Was können wir tun, dass sich unser Wirkungsgrad erhöht?
So wird Ihr Christsein ansteckend • Sermon • Submitted
0 ratings
· 3 viewsNotes
Transcript
Was können wir tun, dass sich unser Wirkungsgrad erhöht?
Was können wir tun, dass sich unser Wirkungsgrad erhöht?
Liebe Gemeinde,
Erwartungen und Anforderungen
Was wird da nicht alles in ihrem alltäglichen Leben von ihnen erwartet?
Da werden ungeheure Anforderungen an sie gestellt. Manchmal hat man kaum noch Luft zum Atmen hat.
Aber auch in der christlichen Gemeinde gibt es an uns hohe Erwartungen. Ein guter Christ muss dieses und jenes tun, das und das andere darf er nicht tun.
Ein besonderer Bereich, wo die Anforderungen und Erwartungen groß sind, ist, dass wir die Menschen in unserem Umfeld erreichen. Da hören wir im Gottesdienst in der Predigt „Diese Menschen sind auf ewig verloren, wenn ihr nichts tut. Sie gehen unweigerlich dem Verderben entgegen. Gott will sie ansprechen und ihr seid seine auserwählten Botschafter. Macht euch endlich an die Arbeit und führt sie zu Jesus!“
So lasst uns die Ärmel hoch krempeln und anfangen. Kann mir aber jemand sagen, was das heißt an die Arbeit gehen? Wie fange ich an? Wie mache ich den ersten Schritt?
Gottes Erwartungen und Hilfen
Da ist es gut, dass uns Gott nicht im Zustand der Ratlosigkeit belässt. Er stellt einerseits diese Erwartungen an uns, aber er gibt uns auch die notwendigen Hilfen dazu. Er sagt uns nicht nur, dass diese Welt voller ablehnender Menschen ihm am Herzen liegt, sondern er gibt uns auch Hilfen, die wir brauchen, um sie zu erreichen.
Zwei Schlüsselstellen finden wir in der Apostelgeschichte und bei Matthäus:
Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Und:
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende
Jesus weist uns an in die Welt zu gehen und das Evangelium zu verkündigen, Menschen zu Jesus zu führen und sie zu taufen und sie in ihrem Glauben zu unterstützen.
Die Bibel stellt an uns große Anforderungen unser Leben so zu gestalten, dass es dem anderen Menschen zur größtmöglichen geistlichen Hilfe wird.
Mit zwei Begriffen macht uns das Jesus in der Bergpredigt deutlich: Salz und Licht.
Er will sagen, dass wir uns als seine Nachfolger in unserer Lebensführung als Salz und Licht verstehen sollen.
Salz, mal ganz anders betrachtet
Warum mag wohl Jesus gerade diese Bild vom Salz benutzt haben?
Wenn wir auf den Zweck von Salz sehen, dann fällt uns als erstes ein, dass es durstig macht.
Das zweite, es würzt unser Essen. Ein Essen ohne Salz schmeckt furchtbar. Manche Menschen müssen salzlos oder salzarm essen. Ich beneide sie nicht.
Salz konserviert. Eine gute Salzgurke oder ein schöner Schinken schmeckt doch wunderbar. Vor einigen Tagen habe ich ein Rezept bekommen zum Pökeln von Rinderfilet. Da brauche ich auf 1 kg Rinderfilet 500g Salz.
Also Salz macht Durst, lässt fades aufleben und schützt vor dem Verfall.
An welche der drei Funktionen dachte Jesus, als er zu seinen Nachfolgern sagte: „Ihr seid das Salz der Erde.
Um ehrlich zu sein, so genau wissen wir es nicht. Vielleicht sogar an alle drei Funktionen.
Das Durstig machen – wo Christen mit dem Heiligen Geist auf einer Wellenlänge liegen, wo sie in ihrem Umfeld erfüllt mit der göttlichen Liebe in Frieden und Freude leben, da entsteht oft ein geistlicher Durst in den Menschen um sie herum.
