Allen soll das Leben blühen
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Allen soll das Leben blühen
Allen soll das Leben blühen
VERLAUF DES GOTTESDIENSTES
1. Vorspiel
2. Begrüßung
3. Gemeindelied „Christ ist erstanden“ EG 99,1-3
4. Anspiel: Ich kann nicht glauben
1. Sprecher: Heute ist Ostern. Christus ist auferstanden.
2. Sprecher: Ich kann nicht glauben, dass ein Toter wieder lebendig wird.
1 . Sprecher: In der Bibel steht's, und Augenzeugen haben es berichtet.
2. Sprecher: Aber in der Bibel wird viel Unglaubliches berichtet, z. B. dass alle Menschen von Adam und Eva abstammen.
1. Sprecher: Die Geschichte von Adam und Eva soll kein naturwissenschaftlicher Tatsachenbericht sein. Der Schöpfungsbericht ist Bekenntnis der damaligen Menschen, dass Gott der Herr der ganzen Welt und aller Menschen ist.
2. Sprecher: Warum lässt Gott dann soviel Schreckliches geschehen?
1. Sprecher: Vieles können wir einfach nicht verstehen. An vielem Schrecklichen ist der Mensch schuld. Gott hat allen Menschen die freie Willensentscheidung überlassen. Er zwingt keinen zum Guten.
2. Sprecher: Wie soll ich einem Gott vertrauen, den ich weder sehen noch fühlen kann?
1. Sprecher: Du kannst doch auch deinen Eltern, deinen Freunden und später deinem Ehepartner, ohne vorher Beweise zu fordern, vertrauen. Gott hat uns gezeigt, dass er uns liebt, indem er seinen einzigen Sohn für uns opferte.
2. Sprecher: Ich habe nach Gott gesucht. Wo soll ich ihn denn finden?
1. Sprecher: Gott ist überall! Du musst dir nur Zeit nehmen, dann fühlst und erkennst du ihn.
2. Sprecher: Wer beweist mir denn, dass nach dem Tod nicht alles vorbei ist?
1. Sprecher: Da hilft nur Glauben. Sicher wissen kann das keiner.
5. Gemeindelied EG 115, 1-6 Jesus lebt, mit ihm auch ich
6. Die Geschichte von Thomas, der nicht glauben konnte (nach Joh 20,19-25)
Thomas ist auf dem Weg zu den anderen Jüngern. Er schaut sich immer wieder vorsichtig um. Manchmal meint er, Schritte hinter sich zu hören. Er hat Angst. Sein Herz klopft laut. Er hat Angst, dass die Männer, die Jesus kreuzigten, auch hinter ihm her sind.
Endlich ist er am Haus. Er schaut sich noch mal um: Niemand zu sehen. Er atmet auf. Er will mit dem verabredeten Zeichen anklopfen, da merkt er: Die Türe ist nicht verschlossen! Er erschrickt. Was ist passiert? Haben die Soldaten etwa das Versteck schon gefunden? Langsam öffnet er die Tür und tritt ein. Da sieht er die Jünger zusammensitzen. Anscheinend ist alles in Ordnung. Thomas wird wütend: »Wieso ist die Tür nicht abgeschlossen? Seid ihr verrückt! Jeden Moment könnte ein Soldat am Haus vorbeikommen und uns entdecken. Dann ist es aus mit uns!
Doch die Jünger kümmern sich gar nicht um das Geschimpfe. Jetzt erst merkt Thomas, dass die Jünger irgendwie verändert aussehen. Sie sehen so glücklich aus. Ganz anders als gestern. Da waren alle traurig. Keiner wusste wie es weitergehen soll ohne Jesus. Thomas begreift diese Veränderung nicht.
»Was ist denn los mit euch?«, fragt Thomas. Da erzählt Petrus: »Thomas, stell dir vor, Jesus war bei uns. Wir haben seine Wundmale gesehen. Er war es wirklich. Er hat zu uns gesprochen. Er hat gesagt: >Ich bringe euch Frieden!< Er will uns schicken, seinen Frieden weiterzugeben. Er hat uns seinen Heiligen Geist gegeben. Ich bin so glücklich. Jetzt wissen wir, wie es weitergehen soll. Er hat uns wirklich Frieden gebracht. Ich könnte vor Freude laut singen!«
Thomas schaut die Jünger mit großen Augen an: »Ich glaube nicht an Märchen. Jesus ist tot. Wie kann er dann bei euch gewesen sein?«
Doch alle anderen Jünger sagen es auch: »Jesus war bei uns. Jesus lebt!«
Da sagt Thomas: »Ich glaube erst, wenn ich Jesus mit eigenen Augen gesehen und seine Wunden mit meinen Händen berührt habe.«
7. Von Dingen, die man nicht sehen kann und trotzdem glaubt
Thomas zweifelt. Er kann nicht glauben, was er nicht gesehen hat.
