Christsein das ansteckt – was es fordert, was es bringt.

So wird Ihr Christsein ansteckend  •  Sermon  •  Submitted
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Christsein das ansteckt – was es fordert, was es bringt.

Liebe Gemeinde
haben sie sich nicht auch manchmal in ihrem Leben gefragt: Was bringt es mir, dass ich dieses oder jenes tue. Manchmal ist man von einer Idee so begeistert, dass man sich in diese hineinstürzt, ohne eine sachliche und ehrliche Analyse von Aufwand und Nutzen zu machen. Doch dann kühlt das Vorhaben recht schnell wieder ab. Durch die Frage nach Aufwand und Nutzen kann man besser persönlich motiviert werden, zur Tat zu schreiten.
In der Wirtschaft hat man dazu die sogenannte „Kosten-Nutzen-Analyse“ entwickelt. Sie ist dafür gedacht, dass der Unternehmer eine durchdachte Entscheidung treffen und bei ihr im weiteren Verlauf des Projektes bleiben kann.
Irgendwie tun wir das doch in unserem alltäglichen Leben alle mehr oder weniger und wägen die Pro- und Kontra-Argumente gegenseitig ab, um in eine Richtung zu steuern, die uns vernünftig erscheint.
Auch mit unserem Glauben an Jesus Christus sollen wir so verfahren, damit dieser Glaube ansteckend wird. Das macht uns Jesus im Lukasevangelium, Kapitel 14 deutlich, wenn er zwei Gleichnisse erzählt:
„Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen, 29 damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann's nicht ausführen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten, 30 und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann's nicht ausführen? 31 Oder welcher König will sich auf einen Krieg einlassen gegen einen anderen König und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit zwanzigtausend. 32 Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden.“
Bevor man etwas anfängt, sollte man sich ausrechnen, wie viel man bereit ist zu investieren. Ist das Vorhaben mir der Mühe wert?
Nun wollen wir das auch auf unsere Bemühungen beziehen, solche Menschen zu werden, deren Christsein ansteckend ist. Dabei haben wir uns letzten Sonntag schon deutlich gemacht, dass Menschen Gott wichtig sind und dass sie auch uns wichtig sein sollten. Ohne Jesus laufen sie am Leben vorbei. Jeder Mensch ist so viel wert, dass sich eine groß angelegte Suchaktion lohnt. Mag sie noch so teuer sein. Für diese Rettungsaktion ist eine persönliche Opferbereitschaft erforderlich.
Nun wollen wir uns der Kosten-Nutzen-Analyse zuwenden. Aber wir wollen es umkehren und erst einmal nach dem Nutzen fragen und dann nach den Kosten.
Also was bringt es mir ein „ansteckendes“ Christsein zu leben?
Das erste Stichwort:
Abenteuer
Vielleicht ist das etwas überraschend, wenn wir bisher das Weitergeben des Glaubens als eine wichtige Pflicht betrachten. Als etwas, was man tun muss, um sich keine Schuldgefühle einzuhandeln.
Doch es wird erst zum Abenteuer, wenn ich den Sprung wage, das Ganze als Abenteuer zu sehen, wenn ich meine Beziehung zu Jesus anderen bekannt mache, dann wird es von einer spannenden Note des Unerwarteten geprägt.
Gott ruft uns aus der Bequemlichkeit des Pantoffelchristseins heraus und will uns das Risiko und den Nervenkitzel schenken. Das Beste daran ist, dass er das tut, damit unser inneres Wachstum gefördert wird und zugleich immer mehr Menschen, die weit weg sind von ihm, die Liebe Gottes erfahren.
Lässt uns das nicht begeistern? Wünschen wir es uns nicht, dass Gott aus unserer Routine ein Abenteuer macht? Er wartet darauf, uns diesen Wunsch zu erfüllen.
