Weihnachten ist das Fest des Geheimnisses

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Weihnachten ist das Fest des Geheimnisses

Liebe Gemeinde,
Weihnachten ist das Fest des Geheimnisses – das Fest, wo Geheimnisse gelüftet werden, nämlich das Geheimnis der Geschenke. Wie sehnen sich die Kinder und auch viele der Erwachsenen auf den Zeitpunkt der Bescherung, wenn sich das Geheimnis der Geschenke lüftet.
Und Weihnachten ist auch das Fest, wo sich Gottes Geheimnis gegenüber uns Menschen lüftet. Davon schreibt der Apostel Paulus an seinen Freund und Mitarbeiter Timotheus:
Wie unermesslich groß und einzigartig ist das Geheimnis des Evangeliums! Als Mensch ist Christus in diese Welt gekommen. Bestätigt wurde er durch den Heiligen Geist. Er erschien seinen Jüngern, wurde gepredigt den Völkern der Erde. In aller Welt glauben nun Menschen an ihn. Er wurde aufgenommen in Gottes Herrlichkeit.
1 Timothy 3:16 BB
16 Niemand kann es bestreiten – groß ist das Geheimnis, auf dem die Ausübung des Glaubens beruht: In der Welt erschien Christus als Mensch, im Himmel wurde er in sein Recht eingesetzt. Er zeigte sich den Engeln und wurde bei den Völkern verkündet. Überall in der Welt schenkte man ihm Glauben, und er wurde aufgenommen in Gottes Herrlichkeit.
Von diesem wunderbaren Geheimnis hören wir heute in besonderer Weise hier in der Christvesper. Die Lesung der Weihnachtsgeschichte, das Krippenspiel und unserer Lieder, welche wir heute singen, geben uns von diesem Geheimnis, welches uns durch Jesus Christus gegeben wird.
Ich habe in den Letzten Tagen viele Geschenke bekommen. Und jedes Mal war es spannend, so ein Geschenk aufzumachen und jedes Mal war es immer wieder spannend zu sehen, was darinnen war. Weil so ein Geschenk drückt auch ein Verhältnis aus zwischen dem Schenker und dem Beschenkten. Man entdeckt, ob derjenige wirklich ein gutes Verhältnis hat, oder ob es nur ein Pflichtgeschenk war.
Nun Gottes großes Geschenk, welches wir heute feiern, ist nun wirklich kein Pflichtgeschenk, sondern Gott hat das ihm beste und wichtigste gegeben, nämlich seinen eigenen Sohn.
Nun kann man ja sagen: Ach das ist doch nur ein kleines Kind, welches das in einer Futterkrippe, irgendwo im Niemandsland, abseits von der Weltmetropole zur Welt gekommen ist. Wie soll das Gottes Geschenk an uns sein? Genau diese Frage stellen sich seit fast 2000 Jahren immer wieder Menschen. Wenn Gott ein Geschenk macht, da erwartet man ja kein kleines Kind in der Krippe, sondern einen Weltenherrscher, der alles regiert und richtet.
Aber mal ehrlich, was ist uns denn eigentlich lieber ein rigoroser Weltenherrscher, der eisern regiert und durchgreift oder ein keines Baby, das mit seiner Liebe und Zuneigung unser Herz anspricht. Mir persönlich ist das Baby lieber.
Sicher ist das Kind in der Krippe nicht ein Baby geblieben, aber es blieb immer ein Mensch unter Menschen. Jesus Christus lebte das Leben eines Menschen, damit wir ihm unser Leben anvertrauen können, damit wir ihm vertrauen können. Und er starb den schlimmsten Tod, den je ein Mensch gestorben ist, den Tod am Kreuz und er ist von den Toten auferstanden, damit wir leben können.
Und genau das ist das große Geheimnis Gottes, das eben mit Weihnachten beginnt, es ist das Geheimnis des Evangeliums: Jesus Christus ist als Mensch auf diese Erde gekommen. Er bringt uns heute den Himmel auf Erden.
Und wenn die Engel in der Weihnachtsgeschichte singen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“, dann spüren wir das beides zusammengehört: Himmel und Erde.
Genau das sehen wir in Jesus Christus. Wir Christen bekennen uns dazu, dass Jesus Christus zugleich Gott und Mensch ist.
Groß ist das Geheimnis des Evangeliums – schwer ist es zu erklären, wie das alles geschehen ist, wie man sich das alles vorzustellen hat: - diese unglaubliche Geschichte, die Gott heute mit den Menschen angefangen hat.