Wir können ihn verstehen. Wir glauben ja auch nicht alles. Aber wir glauben mehr, als man denkt. Davon handelt folgendes Spiel, zu dem, bitte, zehn Kinder nun nach vorne kommen sollen.
(Jedes Kind bekommt ein Plakat umgehängt.)
Ihr seht auf den Plakaten, die wir euch umgehängt haben, ganz besondere Bilder. Immer zwei Bilder gehören zusammen. Versucht mal, euren Partner/eure Partnerin zu finden.
(Die Kinder stellen sich paarweise zusammen.) Nun haben wir das Ergebnis:
Zum Samen gehört die Blume, zum Wegweiser der Ort, zur Frau gehört das Baby, zum Fahrplan der Zug, zur Nacht der Tag.
Die Bilder sind für uns Beispiele für Dinge, die man nicht sehen kann und trotzdem glaubt.
1. Sprecher: Wir kaufen eine Tüte mit Blumensamen. Winzig kleine Körnchen in der Tüte. Ich muss glauben, dass aus diesem Samen nicht Rettiche oder gelbe Rüben, sondern Blumen keimen.
2. Sprecher: Wir sind mit dem Auto unterwegs. Da kommt ein Wegweiser: Neustadt. Wenn ich fremd bin, muss ich glauben, dass diese Straße mich wirklich nach Neustadt bringt.
3. Sprecher: Michaels Mutter bekommt wieder ein Kind. Mutter, Vater und Michael freuen sich. Michael kann es kaum glauben: Da in Mutters Bauch entsteht und wächst mein Geschwisterchen?
4. Sprecher: Um 13.07 Uhr kommt der Schnellzug aus Hamburg auf Gleis 5 an. So sagt es wenigstens der Fahrplan. Ob er wirklich kommt? Wir glauben es.
5. Sprecher: Elvira kann manchmal nicht einschlafen. Sie hat Angst, wenn es dunkel ist. Dann fragt sie die Mutter: »Glaubst du, dass es morgen früh wieder hell wird und die Sonne wieder kommt?«
»Ganz bestimmt. Ganz bestimmt«, sagt die Mutter.
Es gibt doch viele Dinge, die wir glauben. Und »glauben« meint hier: Wir verlassen uns fest auf etwas. Wir verlassen uns darauf, dass der Fahrplan stimmt, genauso, dass nach der Nacht wieder ein Tag kommt.
8. Wenn die Bäume nicht mehr grün werden
Ich konnte dieses Jahr den Frühling kaum erwarten. Immer dachte ich: Wann werden nur die Knospen an den Zweigen endlich zu sehen sein. Verzweifelt suchte ich die Bäume und Büsche nach einem grünen Frühlingszeichen ab. Nichts.
Da fuhr ich einmal mit dem Fahrrad durch den noch eintönigen grauen Werdauer Wald.
Ich träumte vor mich hin, da durchzuckte mich ein schrecklicher Gedanke: Was ist, wenn die Bäume nicht mehr ausschlagen, wenn der Wald kahl bleibt, für immer? Was ist, wenn kein hellgrüner Frühlingswald mehr kommt, kein dichter erfrischender Sommerwald, kein bunter Herbstwald - nur noch kahle Bäume? Ein schrecklicher Gedanke. Da ist es jetzt doch schon richtig grün
9. Himmel und Erde ja die sind voll Freud
Gott sei Dank, wo wir hinschauen: überall sehen wir Knospen und erste Blätter, erstes Grün.
Ich bitte nun die Kinder vorzutreten. Jedes Kind bekommt einen Zweig in die Hand.
(von den verschiedenen vorbereiteten Zweigen, s.o.)
Und so geschmückt wollen wir das Lied singen: »
Himmel und Erde ja die sind voll Freud
10. Ansprache
Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Gemeinde,
Blumen erfreuen unser Herz, wenn sich die Knospe öffnet und ihr Duft tritt hervor, wie vielleicht bei diesen Osterglocken. Sie sind Teil der wunderschönen Schöpfung Gottes, wenn sie blühen und duften, dann erzählen sie: Von dem Wunder der Schöpfung, von dem Frieden, den wir als Menschen brauchen, von dem Frieden, den Gott uns gibt. Wenn wir das sehen und glauben dann können wir auch wie ein Vogel singen: „Allen soll das Leben blühen.“
Mit ihrer Freude steckt sie uns an. Wie schön ist das jedes Jahr: wenn die ersten Schneeglöckchen zu sprießen beginnen, wenn der erste warme Tag da ist. Wie haben wir uns in diesem Jahr nach dem Frühling gesehnt. Und in diesem Jahr haben wir ein schönes Osterfest. Wie schnell sind jetzt die ersten grünen Zweige da.
