Gemeinsam unterwegs zur himmlischen Gemeinde! (2)
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· 12 viewsKirchweih Fraureuth 2010 mit Glockenweihe
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Gemeinsam unterwegs zur himmlischen Gemeinde!
Gemeinsam unterwegs zur himmlischen Gemeinde!
Liebe Gemeinde,
sie kennen alle das Sprichwort „Man soll die Feste feiern, wie sie fallen!“. Irgendwie ist an diesem Sprichwort etwas Wahres dran. Denn bei den meisten Anlässen, wenn man diese verschiebt, kommt man irgendwie nicht wieder so richtig dazu, sie zu feiern. Anderes stürmt dann im Leben schon wieder neu auf uns ein.
Nun diesen Festtag heute, den haben wir natürlich schon etwas länger geplant.
Obwohl es lange nicht sicher war, ob wir alle drei Ereignisse miteinander zusammen feiern können. Bei den Glocken sah es eine Zeit lang nicht so aus, dass sie bis heute fertig werden. Aber sie wurden es doch. Am Freitag 12.30 Uhr war dann alles fertig – bis aufs Schlagwerk. Das braucht noch ein paar Wochen.
Nun drei Dinge mit einmal zu feiern, ist natürlich nicht einfach. Kirchweih, 60 jähriges Jubiläum des Posaunenchores und die Einweihung der Glocken. Sicher wird dabei das eine oder andere etwas zu kurz kommen. Aber drei Feste zu feiern ist einfach zu viel. Zumal immer viel in unserer Gemeinde auch sonst los ist.
Darum nehmen wir alles dreies zusammen zum Anlass und feiern an diesem Wochenende miteinander.
Es ist gut und wichtig, das wir feiern und unsere Freude zum Ausdruck bringen. Es ist gut und wichtig, dass wir uns als Gemeinde Jesu Christi hier in Fraureuth versammeln und miteinander feiern.
Feste sind wichtig in unserem Leben. Sie verbinden.
Seit fast 20 Jahren feiern Tamara und ich jedes Jahr ein Sommerfest mit unserer Familie, erst in Nobitz und jetzt seit 5 Jahren in Fraureuth. Die Familie kommt gern und wir spüren, wie die Feste verbinden. Meine Cousine und ihre Familie haben sich in diesem Jahr ungeheuer geärgert, dass sie das Fest vor lauter Arbeit vergessen hatten.
Auch in unserer Gemeinde verbinden uns Feste. Aber nicht nur diese, sondern besonders das Ziel, zu dem wir als Gemeinde unterwegs sind, verbindet uns. Von diesem Ziel hören wir in der Offenbarung 21,1-5:
1 Danach sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen; auch das Meer gab es nicht mehr.
2 Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, schön wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat.
3 Und vom Thron her hörte ich eine mächtige Stimme rufen: »Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird ´immer` bei ihnen sein.
4 Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.«
5 Daraufhin sagte der, der auf dem Thron saß: »Seht, ich mache alles neu.«
Liebe Gemeinde,
dieses Wort gehört zu meinen Lieblingstexten der Bibel. Ich lese sie sehr gern und predige gern bei Trauerfeiern darüber. Am Ewigkeitssonntag werden wir noch einmal über den Text nachdenken.
Doch heute sehen wir diese Worte aus einer anderen Sicht – aus der Sicht der Zukunft unserer Kirche - unserer Gemeinde.
Und das ist die gute Botschaft dieses Textes: „Es gibt für uns als Gemeinde eine Zukunft für und mit Gott.
Gegenwärtig gibt es in unserer Landeskirche wieder einmal eine Finanz - und Strukturdiskussion. Von der sind wir hier in Fraureuth ebenfalls betroffen. Wir wissen noch nicht, wie das ausgehen wird. Für sich allein gesehen, ist dieses alles für uns als Gemeinde tödlich, wenn nicht die Zukunft wäre, von der der Seher Johannes in der Offenbarung spricht – das himmlische Jerusalem - als himmlisches Abbild unserer irdischen Gemeinde, unserer Gemeinde hier in Fraureuth.
Ist das nicht wunderbar, was da von dieser himmlischen Gemeinde gesagt wird:
Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird ´immer` bei ihnen sein.
Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.
Es ist so wunderbar, dass man Sehnsucht danach hat und am liebsten heute schon dabei sein möchte.
Es könnte uns ja vielleicht ergehen, wie dem hochbetagten Ehepaar, das stirbt und in den Himmel kommt.
Petrus begrüßt die beiden: „Hier ist euer Palast, da der Garten mit Swimming-Pool. Macht es euch gemütlich.“ Kaum ist Petrus verschwunden, schimpft der alte Mann: „Siehst du? Das alles hätten wir schon 10 Jahre früher haben können. Du mit deinen Knoblauch-Pillen!“
Nun zum himmlischen Jerusalem, zur himmlischen Gemeinde sind wir als irdische Gemeinde unterwegs. Es ist ein Weg, den wir miteinander gehen. Das Gute daran ist, wir sind nicht allein. Wir haben zum einen Zeichen, die uns ermutigen, auf dem Weg zu bleiben, und wir haben Wegbegleiter, die uns immer wieder auf dem Weg stärken und ermutigen, die mit uns gehen.
