein B davor setzen, würde uns sicher auch eine ganze Menge einfallen,

was da nicht alles zu einem Bengel passt?

Was sagt aber die Bibel dazu, was ein Engel ist? Schließlich taucht es ja auch hier auf. In der Lutherübersetzung finden wir das Wort Engel in der Mehrzahl und in der Einzahl 282 mal.

Nun zwei markante Bibelworte fallen uns dazu ein. Eines aus dem Alten Testament und eines aus dem Neuen Testament.

Das eine Wort, aus dem Alten Testament, haben sogar viele Leute als Taufspruch. Es steht in Psalm 91,11-12:

„Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“

Da muss ich ja sagen, da ist es ja gut, dass ich ein paar Kilo abgenommen habe, sonst hätten, die bei mir ganz schön zu schleppen.

Und das zweite Wort aus dem Neuen Testament finden wir im Hebräerbrief. Hier werden die Engel in ihrem Wesen und in ihrer Aufgabe richtig beschrieben:

„Engel sind alle nur Diener, Wesen der unsichtbaren Welt, die denen zu Hilfe geschickt werden, die am kommenden Heil teilhaben sollen, dem Erbe, ´das Gott uns schenkt`.“

Hebräer 1,14

Also die Bibel sagt uns Engel sind da. Sie sind real. Sie wirken in unserem Leben. Sie wirken auch heut und hier in der Kirche in Reinsdorf.

Auch Jesus, Petrus und Paulus selber rechneten und wussten um die Gegenwart der Engel.

Was wäre denn die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu Jesus ohne die Engel?

Oder Jesus im Garten Gethsemane, wo ihn ein Engel stärkte und ermutigte, den Weg ans Kreuz zu gehen.

Oder die Engel, die im Johannesevangelium die Auferstehung Jesu bezeugten .

Petrus wurde durch einen Engel aus dem Gefängnis geführt.

Paulus wurde durch einen Engel ermutigt, als er in Seenot war.

Engel helfen auch uns heute. Sie sind keine Kitschfiguren, oder keine Anhänger, wie sie Willibald am Hals getragen hat.

Auch keine Jahresendflügelfiguren, die man zur Weihnachtszeitaufstellt, damit es schön gemütlich ist.

Nein Engel sind etwas wirklich Reales. Sie wirken in unserem Leben.

Wirklich bewusst ist mir persönlich noch kein Engel begegnet, aber ich habe in meinem Leben schon so viel Bewahrung und Führung erlebt, dass ich daran glaube, dass sie in meinem Leben gehandelt haben und handeln.

Wie stellen wir uns denn einen Engel vor?

Als Wesen mit großen Flügeln und einem Schwert in der Hand?

Als kleinen niedlichen Puttenengel?

In Gera in der Trinitatiskirche ist sogar so ein Puttenengel mit Glatze dargestellt.

Oder wie unsere Kinder beim Krippenspiel in weißen Gewändern und Rauschegold?

Oder ist ein Engel jemand in Jeans und Parka?

Könnte es aber auch, der unbekannte Mensch sein, der mir heute mit einem freundlichem Wort Mut gemacht hat!

Oder die Nachbarin, die schnell mal auf die Kinder aufpasste weil ich noch einen wichtigen Termin hatte.

Oder mein Freund in der Klasse, der zu mir gehalten hat, als die anderen mich auslachen wollten?

Egal wie sie aussehen – ich glaube, dass es sie gibt:

Engel – als göttlich Wesen, die uns als Christen dienen sollen.

Und sie haben viele Aufgaben.

In einem kurzen Gedicht sind sie zusammengefasst:

Engel sind Boten

Boten des Himmels,

dienstbare Helfer Gottes

Engel beraten,

Engel begleiten,

Engel geleiten deine Seele.

Engel sind Mittler,

Mittler des Himmels,

zärtliche Mahner Gottes,

Engel beschirmen,

Engel beschützen,

Engel geleiten deine Seele.

Engel sind Zuflucht,

Zuflucht des Himmels, Zeugen der Gnade Gottes.

Engel behüten,

Engel beflügeln,

Engel geleiten deine Seele.

Schließ deine Augen,

denn du kannst bauen

auf die himmlischen Wegbegleiter.

Schließ deine Augen,

du kannst vertrauen

auf das Wirken der Engel.

Ja, das können wir wirklich tun. Doch das ist nur die eine Seite von Engeln.

„Jeder Mensch braucht einen Engel“

so heißt es heute.

Ihr Lieben, es müssen nicht immer die göttlichen Engel sein, sondern es können ganz menschliche Engel sein.

Das wurde ja schon in der Frage, wie denn Engel aussehen, angedeutet.

Du und ich – können anderen Menschen zum Engel werden.

In dem Lied von Detlef Block und Siegfried Fietz, welch wir am Anfang der Predigt gehört haben, heißt es: „Jeder Mensch braucht einen Engel, jeder Mensch braucht einen Freund, der‘s im Lachen und im Weinen gut und herzlich mit ihm meint.

Überlegt euch einmal, wer euch in der vergangenen Woche in wirklich einer schweren Situation in eurem Leben beigestanden hat?

Wer hat euch da getröstet?

Wer hat euch da Mut zugesprochen?

Wer hat da mit euch gebetet?

Und dann überlegt einmal,

wen ihr in der vergangenen Woche in einer wirklich schweren Situation beigestanden habt,

wo ihr getröstet habt

oder vielleicht auch nur mit geschwiegen, auch das hilft.

Wo ihr jemandem einfach zugehört habt?

Wo ihr jemanden auch praktisch geholfen habt?

Wir müssen nicht erst warten bis die göttlichen Engel eingreifen und wirken, sondern wir können auch als menschliche Engel wirksam sein, manchmal ganz klein, still und bescheiden und doch mit großer Wirkung.

Vielleicht sogar so, dass es der andere gar nicht merkt, dass wir ihm zum Engel geworden sind.

Es ist bemerkenswert, dass das was wir im Verborgenen Gutes tun, das baut uns in unserem Glauben und unserem Vertrauen zu Gott mehr auf, als das, was wir vor aller Öffentlichkeit tun.

Dem alten Abraham hat Gott einmal zugesagt: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ Genau das gilt auch denen, die anderen ein Engel sein wollen.

Darum wenn es heißt „Jeder Mensch braucht einen Engel“ sei auch du dem anderen ein Engel.

Werd Du in den kommenden Tagen und der kommenden Woche anderen Menschen zu einem Engel und du wirst merken, wie Gott dich segnet.

Amen