Siehe ich mache alles neu!

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Siehe ich mache alles neu!
Liebe Gemeinde,
der Autobauer Opel steckt tief in der Wirtschaftskrise. Es vergeht kein Tag an dem wir nicht etwas in den Nachrichten darüber hören. Und dennoch hat er gerade auch ein neues Automodell den Insignia angekündigt. ER soll das Auto des Jahres 2009 werden.
Natürlich ist es in allen Bereichen (Sparsamkeit, Sicherheit etc.) den anderen Modellen deutlich überlegen. So stellen wir uns vor, Sie wollten sich gerade unabhängig von der Autokrise ein neues Auto anschaffen. Würden Sie dann Ihr ganzes Geld dann vielleicht in ein Auslaufmodell investieren, oder würden Sie nicht lieber auf das neue Modell warten?
Aber auch das birgt seine Gefahren. Freude von mir haben das beim Audi A6 so gemacht und dann hatten sie eine ganze Menge Kinderkrankheiten zu durchleben.
Aber wir wagen es mit einem neuem Modell.
Dann wird auf einmal der Verkaufsstart verschoben und immer und immer wieder.
Es machen sich dann Gerüchte breit, dass es dieses neue Modell wahrscheinlich gar nicht geben wird. Vielleicht wegen der Autokrise oder technischer Schwierigkeiten. Verlieren da nicht manche ganz schnell das Interesse und suchen sich eine andere Marke.
Nun kennen sie aber den Chefkonstrukteur diese Modells persönlich. Wahrscheinlich würden Sie sich jetzt an ihn wenden und fragen: »Wann erscheint denn nun das neue Modell?«
Das gleiche könnten wir uns jetzt auch bei einem neuen Fernseher, Handy oder MP3Player vorstellen.
Und wie ist es denn bei unserer Welt heute? Könnte es sein, dass diese unsere Welt in der wir leben ein Auslaufmodell ist? Und dass der Nachfolger dieser Welt bereits in den Startlöchern steht? Dann wäre es doch wichtig, darüber Bescheid zu wissen.
Wir hören ein Wort aus 2.Petrus 3,3-13
3 Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen
4 und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist.
5 Denn sie wollen nichts davon wissen, dass der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort;
6 dennoch wurde damals die Welt dadurch in der Sintflut vernichtet.
7 So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen.
8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass "ein" Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag.
9 Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.
10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.
11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen,
12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden.
13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
1. Neues ist schon da
Der Apostel Petrus sagt es damals und sagt es uns heute klipp und klar: »Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.«
Kann denn erst in der Zukunft Neues werden? Nein, das Neue ist schon im Werden! Denn mit Jesus Christus ist bereits Neues angebrochen. Das Reich Gottes. Die Welt, in der Gott alles regiert und bestimmt, hat mit Jesus zeichenhaft schon begonnen. Und in Ansätzen können wir das auch Heute und mitten unter uns entdecken:
•(Entfalten, was neu geworden ist durch Jesus, z. B. Einladung an alle (nicht nur Juden), Gott zu vertrauen; Vergebung für alle, die ihre Schuld bereuen und bekennen
•neuer Zugang zu Gott durch Sühnopfer Jesu (Vorhang im Tempel riss entzwei);
•Auferstehungshoffnung für alle Christen, weil Jesus selbst auferstanden ist (»ich lebe, und ihr sollt auch leben«);
•alle Christen können schon jetzt durch den Heiligen Geist in Gemeinschaft mit Gott leben (in Christus sein = neue Kreatur: 2.Kor 5,17);
•durch Jesus Christus sind Christen gerecht vor Gott => sollen »gerecht« miteinander umgehen.)
Ja, Neues ist schon da auf unserer Erde – Jesus sei Dank. Aber es ist leider noch manches beim Alten geblieben: (z. B. Ausbeutung der Armen; Kriegstreiberei; Benachteiligung der »Schwachen« etc.).
Besonders deutlich wird das mit dem Tod: noch immer sterben Menschen – verlieren Kinder Eltern, Eltern Kinder, Freunde oder Partner einander. Teils nach längerer Krankheit, teils ganz plötzlich und unerwartet.
Darum sind auch viele heute hier um ihrer lieben Verstorbenen zu gedenken,
Der Tod ist Teil der »Alten Welt«. Natürlich sagt wir auch oft bei Trauerfeiern: der Tod gehört zu jedem Leben dazu. Aber letztlich ist er ein »Feind Gottes«, der einmal ausgespielt haben wird.
Wann wird das sein? Dann, wenn der wiederkommt, der den Tod schon einmal besiegt hat: Jesus Christus, der Herr, der Auferstandene. Das hat er versprochen, das bekennen wir im Glaubensbekenntnis. Jesus kommt wieder – um alles Gottfeindliche zu richten. Und um sein Reich aufzurichten. Das ist der Tag des Herrn.
2. Das Zeitproblem
Schon in den ersten Gemeinden haben die Menschen gebetet, gerufen und gehofft: »Maranatha! « – »unser Herr, komm!« (oder: »unser Herr kommt!«).
Und Jesus selbst hat ja selber dazu aufgerufen: »rechnet immer mit meinem Kommen!« – »seid wachsam!« Seid bereit! – von ihm haben damals die Pioniere diese Wort abgekupfert.
Wie diese Bereitschaft auszusehen hat, das haben wir vorhin im Evangelium in dem Gleichnis von den 10 Jungfrauen gehört.
