Hast Du mich lieb
Notes
Transcript
Hast Du mich lieb?
Hast Du mich lieb?
Johannes 21,15-25
Das ist ein wichtiger Satz, den wir gerade in diesem Lied gehört haben: Zu Gott kannst du kommen, wie du bist, mit all den Fehlern, mit deiner Schuld, mit all den Dingen, die dich an dir selbst ärgern. Das Großartige ist aber auch, dass wir mit unseren Schwierigkeiten und den Punkten, die wir an uns selbst blöd finden, nicht allein bleiben, sondern dass Gott uns in seiner Kraft auch verändern will, wenn wir das selbst wollen!
Kleine Gesprächsrunde mit den Kindern:
Wer von euch weiß, wie der Freund hieß, dem Jesus vergeben hat?
Was wisst ihr denn alles von ihm?
PETRUS
GROSSER MANN MIT DUNKLER VERGANGENHEIT
„Petrus erzählst du uns noch eine Geschichte?"
Mit großen Augen schauen sie zu ihrem neuen Freund auf. Daniel, Rahel und Simon verbringen fast jede freie Minute bei ihm. Petrus ist zwar erst ein paar Wochen hier in Joppe, der alten Hafenstadt am Mittelmeer. Aber alle hatten schon von ihm gehört. Er war Stadtgespräch in Joppe. Schließlich geschieht es nicht alle Tage, dass eine tote Frau wieder zum Leben erweckt wird. Tabitha so hieß die Frau, war krank geworden und gestorben.
Weil Petrus in der Nachbarstadt Lydda war, hatten sie hingeschickt und gebeten, dass er nach Joppe kommt. Und Petrus kam und hat die Tabitha wieder lebendig gemacht. Petrus hat zwar gesagt, dass nicht er das war, sondern der Jesus Christus, der ihn beauftragt hat. Aber der Petrus musste schon ein ganz großer und bedeutender Mann für Gott sein.
Und er konnte so viele Geschichten erzählen. Deshalb gingen Daniel, Rahel und Simon so oft sie konnten zu ihm. Es tat einfach gut, Petrus zuzuhören. Er hatte so große, klare Augen, gerade als ob sich der Himmel darin spiegelte. Und wenn er von seinem Jesus erzählte, dann wurde es richtig warm ums Herz. So waren die drei Freunde also wieder bei Petrus mit ihrer Lieblingsfrage:
„Petrus, erzählst du uns noch eine Geschichte von Jesus?"
Petrus schaute sie aufmerksam an. Manchmal hatte man das Gefühl, er könnte tiefer sehen, fast bis ins Herz. Zuerst war es ein bisschen unangenehm, weil sie dachten: der merkt alles.' Aber je länger sie Petrus kannten, desto stärker spürten sie: der versteht uns ganz tief drinnen in seinem Herz. Der hat sicher auch schon viel erlebt, dem kann man vertrauen, der nutzt sein Wissen nicht gegen uns.'
Die schlimmste Nacht
Simon, der Älteste der Drei war heute ziemlich still. Petrus schaute ihn aufmerksam an, doch Simon wich seinem Blick aus. Petrus überlegte kurz, dann begann er:
„Also gut, ich erzähle euch heute eine besondere Geschichte. Ihr wisst, ich habe viel mit Jesus erlebt. Große Wunder hat er vollbracht. Sein Herz war voller Liebe zu den Menschen. Vielen hat er geholfen, viele hat er geheilt.
Und dann kamen sie schlimmsten Wochen meines Lebens. Das war, als sie ihn gefangen genommen, verhört, gefoltert und gekreuzigt haben.
Simon schaut kurz auf:
„Ja, und als du so mutig warst und mit deinem Schwert Jesus verteidigt hast."
Petrus schüttelt den Kopf:
„So mutig war das gar nicht. Eher eine unüberlegte Verzweiflungstat. Jesus hat den Schaden auch wieder gut gemacht und dem Malchus das Ohr angeheilt, das ich ihm abgeschlagen hatte. Ihr seht, ich habe auch manches verkehrt gemacht. Aber es kam noch schlimmer. Ich bin da in was hineingerutscht, was ich nie für möglich gehalten hätte.
Simon schaut mit einem kurzen Seitenblick zu seinem großen Freund Petrus. Ob er sich ihm anvertrauen könnte. Wenn der mitfühlen konnte, dass man einfach in schlimme Sachen so hineinrutschen kann...
Petrus erzählt weiter. Es war sehr still geworden nur drei Augenpaare waren gespannt auf Petrus gerichtet, umrahmt von offenen Ohren und Mündern.
