Keine Sorgen machen

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Keine Sorgen machen

Predigt Matthäus 6,25-34
Liebe Gemeinde,
„Keine Sorgen machen“ so lautet das Thema unseres Gottesdienstes heut. Als ob das denn so einfach wäre.
Ein Jahr ist es her, dass die Bank Lehman Brothers pleite gegangen ist. Damit wurde die Finanzkrise und die Wirtschaftskrise, ich würde nicht sagen ausgelöst, sondern ehr sichtbar. Denn vermutlich war sie schon unterschwellig da. Auf jeden Fall wurde nun die Krise in der Öffentlichkeit erkennbar. In der Folge der Pleite sind nun viele weitere Banken und sogar Staaten pleite gegangen. Danach kam in Folge die Wirtschaftskrise. Viele Menschen haben ihr Geld verloren. Für manchen war es die Sicherung ihrer Rente oder das letzte Gesparte, dass man noch ein bisschen aufbessern wollte. Dann haben andere ihre Firma oder ihren Arbeitsplatz verloren.
In dieser Situation stehe ich heute vor euch und will über das Thema predigen „Keine Sorgen machen“.
Vielleicht sagt ihr dann nach der Predigt: „Du hast ja gut reden, bei deinem gesicherten Beruf“.
Da bin ich ganz froh, dass es nicht zuerst ich es bin, der euch ermutigt, und der sagt: „Keine Sorgen machen“, sondern es ist Jesus Christus selber, der das zu uns sagt. Wir lesen im Matthäusevangelium Kapitel 6 nach der Neuen Genfer Übersetzung:
Matthäus 6,25-34
25 »Deshalb sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um das, was ihr an Essen und Trinken zum Leben und an Kleidung für euren Körper braucht. Ist das Leben nicht wichtiger als die Nahrung, und ist der Körper nicht wichtiger als die Kleidung?
26 Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte, und euer Vater im Himmel ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
27 Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine einzige Stunde verlängern?
28 Und warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen ´und zu weben`.
29 Und doch sage ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen.
30 Wenn Gott die Feldblumen, die heute blühen und morgen ins Feuer geworfen werden, so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern, ihr Kleingläubigen?
31 Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?
32 Denn um diese Dinge geht es den Heiden, ´die Gott nicht kennen`. Euer Vater im Himmel aber weiß, dass ihr das alles braucht.
33 Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben.
34 Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt. «
Würdet ihr nicht sofort die Versicherung abschließen, wenn es heißen würde: Sie erhalten damit ein Rundum-Sorglos-Paket. Vielleicht wäre man dafür bereit auch etwas mehr auszugeben. Viele unserer Mitmenschen versuchen das ja irgendwie zu tun: Das Leben abzusichern. Doch das gelingt eigentlich niemand. Letztlich gibt es ja gegen Krankheit und Tod keine Versicherung. Sicher man kann vieles tun, um gesünder zu leben. Man kann Versicherungen abschließen damit das Kranksein erleichtert wird oder auch eine Versicherung, damit man eine schöne Beerdigung bekommt und ein gepflegtes Grab. Aber alles das hindert nicht, dass Krankheiten kommen. Und der Tod, der kommt mit einer 100%igen Wahrscheinlichkeit.
Oder wir fragen dann, wenn uns einer das Rundum-sorglos-Paket anbietet: „Wo ist hier der Haken?“ Und ich denke wir tun es auch aus guten Grund.
Nun spricht Jesus hier ganz existenzielle Sorgen der Menschen damals und auch vieler Menschen heute an. Da ist die Sorge um Nahrung und Kleidung. Überlegen wir einmal: Wie viel von unserer Zeit geht dafür drauf? Dabei ist heute vieles recht einfach.
Die zweite Sorge ist die Sorge um die Zukunft. Und diese Sorge ist ja allgegenwärtig. Im Großen in der Weltpolitik und auch im Kleinen bei mir persönlich existenziell.
Da ist es gut, wenn wir in den Worten Jesu Entlastung erfahren.
Die Worte Jesu sind radikal und doch führen sie uns auf einen guten Weg.
Jesus macht deutlich, dass das Sorgen die Heiden tun, Menschen, die Gott nicht kennen.
Wir als die Kinder Gottes brauchen uns nicht zu sorgen und erst recht nicht zu zersorgen. Wir können unsere Sorgen bei Jesus entsorgen. Das macht uns ja der Wochenspruch aus 1. Petrus 5,7: deutlich. Petrus schreibt da: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1. Petr 5, 7).
Der christliche Autor Max Lucado schreibt dazu: „Nun mal ehrlich: Hat Gott Sie gerettet, damit Sie sich Sorgen machen? Würde er Sie lehren zu laufen, nur um dann zu beobachten, wie Sie fallen? Würde er sich für Ihre Sünde ans Kreuz nageln lassen und dann Ihre Gebete nicht beachten? Das ist undenkbar.
Ds Warum wir uns nicht sorgen sollen möchte ich jetzt mit zwei Argumenten untermauern.