Sinn und Ziel
Wenn wir anfangen, immer mehr von den Abenteuern zu erleben, die Gott aus den alltäglichen Situationen unseres Lebens machen kann, dann werden wir mit einem neuen Bewusstsein um den tieferen Sinn von aller unserer alltäglichen Arbeit herangehen. Wir können dann ständig damit rechnen, dass Gott uns mit einer Gelegenheit von Ewigkeitswert überrascht.
Dann werden wir auch hinter mancher schwierigen Situation und manchen schwierigen Umständen die Hand Gottes entdecken. Und wir werden erkennen, dass unser Alltagsleben im Plan Gottes einen ganz bestimmten Sinn und Zweck hat.
Erfüllung
Wenn wir anfangen, uns mit unserer ganzen Kraft dafür einzusetzen, glaubenslose Menschen mit Gott bekannt zu machen, und wenn wir gleichzeitig beginnen, einen Sinn hinter allem Alltäglichen zu sehen, dann verspüren wir eine innere Erfüllung, die über das Alltagsdasein weit hinaus geht. Was lässt sich mit dem Bewusstsein vergleichen, ein Instrument in der Hand Gottes zu sein durch welches die Wahrheit mitgeteilt werden kann? Es gibt einfach nichts Befriedigenderes, als Gottes Plan für die Menschheit ein Stück voranzutreiben!
Wie sieht dieser Plan aus? Der Apostel Petrus gibt uns darauf die Antwort: „Wenn manche also behaupten, Gott würde seine Zusage nicht einhalten, dann stimmt das einfach nicht. Gott kann sein Versprechen jederzeit einlösen. Aber er hat Geduld mit euch und will nicht, dass auch nur einer von euch verlorengeht. Jeder soll Gelegenheit haben, vom falschen Weg umzukehren.“ (2.Petrus 3,9)
Geistliches Wachstum
Das ist eines der wichtigsten und doch so oft übersehen Vorteile, die das ansteckende Christsein mit sich bringt. Wie oft begegnen uns Christen mit Lähmungserscheinungen oder wir spüren sie an uns selbst. Da wird am Glauben festgehalten, aber es werden keine nennenswerte Fortschritte gemacht.
Das Wunder der eigenen Bekehrung ist schon lange verblasst. Und der Gottesdienstbesuch ist irgendwie zur Gewohnheit geworden. Alles läuft irgendwie mechanisch ab, fast wie bei einem Roboter. Und so trotten wir mit halben Herzen durch die Monotonie eines sterilen Christseins.
Doch wenn wir dann aus unserem apathischen Christsein und unserer geistlichen Quarantäne ausbrechen und einem suchenden Menschen begegnen, dann passiert etwas ungeheuer Spannendes.
Denn wenn wir die risikoreichen Gespräche zwischen Christen und Kirchendistanzierten führen, dann werden wir auch bei uns Veränderungen entdecken, dann beginnt in uns eine innere Erneuerung. Bereiche des Glaubens, die wir lange ignoriert haben, werden plötzlich lebendig und aktuell.
Da bekommt zum Beispiel das Bibellesen wieder einen ganz neuen Stellenwert. Vielleicht lesen wir jetzt die Bibel, um Schuldgefühle abzubauen oder um einmal zu sehen, was man daraus lernen kann. Doch dann muss man die Bibellesen – ja sogar manche Passagen auswendig lernen – um für das nächste Gespräch über geistliche Dinge besser gerüstet zu sein.
So wachgerüttelt haben wir dann nicht nur den Wunsch für den Austausch mit Nichtchristen besser gerüstet zu sein, sondern es wird in uns die Sehnsucht wachsen Gottes Wesen und Wahrheit noch näher kennen zu lernen. Was mit dem Pflichtbewusstsein eines anderem Menschen gegenüber begann, wird zu dem persönlichen Wunsch nach größerer Nähe zu Gott.