Zeichen, die uns Mut machen für unseren Weg als Gemeinde und als Christen hin zur himmlischen Gemeinde, sind zum Beispiel unsere Glocken.
Die große Glocke – die Christusglocke – erinnert uns an Jesus Christus die Botschaft des Evangeliums, dass Jesus Christus für uns gestorben ist und für uns auferstanden ist. So haben wir die Hoffnung auf das Leben. Wenn sie läutet, werden wir besonders an das Fundament unserer Gemeinde erinnert: Jesus Christus – den Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein zum Fundament geworden.
Die mittlere Glocke – die Gotteslobglocke – sie will uns daran erinnern, dass wir unser Leben aus Gottes Hand haben, und wir sollen darüber nicht das Danken und das Loben Gott gegenüber vergessen. Denn er ist der Geber aller guten Gaben. „Soli deo Gloria“ – wie es auch über unserer Orgel steht.
Die dritte Glocke – die Anbetungsglocke – wird die Glocke sein, welche wir am meisten hören werden, denn sie wird uns zum täglichen Gebet rufen und zukünftig beim Vaterunser geläutet werden.
Das gemeinsame Gebet ist die wichtigste Kraftquelle in der Gemeinde. Ohne Gebet läuft nichts.
Die Wegbegleiter
In unserer Gemeinde gibt es einige Gruppen und Kreise. Manche sagen, es gibt sogar schon zu viele. Aber das ist heute nicht die Frage, sondern die Frage ist: Finden wir darin Wegbegleiter auf dem Weg als Gemeinde?
Eine wichtige Gemeinschaft in der Gemeinde, wo man selber Wegbegleitung findet, ist der Posaunenchor. Zwei unserer Bläser sind sogar die ganzen 60 Jahre schon dabei und einige sind fast so lange dabei.
Für viele Bläser ist er ein wichtiger Ort der Gemeinschaft geworden, nicht nur der Dienstgemeinschaft, sondern der Lebensgemeinschaft.
Und für uns als Gemeinde ist der Posaunenchor ein wichtiger Begleiter auf dem Weg zur himmlischen Gemeinde.
Mit seiner Musik gibt er uns doch einen kleinen Vorgeschmack von der Musik der himmlischen Gemeinde. Er hilft uns zum gemeinsamen Gotteslob, er erfreut uns und lässt uns fröhlich sein. Ja und Posaunenchöre sind missionarisch aktiv.
Euch Bläsern des Fraureuther Posaunenchores möchte ich darum herzlich danken, dass ihr unserer Gemeinde, mit eurer Musik seit 60 Jahren gut Wegbegleiter seid auf dem Weg zum himmlischen Jerusalem.
Als Gemeinde sind wir unterwegs und unser Ziel ist das himmlische Jerusalem, die himmlische Gemeinde, von der es heißt, dass Gott unter ihnen wohnen wird.
Jetzt als Gemeinde sind wir in Jesus Christus gegründet, der für uns am Kreuz gestorben ist und von den Toten auferstanden ist. So dass wir die Hoffnung auf das ewige Leben haben.
Wir versammeln uns in dieser Kirche als Gemeinde um Gottes Wort zu hören, ihn mit unseren Liedern mit unserer Musik, mit unseren Stimmen und mit unseren Instrumenten zu loben, aber uns genauso daran zu erfreuen.
Wir versammeln uns hier zum Gebet um miteinander und für einander zu betet. Manchmal findet der eine oder andere hier einen Ort der Stille zum persönlichen Gebet.
Wir feiern hier das Abendmahl als Zeichen der Gemeinschaft. Wir taufen um den Bund Gottes mit den Menschen zu besiegeln. Wir konfirmieren um den Glauben fest zumachen. Wir bringen mit der Trauung unsere Ehen vor Gott und bitten um seinen Segen. Wir nehmen Abschied von unseren Verstorbenen und befehlen sie der Gnade Gottes an.
Alles das tun wir hier in diesem Haus, weil wir gemeinsam unterwegs sind zum himmlischen Jerusalem, zur himmlischen Gemeinde.
Und wir dürfen noch etwas wissen: Nicht nur dort wird Gott bei uns sein. Nein, er will schon heute unter uns sein - er will mit seinem Heiligen Geist unter uns sein – als dem Geist, der uns in alle Wahrheit leiten will.
Bleiben wir gemeinsam weiter auf diesen Weg hier als Gemeinde Jesu Christi in Fraureuth, damit uns keiner verloren gehe.
Es soll für uns alle einmal heißen:
»Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird ´immer` bei ihnen sein.
Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.«
Amen
Lied: Die Kirche ist gegründet