An dieses Geschehen im Frühling kann man sich nicht gewöhnen. Es wird einem nie langweilig. Immer wieder, jedes Jahr neu, empfinden wir das als ein Wunder: Unsere Erde wird mit neuem Leben erfüllt.
Manchmal, wie in diesem Jahr als der Winter lang wurde, da konnte man es kaum noch glauben: Wird es jemals wieder grünen?
Die Knospe, die zur Blüte wird, sie lacht mich nicht nur an und macht mich fröhlich. Sie will mir auch etwas sagen: Sie blüht, duftet und erzählt: Von dem Frieden, den wir brauchen, um zu singen wie ein Vogel:»Allen soll das Leben blühen!«
Nun traurig war das, wie ein nicht endender Winter, was da die Freunde von Jesus am Karfreitag erlebten. Trüb und traurig. Einsam und allein. Angst und Schwermut machte sich unter den Freunden von Jesus breit.
Keiner hatte zu nichts mehr Lust. Man zog sich in den letzten Winkel des Hauses zurück und verbarrikadierte alles.
Doch dann passierte das Wunder:
»Friede sei mit euch«, mit diesen Worten tritt Jesus unter seine Freunde. Die Freunde heben nun ihre traurig gesenkten Köpfe. Ihr Leben war trostlos geworden, seit Jesus tot war. Und Angst hatten sie auch. Und was jetzt passiert, das kann doch nicht sein? „Ein Gespenst oder was?“ Ja die Angst wird für einen Augenblick noch größer.
»Friede sei mit euch«, so sagt Jesus noch einmal zu ihnen. Und jetzt spüren sie, dass das ist mehr als nur ein Gruß ist. Sie spüren, dass sie verändert werden. Sie spüren, dass in dem Gruß Jesu Kraft ist. Sie spüren plötzlich an sich selbst, dass wirklich Frieden bei ihnen einzieht.
Die graue Trostlosigkeit ist vorbei. Langsam begreifen Sie: „Jesus lebt. – Der Herr ist auferstanden. Er ist mehr als ein Gespenst – er ist die Wirklichkeit. Er hat den Tod ist besiegt. Er bringt das Leben – neues Leben wieder unter uns. Er gibt uns Hoffnung über den Tod hinaus: Darum gilt: Allen soll das Leben blühen.
Thomas hat es nicht miterlebt.
Nun einer der Freunde Jesu war nicht dabei. Er heißt Thomas. – was auf deutsch Zwilling bedeutet. Vielleicht hatte er sich einmal aus dem Versteck der Freunde heraus gewagt. Und jetzt war er nicht da als Jesus kommt.
Die Anderen erzählen es ihm nun. Doch Thomas kann nur den Kopf schütteln. Er kann es nicht begreifen, was diese ihm da erzählen. Jesus war da – Jesus ist auferstanden unmöglich? Das kann nicht sein, das widerspricht allem vernünftigen Denken.
Vom Hörensagen kann er es einfach nicht glauben. Und die anderen Freunde Jesus können ihm es auch nicht beweisen. Ja niemand kann beweisen, dass dieser Jesus lebt. Auch heute kann es niemand beweisen, dass Jesus lebt. Auch wenn es viele schon immer wieder versucht haben. Niemand kann erklären, wie er lebt und wie Auferstehung funktioniert. Viele haben es schon versucht. Auch heute kann das niemand.
Doch wenn jedes Jahr nach dem Winter die Knospen aufbrechen und die Natur zu leben beginnt, dann ist das ein Fingerzeig für dieses neue Leben für mich: Es gibt neues Leben.
Man kann es spüren, dass Jesus lebt.
Wie man einer Knospe ab spürt, dass sie morgen aufbricht, dass die Blüte hervorkommt, und das grün des Blattes beginnt zu leuchten, so kommt Jesus auch zu uns, und gerade jetzt zu Ostern wird das in besonderer Weise deutlich. So dürfen wir uns heute erfassen lassen von dem Frieden, den er bringt. Und wer das tut stellt fest: Mein Leben bleibt nicht beim Alten. Es verändert sich.
