Nach dem Fallen, wieder aufstehen!
Notes
Transcript
Nach dem Fallen, wieder aufstehen!
Nach dem Fallen, wieder aufstehen!
Ihr lieben,
so dumm kann doch kein Mensch sein, wenn er in den Dreck fällt, dass er da einfach liegen bleibt und nicht wieder aufsteht. Geschweige sich wieder von anderen Menschen aufhelfen lässt.
So dumm kann doch kein Mensch sein oder können wir Menschen doch so dumm sein?
Nun Gott ist da anderer Meinung, denn er hat es schon zu oft erlebt, dass wir Menschen ganz unsinnig genau das Falscheste tun, was es zu tun gibt.
So klagt Gott im Buch des Propheten Jeremia über sein Volk Israel:
4Sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme?
5 Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für? Sie halten so fest am falschen Gottesdienst, dass sie nicht umkehren wollen.
6 Ich sehe und höre, dass sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was habe ich doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der Schlacht dahinstürmt.
7 Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen.
Jeremia 8,4-7
Wie dumm die Menschheit ist
So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme?
Genau hier wird deutlich, dass Gott sich damit keinen Spaß macht, und dass es auch keine rhetorischen Fragen und Auseinandersetzen ist, über das Fallen und das in die Irre gehen von uns Menschen nachzudenken. Es kommt wirklich nur all zu oft vor, und eben hier genau bei seinem Volk Israel passiert es. Wir hören hier das Unverständnis Gottes, warum sein sonst im Alltag so kluges und intelligentes Volk, hier nicht einmal das Naheliegendste erkennt und vollzieht. Nach dem Fall und nach dem Sturz wieder zu Gott hin aufzustehen, auf dem Irrweg anzuhalten und auf den richtigen Weg umzukehren. Gott bietet doch ihm den Neuanfang an.
Viele von uns haben ein Navigationsgerät im Auto – die nette Dame bzw. mittlerweile gibt es auch den netten Herrn, die uns zu unserem Ziel führen. Und meistens kommt man dann auch dort an.
Aber wenn wir dann ganz bewusst einmal eine andere Wegstrecke nehmen, dann kommt die höfliche Bitte bei der nächsten Gelegenheit zu wenden. Ignoriert man diese Ansage wiederholt sie sich in regelmäßigen Abständen, bis man dann endlich dem Folge leistet, oder was auch manchmal dann passiert, dass das Navigationsgerät dann an einem Punkt wieder einen neuen Weg zum Ziel findet.
Sicher hat es begründetet Ursachen, wenn wir so mit einer Navigationshilfe umgehen oder es ist blödsinnig das zu tun?
Aber ehrlich, sind wir Menschen nicht wirklich oft so blödsinnig?
Wir Menschen haben doch mit der Bibel die beste Navigationshilfe für unser Leben und doch nutzen wir diese nicht. Wir steuern es dann lieber gegen den Baum?
In einem Lied aus den 70iger Jahren machen es Arno und Andres deutlich „Ohne Sinn und Ziel und Maßstab steuerte mein Leben auf den Schrott, da ist niemand der mir einen Rat gab …“
Da werden wir von Jesus und von den Propheten, so auch heute von dem Propheten Jeremia, aufgefordert unseren Lebenskurs zu ändern und auf Gott hin auszurichten. Und was machen wir in Wirklichkeit? Wir steuern unser Lebensschiff lieber selbst, auch wenn dabei alles schiefläuft und es auf der Klippe landet und auf der Sandbank des Lebens aufläuft.
In seinem Buch hat Jeremia noch ein anderes Bild benutzt, um die Dummheit von uns Menschen im Umgang mit Gott zu zeigen:
13 Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben.
Jeremia 2,13
Ist das nicht etwas verrücktes, eine saubere Wasserquelle nicht zu benutzen, dagegen aber stinkiges Zisternenwasser trinken zu wollen? Von solchem Wasser wir man doch schnell krank und es versickert überdies noch.
Doch genauso sind wir Menschen. Wir verlassen lieber Gottes guten Weg, basteln uns irgendeine Religion oder einen Religionsersatz zusammen und fallen damit auf die Nase.
Bestes Beispiel dazu ist der Nationalsozialismus, an dessen Opfer wir heute am sogenannten Volkstrauertag in besonderer Weise gedenken.
Er hat in seiner Überheblichkeit und Gottvergessenheit erlebt, dass seine „Blut-und Boden-Theologie“ in den Abgrund führt. Ja das ganze deutsche Volk musste erleben, dass Gott sich abwenden kann. Dass es ein Gericht für permanent falsches Handeln gibt. Und an dessen Folgen haben wir in Deutschland viele Jahrzehnte gelitten. Obwohl es ins heute gut geht, spüren wir doch noch ab und an selbst heute 61 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges die Folgen dessen.
Eins wird hier klar, wer Gott vergisst, der kann selbst ganz schnell in Vergessenheit geraten. Ein Volk, das sich bewusst auf einen falschen Weg begibt, wird das Scheitern erleben.