Wenn Christen ihren Glauben in echter und unerschrockener Art und Weise leben, da bringen sie hier und da Geschmack in eine fade Suppe. Sie sorgen für Überraschungen und gespitzte Ohren. Sie rütteln ihre Mitmenschen durch ihre Herausforderungen und scheinbar radikalen Ansichten wach. Und dann werfen sie ab und zu alle schöne Ordnung über den Haufen. So streuen sie etwas Würze in das Dasein ihrer Mitmenschen.
Von meinem Freund Erwin habe ich schon erzählt. Der war Schlosser bei Schott in Jena. Nun war es zu DDR-Zeiten immer üblich, dass man in den Brigaden eine Wandtafel gestaltete mit den sozialistischen Errungenschaften. Da hat mein Freund Erwin gesagt: „Was die Kommunisten können, das kann ich auch.“ Über seinem Arbeitsplatz hatte er eine Wandtafel mit evangelistischen Inhalten gestaltet.
Wenn Christen ein Leben führen, das Christus Ehre macht, dann halten sie dadurch den moralischen Verfall der Gesellschaft auf.
Wo Christen ihr Leben auf Gott ausrichten, da benutzt er sie, um die Welle des Bösen aufzuhalten, die unser Land zu überrollen droht.
Echt sein
Das müssen wir als Christen sein, wenn wir Menschen helfen wollen, die nicht zur Familie Gottes gehören. Wir brauchen einen hohen Grad an konzentrierter Echtheit, indem wir derartig stark von Jesus geprägt sind, dass der Kirchendistanzierte seine Macht und Gegenwart nicht leugnen kann. Auch brauchen wir einen hohen Grad an persönlicher Nähe. Wir müssen dicht an die Menschen herankommen, die wir erreichen wollen, um seinem Wirken überhaupt die Möglichkeit zu geben, etwas in Glaubensdistanzierten in Gang zu setzen.
Darum sagt Jesus auch (Matthäus 5,13), dass Salz wertlos wird, wenn es seinen Geschmack und seine Qualität eingebüßt hat. Es wird nicht viel Durst erregen, es wird nicht viel Würze bringen, wird auch nicht effektiv vor Verfall schützen. Es kann nahe mitten unter den Leuten sein, doch wenn ihm die Kraft fehlt, dann ist es laut Jesus wertlos.
Umgekehrt kann hochkonzentriertes, frisch hergestelltes Salz voller geballter Kraft stecken, aber es bewirkt einfach nichts, wenn es nicht mit dem Gegenstand, den es verändern soll, in Berührung kommt.
Salz, das im Salzstreuer bleibt, ist nur Tischdekoration.
Diese Beschreibung trifft leider auf viele Leute zu, die sich für Top-Christen halten. Ihre persönliche Beziehung zu Christus ist unglaublich stark. In ihrem täglichen Lebenswandel sind sie vollkommen auf Gott ausgerichtet. Doch sie vermeiden den Kontakt zu Menschen, die auf ihre geistliche Hilfe angewiesen wären. Sie sind hübsche Tischdekorationen, aber leider ist der positive Einfluss, den sie auf andere haben, nur sehr gering.
Am Beispiel des Salzes konnte Jesus zeigen, dass beide Komponenten der hohe Konzentrationsgrad und die Nähe – ungeheuer wichtig sind und zusammengehören, wenn wir unseren Auftrag erfüllen wollen, einen guten, geistlichen Einfluss auf unsere Familien und Freunde auszuüben.
Wie können wir unseren geistlichen Wirkfaktor zu erhöhen?
Gern würde ich hier eine packende, spannungsgeladene Antwort geben, doch das kann ich nicht. Wir erreichen das Ziel nur, indem wir die altbewährten geistlichen Disziplinen praktizieren, durch die die Gläubigen schon seit Tausenden von Jahren salziger geworden sind.
Ein hoher Echtheitsgrad resultiert aus dem Lesen der Bibel. Er wächst aus Gebet. Er erfolgt aus der Teilnahme an Hauskreisen und Kleingruppen, in denen sich Christen treffen, die sich einen ansteckenden Glauben wünschen, und in denen Brüder und Schwestern in Christus ihre Masken ablegen können, um einander mit Aufrichtigkeit zu begegnen. Er erfolgt aus der aktiven Mitarbeit in einer Gemeinde und aus dem Bemühen, den Glauben aktiv an andere weiterzugeben, wobei wir Erfolge und Fehlschläge erleben werden. Auch die Selbstdisziplin, die darauf abzielt, einen stabilen »Salzigkeitsgrad« zu wahren, gehört dazu.