Das Osterfest ist das Fest der Veränderung und Erneuerung, so wie Jesus durch seine Auferstehung, die Macht des Todes besiegt hat und neues Leben bringt, so will uns Jesus verändern zu einem Leben nach Gottes Willen..
Dann schickt uns der lebendige Jesus auf den Weg. »Wie mich mein Vater gesandt hat, so sende ich euch.« Allen soll das Leben blühen. Allen!
Dann schickt er uns dahin, wo Leben zu welken droht: traurige Menschen, kranke Menschen, unterdrückte Menschen, arme Menschen ...
Allen soll das Leben blühen!
Kann das sein? Stimmt das da mit Jesus? Immer wieder zweifle ich. Immer wieder habe ich Fragen. Ich zweifle wie Thomas.
Manchmal sage ich es auch wie Thomas:
»Erst muss ich seine von den Nägeln durchbohrten Hände sehen; ich muss meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich es nicht.«
Kann man das denn mit Jesus glauben?
Und was tut nun Jesus? Er nimmt unsere Zweifel und Fragen sehr ernst. Er nimmt es ernst, dass wir nicht gleich zum Glauben finden. Er nimmt es ernst, wenn wir Vorbehalte haben. Er nimmt es ernst, wenn wir Fragen haben. Er nimmt das ernst, wenn wir sagen ich kann nicht oder vielleicht auch ich kann noch nicht.
Jesus ergreift die Hand des Thomas. Er baut eine Brücke zum Glauben. Er nimmt die Hand von Thomas und legt sie auf seine Wunden.
Die Wunde in der Seite, die Wundmale an Händen und Füßen.
Und jetzt stellt er ihm die Frage: »Spürst du es, Thomas, meine Wunden, alles das hab' ich gelitten. Alles das habe ich für dich getan. Das habe ich getan, damit dein Leben blüht.
Ich habe gelitten und erfahren, wie es ist, wenn Leben verblüht, wenn Leben mit Füßen getreten wird, wenn Leben vernichtet wird. Ich habe den Tod auf mich genommen.
Doch ich habe es nicht für mich gelitten. Für Dich habe ich gelitten. Für alle Menschen habe ich es gelitten. Damit ihr glaubt, hofft, liebt und dafür euch einsetzt, dass es wahr wird: Allen soll das Leben blühen.«
Genau das spürte der zweifelnde Thomas in der Nähe des lebendigen Jesus. Er erkennt und bekennt:
»Mein Herr und mein Gott!« Jesus erwiderte: »Jetzt, wo du mich gesehen hast, glaubst du.11 Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben.«
Liebe Kinder, liebe Gemeinde,
auch wir sind heute eingeladen zu diesen Glauben an Jesus zu finden, dass es für uns heute heißt: „Allen soll das Leben blühen“.
Amen
11. Gemeindelied: »Freude, dass der Mandelzweig«, EG 659
12. Abkündigung
13. Gemeindelied: Die Sonne geht auf EG 556, 1-4
14. Gebet
Vater im Himmel,
mit jeder Freude, die du uns schenkst, strahlt unser Leben in neuem Licht. Schöne Blumen, warmer Sonnenschein, gutes Essen, fröhliche Spiele.
Wie schön ist es auf der Welt zu sein!
Dankbar bekennen wir:
Jeder Schmerz, der uns trifft, trübt unser Leben, macht es schwer. Plötzliche Krankheit, schlimme Unfälle, bittere Tränen, schwere Sorgen.
Wie wichtig ist es dann, dass du, Gott, uns beistehst. Dankbar bekennen wir:
EG 116,1
Menschen, die wir kennen und mögen, machen unser Leben reich und bunt. Gute Freunde, liebe Verwandte, bewunderte Vorbilder,
Menschen, die uns anvertraut sind.
Wir bitten dich, beschütze alle, die uns wichtig sind. Dankbar bekennen wir.
EG 116,1
15. Vaterunser
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
16. Segen
Geht in dieses Osterfest-
geht als die zum Leben Befreiten,
lebt als die zur Hoffnung Berufenen,
glaubt als die zur Liebe Erwählten.
Geht in dieses Osterfest-
als die Menschen,
die verwandelt wurden durch die Begegnung mit dem Auferstandenen.
Geht in dieses Osterfest-
als die Töchter und Söhne des Vaters,
als die Schwestern und Brüder des Sohnes,
als die Menschen des Heiligen Geistes.
Amen.
17. Gemeindelied: »Wir wollen alle fröhlich sein«, EG 100,1-5
18. Nachspiel