Was sind sie für ein Typ?
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Was sind sie für ein Typ?
Was sind sie für ein Typ?
Liebe Frauen und auch liebe Männer,
wissen sie, was sie für ein Typ sind? Sind sie ein Sommertyp? Sind Sie ein Herbsttyp oder vielleicht eher ein Wintertyp? Wenn keines von den dreien, dann bleibt noch der Frühlingstyp?
Was meine ich wohl damit? Ich meine, was sie wohl für ein Farbtyp sind? Welche Farben ihnen stehen? Ob sie ihnen zum Beispiel mehr die Farben des Sommers oder wie jetzt die Farben des Herbstes stehen.
Vielleicht haben sie schon einmal so etwas, wie eine Farb- und Stilberatung in Anspruch genommen. Welche Farben fördern ihre Persönlichkeit? Wie kann Farbe und Stil ihr Leben verändern?
In unserem Predigttext heute geht es auch um Ausziehen und Anziehen und um Veränderung. Wie durch Ausziehen und Anziehen unser Leben verändert wird. Der Predigttext nimmt das Bild des Ausziehen und Anziehen auf, aber er hat am Ende doch nichts mit Bekleidung zu tun.
Wir lesen Epheser 4,22-32:
22 Dann wurdet ihr aber auch gelehrt, nicht mehr so weiterzuleben, wie ihr bis dahin gelebt habt, sondern den alten Menschen abzulegen, der seinen trügerischen Begierden nachgibt und sich damit selbst ins Verderben stürzt.
23 Und ihr wurdet gelehrt, euch in eurem Geist und in eurem Denken erneuern zu lassen
24 und den neuen Menschen anzuziehen, der nach Gottes Bild erschaffen ist und dessen Kennzeichen Gerechtigkeit und Heiligkeit sind, die sich auf die Wahrheit gründen.
25 Darum legt alle Falschheit ab und haltet euch an die Wahrheit, wenn ihr miteinander redet. Wir sind doch Glieder ein und desselben Leibes!
26 Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. Legt euren Zorn ab, bevor die Sonne untergeht.
27 Gebt dem Teufel keinen Raum ´in eurem Leben`!
28 Wer bisher ein Dieb gewesen ist, soll aufhören zu stehlen und soll stattdessen einer nützlichen Beschäftigung nachgehen, bei der er seinen Lebensunterhalt mit Fleiß und Anstrengung durch eigene Arbeit verdient; dann kann er sogar noch denen etwas abgeben, die in Not sind.
29 Kein böses Wort darf über eure Lippen kommen. Vielmehr soll das, was ihr sagt, gut, angemessen und hilfreich sein; dann werden eure Worte denen, an die sie gerichtet sind, wohltun.
30 Und tut nichts, was Gottes heiligen Geist traurig macht! Denn der Heilige Geist ist das Siegel, das Gott euch im Hinblick auf den Tag der Erlösung aufgedrückt hat, ´um damit zu bestätigen, dass ihr sein Eigentum geworden seid`.
31 Bitterkeit, Aufbrausen, Zorn, wütendes Geschrei und verleumderisches Reden haben bei euch nichts verloren, genauso wenig wie irgendeine andere Form von Bosheit.
32 Geht vielmehr freundlich miteinander um, seid mitfühlend und vergebt einander, so wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.
Liebe Gemeinde,
einen Kleiderschrank muss man immer wieder mal ausmisten, denn mit der Zeit sammeln sich da manche Kleidungsstücke an, die kaum wieder angezogen werden, weil sie unmodern geworden oder zu alt sind. Sie kommen dann in die Altkleidersammlung oder schlimmsten Fall gleich in den Müll. Meistens haben sich da schon eine ganze Menge an alten Kleidungstücken angesammelt. Denn kaum keiner wird das wirklich berücksichtigen, was Aufräumexperten sagen: Dass bei einem neuen Stück, ein altes wieder weg muss.
Frage an uns: Wie ist das mit den Gewohnheiten unseres Lebens?
Ein Mensch ist Christ geworden. Das Evangelium, die gute Nachricht von Jesus Christus hat ihn ergriffen. Sein Leben hat einen neuen Sinn bekommen, eine Hoffnung. Es hat ein Ziel, auf das es sich hin zu leben lohnt. Die Taufe ist das äußere Zeichen seiner Veränderung, seiner Umkehr.
Jetzt steht er hier und blickt auf sein Leben zurück. Er hat einen neuen Maßstab, eine neue Messlatte für sein Leben erhalten. Daran will er sich orientieren.
Er blickt zurück auf sein bisher gewesenes Leben – der alte Mensch, wie es unser Bibeltext sagt. Den gilt es abzulegen. Unsere Taufe ist das Sinnbild für das Ersaufen des alten Menschen. Doch wie sagt Luther: „Das Biest kann schwimmen!“
Damit, und das macht Paulus auch hier deutlich, ist das Ablegen des alten Menschen kein einmaliges Geschehen, sondern immer wieder neu zu tun. Jeden Tag neu müssen wir den alten Menschen ablegen.