Es gibt keine Zaubermittel und keine Patentrezepte beim Aufbauen und Aufrechterhalten eines hohen Echtheitsgrades. Unser »Salzgehalt« steht in einem direkten Verhältnis zu den altbewährten geistlichen Disziplinen, wie wir sie ausüben.
Der tägliche Kontakt mit Gott und seinem Wort macht uns offen für die Führung des Geistes, motiviert uns, Menschen außerhalb der Glaubensfamilie zu erreichen und für ein Leben mit Gott zu gewinnen, erfüllt uns mit Liebe und Empfindsamkeit Gott und unseren Glaubensgeschwistern gegenüber und gibt uns eine Antenne für das wahrhaft Wichtige. Aber das sollte schon mehr sein als die Herrnhuter Losung oder das Kalenderblatt.
Damit sind wir an Gottes Stromnetz angeschlossen und wir können die Wesensmerkmale eines Christen, dessen Glauben ansteckend ist, entwickeln.
Wir können alle ein Stück dieses Wachstum vertragen, um ein »kräftigeres Salz« zu werden.
Dann kann das Leben, das ihr führt, Durst verursachen, dem Leben das Fade nehmen und Wichtiges in unserer Gesellschaft vor dem Verfall schützen.
Sogleich müssen wir im Kontakt mit unseren Mitmenschen leben.
Was wir vom Licht lernen können
Nun das zweite Bild: Jesus sagt (Matthäus 5,14): »Ihr seid das Licht der Welt.«
Wie verhält sich denn »Licht« eigentlich?
Licht macht Gegenstände sichtbar. Es ermöglicht uns, sie so zu sehen, wie sie in Wirklichkeit sind. Genau das meinen wir, wenn wir sagen, »da müssen wir Licht in eine Angelegenheit bringen«.
Bei Jesus geht es bei dem Begriff »Licht« in erster Linie darum, anderen Menschen Gottes Wahrheit klar und auf ansprechende Weise zu vermitteln, sie zu beleuchten, um sie so darzustellen, wie sie ist.
Das Bild enthält zwar auch den Aspekt von einer Lebensführung, die sich deutlich von dem trüben Dunkel eines Lebens ohne Christus abhebt, doch der Schwerpunkt liegt in der Aufforderung, die Aussagen der Frohen Botschaft auf »einleuchtende« Weise weiterzugeben.
Das lässt sich in anderen Bibelstellen sehen, wo vom Licht die Rede ist. Paulus sagt (2 Kor 4,5f), dass Gott, nachdem uns das Evangelium nahegebracht wurde, in unseren Herzen aufgeleuchtet ist.
So wird der Zusammenhang zwischen dem Licht und dem Vermitteln des Evangeliums deutlich?
Auch Jesus macht das in der Bergpredigt deutlich, dass seine Nachfolger andere geistlich »erleuchten« sollen, dadurch, dass sie seine Botschaft der Vergebung und Gnade genau und zuverlässig weitergeben.
Wenn wir wirklich Menschen, die weit weg sind von Gott, so wirkungsvoll erreichen möchten, wie es dem Herzen Gottes entspricht, dann müssen wir die Aussagen des Evangeliums auswendig können und bereit sein, sie zutreffend und klar zu vermitteln.
Wir müssen vorbereitet sein, anderen das Evangelium verständnisvoll weiterzugeben, damit sie Gottes Wesen, ihren eigenen geistlichen Zustand und das, was Jesus für uns getan hat, begreifen können. Ihnen soll klar werden, dass Gott uns anbietet, Vergebung und neues Leben zu empfangen.
Können wir es wagen, die Dinge beim Namen zu nennen?
Viel zu viele Christen geben sich der Illusion hin, dass sie einfach nur ihren Glauben auf offene und konsequente Weise auszuleben brauchten, und die Menschen um sie her würden das dann sehen, Gefallen daran finden und irgendwie von selbst darauf kommen, wie man dieses Leben erlangt. Und die Menschen auf sie zukommen.
Doch machen wir uns nichts vor: Das passiert so gut wie nie.
