In Liebe Jesus nachfolgen

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In Liebe Jesus nachfolgen

Liebe Gemeinde,
»was wahre Liebe möglich macht«. Manchmal erleben wir das richtig echt im Leben. Manchmal können wir das auch im Fernsehen erleben, so zum Beispiel bei der Fernsehshow „nur die Liebe zählt“. Obwohl ich persönlich diese Sendung irgendwie überhaupt nicht mag. Ja es ist so, dass verliebte Menschen völlig irrationale, fast verrückte Dinge tun, dem anderen zuliebe, um dem anderen seine Liebe zu zeigen. Da schaut das Mädchen mit dem Freund ewig Fußball auch wenn sie eigentlich dazu eine Abneigung hat, da steht zu nachtschlafender Zeit auf oder man reist wegen ein paar gemeinsamen Stunden durch halb Deutschland.
Ja, die Liebe weckt unglaubliche Kräfte in uns. Sie macht uns zu manchem fähig, was wir uns zuvor nie hätten vorstellen können.
Davon schreibt nun auch der Apostel Johannes in seinem ersten Brief. Überhaupt wimmelt es in diesem Brief nur so von Aussagen über die Liebe Gottes und deren Auswirkungen für uns.
Johannes selber liebte die Christen, an die er seinen Brief geschrieben hat. Das ist unüberhörbar in dem heutigen Predigttext. Ich lese aus dem zweiten Kapitel die Verse 12 bis 17 (Textlesung).
1. Johannes 2,12-17
12 Dies schreibe ich euch, meine geliebten Kinder, weil ich weiß, dass eure Schuld durch Jesus Christus vergeben ist.
13 Euch Vätern schreibe ich, weil ihr den kennt, der von Anfang an da gewesen ist. Ich schreibe aber auch euch, ihr jungen Leute; denn ihr habt den Bösen besiegt.
14 Euch Kindern schreibe ich, weil ihr den Vater kennt; ebenso habe ich euch Vätern geschrieben, weil ihr den kennt, der von Anfang an da war. Und euch, ihr jungen Leute, habe ich geschrieben, weil ihr in eurem Glauben stark geworden seid. Gottes Wort wohnt in euch, und ihr habt den Bösen besiegt.
15 Liebt nicht diese Welt, und hängt euer Herz nicht an irgendetwas, das zu dieser Welt gehört. Denn wer die Welt liebt, kann nicht zugleich Gott, den Vater, lieben.
16 Was gehört nun zum Wesen dieser Welt? Selbstsüchtige Wünsche, die Gier nach allem, was einem ins Auge fällt, Selbstgefälligkeit und Hochmut. All dies kommt nicht von Gott, unserem Vater, sondern gehört zur Welt.
17 Die Welt aber mit ihren Verlockungen wird vergehen. Nur wer tut, was Gott gefällt, wird ewig leben.
Kurz gefasst lautet die Botschaft des Johannes: Bleibt dran, im Namen von Jesus! Bleibt in der Nachfolge! Bleibt an Jesus! Bleibt in der Spur!
1. Lob für bewährte Christen
Habt Ihr heute Morgen schon jemanden gelobt? Zum Beispiel den Ehepartner, der den Frühstückstisch gedeckt hat? Oder die Kinder, die sich so rasch angezogen haben, dass die Familie nicht zu spät zum Gottesdienst gekommen ist? Oder vielleicht auch Christel, die den Blumenschmuck wieder einmal so schön dekoriert hat?
Warum soll man denn für solche Kleinigkeiten loben, das ist doch eigentlich selbstverständlich?, fragt sich vielleicht mancher von euch. Ist das denn wirklich so selbstverständlich? Genau das ist ja unser menschlich grundsätzliches Problem in der Kommunikation, dass die kleinen, oft aber so wichtigen Dinge nicht lobend gewürdigt werden. Das man nicht sieht, was der andere für einen tut.
Der Apostel Johannes macht es anders. Er spricht die Gemeinde liebevoll an und lobt dabei die verschiedenen Generationen für das, was er an ihnen positiv wahrnimmt. Weil Johannes sein Lob nicht persönlich aussprechen kann, schreibt er einen Brief an die Christen und erwähnt darin ausdrücklich die Jungen und die Alten. Er ist begeistert, dass Jesus in der Gemeinde bekannt ist und dass die Gemeinde mit ihm lebt. Das ist gar nicht so selbstverständlich. Wie viele Kirchgemeinden gibt es auch heute noch, in denen der Name Jesus nur ganz selten genannt wird und daher auch wenigen persönlich bekannt ist? Manch mal hört man dann dies Aussagen: Herr Pfarrer, dass sie von Gott reden ist in Ordnung, aber mit Jesus, da können wir nichts anfangen.
