Am Kreuz scheiden sich die Geister! (2)
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Am Kreuz scheiden sich die Geister!
Am Kreuz scheiden sich die Geister!
Liebe Gemeinde,
ich beginne meine Predigt heute mit einer Feststellung: „Am Kreuz scheiden sich die Geister!“
Dass das wirklich so ist, das zeigte sich in der vergangenen Woche an einem Geschehen, welches in der großen Weltpolitik unterzugehen droht. Fast aus Zufall habe ich diese Meldung gelesen:
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat noch einmal darüber zu entscheiden, ob ein Kreuz in Schulklassen aufgehängt werden darf oder nicht. Er hatte sich im November 2009 dagegen entschieden.
Das Land Italien und die Katholische Kirche sind daraufhin in Revision gegangen. Darum muss sich die Große Kammer des Europäischen Gerichtshofes noch einmal damit beschäftigen. Eine Entscheidung darüber wird erst in einigen Monaten erwartet.
„Am Kreuz scheiden sich die Geister!“
Wir merken dieses Thema ist einerseits tagaktuell und andererseits wissen wir, es ist auch ein sehr altes Thema.
Schon zur Zeit des Apostel Paulus war das Kreuz für viele Menschen ein Anstoß, ein Ärgernis. So schreibt er an die Christen in Korinth:
1.Kor 1,18-25
18 Mit der Botschaft vom Kreuz ist es nämlich so: In den Augen derer, die verloren gehen, ist sie etwas völlig Unsinniges; für uns aber, die wir gerettet werden, ist sie ´der Inbegriff von` Gottes Kraft.
19 Nicht umsonst heißt es in der Schrift: »Die Klugen werde ich an ihrer Klugheit scheitern lassen; die Weisheit derer, die als weise gelten, werde ich zunichte machen.«
20 Wie steht es denn mit ihnen, den Klugen, den Gebildeten, den Vordenkern unserer Welt? Hat Gott die Klugheit dieser Welt nicht als Torheit entlarvt?
21 Denn obwohl sich seine Weisheit in der ganzen Schöpfung zeigt, hat ihn die Welt mit ihrer Weisheit nicht erkannt. Deshalb hat er beschlossen, eine scheinbar unsinnige Botschaft verkünden zu lassen, um die zu retten, die daran glauben.
22 Die Juden wollen Wunder sehen, die Griechen fordern kluge Argumente.
23 Wir jedoch verkünden Christus, den gekreuzigten Messias. Für die Juden ist diese Botschaft eine Gotteslästerung und für die anderen Völker völliger Unsinn.
24 Für die hingegen, die Gott berufen hat, Juden wie Nichtjuden, erweist sich Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
25 Denn hinter dem scheinbar so widersinnigen Handeln Gottes steht eine Weisheit, die alle menschliche Weisheit übertrifft; Gottes vermeintliche Ohnmacht stellt alle menschliche Stärke in den Schatten.
Stellt euch einmal vor:
Ich würde jetzt als russischer Soldat Sergei Iwanow hier in Fraureuth auf dem Markt (in Gottesgrün auf dem Dorfplatz) stehen.
Und würde zu Euch sagen: Liebe Leute, da gibt es im fernen Moskau einen russischen Offizier Nikolai Abramowitsch, der hat sich für deine Sünden erschießen lassen.
Was würdet ihr darauf sagen? Wie würdet ihr reagieren?
Würdet ihr da nicht sagen: „Der ist doch bekloppt.“ „Der ist nicht richtig im Kopf.“ „Wo haben die den losgelassen?“
Also wenn ich mir das richtig überlege, ich würde so reagieren.
Darum kann ich auch erst einmal die Menschen verstehen, für die die Botschaft vom Kreuz Unsinn ist. Ich kann die Menschen verstehen, für die es Torheit und Dummheit ist durch ein Kreuz gerettet zu werden. Ja ich kann sogar die Menschen verstehen, die fordern, dass die Kreuze aus den Klassenzimmern und allen öffentlichen Einrichtungen kommen. Das Kreuz hat für sie keinen Wert.
Von der menschlichen Argumentation her, ist es nicht gerade sehr weise, an so eine Botschaft zu glauben, dass da jemand an einem Holzstamm stirbt, damit man leben kann, damit man einen Sinn im Leben hat. Ich kann mir gut vorstellen, wie das bei vielen Menschen Kopfschütteln hervorruft.
Es gibt sogar heute Evangelisten, die sagen man sollte, den Menschen nicht so viel vom Kreuz erzählen, sondern mehr von der Liebe Gottes. Aber das widerspricht der Botschaft des Neuen Testamentes.
Es ist schon ein Skandal: Ein gekreuzigter Jude, der ist für meine Sünden gestorben, an meiner Stelle. Das ist ganz und gar skandalös.
Aber es ist die Botschaft der Bibel: Gottes Sohn – Jesus – ein geborener Jude starb am Kreuz für dich und für deine Sünde.
Diese haben wir zu verkündigen.
Und dass das immer wieder anstößig war und ist, wird auch in einer der ältesten Kreuzesdarstellungen (etwa 120 – 130 n. Chr) deutlich. Vielleicht ist es sogar die älteste, die wir kennen. Sie wurde nicht lange nach dem Tod Jesu in eine Wand des Raumes eingeritzt, in dem sich die Leibwache der römischen Kaiser aufhielt:
Jesus am Kreuz mit einem Eselskopf. Davor kniet ein Legionär. Ihr seht sie auf dem Gottesdienstflyer.
