Mit Jesus in die Ferien
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Mit Jesus in die Ferien
Mit Jesus in die Ferien
Liebe Kinder, liebe Gemeinde,
Wir haben vorhin als Videoclip ein Lied gesehen und gehört:
Sonnenschein und Ferienzeiten,
Koffer packen und verreisen,
freut euch mit, es ist so weit:
Wir haben freie Zeit, Hey!
Sonnenschein und Ferienzeiten,
Jesus will den Weg uns leiten.
Er will auch in dieser Zeit
der beste Freund uns sein.
Es ist schön, dass wir Ferien haben, dass wir Urlaub machen können, das wir etwas anderes sehen, andere Menschen kennen lernen können. Auch andere Orte Städte, Länder und wir können uns auf unseren Urlaub, auf die Ferien freuen.
Sie ist wieder da, die langersehnte Ferienzeit. Mancher sagt jetzt: Keine Schule endlich Ferien. Ihr müsst es ja nicht gleich so tun wie es in der Karikatur auf dem Gottesdienstflyer zu sehen ist.
Die Frage an die Kinder: Was hast Du vor in den großen Ferien? Fährst du weg? Ans Meer? In die Berge? Oder bleibst du zu Hause? (da kann es auch sehr schön sein, die Sonne scheint ja auch in Deutschland).
Unternehmt ihr etwas mit eurer Familie oder mit Freunden?
Auch wir Christen können eine fröhlichen Urlaub leben und erleben, denn das Leben als Christ ist ja kein Trauerspiel, sondern ein Leben mit unserem Herrn und Meister Jesus Christus. Und das soll uns auch Freude machen und bringen. Wir sollen fröhlich leben.
Martin Luther sagt: Der innerliche Mensch ist mit Gott eins, fröhlich und lustig um Christi willen, der ihm soviel getan hat.
Weiter sagt er:
Gott will, dass wir fröhlich seien, und hasst die Traurigkeit. Denn wenn er wollte, dass wir traurig sein sollten, gäbe er nicht die Sonne, Mond und die Früchte der Erde, gäbe er Finsternis, ließe nicht mehr die Sonne aufgehen und den Sommer zurückkehren.
Natürlich läuft auch im Leben als Christen nicht immer alles glatt. Da tauchen immer wieder Probleme und Hindernisse auf. Da gibt es Schwierigkeiten und Sorgen. Davon sind wir auch als Christen nicht frei.
Ungerechtigkeit geschieht bei jedem Christen, der glauben möchte, sein Leben nach dem Wort Gottes leben will und daher auch Gutes tut, das heißt in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes lebt.
Doch das darf unserer Freude in der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus keinen Abbruch tun. Wir brauchen uns da nicht entmutigen zu lassen. Der Apostel Paulus war ja selbst oft in ganz schwierigen Umständen und Situationen – nämlich gefangen, weil er von Jesus redete. So hat er einmal in Philippi im Gefängnis gesessen. Später schreibt er gerade an die Christen in Philippi: „Freut euch in dem Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch!“ (Philipper 4,4).
Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass ich jemals über Paulus gelesen hätte, dass er „Ferien“ oder „Urlaub“ machte. Aber da gab es auch für ihn Tage, auf die er sich ganz besonders gefreut hatte und die für ihn eine Art Erholung waren.
Wir lesen von ihm, als er nach schwierigen Schiffsfahrten als Gefangener in Rom ankam: „Und als Paulus sie [die Brüder] sah, dankte er Gott und fasste Mut“ (Apostelgeschichte 28,15). An anderer Stelle finden wir ihn im Haus des Evangelisten Philippus (Kap. 21,8-14), wo er einige Tage lebte.
Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Tage trotz mancher Begegnung mit anderen Christen dennoch für Paulus und seine Leute, die ihn begleiteten, erholsam waren. Hier konnte er sich in aller Ruhe mit anderen Christen unterhalten – über das was er auf seinen Reisen erlebt hat, wie er trotz aller gefährlichen Situationen erlebt hat, dass Jesus Christus bei ihm war. Wie das Reisenden manchmal geht, das können wir gerade bei ihn sehen. Unterwegssein heißt man lebt auch vieles unerwartet. Mehr noch als man zu Hause ist.
Da ist es gut zu wissen, dass es für uns jemand da ist, der uns auf unseren Wegen begleiten will.
Jesus will den Weg uns leiten
Auch in der Urlaubszeit sollten wir nicht versuchen, nur nach unserem eigenen Willen und unseren Wünschen zu leben und zu handeln. Wir sollten nicht Urlaub von Gott, sondern Urlaub mit Gott machen. Denn auch in dieser Zeit will Jesus gern mit dabei sein können. Er selbst will uns den Weg leiten.
Jesus möchte uns in dieser Zeit begleiten und leiten. Er möchte uns Tage der Erholung schenken und neue Kraft für den Alltag.
Vielleicht kennen die Erwachsenen dieses alte Lied „Mein Jesus ist der beste Freund“ von dem Liederdichter Benjamin Schmolck:
Der beste Freund ist in dem Himmel,
auf Erden sind nicht Freunde viel;
denn bei dem falschen Weltgetümmel
steht Redlichkeit oft auf dem Spiel;
drum hab ich‘s endlich so gemeint:
Mein Jesus ist der beste Freund.