Sicher, wir sollen ein »salziges« Leben als Christ führen ein Leben, das echt ist und im Kontakt zu anderen Menschen gelebt wird, aber das allein reicht nicht aus.
Möge Gott uns davor bewahren, an diesem Punkt stehenzubleiben!
Eine solche »Strategie« würde die Menschen, denen wir doch auf ihrem Weg in eine Beziehung zu Gott helfen wollen, im Dunkeln lassen vielleicht sogar für eine ganze Ewigkeit. Es führt kein Weg an dem vorbei, die Botschaft so klar und einfach auszudrücken, dass sie unsere Freunde verstehen können, um danach zu handeln.
Jesus will, dass wir nicht nur Salz sind, sondern auch Licht, indem wir seine Botschaft der Gnade ganz klar und unmissverständlich weitergeben.
Ein ehrlicher Blick in den Spiegel
Ich kenne Menschen, die einen hohen Grad an Echtheit in ihrem geistlichen Leben haben. Sie scheuen keine Mühe, sich unter Menschen zu mischen, die dem Glauben kritisch bis ablehnend gegenüberstehen, und sie versuchen, Menschen zu Christus zu führen. Das begeistert mich und fordert mich immer wieder heraus.
Aber viele andere Christen sind der Meinung, dass frommer Glaube und geringere Nähe zum anderen dazu führen, dass Menschen zum Glauben finden. Doch das kann nicht aufgehen, weil sie sich genau von den Menschen distanzieren, die sie erreichen wollen.
Andere sagen: »Eine größere Nähe wie meine kann man sich gar nicht vorstellen. Ich mische mich gründlich unter die Leute, dass ich mich nicht mehr von ihnen unterscheide! Doch auch das ist ein Irrtum. Neben der Nähe brauchen wir die geballte »Salzkraft« des Evangeliums.
Wieder andere versuchen es mit der folgenden Logik: »Ich schraube meinen Salzgehalt höher, indem ich konsequent als Christ lebe, und dann werde ich die nötigen Anstrengungen unternehmen, um in Reichweite der Leute zu kommen, die ich erreichen will. Aber bitte zwingen Sie mich nicht dazu, den Mund aufzumachen! Ich werde einfach meinen Glauben vor diesen Leuten ausleben, und dann wird vielleicht einiges auf sie abfärben.«
Doch auch das ist illusorisch. Sie gehören beide zusammen Worte und Taten. Einer ist ohne den anderen nutzlos.
Es ist von großer Bedeutung, dass wir nicht nur einen hohen Salzgehalt aufweisen, sondern auch die Bereitschaft und die Fähigkeit in uns tragen, die Botschaft Christi einleuchtend weiterzugeben.
Meine kleine Programmvorschau
Wenn wir die Hoffnung haben, andere mit Christus bekannt zu machen, dann müssen wir einige wichtige Wesensmerkmale entwickeln, darunter eine authentische Lebensführung, ein Herz für andere und Opferbereitschaft.
Dann merken wir, dass hier das Abenteuer erst richtig anfängt!
Gott freut sich über unseren Versuch anderen mit der Botschaft zu begegnen und er benutzt uns dazu, seinen Einfluss in ihrem Leben zu vergrößern.
Er freut sich, wenn wir bei Gesprächen mutig sind und es wagen, vom Belanglosen auf das wirklich Wichtige zu sprechen zu kommen. Es bereitet ihm Freude, wenn er gewöhnliche Leute wie dich und mich dazu benutzen kann, andere aus nächster Nähe zu erreichen.
Wir dürfen mithelfen, dass Gott seinen Einfluss auf Menschen ausüben kann, das Beste, was uns für Zeit und Ewigkeit geschehen kann.
Wo ein hoher Salzgehalt, ein unmittelbarer Austausch und eine klare Darstellung der Wahrheit aufeinandertreffen und gleichzeitig der Heilige Geist am Werk ist, da geschieht etwas mit einem Menschen, der in großer Distanz zu Gott sein Leben führt. Diese Veränderung ist, nach allem, was die Schrift sagt, Gott unendlich wichtig.
»Ihr seid das Salz der Erde«, sagte Jesus. »Ihr seid das Licht der Welt.« Damit meinte er jeden von uns. Amen.