Christvesper zu Lukas 2,1-20

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Christvesper zu Lukas 2,1-20

Begrüßung

Herzlich willkommen alle an diesem Heiligen Abend zu dieser Christvesper, um zu hören und zu sehen:
Gott, unvorstellbar, geheimnisvoll und manchmal so unbegreiflich fern, ist als Mensch geboren worden, als Kind in der Krippe, Mensch aus Fleisch und Blut wie wir! Er hat sich anschauen und anfassen lassen, bestaunt und bewundert wie ein geliebtes Kind.
Gott will sich hören und sehen lassen.
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.
Die Botschaft von Weihnachten soll nicht nur für feierliche Stunden gelten, sondern will unser ganzes Leben mit Sinn und Vertrauen erfüllen, uns verwandeln und Frieden finden lassen. Sie soll unser Leben bestimmen und verändern. Sie soll uns Ziel und Hoffnung geben.
Darum feiern wir in Gottes Namen, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes diesen Gottesdienst. Amen.

Abkündigungen

Kriebitzsch
Dank für die Mitarbeiter Krippenspiel
Dank für die Vorbereitung der Christvesper
Dank für den Weihnachtsbaum
Kollekte Brot für die Welt und eigenen Gemeinde
Einladung zur Jahresschlussandacht Silvester 23:40 Uhr hier in der Kirche
Nobitz
Dank für die Mitarbeiter Krippenspiel
Dank für die Vorbereitung der Christvesper
Kollekte Brot für die Welt und eigenen Gemeinde

Andacht

Da liegt es nun in einem Futtertrog - das Jesuskind und die Engel singen: “Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallen.”
Und von ihm heißt es und das gilt bis heute:
Er wird nicht in das Bild der Menschen passen. Er wird aus dem Rahmen fallen und ihren genormten Rahmen sprengen.
Ob dieser Futtertrog aus Holz oder aus Stein war, ob das Jesuskind weiß, schwarz oder farbig war, worüber sich manche Theologen neuerdings streiten, spielt keine Rolle. Für das weihnachtliche Geschehen ist das zweit- oder sogar drittrangig. Denn Jesus später als Mann und schon als Jesuskind an Weihnachten fällt aus dem Rahmen. Er passt nicht in das Bild, das wir von ihm haben. Er passt nicht in das Bild, das wir Menschen uns von ihm machen. Damals nicht und heute erst recht nicht. Er ist so ganz anders.
Es war eine bewegte Welt, in der die Menschen damals lebten, genauso wie wir heute in einer bewegten und sich radikal verändernden Welt leben. Damals war es die Volkszählung des Kaiser Augustus, die die Menschen reisen ließ und die sie in Bewegung brachte. Heute im Jahr 2022 nach Christus in unserem Land und in Europa ist es vieles anderes, was uns in Bewegung setzt. Angefangen von der noch nicht überwundenen Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine, dem damit verbundenen Teuerungs- und Inflationsgeschehen, wo mancher Beruf und Firma verliert und so in seiner Existenz hart getroffen wird, der Fluchtbewegung, die manchen obdachlos machte, und manchen zum Obdachgeber machten. So kommt uns hier sogar das weihnachtliche Geschehen ganz nahe. Ja und dann kommt noch manches Verschwörungsgeschehen dazu, das uns umtreibt. Da wäre es gut, wenn uns manchmal ein Engel begegnet, wie er der Maria, Joseph und den Hirten begegnet ist und er ihnen zugesagt hat: “Fürchte dich nicht! Da ist ein Gott, der mit dir geht! Da ist ein Gott der für dich da sein will! Auch in den Schwierigkeiten deines Lebens!” Oder wie es die Jahreslosung des kommenden Jahres zum Ausdruck bringt, wo die Magd Hagar zu Gott sagt “Du bist ein Gott, der mich sieht.” (1. Mose 16,13)
Und dann ist es damals in dieser bewegten Welt passiert. Es passierte irgendwo in einem abgelegenem Winkel der Welt, nicht in den Metropolen und Machtzentren, sondern im Abseits, abgelegen in der Provinz. Dort im Abseits passiert etwas, was unsere Welt, unsere Weltgeschichte, und dann am Ende auch uns und unser Leben beeinflusst und sogar verändert. Bethlehem heißt der Ort - “Haus des Brotes”. Dort kam ein kleines Kind zur Welt. Ein Kind, das dann als Mann von sich sagt: “Ich bin das Brot des Lebens!”
Es ist fast die Irrationalität des Glaubens, zu glauben, dass hier an diesem Zeitpunkt, an diesem Ort der Wendepunkt der Weltgeschichte ist. Das hier, um es einmal im griechisch auszudrücken, der Kairos ist, eben der Punkt der Zeitgeschichte. Aber es ist so. Dieser Moment hat Einfluss auf das Leben aller Menschen, auch auf unser eigenes Leben.
Uns allen gilt nun diese Botschaft von Weihnachten, die der Engel den Hirten verkündet hat: "Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr." Es ist die Botschaft der Engel, die wir auch heute Abend hören. Wir hören sie
hinein in alle Not, die uns bewegt,
hinein in alles, was uns in diesem Jahr 2022 bewegt hat, in das Pandemie-Geschehen, gegen den Krieg in der Ukraine mit allen Flüchtlingen, Verwundeten und Toten, gegen alle Teuerung und Inflation mit den Nöten und Verlusten, gegen alle Verschwörungstheorien, die gegen diese Botschaft keinen Bestand haben,
hinein in alle Not und Angst, hinein in alle Krankheiten und allen Schmerz und letztlich auch gegen den Tod.
Wir hören diese Botschaft von Weihnachten hinein in unsere Ohnmacht und in unser Unvermögen.
Denn es ist die Zusage Gottes, die uns gilt, weswegen wir auch Weihnachten feiern: "Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.”
Für uns gerade im Angesicht mancher Not ist es oft nicht leicht, von der Liebe Gottes zu sprechen. Doch seit dem Kommen des Jesuskindes ist die Liebe Gottes für uns Menschen erfahrbar, auch in schweren und in schwersten Situationen unseres Lebens.
Sie ist eine Liebe, die uns eine Zukunft geben will. Und Gottes Liebe gilt der ganzen Welt, sie gilt jeden Menschen. Sie gilt dem Fremden und dem Nahen. Wer sich dieser Liebe aussetzt, wird verändert. Er oder sie bleiben nicht mehr, wie sie sind. Gottes Liebe ist eine Liebe, die uns herausfordert.
Lassen wir uns gerade an Weihnachten auf diese Liebe ein?
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Amen