Genauso ist es auch im Bereich Gebet. Unser Beten verändert sich. Das Gespräch mit Gott bekommt einen neuen Sinn. Die abgedroschenen Gebetsphrasen werden durch die leidenschaftliche Bitte ersetzt, Freunde oder Bekannte zu berühren, die auf dem besten Weg sind Gott in Zeit und Ewigkeit zu verpassen. Und mit jeder Erfahrung und jedem geistlichem Fortschritt wächst auch die Dimension des Dankens. Unser ganzes Gebetsleben wird wieder munter und aktiv! Auch das Lob und die Anbetung werden wachsen, ohne dass wir uns dabei besonders anstrengen müssen.
Der nächste wichtige Punkt ist die konsequente Lebensführung. Wie oft erfahren wir es auch als treue Christen, dass wir nicht von bestimmten Sünden oder Süchten frei werden und haben darum auch resigniert. Doch nun werden wir neu motiviert, endlich aufzuhören, denn der Nichtchrist, wird uns nun in unserer Lebensweise beobachten. Damit setzt sich auf jeden Fall ein höchst wirksames System der Verbindlichkeit in Gang. So helfen uns sogar unsere kirchendistanzierten Freunde ein echteres Leben zu führen.
Und wer sein Christsein so leben will, der braucht auch die Gemeinde und ist in ihr aktiv. Die Besorgtheit um Menschen lässt uns einerseits alle nur erdenkliche Hilfe zu größerer geistlicher Kraft und Ausdauer, die unsere Gemeinde zu bieten hat, in Anspruch nehmen. Und andererseits veranlasst sie uns dazu, Änderungen in solchen Bereichen unserer Gemeinde vorzuschlagen und anzubringen, die mit der Zeit veraltet, uneffektiv oder sogar hinderlich geworden sind. Mit frischer Motivation können wir nun dazu beitragen, dass unsere Gemeinde ihr volles Potential erreicht um Menschen ohne Beziehung zu Gott zu erreichen und sie zu hingegebenen Nachfolgern Christi zu machen.
Glaubensgewissheit
Wenn wir aktiv daran arbeiten, unseren Glauben an andere weiterzugeben, dann werden wir erleben, wie unsere Glaubensgewissheit stärker wird.
Krisenfeste Investitionen
Ich weiß nicht, ob jemand von euch ein paar Aktion hat. Da hat man vielleicht 2000 Euro investiert und nach etwa 2 Jahren stellt man fest, dass diese nur noch die Hälfte werte sind. Da ist man ganz schön geblaumeiert.
Wir stecken unsere finanziellen Investitionen in manchmal recht unsichere Anlagen. Dagegen ermutigt uns Jesus unser ganzes Haben und Sein in die eine krisensichere Investition zu stecken. Er warnt und motiviert seine Jünger, wenn er sagt:
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. (Mt. 6,1920)
Hören wir auf die Worte Jesu und richten wir unser Leben bewusst auf das aus, was von Dauer ist: Gott, sein Reich und Menschen, wie Du, ich und alle, die wir für ihn erreichen werden. Das allein ist der Einsatz wert.
Die Ehre Gottes Agent zu sein
Und am Schluss der Nutzenseite, steht noch eine besondere Ehre. Wir wissen, wie groß Gott ist und wie schwach wir doch dagegen sind. Und denn noch dürfen wir an Gottes Reich mitwirken und bekommen von ihm noch besondere Vollmachten. Jesus spricht zu den Jüngern damals und zu uns heute: ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. (Apg. 1,8)
So sind wir mit der besonderen Ehre ausgestattet Gott zu repräsentieren. Wir sind seine Botschafter.
Wenn wir anfangen zu versuchen aktiv und zielorientiert Menschen für Jesus zu erreichen, wenn wir ansteckender in unserer Lebensführung werden und unseren Glauben zum Ausdruck bringen, dann entdecken wir, dass wir aus dem Ganzem Vorteile ziehen, dass andere Vorteile ziehen und dass selbst Gott Vorteile daraus zieht.
Was kostet mich das Leben als ansteckender Christ?