„Ja, das war die schlimmste Nacht in meinem Leben. Ich war verzweifelt und durcheinander. Sie haben Jesus verhaftet, gefesselt, abgeführt. Johannes und ich sind hinterhergeschlichen, bis zum Haus des Hohenpriesters. Dort im Wachhof haben sie ihn angebunden. An der Seite war ein Feuer, wo sich ein paar Leute wärmten. Ich habe mich vorsichtig dazugesetzt. Vielleicht könnte ich irgendwas erfahren, wie es mit Jesus weiterging. Und dann hat mich diese Magd gesehen.
„Hey, du bist doch auch einer von den Jesus-Leuten."
„Ich nein! Überhaupt nicht!"
Sie hat sogar die anderen darauf aufmerksam gemacht.
„Das ist einer von denen.!" Und wieder habe ich gesagt: „Nein, ich gehöre nicht dazu. Ich kenne ihn nicht."
Drei Mal habe ich ihn verleugnet sogar geschworen habe ich, dass ich ihn nicht kenne.
„Und dann?" fragt Rahel atemlos. „Dann hat der Hahn zum 2. Mal gekräht und Jesus hat den Kopf gehoben und mich von weitem angesehen. Da war es für mich, als ob eine Welt zusammengebrochen wäre. Er hatte es mir damals schon vorausgesagt. Aber ich war so von mir überzeugt, dass mir das nie passieren würde.
Und dann ist es doch genauso gekommen, wie Jesus es gesagt hatte. Ich bin nur noch hinausgerannt in die Nacht, habe mich irgendwo auf die Erde geworfen und bitterlich geweint. Jetzt ist alles aus so habe ich gedacht. Ich war total am Boden. Meinen besten Freund verraten, im Stich gelassen, verleugnet."
Petrus hatte Tränen in den Augen. Matt spürte seinen tiefen Schmerz noch heute.
Ein neuer Morgen
„Und was hat Jesus dann nach seiner Auferstehung mit dir gemacht? Hat er dich zur Rede gestellt?
Hat er dich dafür bestraft?" Simon wollte es genau wissen.
Petrus schaute die drei Freunde an. „Wisst ihr, ich hatte mich nicht mehr zu Jesus getraut. Aber er hat mich gefunden. Nach seiner Auferstehung. Er kam zu uns an den See Genezareth. Wir hatten die ganze Nacht gefischt aber nichts gefangen. Am Morgen da war er einfach am Ufer. Er hatte Brote und Fisch für uns zum Frühstück geröstet. Und dann hat er einfach seinen Arm um mich gelegt und mich gefragt:
„Simon, hast du mich lieb?"
Simon, das war mein hebräischer Name, den mir meiner Eltern gegeben hatten. Drei Mal hat er mich das gefragt. Und jedes Mal ging es eine Schicht tiefer. Wie wenn er mit seiner Liebe all mein Versagen und meine Schuld behutsam berührt und von mir löst.
Kein Vorwurf, kein Schimpfen, es war, wie wenn er ganz tief in meinem Herz mit seinem Fragen neue Liebe entzündet hätte. Und dann hat er mir einen neuen Auftrag gegeben.
„Weide meine Lämmer, weide meine Schafe. Sei ein Hirte für Menschen, die zu mir gehören."
Simon schaut Petrus an.
„Meinst du, dass Jesus mit jedem so umgeht, der versagt hat? Auch wenn ganz viel Vertrauen zerbrochen ist? Petrus nickt.
„Dich bedrückt etwas, ich spüre das. Kannst du darüber reden?"
Simon schluckt tief. Mit einem Seitenblick auf seine Freunde sagt er: „Kann ich mit dir allein reden?"
Petrus legt seinen Arm um die Schultern von Simon.
„Komm, wir gehen ein paar Schritte."
Er spürt, dass Simon jetzt einfach ein Ohr und ein Herz braucht, das ihn mitnimmt zu Jesus.
Und Simon kann seit langem wieder sein Herz öffnen und aussprechen, was ihn belastet.
„...und weißt du Simon, das Entscheidende ist, dass du die Frage Jesu für dich hörst.
,Simon hast du mich lieb.'
Und dass du ihm dann deine persönliche Antwort gibst."
Und die gibt Simon ganz tief aus seinem Herzen:
„Ja, Jesus, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich liebhabe."
Und leise fügt er hinzu: „Und danke für meinen großen Freund Petrus, durch den ich so viel erfahren kann, wie du Jesus bist und mit Menschen umgehst..."