Jesus fordert uns auf: »Lebt so, dass ihr nicht (unangenehm) überrascht seid, wenn ich komme« (Der Essener Jugendpfarrer Wilhelm Busch erzählte:
»In der Zeit des »Dritten Reiches« saßen wir in einer Sitzung. Unsere Mappen und viele Papiere lagen auf dem Tisch. Auf einmal sprang die Tür auf. Ein paar Männer erschienen und riefen streng: ›Geheime Staatspolizei. Alle aufstehen und an die Wand stellen! Alle Papiere und Mappen liegen lassen!‹ Da hätte manch einer gern noch dies oder jenes versteckt oder geordnet. Das ging nicht mehr.
So wird die Wiederkunft von Jesus sein. Lasst uns doch heute noch unser Leben ordnen! Lasst uns Frieden machen, wo wir Streit haben! Lasst uns um Vergebung bitten, wo es Not tut! Lasst uns Bindungen zerreißen, die Gott nicht gefallen! Lasst uns wachen und im Licht wandeln! Dann wird uns sein Licht nicht erschrecken. Dann dürfen wir uns freuen, wenn er kommt.«.
Jesus nennt die Zeichen seines nahen Kommens: Unwetter / Kriege etc. – die gab es ja seither zuhauf und gibt sie auch heute.
Da fragen dann nicht nur die Spötter: »Wo bleibt er denn nur?« Das ist auch eine brennende und ernst zu nehmende Frage unter uns Christen (Zweifel!). Vermutlich war das schon damals in der Urgemeinde, nachdem einzelne Christen verstorben waren. Einige wurden unruhig. Verzögert Gott mutwillig die Wiederkunft seines Sohnes? Könnte vielen Menschen nicht viel Leid erspart werden, wenn Jesus schnell käme?
Hören wir auf Petrus:
a) »Schnell« oder »langsam« sind Beschreibungen für uns Menschen. Gott passt nicht in unser Zeitempfinden. »1000 Jahre = 1 Tag« stimmt bei Gott. Gott ist anders.
b) Nicht wir müssen geduldig sein. Es ist ein Zeichen der Geduld Gottes, dass Jesus noch nicht zurückgekommen ist. Gott möchte, dass möglichst viele Menschen zu ihm zurückkehren. Wenn der Tag von Jesus kommt – wie ein Dieb in der Nacht –
dann ist unsere Zeit abgelaufen. Dann können wir nichts mehr korrigieren oder bereinigen. Gott allein legt den Zeitpunkt fest, wir können ihn nicht verändern
Darum: nutze die Zeit – Wichtiges nicht aufschieben: Umkehr zu Gott; klärendes Gespräch in der Familie; anderen Gutes tun (loben etc.) – und zwar heute solange der Tag des Herrn noch nicht da ist. Mit dem Tag des Herrn endet nicht nur das bisherige Leben auf dieser Welt. Es endet auch die Welt als solche. Früher konnten sich Menschen das wohl kaum vorstellen. Im Atomzeitalter können wir uns so ein Inferno mit Schaudern ausmalen. Aber darum geht es gar nicht. Wir sollen uns nichts ausmalen. Wir dürfen wissen: Unsere Erde samt den Himmeln (= der Kosmos) hat ein Ziel. Alles »Alte« wird einmal Platz machen müssen. Wie unter Geburtswehen kommt die neue Welt ins Dasein.
Dann wird:
3. Alles neu!
Jetzt: nicht mehr Erneuerung Einzelner / zeichenhaft, sondern Erneuerung der ganzen Welt.
Größte Veränderung: Gerechtigkeit wird darin wohnen. Millionen von Menschen sehnen sich nach ein bisschen mehr Gerechtigkeit. Und es ist gut, wenn sich Christen hier und heute für gerechtere Lebensbedingungen einsetzen. Sei es am Arbeitsplatz, sei es in der Kommunal oder Bundespolitik. Und doch ist es auch gut zu wissen: umfassende Gerechtigkeit gibt es nur bei Gott. Darum: auf ihn ausrichten und alles von ihm erwarten. Nur durch Gott kann die ganze Welt von Gerechtigkeit bestimmt sein.
Kein Zufall: Jesus ist der Gerechte / die Gerechtigkeit für uns. In der neuen Welt Gottes wird Gerechtigkeit wohnen:
Jesus Christus (»Immanuel« = »Gott mit uns«) wird Wohnung nehmen – und bleiben. Darauf freuen wir Christen uns: auf die ewige Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn. Von Angesicht zu Angesicht
Das bedeutet auch: Befreit von Versagen, Leid, Krankheit, Schmerz, Streit, Tod und Teufel. Alles Gottfeindliche wird nicht mehr sein.
Bis dahin: alles laufen lassen? – »kommt sowieso eine neue Erde« (Umweltschutz, Klimakontrolle, etc. unnötig?). Auch das habe ich schon von Christen gehört, aber Nein! Christen haben nach wie vor Verantwortung für Mitgeschöpfe und anvertraute Erde.
Doch wir bekommen darin Gelassenheit: Wir dürfen schon jetzt als Christen »neue Geschöpfe« (2.Kor 5,17) durch Jesus Christus sein. Mit seiner Kraft und seinem Geist sollen wir entsprechend leben auch zum Wohl unserer Mitgeschöpfe.
Gott hat noch Geduld mit unserer Welt. Er möchte, dass noch viele zu ihm umkehren und gerettet werden. In jedem Fall wird er seine Verheißung wahr machen:
»Siehe, ich mache alles neu!« Ihm sei Dank dafür. Amen
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