Die Welt verkaufet ihre Liebe
dem, der am meisten nützen kann;
und scheinet dann das Glücke trübe,
so steht die Freundschaft hintenan;
doch hier ist es nicht so gemeint:
Mein Jesus ist der beste Freund.
Er lässt sich selber für mich töten,
vergießt für mich sein eignes Blut;
er steht mir bei in allen Nöten,
er sagt für meine Schulden gut.
Er hat mir niemals was verneint:
Mein Jesus ist der beste Freund.
Mein Freund, der mir sein Herze gibet,
mein Freund, der mein ist und ich sein,
mein Freund, der mich beständig liebet,
mein Freund bis in das Grab hinein.
Ach, hab ich‘s nun nicht recht gemeint?
Mein Jesus ist der beste Freund.
Jesus möchte alle Tage unseres Lebens und auch in den Ferien und im Urlaub unser Freund sein.
Er möchte auch in den Ferien derjenige sein, auf den jeder von uns sich wirklich stützen kann.
Manchmal ist man allein, keiner fährt mit einem weg. Auch in den Ferien gibt es Momente, wo es in den Ferien öde und Langweilig ist – auch da will Jesus bei uns sein.
Es wird auch sein, dass man Ferien hat und die Eltern keinen Urlaub - auch da will Jesus bei uns sein.
Wie wichtig uns Jesus sein will, das haben wir vorhin in der Lesung von dem beiden Gleichnissen gehört.
Jesus erzählt da von zwei Menschen. Ein Mann verkaufte alles, was er bisher besaß und kaufte den Acker, von dem er wusste, dass in ihm ein Schatz vergraben war. Ein Kaufmann, ein Perlensucher, verkaufte alles, um eine besonders wertvolle Perle zu erwerben.
Mit diesen Worten lädt uns Jesus ein, nicht nur heute oder in den Ferien auf die Schatz- und Perlensuche zu gehen, sondern alle Tage unseres Lebens.
Es ist eine Verheißung, dass wir die Ferien zu einer Zeit der Schatz- und Perlensuche machen können.
Neben Jesus als den großen Schatz ist es auch gut das zu suchen und zu finden, was in unserem Alltag oft zu kurz kommt: Freunde und Angehörige treffen, für Kinder mehr Zeit haben, wandern, radeln, baden gehen, etwas besichtigen, ein schönes Buch lesen – eben, das tun, was uns Freude macht.
Wenn uns das gelingt, dann haben wir schon einen Schatz gefunden. Wir werden fröhlicher, entspannter, liebevoller zu Mitmenschen.
Diesen Schatz wissen zu schätzen besonders die, die von Hektik und Stress des Berufs- und Familienlebens so geplagt sind, dass sie sich selbst in all dem zu verlieren drohen und frustriert durch das Leben gehen. Aufatmen, entspannen, die Seele baumeln lassen – all das ist schon eine wertvolle Perle. Auch wenn sie etwas kostet, lohnt es sich, sie zu erwerben.
Schätze des Himmels
Welches Bild geben wir als Christen ab?
Sehen wir aus wie abenteuerlustige Entdecker und Perlensucher, wie risikofreudige Geschäftsleute?
Sieht man uns an, dass uns eines Tages der Schatz des Glaubens ins Auge gefallen ist?
Sieht man uns beschäftigt mit quasi seismografischer Gottsuche, mit Probebohrungen, mit schweißtreibenden Ausgrabungen im "Tal des Lebens".
Wie schön wäre es, wenn wir als Christen zeigen würden, dass wir einen Schatz in unseren Herzen tragen, einen Schatz, der uns erfüllt und beflügelt.
Vielleicht haben wir uns zu sehr daran gewöhnt, dass von unserem Glauben nichts mehr zu erwarten ist?
Ist aber wirklich schon alles einmal da gewesen? Wir Christen sollten nicht, wie es manchmal der Fall ist, niedergeschlagen und ahnungslos über den Acker des Lebens gehen und dabei denken: Ich habe nichts mehr zu erwarten und ich kann mich auf nichts mehr richtig freuen.
Auf, auf die Suche!
Jesus sagt uns heute: Es lohnt sich in die Tiefe zu gehen und zu graben. Die Ausgrabungsfelder liegen ganz nahe: es sind dies Stille, Gebet, die Bibel, der Gottesdienst, die Gemeinschaft. Wir haben es nicht nötig große und teuere archäologische Expeditionen zu unternehmen. Der Himmel liegt knapp unter der Oberfläche und zwar dort, wo wir sind, unter unseren Füßen. Im Acker unseres Lebens schlummern Überraschungen. Nehmen wir uns Zeit, krempeln wir die Ärmel hoch und wühlen wir im Acker der Welt ... wühlen wir ... nach Gott.
Ich wünsche uns für die kommenden Wochen eine erfolgreiche Schatzsuche. Nehmt diese Schatz- und Perlensuche in die Ferienplanung noch auf. Es ist sicher noch nicht zu spät. Und lasst euch dann von Jesus überraschen.