Da wird in der Gemeinde über alles gesprochen, nur über Jesus nicht.
Aber ihr kennt den, »der von Anfang an ist«. Ja, wer Jesus kennt und ihn als seinen Herrn bekennt, der hat es verdient, jeden Tag gelobt zu werden.
Darum möchte ich dem Beispiel des Johannes folgen und Euch hier im Gottesdienst heute Morgen auch loben: Ein großes Lob, dass Ihr hier seid, weil Ihr Jesus Christus kennen.
Jesus zu kennen, das ist das Beste, was uns im Leben passieren kann, dass wir Jesus kennen und ihm auch persönlich bekannt sind.
Und das hat auch Auswirkungen – Auswirkungen auf unser Leben auf unser Sein, auf unsere Umwelt.
Johannes lobt die junge Generation, weil sie durch einen lebendigen und ausdauernden Glauben den Bösen überwunden hat. Die Gefahren und Schwierigkeiten waren für junge Menschen in der Antike im Prinzip die gleichen wie bei uns heute. Johannes lobt die Jugend, die in vielem fest und standhaft geblieben ist.
Genau das steht uns doch heute auch gut an, die jungen Leute in unserer Gemeinde zu loben, weil sie immer wieder die Macht des Bösen überwinden.
Loben müssen wir die junge Generation und nicht über sie klagen, dass vielleicht heute so wenige da sind. Denn es gehört viel Überwindungskraft dazu, anders als viele ihrer Altersgenossen zu leben und sich stattdessen an Jesus zu orientieren. Das betrifft übrigens Christen in allen Altersstufen, und deshalb muss Johannes nun auch ein ernstes Wort an uns alle richten.
2. Mahnung an gefährdete Christen
Es ist als Christ gar nicht so leicht, sich ausschließlich an Gott und seinem Wort zu orientieren. Die vorhin gelobte Überwindungskraft fehlt uns so oft.
Ich habe dazu einen kleinen Text in einem Buch gefunden, den ich gern einmal vorlesen möchte:
Die Herrlichkeit Gottes! Sonntag, Gottesdienst, Anbetung
Gottes Größe und Herrlichkeit haben kein Ende, sie sind einmalig, die Macht und Kraft seiner Auferstehung wird in uns Christen sichtbar. Gott ist der Schöpfer dieser Erde, ja des ganzen Universums. Nichts ist ihm unmöglich und denen, die ihm nachfolgen! Halleluja! »Ich geh mich ganz hin und sage: Ich liebe dich!« Ja, das will ich, ganz, mit allem, was ich habe und bin immer, an jedem Tag, in jeder Stunde, in jeder Minute meines Lebens!
Die Schwerkraft meines Alltags! Arbeit,
große Pause
Ich fühle mich beschissen! Was für ein katastrophaler Tag: Schlecht gelaunt aufgewacht, auch noch verschlafen. Zu spät in der Arbeit angekommen, nicht gefrühstückt. Ärger wegen der Verspätung. Streit mit Freunden. Das Missverständnis mit der Freundin vom Vortag kann in der Pause nicht geklärt werden. Lasse die schlechte Laune an Bernd, diesem Arsch, raus, der mich bösartig darauf hinweist, dass er von einem bekennenden Christen etwas anderes erwartet hätte. Ich hasse mich selbst, bin enttäuscht, dass der Kreislauf der christlichen Frustration wieder voll zugeschlagen hat.
Vielleicht ist das ein wenig karikiert oder überzogen. Doch ich finde mich nur zu gut in diesen Extrem wieder. Vielleicht findet sich auch mancher von euch darin wieder?
Manchmal und manchmal sogar sehr oft fehlt die Kraft zur Nachfolge und zur Überwindung.
Auch Johannes weiß das, trotzdem sagt er uns ganz klar: »Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters!«
Es geht eben nicht gleichzeitig: Kind Gottes sein und Kind dieser Welt sein.