Wir hören die Worte des Apostel Paulus, in denen er in einem Satz das ganze Heilshandeln Gottes kurz und knapp zusammenfasst. Es ist ein Hymnus – ein Lobgesang, so ähnlich, wie die Engel es am Heiligen Abend gesungen haben. Er und auch andere Menschen vor ihm haben für sich erkannt und erfahren: Jesus Christus ist in die Welt gekommen. Er ist geboren – als Kind in der Krippe – in einem Stall. Es sind wichtige Worte, die das Leben verändern, das hat auch der Apostel Paulus in seinem Leben erfahren – wurde angerührt und auch verändert. Hat Bewahrung erfahren und Neuorientierung im Leben erlebt. Auch mancher von uns wurde von diesen Worten angerührt und in seinem Leben verändert, Darum lasst diese Worte heute Abend für uns ein Ansporn und eine Hilfe für unseren eigenen Glauben sein: Groß ist das Geheimnis des Evangeliums!
Wenn wir aus diesem Wort heraus leben werden wir entdecken, wie verschieden die die Möglichkeiten sind mit Gott zu reden, und wie verschieden er auch mit uns redet. Reich sind die Bilder, die wir sehen und hören, und vielgestaltig, die Erfahrungen mit eben dem, dessen Geburt wir heute feiern.
Darum möchte ich Ihnen heute neu Mut machen, sich mit dem Kind in der Krippe einzulassen. Es ist das beste Geschenk, was wir heute überhaupt bekommen können. Es bringt uns das Geheimnis des Glaubens. Darum ermutige ich sie: Suchen sie sich ruhig einmal in diesen Weihnachtstagen oder danach einmal eine stille Ecke, das kann auch diese Kirche sein, denn nicht immer ist hier so viel Betrieb wie heute Abend. Und dann spüren Sie einmal dem Wirken Gottes in Ihrem Leben nach, lassen Sie sich von Gottes Heiligen Geist führen, der Ihnen dann auch die Augen öffnen wird, damit Sie sehen, was sonst bisher kein Mensch gesehen hat. Damit Sie erleben, wie Gott diese Welt regiert. Damit sie erkennen, wie Gott auch in ihrem Leben Veränderung schafft und sie auf der rechten Bahn führt. Packen Sie dieses Geschenk des Glaubens aus, möglichst noch heute.
Und dann hüten sie das Geheimnis des Evangeliums oder wie es Martin Luther in seiner Übersetzung schreibt: das Geheimnis des Glaubens. Pflegen Sie es und bewahren Sie es, wie die Mutter Maria ihr Neugeborenes pflegte und vor der kalten Nacht beschützte, damit Sie nicht verlieren, was ihnen geschenkt wurde. Und die, die das Geheimnis des Glaubens verloren haben, finden Sie es hier und heute wieder neu. Gott lädt sie dazu ein.
Und wenn dann einer kommt und Sie fragt: wie war denn das bei dir? Dann nehmen Sie ihn bei der Hand und führen Sie ihn hin zu Ihren Orten des Glaubens, so wie die Engel die Hirten zum Stall führten. Der andere Mensch soll etwas spüren von der Kraft und der Herrlichkeit, die Gott seinen Kindern gibt.
Vielleicht wird der andere Mensch dann ebenfalls von Gott angesprochen und kann wiederum von seinen Erfahrungen und Erlebnissen mit Gott berichten. Und immer wieder wird man dann dazu kommen Gott zu loben, wie es dieser Hymnus am heutigen Heiligen Abend tut und wir können mit in ihn einstimmen:
Wie unermesslich groß und einzigartig ist das Geheimnis des Evangeliums! Als Mensch ist Christus in diese Welt gekommen. Bestätigt wurde er durch den Heiligen Geist. Er erschien seinen Jüngern, wurde gepredigt den Völkern der Erde. In aller Welt glauben nun Menschen an ihn. Er wurde aufgenommen in Gottes Herrlichkeit.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Heiligen Abend und frohe Weihnachten, dass Sie selbst in diesen Tagen etwas von dem Geheimnis des Glaubens spüren.
Segen:
Gott segne euch. Er gehe mit euch den Weg in die Nacht und in den Tag.
Er gebe euch seinen Stern zum Geleit, damit ihr findet, was ihr sucht. Er bleibe bei euch mit dem Licht der Heiligen Nacht, wenn dunkle Tage kommen.
Er selbst sei der Weg, die Wahrheit und das Leben für euch heute und immer. So segne euch der barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
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