Auferstehung — die Macht des Todes ist besiegt

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Auferstehung — die Macht des Todes ist besiegt

Predigt – 1. Korinther 15,19-28
1 Corinthians 15:19–28 BB
19 Wenn wir nur für dieses Leben auf Christus hoffen, sind wir bedauernswerter als alle anderen Menschen. 20 Nun Christus aber vom Tod auferweckt worden, und zwar als Erster der Verstorbenen. 21 Denn durch einen Menschen kam der Tod in die Welt. So bringt auch ein Mensch die Auferstehung der Toten. 22 Weil wir mit Adam verbunden sind, müssen wir alle sterben. Weil wir aber mit Christus verbunden sind, werden wir alle lebendig gemacht. 23 Das geschieht für jeden nach dem Platz, den Gott für ihn bestimmt hat: Als Erster wird Christus auferweckt. Danach, wenn er wiederkommt, folgen alle, die zu ihm gehören. 24 Dann kommt das Ende: Christus übergibt Gott, dem Vater, seine Herrschaft. Zuvor wird jede andere Herrschaft, jede Gewalt und jede Macht vernichtet. 25 Denn Christus muss so lange herrschen, bis Gott ihm alle seine Feinde zu Füßen gelegt hat. 26 Der letzte Feind, den er vernichten wird, ist der Tod. 27 Denn alles hat Gott ihm zu Füßen gelegt. Das bedeutet: Alles ist ihm unterworfen. Eines ist jedoch offenkundig: Davon ist der ausgenommen, der ihm alles unterworfen hat – Gott. 28 Sobald ihm nun alles unterworfen ist, wird auch der Sohn selbst sich unterwerfen: Er wird sich Gott unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat. Das geschieht, damit Gott alles umfasst und in allem gegenwärtig ist.
Ihr lieben,
geht es nicht euch auch manchmal so, da steht man in einem Supermarkt mit einem vollen Einkaufwagen in einer Schlange mit vielen vollen Einkaufswagen – und das weit hinten.
Ja was macht man da, man schaut sich, um ob nicht gerade irgendwo eine neue Kasse aufgemacht wird. Und wenn ja, dann stürzt man ohne Rücksicht auf Verluste auf dies Kasse zu, um ja der erste zu sein. Der erste zu sein, damit man so schnell wie möglich durch die Kasse kommt.
Aber nicht nur an der Kasse will man der Erste sein, auch in vielen anderen Bereichen des Lebens. Wer will nicht der Erste bei einem Sportereignis sein? Wer will nicht der Erste bei der Gehaltserhöhung sein? Erste oder Erster sein das ist doch etwas.
Aber nicht immer ist das so, manchmal lässt man auch gerne dem anderen den Vortritt, besonders dann, wenn es unangenehm oder gefährlich ist.
Dann gibt es auch in unserem Leben Bereiche, wo es uns garnichts anderes übrigbleibt, ja uns nicht anderes möglich ist, als jemanden den Vortritt zu lassen.
Stellt Euch einmal vor, da macht man eine Bergwanderung mit und nur der Bergführer kennt den Weg. Da bleibt uns nichts anderes übrig als ihm zu folgen.
Auch heute hören wir von einer Situation, von einem Geschehen, wo auch uns nichts anderes übrigbleibt als jemanden den Vortritt zu lassen.
Wir lesen Worte aus dem 1.Korinther 15,19-28:
19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
20 Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
21 Denn da durch "einen" Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch "einen" Menschen die Auferstehung der Toten.
22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.
23 Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören;
24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat.
25 Denn er muss herrschen, bis Gott ihm »alle Feinde unter seine Füße legt« (Psalm 110,1).
26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.
27 Denn »alles hat er unter seine Füße getan« (Psalm 8,7). Wenn es aber heißt, "alles" sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.
28 Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.
Wir wollen noch ein wenig beim Bild des Bergsteigens bleiben. Wo es Berg gibt, da gibt es auch Täler.
Ich weiß nicht, ob jemand von euch schon im Böhmerwald Urlaub gemacht hat. Da gibt es den Schwarzen See. Dieser ist in einem Tal und wird von der 320 m hohen Wand Jezerní stěna eingerahmt. Ein herrliches Naturbild.
Nun stellt euch mal vor es gäbe keine Wege. Das Tal wäre nur von steilem Felsen umrahmt. Der Weg geht nur über den Felsen. Niemand kommt an diesem Felsen vorbei.
Stellt euch vor dieses Tal wäre unser Leben. Wir haben uns hier gut eingerichtet und sind recht erfolgreich. Doch in uns Menschen steckt immer die Sehnsucht, dass für uns Unbekannte zu erreichen:
Dieses Tal kann doch nicht alles sein in unserem Leben: Da muss es doch mehr geben. Wer hilft uns da heraus?
Im Psalm 23 heißt es: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal...“ So ein finsteres Tal, so ein Todestal kann manchmal unser Leben sein. Unser Leben, egal ob es kurz oder lang ist, egal ob es fröhlich oder beschwert ist. Egal ob es erfolgreich ist oder ob wir viele Niederlagen erleben. Es ist umschlossen von einem Felsen. Es ist der Felsen des Todes. Wir kommen an diesem Felsen nicht vorbei. Da gibt es kein Ausweg, da gibt es kein Umweg. Wir sind von ihm umschlossen.