1. Sorge ist nutzlos.
Eigentlich wurde das schon mit dem gerade gesagten deutlich. Doch schauen wir noch einmal zu den Worten Jesu, warum Sorge nutzlos ist:
„Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine einzige Stunde verlängern?“
Wir sind trotz unserer Sorge unfähig, unserem Leben etwas Wichtiges hinzuzufügen. Ja wir zerstören damit noch vieles, was wir eigentlich aufbauen wollten. Denn Sorge ist nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich. Denn Sorge bindet, die Kräfte, zerstört das Selbstvertrauen, verbreitet Angst und Beklemmung.
2. Sorge ist gottlos
Auch das wurde schon vorhin deutlich. Ich möchte das mit einer steilen Aussage untermauern:
„Der Mensch, der Gott nicht kennt, definiert sich durch das, was er hat, und das, was er erreicht. Wenn er wenig hat oder wenig erreicht, bleibt die Sorge nicht aus. Das Selbstbewusstsein krankt.
Ein Mensch, der Gott kennt, definiert sich durch das, was er ist: ein Gotteskind.“
Gott ist der Vater, und wer durch Jesus an ihn glaubt, ist ein Gotteskind. Und Jesus macht uns an seinen Beispielen deutlich, dass Gott der Schöpfer
und Erhalter allen Lebens ist. Er hat unser aller Leben in seiner Hand. Als treuer und liebender
Vater wird er seinen Kindern all das geben, was sie zum Leben benötigen.
In ihrem Kern ist das Sorgen Zweifel an Gottes Fürsorge. Mit anderen Worten, Sorge ist Unglaube. Gott kleidet das Gras. Sollte er das nicht vielmehr für euch tun? – fragt Jesus.
Wenn wir aber uns selbst zersorgen, dann zweifeln wir an Gott und behandeln ihn wie einen Lügner. Sobald aber das Licht Gottes unsere Herzen erreicht, wird es den Nebel der Sorge auflösen und wir erfahren, dass sich Gottvertrauen lohnt.
Darum stellt sich für uns eine eindeutige Frage Worum sorgen wir uns? Ist es die Nahrung, die
Kleidung und unser Besitz, oder ist es Gott und sein Reich?
Der Gründer des Missionswerkes Licht im Osten, Jakob Kroeker, schreibt über den Besitz: »Sobald der Mensch seine Verbindung nach oben löst, verpflichtet er sich nach unten; findet er seinen Gott nicht mehr im Schöpfer, so vergöttert er
eines Tages das Geschöpf: liegt seine Seligkeit nicht mehr im Verkehr mit Gott, so berauscht er sich an den Segnungen der Erde.«
Darum stell sich für uns die Frage, wie werden wir frei von der Sorge?
Jesus verurteilt uns nicht wegen unserer Sorgen. Nein er zeigt uns aber einen Weg, wie wir befreit von den Sorgen froh und gelassen leben können Er gibt uns hier einfache, aber tiefgründige Hilfen:
1. Konzentriere dich auf deine Aufgabe und trachte nach dem Reich Gottes.
Er sagt zu uns: „Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben.
Als Christen haben wir ein Ziel und eine hohe Aufgabe: Wir sollen uns um Gottes Reich bemühen. Zuerst sollen wir da die Gemeinschaft mit Gott, dem Vater suchen.
Wenn wir erkennen, wie gut er ist und wie sehr er uns liebt, werden wir wie von selbst Liebe und Freundlichkeit weitergeben, für Notleidende beten, die Einsamen und Hilflosen besuchen, und genau das tun, wozu wir begabt sind.
Gottes Verantwortung dagegen ist, dass er uns versorgt. Die Nahrung und Kleidung und alles, was wir zum Leben nötig haben, ist seine Verantwortung. Können wir uns das vorstellen – und können wir es glauben? Und ist das nicht wunderbar?
Gerade wenn wir von Herzen ihn suchen und nach ihm fragen, werden wir staunend erfahren: Ja, es ist wahr, Gott sorgt für uns. Was wir zum Leben benötigen, wird er uns schenken.
Die zweite Hilfe ist: Portioniere und delegiere deine Sorgen!
Dazu sagt Jesus:
Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.
Wir dürfen frei von Sorgen leben. Das heißt aber nicht, dass wir nicht Vorsorgen sollen. Wir sorgen vor um frei leben zu können. Dazu gehören heute die Rentenversicherung und die Krankenversicherung. Dazu gehört auch etwas Erspartes, vielleicht auch ein Häuschen. Aber letztlich stellen sich dann für uns die Fragen: Wie stehen wir zu dem? Wo hängt unser Herz dran?
Um noch einmal zur Bank Lehman Brothers zurück zu kommen: Stellt euch vor ihr hättet bei der Bankpleite euer ganze Geld verloren. Hättet ihr dann einen Herzinfarkt bekommen?
Uns sollte bewusst sein:
Gott ist der Herr der Gegenwart und der Zukunft. Was aus uns und den uns anvertrauten Menschen wird, wissen wir nicht. Wir haben an jedem Tag nur geringen Einfluss auf das, was uns Sorgen bereiten kann. Wenn wir in diesem Sinn kurzsichtig sind, werden wir in der Lage sein, viel Gutes zu bewirken.
Amen.
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