Die Unterschrift lautet: "Alexamenos betet seinen Gott an."
Jener Leibwächter wollte auf diese Weise zum Ausdruck bringen: Ein Gott, der sich von den Menschen ans Kreuz schlagen lässt, kann nur ein Narr sein, und wer vor ihm in die Knie geht, ist ebenfalls ein Narr!
Diese jedes vernünftige Maß übersteigende Liebe Jesu zu uns Menschen offenbart sich nicht nur in seinem Leben, sondern auch in seiner Lehre, deren Mittelpunkt die "Bergpredigt" ist: "Selig sind die Armen im Geiste; denn ihnen gehört das Himmelreich" (Mt 5, 3).
Wie oft wurde dieses Wort Jesu schon benutzt, um einen seiner Anhänger für verrückt zu erklären? "Euch aber, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen. Betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die linke Backe schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd . . . " (Lk 6, 27-29). "
Das geht zu weit, denkt da mancher; das ist verrückt; das ist nicht zu machen; das geht an der Wirklichkeit vorbei! Wo kämen wir da hin?"
So reagiert der vielgepriesene gesunde Menschenverstand.
Kann man denn da überhaupt an die christliche Botschaft glauben, wo sie den einen ein Ärgernis und den anderen eine Dummheit ist, damals und heute im 21 Jahrhundert.
„Am Kreuz scheiden sich die Geister!“
Die Botschaft des Kreuzes spaltet die Menschheit. Man muss sich für eine, der beiden Gruppen entscheiden:
Entweder man gehört zu denjenigen, die der Botschaft glauben und gerettet werden. Oder man gehört zu der, denen sie entweder ein Ärgernis oder eine Dummheit ist und die verloren geht. Eine neutrale Zone gibt es nicht. Man muss sich entscheiden.
Man gehört zu denen, die das Kreuz im Heute verurteilen und verachten.
Oder zu denen, für die das Kreuz Gottes Werkzeug des Heils ist, durch welches Gott die Macht der Sünde gebrochen hat.
Für die ist es die Kraft Gottes zum Heil:
Kein Studium, keine Weisheit, keine Wissenschaft, keine Medizin, keine Meditation, noch Kristalle, oder tausende "Ismen" auf dem Marktplatz der Ideen bringen das Heil.
Das Kreuz ist die Kraft Gottes, nicht weil die Menschen erkennen, dass es stark, aber es ist stark, weil es sein Ziel erreicht: das Heil der Sünder.
Das Kreuz ist die Kraft Gottes, die uns Halt gibt, obwohl wir macht- und haltlos sind, uns zu retten.
Und es ist dieses Kreuz, das gleichzeitig alle traditionellen Schranken und Mauern zwischen den Menschen und Kulturen, ja sogar Religionen zerbricht. Es ist das Kreuz, das uns alle vereint.
Das Kreuz ist Gottes Plan um alle menschliche Weisheit zu überlisten (Verse 19-23)
Der Apostel Paulus zitiert den Jesaja 29:14: „Die Weisheit seiner Weisen soll zunichte werden und der Verstand seiner Verständigen unauffindbar sein.
Er macht deutlich, dass auch alle Weisheit zum Scheitern verurteilt ist.
In seinem Wort vom Kreuz offenbart uns Jesus, wer Gott ist und wie er ist. Er baut uns damit eine Beziehung zu unserem Schöpfer und Erlöser auf.
So töricht es auch klingen mag, das Kreuz ist der größte Liebesbeweis Gottes an uns Menschen. Darum wenn ich vom Kreuz spreche dann spreche ich auch von der Liebe Gottes.
Zum Abschluss meiner Predigt habe ich euch noch ein Lied mitgebracht, das sicher manchen von euch bekannt ist, welches aber die Bedeutung des Kreuzes für unseren Glauben noch einmal unterstreicht:
Lied abspielen:
Noch einmal vorlesen
Dort auf Golgatha stand
Einst ein alt’ rauhes Kreuz
Stets ein Sinnbild von Leiden und Weh.
Doch ich liebe das Kreuz
Denn dort hing einst der Herr
Und in ihm ich das Gotteslamm seh.
Schätzen werd ich das alt’ rauhe Kreuz
Bis ich Jesum erblick auf dem Thron.
Ich will halten mich fest an dem Kreuz
Einst erhalt ich dafür eine Kron.
Dieses alt’ rauhe Kreuz
Von der Welt so verhöhnt
Zieht mich wunderbar mächtiglich an.
Hat doch dort Gottes Lamm
Das vom Thron zu uns kam
Für uns Sünder Genüge getan.
Schätzen werd ich das alt’ rauhe Kreuz…
Diesem alt’ rauhen Kreuz
Bleib auf immer ich treu
Trage willigl ich Schande und Hohn.
Einstens ruft er mich heim
Wo ich ewig darf schaun
Seine Herrlichkeit vor Gottes Thron.
Schätzen werd ich das alt’ rauhe Kreuz…
Noch einmal:
„Am Kreuz scheiden sich die Geister!“
Lassen Sie es für sich zum ´Inbegriff der` Kraft Gottes werden. Lassen Sie sich retten, lassen Sie das Kreuz zum Plus ihres Lebens werden. Amen.