Ein Jünger von Jesus zu sein und zugleich an manchen zweifelhaften Vergnügungen teilzunehmen.
Irgendwie pass das nicht zusammen.
Sich sonntags vom Heiligen Geist erfüllen lassen und vielleicht dann montags mit Hochprozentigem abzufüllen, das ist nicht möglich.
Aber kranken nicht genau daran unsere Gemeinden, dass so viele nur halbherzig ihr Christsein leben. Kein Wunder, dass wir uns dann oft so glaubensschwach fühlen.
Dass wir dann so wenig von der Liebe Gottes spüren. Das liegt daran, dass wir uns so schnell von Jesus ablenken lassen.
Wer sein Herz an das hängt, was uns die Werbung, die Wirtschaftsmächtigen und die Politik als erstrebenswert einbläuen, der verliert ganz schnell den wahren Sinn des Lebens.
Johannes sagt: der liebt das Vergängliche im Leben. Und was Vergänglichkeit bedeutet, das sehen wir wieder gerade an den Blättern unserer Bäume und an den abgeernteten Feldern und Gärten. Es geht alles auf den Tod zu. Das Vergängliche vergeht. Und nichts von dem, was Johannes die Lust des Fleisches und der Augen nennt, hat Bestand.
Wir sind heute herausgefordert, uns ganz klar zu entscheiden, ob wir in den Liebesbereich des himmlischen Vaters gehören wollen oder ob wir die Angebote dieser vergehenden Welt lieber haben.
Jesus sagt, wie wir es in der Schriftlesung gehört haben: »Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.«
Oder wie es der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann formuliert hat: »Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn!«
Wir kommen nicht drum herum, wir müssen uns entscheiden.
Johannes möchte uns nicht Angst machen, aber er sieht ganz nüchtern, dass wir uns immer wieder neu die Kraft von Gott schenken lassen müssen, um konsequent mit Jesus zu leben.
3. Der starke Namen von Christus
Wie gut, dass wir nicht aus uns selbst heraus ein gottgefälliges Leben produzieren müssen.
Das obige Beispiel vom Gottesdienst und Leben im Alltag macht es uns nur zu gut deutlich, wie es dabei um uns steht.
Johannes schreibt: »Liebe Kinder, ich schreibe euch, dass euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen.«
In allem leben wir von der Barmherzigkeit und Vergebung Gottes. Die geschieht um des Namens von Jesus willen. Und das zeigt uns, dass wir es hier mit einer weitaus stärkeren Kraft zu tun haben als mit unserer eigenen kleinen Kraft.
Der Name von Jesus ist es, der uns alles bereithält und eröffnet, was wir brauchen. Das zeigt uns ein Blick in die Bibel. Schon der Beginn des Glaubens, nämlich die Taufe, geschieht auf den Namen von Jesus, und es gilt dann auch: Wer den Namen des Herrn Jesus anruft, der wird gerettet werden. Ja, der Glaube an den Namen von Jesus bewirkt ewiges Leben.
Und aus dieser Gewissheit heraus können wir nun täglich im Namen von Jesus Christus leben, trotz unserer Schwachheit, trotz unseres Versagens.
Paulus macht uns deutlich, dass wir alles im Namen Jesu tun sollen. Im Namen von Jesus erfahren wir die Vergebung unserer Schuld und die Rechtfertigung vor Gott.
Und Jesus ermutigt uns und sagt, dass wir in seinem Namen alles den himmlischen Vater bitten dürfen; und dass diese Bitten erhört werden. So oft schon wurden Menschen geheilt, weil im Namen von Jesus gebetet wurde, ja sogar böse Geister müssen weichen, wenn der Name von Jesus ausgesprochen wird.
Johannes schreibt im nächsten Kapitel seines Briefs, dass es Gottes Gebot ist, an den Namen von Jesus zu glauben, und dass daraus dann auch das andere praktische Gebot resultiert, dass wir nämlich die Brüder und Schwestern lieben. Wo der Name von Jesus uns verbindet, da wächst auch Gemeinschaft.
Es ist wichtig, an Jesus ungeteilt und eindeutig dranzubleiben. Dann bleiben wir in der Liebe Gottes, des Vaters. Dann haben wir wieder das Ziel vor Augen und dann überwinden wir auch alles, was uns von Gott ablenken will. Amen.
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