Und nun wollen wir doch eigentlich in eine neue Gegend gelangen. Wenn wir das wollen müssen wir über den Felsen klettern – doch das ist unmöglich. Was bleibt uns dann übrig? Mit den Schultern zucken, zu resignieren – uns damit abzufinden. Es ist halt so, wir können es auch nicht ändern. Oder die guten Seiten des Gebirgstales sehen. Oder nach der Devise leben: „Lasst uns feiern und fröhlich sein, denn morgen sind wir tot“.
Und dann eines Tages, auf einmal hören wir den Ruf: Hey Leute, schaut einmal die Felswand an. Da sind Kletterhaken eingeschlagen, da hängt ja auch ein Seil, und oben auf der Gebirgswand da steht ja einer. Da ist einer der das Tal des Todes überwunden hat.
Und der, der uns das heute am Ostermorgen zuruft, ist der Apostel Paulus. Er ruft uns zu: „Es hat jemand geschafft! Jemand hat den Felsen des Todes erklommen und auch für uns einen Weg bereitet. Dieser jemand ist Jesus Christus ' Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind:'“
Ihr merkt bei diesem Weg können wir nicht der erste sein. Da musste es Jesus Christus sei.
Wer von uns würde nicht gern wissen, was oberhalb des Felsen ist? Würden wir nicht gern wissen was nach dem Tode kommt? Doch keiner ist zurückgekommen.
Aber nun erschallt der Osterruf: Einer ist durch. Er ist auferstanden. Der Weg über den Felsen ist nun kein unüberwindlicher Weg mehr.
Und diesen Weg hat eben nicht nur ein Einziger überwunden, sondern ein Erster. Das heißt Ihm wird ein Zweiter und ein Dritter, und noch viele andere folgen. Er ist für uns als Erster diesen Weg gegangen. Und wer mit ihm lebt, der hängt an ihm.
Ich bleibe einmal heute beim Bild des Berges. Ich bin zwar sportlich nicht so aktiv. Aber ab und an soll es doch vorkommen, dass ich in den Bergen wandere, besonders in Südtirol. Da habe ich es schon erlebt, dass Wegabschnitte nur zu passieren sind, weil es dort Seile gibt, an denen man sich festhalten kann. Aber irgendwann hat da einer als erster diesen Weg passiert und hat die Haken eingeschlagen und die Seile festgemacht – vielleicht sogar unter Einsatz seines Lebens.
So ist es eben auch bei Jesus – unter dem Einsatz seines Lebens – im wahrsten Sinne des Wortes hat er den Weg geschaffen aus dem Tal des Todes hin zum Leben.
Durch Adam kamen die Sünde und der Tod in diese Welt – durch Jesus kommt die Auferstehung der Toten, die Überwindung des Todes – das Leben. So wurde Adam, der Mensch zum Urbild für den Menschen, der ohne Gott lebt. Durch diese Trennung von Gott ist der Tod in die Welt gekommen – als Erfahrung der Gottesferne. Der Mensch ist nicht mehr angeschlossen an der Lebensquelle – am Gott des Lebens. Er verbraucht sich daher, er verbraucht den Akku seines Lebens und sing darum: „Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht; Pflücket die Rose, eh’ sie verblüht!
Aus biologischer Sicht mag der Tod etwas Natürliches sein, aber aus geistlicher Sicht steht er einem dauerhaften Leben mit Gott im Wege.
Jesus ist der, der durch Tod und Auferstehung die Versöhnung ermöglicht, den Weg zum Leben eröffnet, zu einem neuen und heilen Verhältnis zu Gott. Und er ist es, der die, welche an ihm hängen mit nimmt in ein neues Leben.
Der Apostel Paulus weist uns aber auch über das Individuelle hinaus. Denn das Ziel Gottes ist nicht die Seligkeit einzelner Menschen. Sein Ziel ist es, dass seine gute Herrschaft alles erfüllt, dass sich in und durch ihn alles vollendet.
Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief, dass es Gewalten und Mächte gibt, die vernichtet werden müssen. Und die größte davon ist der Tod. Der Tod ist ein Feind. Und Jesus selber musste durch den Tod gehen. Der Tod wird hier nicht verklärt und klein geredet. Er bleibt schrecklich und schmerzhaft. Auch bei Christen. Und er hat Ausdauer. Er ist der letzte Feind. Bis zum Schluss ist er da.
Doch der Gott des Lebens hat sich selbst der Sache angenommen. Darum wird der Tod auch vernichtet. Es wird ein gutes Ende geben.
Doch noch ist der Tod nicht aus unserer Welt, auch wir Christen sind von ihm nicht befreit, noch stöhnt die Schöpfung Gottes unter Grausamkeiten und sehnt sich nach der Erlösung.
Gott schenkt Jesus die Herrschaft, Jesus kann sagen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“
Und doch wird der Sohn eines Tages wieder alle Herrschaft und Gewalt wieder an seinen Vater zurückgeben. Dann wird es heißen: kein Leid mehr, kein Geschrei, kein Schmerz mehr, kein Tod mehr. Gott macht alles neu.
Als Zeichen dieser Hoffnung und Zukunft ist Jesus von den Toten auferstanden. Die Auferstehung ist das Zeichen des Sieges. Darum können wir auch heute jubeln und rufen:
Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden! Amen.
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