Zeit und Energie
Es ist nicht einfach Menschen für Jesus zu erreichen. Wir werden Zeit und Energie aufwenden müssen, also unsere kostbarsten Güter, um Beziehungen aufzubauen, christliche Nächstenliebe zu üben und beharrlich Fürbitte zu leisten. Da müssen wir geduldig sein, dem anderen die so einfache frohe Botschaft immer wieder erklären. Wir werden mit einer Menge schwieriger Fragen konfrontiert. Und bei allem ist uns klar, dass trotz unseres Einsatzes, der andere sich am Ende auch gegen Jesus entscheiden kann.
Beschäftigung mit der Bibel und christlicher Literatur
Um den anderen zu erreichen, bedarf es auch eines geistlichen Rüstzeuges, das heißt wir müssen für uns Bibelarbeit betreiben und auch manches christliche Buch lesen, welches uns dabei vorwärtsbringt. Denn es ist wichtig eine größere Kenntnis und ein größeres Verständnis Gottes anzustreben. Doch dieser Faktor steht eben sowohl auf der Kostenseite, wie auf der Nutzenseite.
Geld
Es lässt sich nicht leugnen, dass die Investition in die Ewigkeit eines anderen Menschen auch mit finanziellen Opfern verbunden ist. Gemeinsame Mahlzeiten, Ferngespräche (da gibt es heute ja die Flatrate), Bücher Seminare, vielleicht auch finanzielle Hilfe einem notleidenden Menschen zu helfen. Das können Anforderungen an das Portemonnaie eines Menschen mit einem ansteckenden Christsein sein. Jesus sagt dazu: „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.“ (Mt. 6,20) Es ist eine Investition, die krisensicher ist.
Das Risiko, verlacht verachtet oder verfolgt zu werden
Was sagt Jesus dazu: „Wenn ihr verachtet, verfolgt und zu Unrecht verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt, dann könnt ihr darüber glücklich sein. Ja, freut euch, denn im Himmel werdet ihr dafür belohnt werden. Genauso haben sie die Propheten früher auch verfolgt.“ (Matthäus 5,11f)
Vielleicht werden sich einige auf unsere Kosten lustig machen oder wir werden Einsamkeit verspüren, wenn wir uns aus bestimmten Gesprächen oder Zusammenkünften ausgeschlossen fühlen. Aber es kann auch ernster werden, wenn wir diskriminiert werden oder man uns Schikanen aussetzt. Mancher von den älteren hat es ja, auch schon in der DDR-Zeit erlebt. Da geht es uns heute richtig gut.
Es kompliziert die Lebensführung
Der Hauptkostenfaktor bei dem Versuch andere Menschen für Gott zu erreichen, besteht darin, dass wir in deren Probleme und Aktivitäten „hineingewickelt“ werden. Das macht unseren vollen Tagesablauf noch voller und unser komplizierteres Leben noch komplizierter.
Es ist genauso wie das Heiraten, das Kinderkriegen oder das Hausbauen. Alles das verlangt viel Zeit, Energie, Dazulernen, eine gewisse Risikobereitschaft und eine Stange Geld. Das meiste macht unser Leben komplizierter. Aber ist es das wert? Selbstverständlich!
Und so ist es auch mit dem Versuch andere Menschen für Gott zu erreichen.
Das Resultat
Nun stehen wir vor der Kosten-Nutzen-Rechnung eines ansteckenden Christseins. Und es steht fest, dass mit Kosten, Mühen, Risiken und Komplikationen gerechnet werden muss, doch es lohnt sich – tausendfach. Und wenn wir genau hinsehen, wird deutlich, dass der Gewinn hoch ist und der Einsatz relativ niedrig. Dabei stellt müssen wir uns die Frage stellen, ob der Einsatz überhaupt als Kostenfaktor zu rechnen ist, oder ob es nicht sogar eine Investition ist, die eine dauerhafte Dividende bringt.
Nun brennt es ihnen nicht unter den Nägeln, das Abenteuer in Angriff zu nehmen. Darum wollen wir nächsten Sonntag darüber nachdenken: Welche Schritte können wir tun, um unseren Ansteckungsgrad zu erhöhen? Wie kommen wir in den Genuss aller Vorteile, die Gott für uns bereithält?
Amen
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