Spiel das Spiel deines Lebens!
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Spiel das Spiel deines Lebens!
Spiel das Spiel deines Lebens!
Predigt Lukas 13,22-30
Liebe Gemeinde,
spielen Sie auch so ungern, wie ich „Mensch ärgere dich nicht“ – weil ich mich doch dann dennoch ärgere. Die meisten von uns kennen auf jeden Fall dieses Spiel. Die Spieler würfeln nacheinander und jeder versucht dabei seine Schäfchen ins Trockene zu bringen und die Schäfchen der anderen hinauszukicken. Gewonnen hat wer als Erster das vierte Männchen in Ziel gebracht hat. Dann ist das Spiel aus und der Gewinner steht fest. Aber nicht bei allen Spielen steht gleich am Ende fest, wer gewonnen hat. So zum Beispiel beim Würfelspiel Kniffel. Da müssen erst alle Runden gespielt werden und erst ganz zum Schluss werden dann die Punkte zusammengezählt. Erst dann kommt es zu dem endgültigen Ergebnis. Erst nach der letzten Abrechnung steht der Gewinner fest.
So ist das manchmal beim Gesellschaftsspiel. Aber wie ist es nun bei unserem Lebenspiel? Wer wird da das Spiel machen? Wer wird das Spiel gewinnen? Dazu hören wir Worte Jesu aus Lukasevangelium, Kapitel 13,22-30:
22 Und Jesus ging durch Städte und Dörfer und lehrte und nahm seinen Weg nach Jerusalem.
23 Es sprach aber einer zu ihm: Herr, meinst du, dass nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen:
24 Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können.
25 Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her?
26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken und auf unseren Straßen hast du gelehrt.
27 Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter!
28 Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen.
29 Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.
30 Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein. Wie geht das Lebensspiel aus?
„Herr, meinst du, dass nur wenige gerettet werden?“, das fragte, der mit Jesus unterwegs war, diesen. „Herr werden nur wenige das Lebensspiel gewinnen? Was meinst du dazu?“ Das war doch die Meinung derer, die sich in der jüdisch-religiösen Tradition auskannten. Da sagte man: „Viele wurden von Gott geschaffen, aber nur wenige werden gerettet. Viele spielen das Spiel mit, aber nur wenige werden es gewinnen. Was sagst du, Jesus, nun dazu?
Nun, wie ist es heute 2000 Jahre später. Da gibt es manchen, der steht in der Tradition der Aufklärung und der sagt dann: Viele sind von Gott geschaffen, und alle werden gerettet. Viele spielen das Lebenspiel mit, und alle gewinnen. Unsere Frage an Jesus würde heute vielleicht so sein: „Wir kommen doch alle, alle, alle in den Himmel, oder was sagst du dazu Jesus?“
Und dann hören wir die Antwort von Jesus und es ist die gleich damals, wie heute: „Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht.“ Aber stopp, das ist doch gar nicht die Antwort, die wir auf unsere Frage erwartet haben. Wir haben doch die Frage so gestellt, dass Jesus doch nur mit Ja oder Nein antworten kann. So geht es hinein
Doch Jesus gibt da eine andere Antwort auf die Fragen. „Kämpft darum, dass ihr durch das enge Tor hindurch kommt.“ Wie viele werden nun gerettet? Doch genau darüber gibt Jesus zunächst keine Auskunft.
Was nützen uns denn auch überhaupt irgendwelche Prozentangaben? Damit können wir doch für unser reales Leben nicht anfangen. Es ist zwar interessant für die Statistik, aber es nützt nicht bei der Frage: „Bin ich dabei?“
Hier bringt Jesus jetzt seine Zuhörer ins Spiel, er bringt uns ins Spiel. „Schaut euch mal nach euch selbst um. Das Einzige, was ihr hier an dieser Stelle tun könnt, ist für euch selbst zu sorgen. Ihr müsst darum kämpfen, dass ihr durch das enge Tor kommt.“
Stellen sie sich einmal eine Diskussion im Mannschaftsraum vor einem Fußballspiel vor. Da stellen jetzt die Spieler an ihren Trainer folgende Frage: „Sag mal, wie wird das Spiel wohl ausgehen? Werden wir gewinnen oder verlieren?“ Nun kaum ein Spieler wird sich jetzt auf so eine Spekulation einlassen, sondern er wird nur seine Spieler motivieren und zu ihnen sagen: Kämpft darum, dass der Ball ins Tor kommt!“ Das Runde muss in das Eckige. Das ist die einzige Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Das ist das einzige Ziel, das die Spieler auf dem Spielfeld vor Augen haben müssen, wenn sie gewinnen wollen.
Genauso ähnlich ist es bei unserem Lebensspiel. Da heißt es: Der Mensch muss durch das Eckige. Beim Fußball muss der Ball ins Tor. Im Lebensspiel geht es durch das Tor hindurch.
