Gott hat geredet!

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Gott hat geredet!

2.Petrus 1,16-21
Liebe Gemeinde,
gibt es auch in ihrem Leben Situationen und Momente, die sich prägend auf ihr Leben ausgewirkt haben. Vielleicht die Begegnung mit einem Menschen, den sie sehr schätzen. - Privataudienz beim Papst oder so etwas in der Art. Oder eine ganz besondere Reise, die so eindrucksvoll war, dass sich danach manches in ihrem Leben verändert hat. Manchmal höre ich es von Leuten, die eine Reise nach Israel gemacht haben.
Bei manchem Christen ist es vielleicht der Moment der Bekehrung, wo er erkannt hat, dass Jesus Christus Herr in seinem Leben sein will.
So ein Schlüsselerlebnis hatte auch der Apostel Petrus in seinem Leben, so dass er auch noch im Alter daran denken musste. Es war die Verklärung Jesu auf dem Berge von der uns das Evangelium berichtete.
Der Apostel Petrus schreibt dazu:
2.Petrus 1,16-21
16 Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selbst gesehen.
17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
18 Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.
19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
20 Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist.
21 Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.
In der vergangenen Woche lief auf den Fernsehsender einige Filme vom „Der Herr der Ringe“. Persönlich kann ich diesen Filmen nichts abgewinnen, ich habe es nur beim Zappen gesehen.
2006 um die Weihnachtszeit war der König von Narnia modern, Aber auch die unendliche Geschichte von Michael Ende begegnet uns als Buch oder als Film immer wieder und natürlich dürfen wir in dieser Aufzählung Harry Potter nicht vergessen.
Das sind nur einige Märchen, Fabeln und Geschichten, welche uns in unserem Alltag begegnen. Ja die sogar das Leben der Menschen prägen und nach denen sie sich sogar richten und Leben. Märchen, Fabeln und Geschichten, die das Leben von Menschen prägen. Da stellt sich uns die Frage: „Wird auch unser Leben von ihnen geprägt?“
Überhaupt stellt sich uns die Frage: Was prägt heute unser Leben? Nun da gibt es viele Möglichkeiten und Varianten. Im punkto Religion ist es modern von allem ein wenig zu nehmen. Hier ein bisschen Buddhismus, dort ein wenig Islam, ja dann ist man auch noch etwas Humanist und dann etwas Esoterik, ja und etwas Christentum sollte man auch nicht vergessen. Das Ganze schüttet man in den Mixbecher eigener Lebensphilosophie – ja und dann kommt ein Mix heraus, was irgendwie zu einem sinnvollen Leben führen soll. Doch da stellt sich uns die Frage: Trägt das ganze in den Krisenzeiten des Lebens? Hält es mich, wenn in der Zeit der Krankheit die Angst nach mir greift? Gibt es mir den Wert, wenn ich für den Arbeitsprozess wertlos geworden bin?
Nun wir spüren unser Leben braucht mehr als ein Mix aus Religionen, es braucht eine Kraft zum Leben.
Immer wieder gibt es Menschen, die die Bibel mit anderen Büchern auf eine Ebene stellen, so als wäre sie gleich einem Roman zum Beispiel von John Grisham.
Und je nachdem wie gut das Buch ist, wird es verkauft. Und dann wird es zum Bestseller.
Nun die Bibel ist ein Bestseller und die Romane von John Grisham sind auch Bestseller und ich persönlich mag auch die Romane von John Grisham gern lesen.
Doch zwischen dem Bestseller John Grisham und dem Bestseller Bibel gibt es einen gravierenden Unterschied.
Die Romane John Grishams sind fiktiv, frei erfunden, vielleicht haben sie einen wahren Kern.
In der Bibel kommen Augenzeugen zu Wort. Sie berichten als solche von ihrem Erleben, von ihrem Leben mit Gott.
Und so macht uns auch der Apostel Petrus deutlich, dass das, was er hier verkündigt und schreibt, nicht in seine Beliebigkeit gestellt ist, sondern er ist Augenzeuge. Er ist ein Augenzeuge von Jesus Christus.
So wie der Mitapostel Johannes in seinem ersten Brief geschrieben hat, so sieht es auch Petrus für sich gelten:
„Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens -2 und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist -, 3 was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. (1.Johannes 1,1-3)
Religiöse Mythen gab es damals viele. So fragte man, wenn man Gewissheit haben wollte, damals das Orakel von Delphi. Auch über Jesus wurde noch mancher Mythos berichtet. Davon können wir noch heute in manchen Apokryphen Evangelien nachlesen. Doch die Apostel wollten davon nichts wissen und auch nichts weitererzählen. Denn für so etwas wollten sie ihr Leben nicht einsetzen.
Nein Petrus und die anderen Apostel waren sich sicher, von dem was sie berichten, und waren bereit für diese Gewissheit auch mit ihrem Leben einzustehen: Wir sind Augenzeugen. Wir haben es mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört. Gott hat geredet!
