Einen Platz für das Kind in der Krippe
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Einen Platz für das Kind in der Krippe
Einen Platz für das Kind in der Krippe
Predigt
Liebe Gemeinde,
Die Engel sagen es zu den Hirten – die Engel sagen es zu uns: „Euch ist heute der Heiland geboren“ oder wie es ein modernes Weihnachtslied ausdrückt:
„Gott wurde arm für uns, Gott wurde arm für uns, damit wir durch seine Armut reich werden.“
Genau das ist die Botschaft, welche wir heute am Heiligen Abend hören und welche uns heute gesagt wird. Die Botschaft vom großem Geschenk, welches uns Gott durch Jesus Christus gemacht hat. (Und dieses Geschenk sollte eigentlich auf unser aller Wunschzettel stehen.)
Dieses Geschenk ist das Geschenk der Liebe Gottes. – Und es ist das Geheimnis des Evangeliums – es ist die Frohe Botschaft:
Jesus Christus ist als Mensch auf diese Erde gekommen. Er bringt uns heute den Himmel auf Erden.
Im Krippenspiel haben wir gesehen, wie Josef und Maria in Bethlehem ankamen – und der Weg war kein leichter – etwa 130 km über gebirgiges und oft schwer begehbares Gelände mussten sie zu Fuß gehen. Dann mussten sie sich die Hacken ablaufen, um eine Unterkunft zu finden. Es gab keine Unterkunft – in einem Höhlenstall mussten sie campieren. Der Weg des Sohnes Gottes ging bis ganz nach unten in eine Futterkrippe, hinein in den Alltag unseres Seins – hinein in unseren Schmerz, hinein in unser Leid und hinein in unser Geschrei.
Weihnachten, das Fest der weiten Wege Gottes zu den Menschen. Gott geht den weitesten Weg nur für uns – für dich und für mich. Dieser Weg hört auch nach übermorgen nicht auf. Denn Gott bleibt den Menschen auf den Fersen auch heute. Er bleibt uns auf den Fersen. Durch seinen Sohn bleibt und ist er unterwegs zu uns.
Doch wie wird es heißen:
„Er war in der Welt, aber die Welt, die durch ihn
geschaffen war, erkannte ihn nicht.“ (Joh 1,10)
Keinen Platz für das Kind in der Krippe – keinen Platz für den Heiland: damals -- heute -- und bei dir?
Oder doch: Einen Platz für das Kind in der Krippe – einen Platz für den Heiland: damals -- heute -- und bei dir?
Bei uns in Deutschland hat Jesus immer weniger Platz in den Herzen der Menschen! Vielleicht ein bisschen Platz an so einem Tag wie heute, so als Nippesfigur. Als Figürchen, das da niedlich in unserer Weihnachtskrippe liegt. Aber wie sieht es in unseren Herzen aus?
Jeden sei sein Wohlstand gegönnt, den er hat. Aber gerade auch in diesen Tagen spüren wir, wie uns Wohlstand abhängig macht. Die vielen Krisen, die es im Jahr 2008 gab, zeigen uns, wie gefährdet und unsicher unser Leben ist. Wie viele Menschen bangen gerade in diesen Weihnachtstagen um ihr Erspartes – das ja für die Rente da ist oder als Notgroschen im Leben.
Auch wir Christen sind nicht frei von dieser Sorge um den Wohlstand und das Leben, obwohl wir es sollten.
Jesus kam arm und in Windeln gewickelt in unsere Welt – und man hatte keinen Platz für ihn. Geschweige denn Reichtum und Wohlstand. Auch später heißt es immer wieder von ihm, dass der Menschensohn keinen Ort habe, wo er sein Haupt hinlegen könnte.
Wer Weihnachten richtig feiern will, der muss sich entscheiden! Du musst dich entscheiden für diesen armen Menschensohn oder für den Wohlstand und Reichtum unserer Welt!
Weihnachten feiern heißt, Platz zu machen für Jesus. Ihn doch endlich in das eigene Leben einzulassen.
Endlich ihn um Lebensorientierung durch sein Wort zu bitten. Endlich vor diesem Kind niederzuknien und ihm alle Schuld und alle Gleichgültigkeit zu bekennen.
Endlich diesen Jesus und seinen Vater im Himmel über alles lieben zu lernen. Endlich mit den Engeln Gott die Ehre geben zu können und ihn zu loben.
Es gibt einen Platz für Jesus damals und heute in den Herzen der Menschen. Wenn aber Jesus einen Platz in unseren Herzen gefunden hat, dann finden wir auch unseren Platz in dieser Welt. Mit Jesus sollen wir seine Botschaft leben und weitersagen wie die Hirten.
Wenn Jesus Platz findet auch in anderen Menschen, dann wird es Weihnachten in ihnen.
Dann ist Weihnachten ist kein Traum für Stunden, sondern gibt Kraft zum Leben auch über Weihnachten hinaus – hinein in den Alltag unseres Daseins.
Dazu sind wir eingeladen – sie und ich - gerade heute!
Dann wird es von uns heißen:
„All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ (Joh 1,12)
Ich wünsche ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest – wo ihnen das Kind in der Krippe zur Kraft zum Leben wird.
Amen.