Gebet:

Herr unser Gott, nach einem langen, unruhigen Jahr kommen wir vor Dir zusammen. Und wir bringen mit: unsere Müdigkeiten, unsere Sorgen um uns selbst und um andere, unsere Sehnsucht nach Frieden, unsere Dankbarkeit für gute Erfahrungen – und waren sie noch so zart.
So feiern wir gemeinsam vor Dir Weihnachten. Wir danken dir für dieses Fest aller Feste. Das uns den Sinn weitet, die Augen öffnet, uns frei atmen und fröhlich lachen lässt, so dass unserer Seele Flügel wachsen.
Weihnachten verwandelt unsere Welt. Denn die Mitte dieser Nacht ist der Anfang eines neuen Tages. In der Mitte der Dunkelheit sehen wir ein Licht. In der Mitte der Kälte spüren wir eine geheimnisvolle Wärme. Aus der Mitte der Angst wächst eine ungeahnte Hoffnung, und aus der Mitte der Traurigkeit wird ein Anfang der Freude. So verwandelt Weihnachten unsere Welt und uns selbst.
Guter Gott, du lässt uns nicht allein, gibst uns nicht verloren, hast uns nicht abgeschrieben. Du kommst zu uns in der Geburt deines Sohnes, im Wehen deines Geistes und feierst mit uns dieses Fest. Dafür danken wir dir.
Und wir bringen vor dich all die Menschen, an die wir jetzt denken: Kranke und Sterbende, Menschen auf der Flucht und ohne Obdach, Menschen im Krieg und in Not, Einsame und Verzagte. Lass auch sie deinen weihnachtlichen Frieden erfahren. Und mach uns bereit, wach, sensibel und mutig, deine Freundlichkeit in diese Welt zu tragen.
Das bitten wir dich durch Jesus Christus, das neugeborene Kind, den Bruder, den Anker und Kompass unseres Lebens. Amen.

Vaterunser

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Und nun geht. Geht mit Gottes Segen.
Geht hinein ins Dunkel dieser Nacht.
Spürt in allem, was euch dort begegnet,
die Freude, die euch Gott hat zugedacht.
Also geht. Gehet eure Wege.
Füllt die Erde an mit Zuversicht.
Singet laut an gegen alle Zweifel
von dem, der durch dies Kindlein zu uns spricht.
Doch nun geht. Die Nacht ist voller Wunder.
Das Leben ist erschienen uns im Kind.
Es lässt uns ahnen Licht und Fried und Freude
für alle die, die guten Willens sind. Amen.
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