Wenn Gott redet
Nun Petrus spricht hier ein konkretes Ereignis an, eben das Ereignis, was sein Leben geprägt hat. Jesus hatte ihn und noch zwei weitere Jünger mit auf den Berg der Verklärung genommen. Dort war es zu einer Begegnung gekommen, Die ihn Petrus erst einmal verwirrt hatte. Mose und Elia waren Jesus erschienen, und dieser wurde vor ihren Augen in eine himmlische Gestalt verwandelt, die wie die Sonne leuchtete.
Von diesen optischen Eindrücken war Petrus begeistert. Er wollte daher drei Hütten bauen, eine für Mose, eine für Elia, eine für Jesus. Damit wollte er Wallfahrtszentrum gründen, denn dieses Ereignis darf nicht in Vergessenheit geraten. Diese Erfahrung klingt auch im Predigttext nach. Petrus schreibt: „Wir haben seine Herrlichkeit gesehen.“
Doch noch wichtiger wurde ihm, dass er die Stimme Gottes gehört hat, der sich zu seinem Sohn bekennt und sagt: „Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“
Das kann sich aber kein religiös vernebeltes Hin ausgedacht haben, sondern das kommt von Gott direkt.
Warum legt Petrus hier an dieser Stelle so viel Wert darauf, dass Gott hier selbst geredet hat?
Er will nicht, dass die Menschen sich auf ihn verlassen, auch wenn er ein bevollmächtigter Apostel ist. Nein, sie sollen sich auf Gott verlassen.
Wichtiger als der Botschafter ist die Botschaft, die da ausgerichtet werden soll. Gott selbst ist die Botschaft. Er kommt als Mensch auf diese Erde, stirbt am Kreuz für unsere Sünde und Schuld und besiegt in seiner Auferstehung unseren Tod.
Genauso wie heute gab es auch damals schon Angriffe auf die Botschaft von Jesus: „Das stimmt ja gar nicht. Das hat sich jemand ausgedacht. Da steckt eine mächtige Kirche dahinter, die die eigentliche Wahrheit unter Verschluss hält.“
Doch Petrus macht klar: Die Botschaft von Jesus ist so stark, sie hat eine so starke Eigendynamik, das kann kein Mensch unter Verschluss halten denn hier hat Gott selbst geredet.
Das ist dann auch wichtig für unsere Gespräche über Religion und Glauben. Da brauchen wir uns nicht zu verstricken in Streitgespräche über Nebensächlichkeiten. Auch die Kirche brauchen wir nicht zu verteidigen. Denn diese besteht aus Menschen und macht auch kapitale Fehler. Noch nicht einmal die Bibel müssen wir verteidigen. Das bringt in einem Gespräch nicht viel. Sondern das sollten wir als Christen wissen:
„19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.
20 Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Aus-legung ist.
21 Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.“
Genau das ist für Menschen, die auf Jesus vertrauen, lebenswichtig zu wissen. So können wir im Vertrauen auf Gott, von seinem Wort Zeugnis geben und wir dürfen wissen es wirkt in unserer Zeit hinein.
Wenn Christen hören
Aber wir sollen uns auch von diesem Wort ganz persönlich ansprechen lassen. Wer auf das Wort hört, wird erleben, wie Gott auch zu ihm ganz persönlich redet. Und das wird unser Leben verändern. Wo wir anfangen, ganz bewusst auf Gottes Reden zu hören, da werden wir es erleben, dass er auch zu uns in unmissverständlicher und ganz persönlicher Weise spricht.
Petrus sagt, dass wir auf Gottes Worte achten sollen „als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“ Wo wir uns Zeit nehmen, um auf Gottes Wort zu hören, da werden wir entdecken, was Finsternis ist in unserer Welt.
Da kann es sein, dass wir das schlüpfrige und oberflächliche Gefasel mancher Fernsehmoderatoren nicht mehr ertragen können, manche Feste uns schal lassen, weil wir spüren, wie hohl und aufgesetzt diese Freude ist und wie schnell das Lächeln auf den gestylten Gesichtern zu Eis gefriert.
Da wird das unbedingte Streben nach Karriere als Irrweg enttarnt, der uns den Frieden mit Gott und Menschen kostet.
Um uns herum und in uns ist es oft genug dunkel. Wir brauchen es, dass Gott mit dem Licht seines Wortes es in uns hell macht, uns die Augen öffnet für uns selbst und die Welt, in der wir leben. Und wir werden es schätzen lernen, weil es uns hilft, unser Denken und Fühlen einzustellen auf die Denkweise Gottes.
Und es öffnet uns den Blick nach vorne. Das Wort Gottes verfolgt ein Ziel mit uns. »Bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen«, schreibt Petrus. Was meint er damit? Der Tag, den er hier anspricht, ist der Tag, an dem Jesus wiederkommen und seine Gemeinde zu sich nehmen wird. Der Tag der Hoffnung, wo die Jünger von Jesus endlich am Ziel sind, wo es keine Sünde mehr geben wird, keine Finsternis mehr, keine Macht mehr, die uns von Jesus wegzieht. Jesus, er ist der Morgenstern, Orientierungspunkt am dunklen Nachthimmel für die Seefahrer. Sein Wort weckt in uns die Sehnsucht nach einem Leben mit Jesus und auch nach seiner ewigen Zukunft, seiner Herrlichkeit mit uns.
Amen.
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