Auferstehungsandacht 2010

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Auferstehungsandacht 2010

1.Beginn vor der Kirche
Flötenmusik – Frau Angermann
Die Stunde des Ostermorgens ist da,
Zeit um aufzustehen vom Schlaf
denn unser Heil ist jetzt näher ...
Die Nacht ist vorgerückt,
der Tag ist nahe.
Lasst uns die Finsternis ablegen
und das Licht annehmen.
Röm 13,11f.
Wir wollen diesen Ostermorgen wieder mit einem kleinen Osterweg über den Friedhof beginnen.
Ostern begann mit einem Weg.
So wollen auch wir uns auf den Weg machen, den Frauen und Männer auf der Spur und dem Wunderbaren, was da geschehen ist.
In diesem Jahr sollen uns vor allem Texte aus dem Matthäusevangelium begleiten.
2. Am Urnenhain
Psalm 102
Lesung
Mt 27,57-61 Das Begräbnis Jesu:
Gegen Abend nach der Kreuzigung kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu.
58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen.
59 Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch.
60 Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg.
Meditation
Jesus liegt im Grab. Doch nicht nur er liegt dort. Es liegen mit ihm alle die Hoffnungen dort, die die Menschen auf ihn hatte. Sie hatten ihr Leben an ihn gebunden. Viele waren enttäuscht über das was geschehen ist. Sie habe resigniert. Sie haben aufgegeben. Die zwei Emmausjünger, die nun traurig nach Hause gehen sind ein Bild für die Resignation.
Die Jünger und die Frauen und machne die auf Jesus gesetzt haben, ihre Hoffnungen wurden mit Jesus begraben.
Auch wir stehen an einem Ort, wo Menschen mit ihren Toten einen Teil ihres Lebens begraben haben. Manchmal sogar ein Teil ihres Seins. Sie haben einen Teil ihrer Freude, ihrer Hoffnung, einen Teil ihrer Liebe begraben.
Wir sind an einem Ort, wo man loslassen muss, was einem bisher vertraut war. Was Geborgenheit und Halt gegeben hat.
So erinnern wir uns heute auch an diesem Ostermorgen an all das Schöne und Wertvolle, was wir in unserem eigenem Leben verloren haben. Was wir schon in unserem Leben begraben haben:
Da sind erst einmal die Menschen, die von uns gegangen sind.
Da sind die Beziehungen, die auseinander gebrochen sind.
Da sind die Freundschaften, die warum auch immer verloren gegangen sind.
Da waren Wege, die sich getrennt haben.
Da waren Hoffnungen, die sich in Luft aufgelöst haben.
Da waren Erwartungen, die sich nicht erfüllt haben.
Und so ging es den Menschen damals, den Jüngern, den Freunden, den Frauen, der Mutter Jesu:
Das was ihnen so wertvoll war wurde eingeschlossen in das Grab. Der Stein wurde vor das Grab gerollt. Keiner kann mehr zu Jesus, Tot ist tot. Es ist endgültig.
3. Am großen Kreuz
Flötenmusik – Frau Angermann
Lesung
Mt 27, 62-66
Die Bewachung des Grabes
62 Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester mit den Pharisäern zu Pilatus 63 und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. 64 Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. 65 Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. 66 Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.
Meditation
Da hatte doch der Jesus etwas gesagt. Er werde nach drei Tagen von den Toten auferstehen. Sollte da wirklich etwas dran sein. Zu mindestens war es einer der Vorwürfe, das Jesus das behauptet hat. War das nicht Gotteslästerung?
Es wird schon nicht so sein – denn tot ist tot.
Aber es könnte ja doch sein, das seine Jünger den Leib ihres Meister stehlen – und nun behaupten: „Er ist auferstanden.“ Darum sicher ist sicher .Man muss etwas dagegen tun.
Verschließen und versiegeln das Grab. Bewachen und sichern.
Die Sache mit Jesus ein Betrug? Dem wollte man einen Riegel vorschieben. Die Christen sollen es ja nicht wagen.
Da hatte man ja die Soldaten, doch es klingt schon fast in den Worten des Pilatus: „Sichert so gut ihr es könnt“ – als wenn er es schon andeuten will, dass kein Grab den auferstandene Christus zu halten vermochte. Menschenpläne können den auferstandenen Herrn nicht fesseln. Wer Jesus Fesseln anzulegen versucht, begibt sicht in ein aussichtsloses Unterfangen.
Lied: Korn das in die Erde
In der Kirche
Orgelmusik
Lesung
Mt 28,1-10
Jesu Auferstehung
1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4 Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. 5 Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; 7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 8 Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen. 9 Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder. 10 Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen: Dort werden sie mich sehen.
Meditation
Keine Osterfreude – sondern Angst und Entsetzen machen sich erst einmal bei den Frauen an diesem Morgen breit. Angst vor Naturgewalten – Angst vor der Veränderung – Angst vor Unbekanntem – Angst vor dem Verlust des, was man noch hat. Hat man den Herrn nicht mehr, dann will man doch wenigstens seinen Leb, vielleicht als Relikie haben, das Grab als Ort der Erinnerung.