Zwei durch das Himmelstor
Nun um das ganze besser zu verdeutlichen ein kleiner Witz: Ein Pfarrer und ein Busfahrer stehen vor dem Himmelstor und wollen hinein. Petrus nimmt ihre Daten auf, geht hinter das Himmelstor und schaut in einem dicken Buch nach. Nun kommt er zurück und sagt: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche wollt ihr zuerst hören? Beide antworten: „Die Gute!“ „Also gut“, fährt Petrus fort: „Der Busfahrer kann durch die Tür eintreten. Und die schlechte Nachricht ist: Der Pfarrer muss draußen bleiben.“ Da fängt der Pfarrer an sich lautstark zu beschweren. Doch es bringt nichts. Petrus bleibt hart. Er sagt noch einmal: „Du musst leider draußen bleiben, denn wenn du gearbeitet hast, haben die Leute geschlafen. Wenn der Busfahrer gearbeitet hat, haben sie gebetet. „Der Witz wird von Jesus bestätigt.
Nun an zwei Stellen ist der Witz deckungsgleich mit dem, was Jesus sagte. Am Ende werden nicht alle drin sein. Viele, so sagt es Jesus, wünschen sich einmal hineinzukommen und werden es nicht können. Am Ende stehen sie vor verschlossener Tür.
Das Zweite was gleich ist: Am Ende gibt es eine große Überraschung. Da ist der Busfahrer drin, und der Pfarrer bleibt draußen. Und der Pfarrer wird sich dann beschweren, so ähnlich wie die Leute bei Jesus: „Wir haben vor dir gegessen und getrunken und auf unseren Straßen hast du gelehrt.“ Er wird sagen: „Habe ich nicht vor dir gegessen und getrunken? Habe ich nicht unzählige Mal das Abendmahl gefeiert? Habe ich nicht viele Gottesdienste besucht und sogar gehalten und über dich gesprochen. Da müsste ich doch im Himmel bekannt sein.“
Ein Pfarrer, der draußen bleibt, das ist doch unmöglich, oder?“ Er war doch im Leben so wichtig. Er spielte doch eine so große Rolle. Und dann am Ende steht er im Abseits. Und Andere, die ein Leben lang als Verlierer und Versager galten, die stehe jetzt in der ersten Reihe. Wie sagt es Jesus?
„Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein. „Der Witz wird von Jesus korrigiert.
Der Witz vom Pfarrer und vom Busfahrer beinhaltet aber doch zwei große Irrtümer. Der erste Irrtum. Nicht Petrus ist des, der an der Himmelstür steht und darüber entscheidet, wer draußen bleibt und wer reindarf. Das allein entscheidet Jesus Christus. Denn er ist der himmlische Hausherr, der Bräutigam. Und nur er allein hat den Schlüssel und schließt auf oder zu. Ja noch mehr, er hat nicht nur die Schlüsselgewalt, sondern ist selbst die Tür Jesus sagt: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. „Starke Worte für die Menschen damals, den viele glaubten, dass sie aufgrund ihrer Frömmigkeit und religiöser Leistungen in den Himmel kommen. Aber genau davor warnt Jesus. Niemand kommt durch die eigene Leistung durch die enge Tür, sondern nur allein durch Jesus.
Aber warum nur allein durch ihn?
Weil er nur allein vergeben kann. Nur er kann uns von dem unnötigen Lebensballast befreien. Denn der passt nicht durch diese Tür. „Wer durch mich hineingeht, der wird gerettet“, so sagt es Jesus. Und das sind auch starke Worte für uns Menschen heute.
Kann man das wirklich heute noch sagen: „Jesus ist allein die Tür zu Gott“? Öffnet sich da nicht eine Kiste voller Fragen. Was ist mit den anderen Religionen? Was ist mit denen, die noch nichts von Jesus gehört haben? Oder mit den Kindern, die früh sterben? Sind sie einfach von Gott getrennt? Für ewig verdammt?
Das sind alles Fragen, die wir sehr ernst nehmen müssen. Und doch sind es fragen, auf die wir hier und heute keine Antwort geben können. Und wir müssen sie nicht beantworten, denn es ist nicht unsere Sache, sondern Gottes Sache ganz allein.
Aber was ist unsere Sache? Kämpft darum, dass ihr gerettet werdet.
Und nun der zweite Irrtum des Witzes: Die beiden stehen erst an der Himmelstür, nachdem sie gestorben sind. Doch diese Tür erwartet uns eben erst nicht nach dem Tod. Sondern wir stehen jetzt schon vor dieser Tür. So eng sie auch ist, sie steht für uns offen. Seit Jesus am Kreuz gestorben ist, haben wir einen freien Zugang zu Gottes Reich. Wenn ihr heute seine Stimme hört, so macht eure Herzen nicht hart. Öffnet eure Herzenstür, damit der Heiland Jesus Christus einziehen kann. Und dann, ja dann seid ihr durch die Tür hindurchgegangen. Am Ende wird es Überraschungen geben. Leute aus allen Himmelsrichtungen werden kommen. Sie feiern mit Jesus, mit Abraham, Isaak, Jakob, Petrus, Martin Luther, Mutter Theresa und vielen anderen. Sie sind alle im Leben durch die Tür gegangen. Sie haben gewonnen, Mensch sie müssen sich am Ende nicht ärgern. Amen.