Wie klug die Schöpfung ist.
Wie viel mehr können wir als die vermeintlich klugen Menschen von der Schöpfung Gottes lernen.
Jeremia zeigt es uns an den Zugvögeln, die trotz ihres Unterwegsseins immer wieder nach Hause finden.
Und er macht uns deutlich, dass die Schöpfung weiß, dass sie von ihrem Schöpfer abhängig ist.
Die Tiere wissen im Gegensatz zu uns Menschen genau ihre Stunde, wissen wie ihr Leben auszusehen hat. Wir Menschen dagegen wissen nicht, wie wir unseren eigenen Lebensweg richtig zu gestalten haben und wir wissen auch nicht die Stunde, wenn Jesus zum Weltende wiederkommt. Plötzlich und unerwartet wird der Menschensohn wiederkommen. Das machen uns Epistel und Evangelium heute deutlich.
Darum ist das menschliche Verhalten im Vergleich gegenüber der Schöpfung unverständlich: Der Mensch ist Gott direkt zugeordnet, und doch entzieht er sich seinem Schöpfer.
Leben wir nicht in einer Zeit, in der uns alles machbar erscheint, alles geht uns locker von der Hand oder doch nicht.
Spüren wir denn nicht wie gefährdet unser Leben, wie gefährdet Gottes gute Schöpfungsordnung heute ist?
Vergessen wir das nicht allzu oft?
Darum gilt es für uns heute an dieser Stelle umzukehren und wieder ganz neu unserer Verantwortung vor Gott für seine gute Schöpfungsordnung zu entdecken.
Dass diese Welt von uns nur bei Gott geliehen ist und uns darum verantwortlich anvertraut wurde.
Es kommt der Tag, es kommt die Stunde, da wird Jesus wiederkommen. Und dann haben wir jeder einzelne von uns Rechenschaft abzulegen. Und nur zu schnell entdecken wir dann, dass Gott, als der Schöpfer, uns alle bestrafen müsste, weil wir versagt haben mit den großen Kriegen in unserer Welt, mit den kleinen Kriegen in unserem Umfeld, mit der Naturzerstörung, unserer Lieblosigkeit und unserer Gottvergessenheit. Doch dann erfahren wir …
Wie gnädig Gott zu uns ist
Aber eigentlich stellt sich uns die Frage, warum Gott denn überhaupt noch mit seinem Volk spricht? Er weißt doch wohl, dass es eigentlich nichts bringt. Wie viele unzählige Propheten hat er geschickt? Da wurde dann auch sein Wille und Wort in der Bibel niedergeschrieben. Doch wie es aussieht, hat das ganze keinen Wert!
Doch Gottes Motivation damals war es immer wieder sein Volk Israel anzusprechen, diese Motivation besteht auch heute noch. Auch heute morgen hier in diesem Gottesdienst. Und auch heute beauftragt Gott immer wieder seine Leute zu anderen Menschen hinzugehen und sie auf Gott und seinen Willen anzusprechen. Dabei hat Gott eben nicht nur sein Volk von damals und von heute im Blick, sondern alle Menschen weltweit.
Jeremia macht uns deutlich: Gott gibt nicht auf! Immer wieder hat Gott außer dem Gericht auch das Heil angekündigt. Bei Gott gehört beides immer zusammen Gericht und Gnade. Das Gericht Gottes geschah nicht in erster Linie wegen der Verurteilung, sondern es sollte das Volk Israel zur Umkehr bringen. Doch leider hat das nur selten funktioniert. Zeiten der Erneuerung
gab es zwar im alten Israel immer wieder, doch leider hatten diese nie eine anhaltende Wirkung.
Erst durch Jesus ereignete sich das völlig neue Konzept Gottes:
Dieses vollzieht an sich in seinem Sohn Jesus Christus bereits das Gericht und lässt uns Menschen so das Heil Gottes spüren!
Das heißt für uns heute:
Auch wenn wir Menschen Gott verlassen, er geht uns in Liebe nach!
Auch wenn wir Menschen die Wahrheit verlassen, Jesus ist die Wahrheit und das Leben und sendet den Geist der Wahrheit!
Auch wenn wir Menschen uns weigern nach Gottes Geboten zu leben, bei dem Herrn ist viel Vergebung! Und diese Vergebung gilt uns.
Gott ringt um uns, weil er genau mit uns, mit dir und mit mir Gemeinschaft haben möchte!
Schluss
Genau das ist der Weg, auf den uns Jeremia wiederholen möchte.
Dass wir nach dem Fallen wieder aufstehen.
Dass wir unsere eigene Dummheit einsehen und umkehren.
Dass wir die Schöpfung als deutlichen Fingerzeig auf Gott entdecken.
Dass wir die Gnade Gottes erfahren und den Weg gehen, auf den Jesus uns einlädt, damit er uns dann auch mitnehmen kann, wenn er wiederkommt. Amen.