Ganz normale Lebensberater sagen: „Alte Lebensgewohnheiten bekommt man nur los, wenn man sie durch neue Lebensgewohnheiten ersetzt.“ Also wer viel raucht und nicht mehr rauchen möchte, der könnte z.B. ein Runde ums Haus laufen. Oder statt einer Tafel Schokolade beim Fernsehen wird ein schöner Obstteller gegessen. Ich weiß, dass so etwas zu ersetzen nicht leicht ist.
Und so weiß ich auch, wenn es uns so schon bei den normalen Dingen des Lebens schwer fällt unsere Gewohnheiten zu verändern, wie schwer es dann auch bei den geistlichen und Glaubensdingen ist.
Und trotzdem werden wir ermutigt dran zu bleiben, den alten Menschen auszuziehen und den neuen Menschen anzuziehen.
Der erste Schritt dazu ist, dass wir uns erneuern lassen im Geist und im Denken. Erneuerung beginnt zuerst im Kopf. wir müssen uns das bewusst machen, was Gott alles für uns getan hat, dass er aus Liebe zu uns seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz sterben ließ. Wir müssen uns auch bewusst machen, dass er uns die Kraft und die Freude zur Veränderung in unserem Leben geben will. Ein Leben als Christ heißt eben nicht, wie es oft karikiert wird, als frommer Trauersack zu leben und bei Frauen mit Glaubenszwiebel auf dem Kopf durch die Gegend zu laufen.
Erneuerung im Geist heißt auch, dass Gottes heiliger Geist in unserem Verstand direkt in uns, in unseren Gedanken und Denken wirkt und uns führen und leiten will.
Natürlich werden dann auch unsere Sinne und auch unser Gewissen geschärft, so dass wir zu Menschen werden, die nach Gottes Bild leben wollen, die nach der göttlichen Wahrheit suchen, auch nach der göttlichen Wahrheit für das eigene Leben.
Und doch merken wir es wieder und wieder so einfach ist es nicht.
Ich brauche nur einmal die Frage zu stellen und mit dieser Frage bin ich ganz dicht am Predigttext: Wie gehen wir denn miteinander um? Wie reden wir miteinander, wie reden wir übereinander und besonders was reden wir übereinander: Falschheit oder Wahrheit?
Ist das, was wir reden von der göttlichen Liebe geprägt? Ist es an der göttlichen Liebe auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft?
Ich glaube, wenn wir das tun wird manches Wort dann lieber nicht gesagt!
Und noch eins zum neuen Menschen: Wer von euch war in seinem Leben noch nie richtig zornig, so richtig stinksauer auf einen anderen?
So sauer, dass er am Abend den Zorn mit ins Bett genommen hat. Dann hat der Zorn in der ganzen Nacht weiter gearbeitet. Und was ist passiert?
Der Zorn hat sich nicht etwa verraucht, sondern er ist in der Nacht gewachsen. Am nächsten Morgen war er sogar noch stärker. So habe ich es wenigstens erlebt, wenn ich den Zorn über einen Menschen am Abend mit ins Bett genommen habe.
Darum halte ich den Ratschlag des Apostels umso wichtiger:
Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. Legt euren Zorn ab, bevor die Sonne untergeht.
Wir Menschen werden zornig über andere, und manchmal auch zu recht. Auch Jesus ist an mancher Stelle zornig geworden. Doch der Zorn soll nicht in der Sünde münden, sondern in der Korrektur, in der Liebe und in der Vergebung. Ja er kann sogar zu einer dynamischen Kraft der Veränderung werden. Aber Zorn muss ein Ende haben, spätestens am Abend des Tages muss bereinigt und vergeben worden sein, was zum Ärger geführt hat. Es ist ein hoher Anspruch, der hier an uns gestellt wird, aber schließlich leben wir als von Gott erneuerte Menschen.
Leider kann ich in der Kürze der Zeit nicht zu allen Punkten des Textes etwas sagen. Darum nur noch eins: Als Christen werden wir ermutigt in der Vergebung zu leben. Ohne Vergebung können wir als neue Menschen nicht wachsen und verändert werden. Wir werden ermutiget einander zu vergeben, weil Gott uns durch Jesus Christus vergeben hat.
Mit Farb- und Stilberatung können wir die Äußerlichkeiten unseres Lebens verändern. Das kann uns sehr hilfreich sein. Aber wahre Veränderung geschieht durch die Erneuerung des Menschen durch den Glauben, durch das Anziehen des neuen Menschen durch Jesus Christus. Dazu möchte ich euch heute Mut machen. Zieht ihn an- jeden Tag neu! Amen!