Und nun steht da einer davor. Er hat das eine Problem der Frauen gelöst. Der große Rollstein vom Grab ist weggerollt.
Doch was macht der, der setzt sich darauf als wäre nichts gewesen. Und überhaupt, wo sind die Wachen, die sind ja ganz starr vor Schreck. Keine Reaktion.
Es ist jetzt richtig unheimlich.
Doch nun werden die Frauen angesprochen. „Wir sollen uns nicht fürchten.“ Es das geschehen, was Jesus angekündigt hat. Das Grab ist leer, weil er auferstanden ist. Er ist nicht mehr hier. Sie haben nachgesehen – sie haben sich überzeugt – das Grab ist leer.
Der Engel sagt es ihnen an – Gott hat sein Versprechen wahr gemacht. Er sagt ihnen, wo Jesus zu finden ist – nicht bei den Toten - Jesus ist von den Toten auferweckt.
Das Grab, eben noch das wichtigste im Leben der Frauen, wird unwichtig durch die Botschaft des Engels. Da wo Gott seine Hand im Spiel hat kann, was bisher wichtig war, auf einmal völlig unwichtig sein.
Doch was heißt es er ist auferstanden?
Furcht oder Freude – was bewegt diese Frauen, wenn sie das hören – vielleicht sogar beides?
Es wird deutlich, die Furcht wandelt sich in Freude. Die Frauen spüren. Hier beginnt etwas Neues, was Gott mit Jesus angefangen hat. Und wer jetzt diesem auferstandenen Jesus begegnet, der wird in das Neue hineingezogen.
Er bekommt einen Auftrag: Das was ihm begegnet ist weiter zusagen. So war es auch bei den Frauen
Sie haben den Auftrag – es weitersagen – sie sollen es den Jüngern sagen –
So wandelt sich die Furcht der Begegnung in Freude – die Osterfreude wächst.
Damit wird deutlich, der Glaube an den auferstanden Jesus Christus ist nicht rückwärts gewandt etwa zum Grab zurück, etwa zu den Toten, sondern wir folgen vorwärts seinen Spuren. Darum heißt es auch für uns: Ihm dem Auferstandenen in der Freude, und Gewissheit von Ostern nachzufolgen. Es gilt auch uns seine Zusage: Fürchtet euch nicht.
1. Thess 4, 13-14
13 Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben.14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen.
Gebet
Gott, wir bitten dich
hilf uns begreifen,
daß die Auferstehung
für jede und jeden von uns
ganz persönlich geschehen ist,
hilf uns verstehen,
daß wir uns immer wieder neu
darauf berufen dürfen.
Wir möchten so wie die beiden Frauen
die Auferstehung wahrnehmen
und dann diese Erfahrung weitergeben –
dankbar, neugierig, offen.
Wir bitten dich um mehr glaubende, vertrauende, hoffnungstragende Frauen und Männer in unserer nächsten Umgebung und auch an vielen Orten dieser Welt. Dann wird die Botschaft der Auferstehung
mutig weitergetragen und die Welt kann sich verändern.
Wir bitten, dass wir in der Kirche lernen,
uns auf das Wesentliche zu besinnen,
wie es die beiden Marias an Ostern getan haben.
Wir bitten dich für unsere Mitmenschen
die in Not sind – in körperlicher, in seelischer,
in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Not.
Mit deiner Hilfe kann durch uns
die Auferstehung auch für sie wahr werden.
Gott, wir stehen vor dir.
Hilf uns, damit wir durch dich leben.
In dem Osterlicht sehen wir uns selbst, unser Leben, unseren Nächsten und die Welt mit neuen Augen.
Jesus gibt uns den Auftrag, dieses Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Es nicht für uns zu behalten, sondern in alle Welt zu tragen. Das Licht soll sich ausbreiten.
Unsere Lichterkrone ist ein Symbol dafür, wie das Osterlicht um die ganze Welt geht. Daß sich die Freude und die Hoffnung überall verbreitet.
Deshalb wollen wir nun unsere Lichter auf diese Lichterkrone aufsetzen, in dem Wissen, daß durch uns das Osterlicht in die ganze Welt getragen werden kann.
Aufstecken der Kerzen
Lied: Christ ist erstanden
Segen
Gott segne uns an diesem Ostermorgen und lasse sein Licht hell in unseren Herzen brennen .
Der auferstandene Christus segne uns mit seiner Liebe, die alles überwindet, was uns das Leben schwer und trostlos macht.
Der lebendige Geist Gottes segne uns mit seiner Kraft, die alles verwandelt, Tote lebendig macht und erstarrte Menschen in Bewegung bringt.
Der Friede des Auferstandenen sei mit uns.
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